Hund trotz Krankheit? Beratung gesucht

  • Hier geht es ja hoch her...
    @Nuryeve denk dran, dass das hier ein Hundeforum ist, da passt der Mensch sich dem Hund an und nicht umgekehrt :D
    Ich würde mit einem Welpen spätestens in Woche zwei implodieren, und mit einem Junghund an Tag 4 |)
    Wenn du nicht sonderlich fit bist, stelle ich es mir auch schwierig vor, einen Hund zu halten, der sich voll in die Leine wirft. Selbst meine kleine 11 kg Kröte hat mich schon fast von den Beinen geholt, weil ich abgelenkt war und ein Eichhörnchen unseren Weg kreuzte.
    Traust du dir zu, einen Fremdhund notfalls körperlich von deinem fernzuhalten, und dem anderen HH eine sehr deutliche Ansage zu machen?
    Du bist in der Stadt unterwegs und dein Liebling kotzt in den Bus oder markiert den Kleiderständer (ist mir alles schon passiert), kannst du die Sache mit Humor nehmen?

  • Was bei der Selbstausbildung von assistenzhunden bedacht werden muss ist, dass man noch höhere Erwartungen an den Welpen anlegt, als es schon der übliche Welpenbesitzer tut.
    Das ist eine starke Belastung und gerade im Bereich der assistenzhunde für psychische Erkrankungen gibt es immer wieder die Geschichte, dass durch den Hund die eigene Krankheit erstmal verstärkt aktiviert wird. Hund kommt in ein (z.b. altersgemäß einfach vorkommendes) Leistungstief? Die resultierenden Selbstzweifel können die Krankheit verstärken. Ich kenne es so, dass optimalerweise ein Trainer das Team durchgängig begleitet und den Hund in schwierigen Phasen auch Mal zeitweise zu sich nimmt, damit die Ausbildung und die Gesundheit nicht zu sehr leiden. Wegen der Wechsel sollte definitiv ein Hund mit eher dickem Fell ausgewählt werden. Außerdem sind Rassen mit Schutz/Wachverhalten bei psychischen Erkrankungen eher zu vermeiden. Sonst nehmen die das Unwohlsein des Besitzers in Bezug auf andere Menschen ganz schnell Mal als Auftrag, alle fremden von euch gern zu halten.

    Das finde ich wirklich wichtig.


    Ihr nehmt euch da enorm viel vor. Wir ziehen aktuell unseren ersten Hund groß und Mannomann... hätte ich das gewusst, hätte ich einen Erwachsenen geholt. Welpen und Junghunde sind anstrengend. Man nimmt sich wahnsinnig viel vor, will alles richtig machen und dann stellt man fest, dass der Hund nicht mal anständig an der Leine gehen kann, obwohl man sich die größte Mühe gibt. Sowas passiert. Da waren die Pläne für Dogdancing etc dann ganz schnell fürs erste Verworfen und auch bei der Begleithundeprüfung war man sich nicht mehr sicher, um auch sich selbst nicht mit Anforderungen zu überhäufen. Erst Mal steckt man eine ganze, ganze Weile in die Grundausbildung, und da jeder Hund individuell ist, kann man nie sagen, was da noch kommt. Wir arbeiten auch mit Trainer, aber selbst der kann manchmal nicht zu mehr raten als Gelassenheit, Konsequenz und Geduld. Bis der Hund mal eben 2 Jahre alt ist.


    Sowas frustet und schlaucht auch mal oft.

  • Ich sehe da ehrlich auch in der Kondition ein Problem. Wenn 15 min gehen einen dermaßen schlauchen dass man dann erstmal sitzen muss würde ich erstmal genau da ansetzen. Die einzige Person die ich kenne bei der das ca so hin kommt ist meine Oma. 80Jahre alt, künstliche Hüfte und starke Osteoporose. Und ich kenne einige Menschen mit mehr oder weniger Übergewicht. Dass man da nicht zügig einen Berg hoch gehen kann, klar. Aber 15min gehen sind echt nicht viel.


