Was sollte ein Hund mit bald 10 Monaten können?

  • Ich finde auch, es gibt kaum was, das jeder Hund unbedingt können muss. Jede Lebenssituation ist individuell und jeder hat andere Anforderungen an seinen Hund.


    Gerade "Sitz-Platz-Fuß" kann im Alltag ja ganz praktisch sein, gleichzeitig muss ein Hund, der diess Kommandos perfekt ausführt, aber bei weitem nicht alltagstauglich sein.


    Letztlich kommt es doch ganz drauf an, ob du euren Alltag als entspannt empfindest unf zufrieden bist. Wenn du meinst, dass es irgendwo Verbesserungsbedarf gibt, kannst du dann ja daran arbeiten.


    Dass ein 10 Monate junger Hund Kommandos unter Ablenkung nicht immer gut ausführen kann, sehe ich übrigens als völlig normal. Das ist für Hunde ja eigentlich immer eine Herausforderung, unabhämgig von ihrem Alter.

  • Im Leben ausserhalb der Hundeschule sieht es im Moment so aus, dass er wechselhaft gut an der Leine läuft (wenn es spannend ist, zieht er, sonst läuft er zwar nicht korrekt bei Fuss, aber an meist lockerer Leine).


    Zuhause ist er superlieb, hat noch nie etwas kaputt gemacht, kann gut alleine bleiben, rennt keine fremden Leute an der Haustür um, bellt nie. Wenn Besuch da ist, wird der zwar freudig begrüsst, danach geht er aber in sein Körbchen und ist in keinster Weise aufdringlich.
    Beim Begrüssen von Familienmitgliedern freut er sich einen Ast, das ganze Programm, und ja, da springt er auch gerne mal hoch, aber es stört uns nicht, deshalb haben wir ihm das nicht konsequent abgewöhnt.
    Er ist zuhause generell sehr entspannt.


    Ich mag es gerne unkompliziert und miteinander, entspannt eben, und das haben wir auch, wenn wir alleine unterwegs sind. Es macht mir natürlich auch Freude, wenn er eben so Dinge wie Absitzen und warten zwischendurch macht, weil das im Alltag halt ungemein praktisch ist.

    :applaus:
    Ich denke, Du kannst Dir mit Deinen eigenen Beschreibungen den Druck nehmen.

  • Tja, was MUSS ein Hund in dem Alter können.


    Stell Dir mal die Frage, was Du für Deinen Alltag brauchst. In dem Alter übe ich tatsächlich nur Dinge, die ich im Alltag brauche. Beispiel: Meine Aina kann mit ihren 15 Monaten noch kein gescheites Sitz, Platz, Steh. Ich brauche das im Alltag auch nicht wirklich. Und das Training muss auch in machbaren Häppchen gepackt werden. Ich erlebe oft, dass zu lange mit zu wenig Pausen trainiert wird und in den Pausen dann auch noch geübt wird. Es tobt nach wie vor die Hirnentwicklung und es gibt Tage, dann kennen die Bieter sich selbst nicht mehr.

  • Also ich weiß nicht. Ich möchte schon, dass mein Hund in dem Alter was kann.
    Vor allem Hier, Bleib, Sitz, Platz, Aus/Nein, Fuß und ne halbwegs gute Leinenführigkeit. Aber alle diese Kommandos nicht im größten Schwierigkeitsgrad. Bis auf Hier, das muss einfach immer klappen. Wenn ich denke es wird nicht klappen, dann benutze ich es nicht und/oder lasse meinen Hund angeleint.


    Wichtig ist gerade beim Junghund, bei dem man schon davon ausgeht, dass er das jetzt kann, dass man nie vergisst hochwertig (!) zu belohnen. Natürlich auch abhängig vom Schwierigkeitsgrad. Oft schleicht sich das so ein, der Hund macht was richtig, kann er aber schon, also gibts nur nen trockenen Keks. Im Junghundealter wird der Hund aber schauen, ob es nicht was besseres als trockene Kekse gibt und das sind im Zweifel Fremdhundekontakte.
    Prinzipiell ist es so, dass man viele Jahre an den Kommandos arbeiten muss, damit sie nach wie vor sitzen. Und Langeweile vermeiden. Die üblichen Hundeplatz Übungen sind oft zu langweilig und man belohnt zu wenig.

  • Ja, was sollte ein Hund mit 10 Monaten so drauf haben? Vielleicht stelle ich die Frage, um mir etwas Druck zu nehmen, der sich hin und wieder aufbaut.

    Sollte er das in dem Alter nicht eigentlich schon alles drauf haben? Oder müsste er sogar noch mehr können? Ist das wirklich Pubertät, oder hat er keinen Respekt? Wenn ich höre, wie folgsam andere Hunde in dem Alter schon sind, komme ich doch ins Grübeln, dass ich etwas falsch mache.

