Verzweiflung pur mit Welpen

  • Hallo zusammen,


    Nun möchte ich mich auch mal zu diesem Thema äußern.


    vorab erstmal, mein kleiner Flip ist jetzt 11 Wochen und 3 Tage alt. Er ist ein Labrador und er ist mein erster Labrador, aber nicht mein erster Welpe, davor hatte ich 13 Jahre lang einen deutschen Kurzhaar.


    Flip hat ein wahnsinnig liebes Wesen, er verrichtet seine Bedürfnisse bereits draußen und schläft 7-8 Stunden in der Nacht. Wenn er um Mitternacht noch mal kurz draußen war.


    Unser Problem ist aber genau das, Morgens nach dem aufstehen und Abends gegen 18:00 Uhr wird er unausstehlich, für jeweils eine Stunde oder manchmal sogar etwas mehr. Er springt auch, er beißt in meine Hose, mit Vorliebe jagt er meine Schuhe und nagt rein oder hüpft auf meinen Sessel, rennt gefühlt 30x im Kreis (im Sessel) und bellt. Wenn es zu wild wird, bekommt er eine kurze Auszeit und muss im Flur warten. Das klappt aber auch nicht immer, manchmal dreht er danach noch mehr auf, ich versuche dann das ganze noch mal.
    Er kommt also wieder aus dem Zimmer. Ich warte 2 Minuten und er kann wieder rein. Beim fünften oder sechsten Mal, gibt er dann auch auf und legt sich beleidigt in sein Körbchen.


    Meine Frage nun, habt ihr noch andere Ideen oder Tipps? Besonders das schnappen macht mich wahnsinnig. Dabei habe ich alle Tipps der Hundeschule durch, also laut Aua rufen oder eben die Auszeit. Habe teilweise das Gefühl, er ist Minutenweise, oder vielmehr für eine Stunde, ein völlig anderer Hund. Ich weiß, ich kenne den sogenannten Welpenwahnsinn, aber er ist wirklich wie von Sinnen. Seid ich ihn beim Züchter abgeholt
    habe, trägt er außerdem ein Adaptil Junior Halsband.

  • Der kleine ist 11 Wochen alt und ich würde dieses Verhalten daher als wirklich ganz normal einstufen :) Mach dich nicht verrückt. Du hast da ein kleines kind sitzen das eben flausen im Kopf hat. Auch meine mit knapp 6 Monaten hat diese zeiten. Es sind eben Kinder, die erzogen werden wollen aber auch mal Kind sein dürfen.
    Auszeiten sind gut wenn es zu wild wird, viele behelfen sich da mit Boxen/Laufställen oder ähnlichem wenn anders keine Ruhe reinzubringen ist. aber nachdem er ja irgendwann beleidigt in sein körbchen geht würde ich das weiter so beibehalten. Scheinbar versteht er ja das es genug ist und hört dann auch auf. Einfach durchhalten :)
    Ich bin der meinung das solch junge Hunde durchaus mal "spinnen" dürfen. Bis zu einem gewissen Grad gehört das einfach dazu :) (auch wenns manchmal nervt)


    Gehst du denn mit ihn in den Freilauf? also mit schleppleine das er mal richtig toben und rennen kann und seine energie rauslassen kann?
    Das beißen..nunja..auch hier...er ist 11 Wochen.. was erwartest du? Eine Beißhemmung muss gelernt werden und das passiert nicht von heute auf morgen. Hab gedult und erwarte nicht zuviel von dem kleinen Mann.

  • Vielen Dank für deine Antwort :gut:
    Ich werde durchhalten. Natürlich.


    Ja, wir haben eine Schleppleine.
    Er liebt es aber auch, durch den Garten zu Fetzen mit seinem Spielzeug.

  • Hey :winken:

    Unser Problem ist aber genau das, Morgens nach dem aufstehen und Abends gegen 18:00 Uhr wird er unausstehlich, für jeweils eine Stunde oder manchmal sogar etwas mehr.

    Das klingt schlichtweg nach einem überforderten Welpen.


    gibt er dann auch auf und legt sich beleidigt in sein Körbchen.

    Tu das mal aus Deinem Kopf. Hunde sind nicht beleidigt, da interpretierst Du etwas komplett falsch - was nicht zu einem guten Verhältnis beitragen kann ;)


    Dabei habe ich alle Tipps der Hundeschule durch,

    In der kurzen Zeit, in der der Hund bei Dir ist, so viel ausprobieren kann gar nicht klappen.

  • Ja, wir haben eine Schleppleine.
    Er liebt es aber auch, durch den Garten zu Fetzen mit seinem Spielzeug.