    Ich würde in deinem Platz schauen dass ich, bevor ein Hund einzieht, meine Kondition so hin bekomme dass ich locker mindestens eine Stunde am Stück spazieren kann. Jetzt kommt eh die kühle Jahreszeit, da geht das sogar besser als bei extremer Hitze.


    Wenn ich nur so an unsere Welpenzeit denke. Welpe nachrennen weil er gerade einen Schuh im Maul hat. Mit Welpe raus rennen weil er sich gerade einen Kackiplatz sucht. Dem Welpen nachrennen weil er gerade was geklaut hat. Usw usw.

  • Da ich nur die letzten paar Seiten überflogen habe, beziehe ich mich erst mal nur auf deine ersten posts :smile:


    Einen Hund als Partner an deiner Seite finde ich eine wunderbare Idee!


    Was mir ein wenig fehlt (und wo ich nicht weiß, ob du das irgendwo auf den Seiten die ich jetzt NICHT gelesen habe, schon erwähnt hast): Hast du dir schon immer einen Hund gewünscht, oder schon lange diesen Wunsch nach einem Hund, oder entspringt er nur dem Gedanken, er könnte dir therapeutisch eine große Stütze sein?


    Diesen Unterschied empfinde ich als enorm wichtig, weil gerade Letzteres bedeuten würde, dass sonst möglicherweise mehr die Anforderungen und auch Wunschvorstellungen in den Vordergrund gestellt werden, also die Hilfen, die du dir von einem Hund erhoffst.


    ist also mehr das, was du dir von einem Hund für dich persönlich erhoffst, die Motivation zur Anschaffung eines Hundes - dann würde ich dir davon abraten.


    Ansonsten hast du dir schon selber unglaublich viele Gedanken gemacht (und hier sicher auch noch einige weitere Hilfen und Tipps erhalten), weshalb ich auch hier nur auf die Welpen- und Junghundzeit eingehen möchte:


    Mir gefällt dein Plan B mit deinen Eltern sehr gut; hier würde ich aber schon in den ersten vier Wochen, die du dir ja komplett freihalten willst, schon mehrere Besuche MIT Übernachtung einplanen bei deinen Eltern. Da würde ich dann schrittweise einführen, dass der Hund dort zunächst mal stundenweise ohne dich dort ist, im weiteren Verlauf dann die erste Übernachtung dort ohne dich.


    So kommt es nicht zu einem "Bruch" in seiner Vertrautheit mit den bisherigen Gegebenheiten, wenn er dann das erste Mal zwei Tage und Nächte ohne dich ist.
    Später, wenn der Hund schon älter ist und sich erkennen lässt, dass er auch mit dem Alleinesein gut klarkommt, kann er auch diese Zeit von Sonntag bis Dienstag bei euch verbringen.
    Wobei ich persönlich auch hier zumindest einen Hundesitter einsetzen würde, damit der Hund nicht so lange alleine ist und auch einhalten muss.
    Diese Tage sind ja auch für dich anstrengend, und ich könnte mir vorstellen dass es auch für dich eine Erleichterung ist, an diesen beiden Tagen eben nicht die größeren Gassirunden machen zu müssen.
    Statt dessen kannst du es dann genießen, einen ausgelasteten Hund bei dir auf der Couch zu haben, und ihm dort die Zuwendung zu geben, die er eben auch von dir gewohnt ist.


    Bei der Rassewahl würde ich auch einen Retriever empfehlen - wobei du da sorgfältig auf die Herkunft achten solltest. Neben vielen unseriösen Welpenproduzenten gibt es auch bei durchaus seriösen Züchtern Zuchtziele, die deutlich mehr den jagdlichen Eigenschaften zugewendet sind.
    Ansonsten hast du ja auch selber deutlich Vorliebe für den Apportiersport -aber Achtung: Das bedeutet auch Bewegung für dich, denn die Dummies bewegen sich nicht von selber an ihre Ablageorte ... und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass "mal eben 2 oder 3 gezielte Apportierübungen" gerne auch mal 20 oder 30 Minuten in Anspruch nehmen, die du selber nicht nur im Stehen verbringst :D


    Da wächst du aber rein, das ist keine Anforderung die von heute auf morgen entsteht :smile:


    Alles Liebe und Gute für dich!


    Moni

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