    Eigentlich ist es schon ein Widerspruch an sich :D


    Indem man hört, was andere Halter so mit ihren Hunden so alles machen, und was deren Hunde so alles können (ob es nun auch wirklich stimmt - lasse ich mal außen vor), und dann mit dem eigenen vergleicht, setzt man sich praktisch schon unter Druck ;)
    Auch wenn man es eigentlich nicht will, es nicht vorgehabt hatte, so hat man doch angefangen, unbewußt, sich mit anderen zu "messen" ;)



    Eigentlich soll jeder für sich selbst schauen, was einem in der Erziehung wichtig ist, und dieses Ziel auch beim Training vor Augen halten. Man darf nicht vergessen, daß Fuß laufen (braucht man im Alltag ja eigentlich nicht wirklich), Sitz und Platz, auch "nur Tricks" sind.
    Weiß man, was man will, muß man üben. Eigene Konsequenz beim Training ist wichtig.



    Aber :klugscheisser: das Lerntempo bestimmt immer noch der Hund!
    Als Halter merkt man praktisch sofort, wenn man selbst was falsch gemacht hat. Denn, dann ist der Hund "abgeschaltet", und reagiert nicht mehr so, wie man es eigentlich von ihm kennt.




    Du schreibst, alles klappt sehr gut, wenn Ihr alleine übt, aber unter Ablenkung mit anderen Hunden ist alles "vergessen".
    DAS ist völlig normal, und das macht mehr oder weniger jeder Hundehalter durch.
    Wichtig ist, genau da das eigene Training zu überdenken.
    Denn, der Fehler liegt beim Halter ;)
    Würdest Du da etwas umgestalten, wird auch wieder alles besser klappen.




    Du wirst ihm genau die Hilfe geben müssen, die er braucht.
    Aber auch schauen müssen, daß Du nicht gleich "das Abitur" vom Hund verlangst, sondern nur die Dinge machst, die "im Kindergarten, bzw. in der 1. Klasse" erwartet werden :ka:



    Schönen Gruß
    SheltiePower

  • Ich möchte, dass mein Junghund bis dahin möglichst stubenrein ist bzw mir anzeigt, wenn es drückt. Auch finde ich angenehm, wenn man schon ein bisschen alleine sein kann ohne Stress. Immerhin ist Alleinesein hier nötig, wenn auch nie wirklich lang.
    Außerdem möchte ich, dass der Hund mich von allen interessanten Dingen am tollsten findet und weiß, dass es sich immer lohnt mit mir zu interagieren und Aktionen mit mir super viel Spaß machen.
    Diese drei Sachen sind die Grundqualitäten, auf die ich wirklich Wert lege. Der Rest ergibt sich daraus und kann auch länger dauern.


    Bei (ungewollten) Jägern wäre es mir wichtig, dass sie bis dahin keinen Jagderfolg oder sonstige Bestätigung daran erfahren haben.

  • Nicht falsch verstehen. Es geht nicht darum, sich an anderen zu messen. Es geht darum, nicht den Zeitpunkt zu verpassen, an dem mein Hund zu einem unerzogenen, unangenehmen, nichthörenden Zeitgenossen wird. :smile:

    Solange er in DEIN Leben passt und DU mit ihm glücklich bist, ist mMn alles erlaubt. (Solang er nichts und niemandem beschädigt oder belästigt. Das ist ja aber dann deine Aufgabe)
    Viele würden meine Hunde als unerzogen, unangenehm und nichthörend bezeichnen.
    Und trotzdem sind sie für mich, mein Leben und meine Anforderungen perfekt.



    Mozart und Foxi konnten mit 10 Monaten wesentlich mehr als meine nackis es bis heute können xD

  • Unser Trainer sagt immer, man muss nur wissen, was man eigentlich selber will. Es reicht, wenn der Hund Sitz, Platz und Rückruf kann, wenn einem das selber reicht.


    Ehrlich gesagt hatten wir in der letzten Stunde auch das erste Mal etwas, wo ich mir dachte... ne, das will und brauch ich echt nicht, und das war bei uns das Sitz/Platz auf Entfernung. Ich kann mir bei uns im Leben keine Situation vorstellen, wo ich das jemals brauchen würde, wo es ein Rückruf nicht tut. Leider können wir genau das nicht schleifen lassen, weil es Teil des Kurses ist :ugly:

  • Ich kann mir bei uns im Leben keine Situation vorstellen, wo ich das jemals brauchen würde, wo es ein Rückruf nicht tut.

    Witzig. Ich benutze ein Stopp-Kommando auf Distanz tatsächlich recht oft. Allerdings ist mir da wurscht welche Haltung der Hund, solange er an dem Fleck bleibt bis ich was anderes sage. Ich nutze das, wenn Fahrradfahrer vorbeifahren, Passanten vorbeigehen oder so ...

  • Witzig. Ich benutze ein Stopp-Kommando auf Distanz tatsächlich recht oft. Allerdings ist mir da wurscht welche Haltung der Hund, solange er an dem Fleck bleibt bis ich was anderes sage. Ich nutze das, wenn Fahrradfahrer vorbeifahren, Passanten vorbeigehen oder so ...

    Daran dachte ich zunächst auch, aber wäre da ein Umorientierungssignal nicht genauso sinnvoll? Ein Rückruf dazu, falls nötig?


    Ich will nicht kritisieren, ich wünschte nur echt, ich könnte mich für diese Übung mehr begeistern - gerade, weil unser Kerle ohnehin nie weit von uns weggeht und auch bei der Umorientierung immer zurückkommt.

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