    Dann würde ich dir wirklich zu Gedult raten. Mir geht es oft noch ähnlich das ich mir denken...was ist nur los mit diesem Hund.. und ich habe hier schon sehr sehr oft nach Rat gefragt da es mir ähnlich ging wie dir. Leider ist hier das einzige rezept Gedult Gedult Gedult... :|
    Mir wurde aber von vielen versichert das dieser "Welpen/Junghundwahninn" besser wird mit der Zeit. Aber gerade mit erst 11 Wochen wird sich das wohl nocht etwas hinziehen :mute:
    Verfahrt weiter wie bisher, ihr habt ja schon kleine erfolge, dann wird das mit der Zeit besser werden.
    Viel Gedult und alles Gute wünsche ich dir :smile:

  • Hallo an alle Welpenbesitzer :winken:


    Ich hatte schon mehrere Hunde, davon 3 von Welpe an.
    Die Welpenzeit ist wirklich extrem anstrengend, und ich kann das durchaus nachvollziehen, dass man an die Grenzen seiner Belastbarkeit kommt, besonders, wenn ein Züchter den Eindruck erweckt, das Leben würde sich nicht grundlegend ändern mit einem Hundebaby.
    Das ist schlicht und ergreifend eine Lüge oder ein krasser Fall von Betriebsblindheit, denn natürlich ändert sich ALLES mit dem Einzug eines Hundes, und das für mindestens 10 Jahre.


    Hier ein paar Erste- Hilfe- Tipps:


    - werdet ordentlich. Je weniger herumliegt, umso weniger kann der Welpe kaputt machen. Also Schuhe weg, Schmutzwäsche weg, Badvorleger weg. Alles weg bis der Hund wieder normal ist, was schon länger dauern kann :roll:


    - denkt drüber nach, ob ihr den Bewegungsradius des Welpen bei Bedarf einschränken möchtet, zb durch Türgitter. Ein Welpe muss nicht in jeden Raum der Wohnung/des Hauses dürfen, und er kann auch mal am Gitter warten, wenn man selbst eine Dusche nimmt. Räume, die zb voll Kinderspielzeug sind, sind natürlich eine Versuchung für so ein Hundekind. Von daher wäre es sinnvoll, den Zutritt einzuschränken, dann spart man sich schon mal viel Schimpfen.


    - hört euch beim Gassi bei anderen Hundehaltern nach guten Trainern oder Hundeschulen um. Sucht euch jemanden, der euch unterstützt, bei dem ihr nachfragen könnt, wenn ihr nicht weiterkommt, der euch wieder aufbaut und das Gefühl gibt, dass einen Hund zu erziehen etwas ist, was ihr auf jeden Fall schaffen könnt. Manchmal langt dazu eine nette Gassibekanntschaft, die vielleicht schon einen älteren Hund hat und mit dem man sich zum gemeinsamen Gassi verabreden kann.


    - schaut im Internet nach Blogs und Erklärungen zu Hundeverhalten und Hundeerziehung. Auch hier lesen viele Blogs und können euch sicher das eine oder andere empfehlen, lest euch in Bücher über Hundeverhalten, Hundepsychologie, Hundeerziehung ein. Es gibt viele verschiedene Strömungen, und manchmal gibt es mehrere Wege, ein gewünschtes Verhalten des Hundes zu bewirken. Überlegt euch, was euer Weg sein könnte.


    - denkt immer daran, dass ihr in 3 Jahren das ernten könnt, was ihr jetzt an Arbeit und Energie in den Hund steckt. Nach Welpenzeit und Pubertät werdet ihr feststellen, dass doch eine ganze Menge hängengeblieben ist, was ihr dem Hund in mühsamer Kleinarbeit beigebracht habt. Und dann freut euch über euren wohl erzogenen Hund und sammelt die Lorbeeren ein.


    - und zum Schluß: macht euch frei von unrealistischen Vorstellungen und/ oder überzogenen Erwartungen. Am Anfang muss ein Hund noch nicht Sitz, Platz, Fuss beherrschen. Er sollte seinen Namen kennen, draußen Pipi machen, schlafen und wachsen. Dann kommt an der Leine laufen, ohne sich drin einzuwickeln, irgendwann Rückruf, dem Hund die Welt zeigen, Rollschuhfahrer, Skateboarder, Rollstuhlfahrer, schreiende Kinder, Kinderwägen, LKWs, .... alles schön langsam positiv belegt und dem Hund die Zeit geben, alles zu verarbeiten, über Monate, Jahre.


    Ich wünsche allen Welpenbesitzern gute Nerven und trotz allem auch viele schöne Momente mit ihren Zwergen :bindafür:

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