Hund einschläfern lassen....mache ich es mir zu leicht?

  • Hey :streichel:
    Es gab mal einen Thread hier, wo jemand beschrieben hat, dass es für sie ganz wichtig ist, den Hund "natürlich" sterben zu lassen.
    Dass es für sie dazugehört, zu leiden, Schmerzen zu haben, diese zwar zu lindern aber dass einschläfern für sie persönlich keine Option ist.


    We denkst Du?
    Ist es Dir wichtig, den Lauf des Lebens ungestört zu akzeptieren?
    Ist es für Dich wichtig und sinnvoll, Leiden zu vermeiden?


    Ich selbst bin nach ein paar Erfahrungen zum Schluss gekommen, dass ich (!) meine Tiere lieber zu früh gehen lasse als zu spät.
    Du selbst profitierst enorm in dieser Zeit, das verspreche ich Dir. Du wirst es erst später merken, wie viel Du in dieser schweren Zeit gelernt hast über das Leben und das Sein.
    Es ist schrecklich am Abend zum Tier zu sagen "bitte sei Morgen noch da" :( :


    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für Deine Entscheidung :streichel:
    Du klingst so sympathisch, ich kann mir nicht vorstellen dass Du Deinen Hund nicht gut genug kennst, um es zu erkennen wenn's soweit ist.
    Wir sind so gut es uns möglich ist virtuell, für Dich da.

  • Das Sterbefasten gilt als besonders friedlich und schmerzfrei, da der Körper Glückshormone dabei ausschüttet.Wenn er aber wegen Schmerzen nichts mehr frißt, ist es etwas Anderes.


    Wie auch immer, deine Entscheidung wird richtig sein, weil du ihn am besten kennst.

    Ich kann jetzt nur von Menschen sprechen, denn wie geschrieben, habe ich meine Hunde vorher erlöst.
    Ich hatte einige Sterbende, die keinesfalls friedlich gestorben sind :( :
    Ich beziehe mich auf die, die das Essen und Trinken eingestellt haben!!
    Einzelheiten werde ich nicht nennen.
    Aber ein Organversagen geht nicht ohne Spuren an einem vorbei!!

  • Ich habe gestern Vormittag die Entscheidung, meinen knapp 15 Jahre alten Hund gehen zu lassen, treffen müssen. Der dritte Hund, den ich bis zum Ende begleitete. Es gab für mich in allen drei Fällen nur diese eine Entscheidung. Gestern in der Tierklinik sah ich Lovvys Blutwerte und wusste schon bevor mir die Tierärztin sie erklärte, dass mein Hund höchstens noch ein paar Tage zu leben hat. Tage mit Schmerzen, mit Appetitlosigkeit, mit Übelkeit, mit Urämie, mit Organen die durch diese Vergiftung nacheinander versagen. Mit einer Dauerinfusion hätte man das vielleicht noch einen oder zwei Tage verzögern können. Wäre das im Sinne meines Hundes gewesen? Für mich ganz klar nein.


    Du kennst deinen Hund am besten - triff eine Entscheidung, die in seinem Sinne ist.

  • @Sheigra :streichel:


    Ich bin gerade in fast der gleichen Situation wie du, Margit, und kann daher sehr gut verstehen, was gerade in dir vorgeht. Mein Batzi baut auch seit ca. 14 Tagen enorm ab - er würde Weihnachten 15 Jahre alt - und verweigert seit gestern Mittag das Futter. Er befindet sich ebenfalls definitiv auf dem letzten Stück seines Weges. Auch Batzi liegt ab und an und zittert - wie dein Hund auch. Batzi ist großzügig mit Schmerzmitteln versorgt, daher weiss ich sicher, dass er keine Schmerzen hat - und Batzi meldet es, wenn er Schmerzen hat. Ich werde im Laufe dieser Woche entscheiden, wie Batzi das Ende seines Weges beschreiten wird.


    Hat er weiterhin keine Schmerzen und trinkt selbständig - das macht er noch, auch heute morgen noch - bleibt er. Verweigert er Futter UND Wasser über mehrere Tage und kann nicht von selbst gehen, fahre ich mit ihm zum TA. (Hier in Ungarn kommt dafür kein TA ins Haus, das ginge bei mir auch wegen der anderen Hunde gar nicht).


    Grundsätzlich favorisiere ich es, wenn meine Tiere von selbst gehen können - dies bedingt aber natürlich zwingend umfassende Betreuung und umfassende Schmerzfreiheit und ein gewisses Maß an Würde. Ich habe in den letzten 20 Jahren viel zu oft diese Zeiten erlebt und viele Tiere, die von selbst gingen aber auch viele, die eingeschläfert wurden. Das Einschläfern ist als Prozedur für Hund und auch Halter mittlerweile völlig sanft und ohne Schmerzen für das Tier - für den Halter ist die Zeit immer schwer, egal, wie es für den Hund endet.


    Vielleicht besteht ja bei deinem TA die Möglichkeit, Schmerzmedis für deinen Hund zu bekommen - nur zur Sicherheit.


    Ich wünsch dir viel Kraft! Du wirst die richtige Entscheidung sicherlich treffen!


  • Mir ist bewußt dass er KEINE Lebensqualität mehr hat.

    Dann wäre die Entscheidung für mich klar.
    "Zu früh" gibt es bei euch nicht mehr.
    Ich hätte Angst, ihn zu spät loszulassen.
    Ich wünsche dir Kraft (wie auch immer du dich entscheidest) und deinem Kleinen, dass er sanft hinüberkommt.


    Auch dir viel Kraft und einen leisen, friedvollen Abschied, wenn es soweit ist, @Cinnemaus.

  • Ich kann jetzt nur von Menschen sprechen, denn wie geschrieben, habe ich meine Hunde vorher erlöst.Ich hatte einige Sterbende, die keinesfalls friedlich gestorben sind :( :
    Ich beziehe mich auf die, die das Essen und Trinken eingestellt haben!!
    Einzelheiten werde ich nicht nennen.
    Aber ein Organversagen geht nicht ohne Spuren an einem vorbei!!

    Die Aussage wurde von einer Studie getroffen , die in Zusammenarbeit mit mehreren Palliativeinrichtungen erarbeitet wurde und muß anekdotischer Erfahrungen nicht entgegenstehen. Die Bewertungsskala reichte von 1-9 wovon 9 als "sehr friedlich" galt .
    Die Institute bewerteten im Durchschnitt mit 8 Punkten, weswegen es einige Fürsprecher dafür gibt.

  • Ich finde die Aussage grenzwertig zu behaupten, dass ein Hund der Schmerzen hat, nichts frisst.


    Mein Hund hatte Wahnsinnige Schmerzen bei seinem Bandscheibenvorfall und er hat trotzdem sein Futter in sich geschaufelt.


    Schmerzen schließen doch nicht aus, dass ein Hund trotzdem noch einen Selbsterhaltungstrieb hat.


    Ich finde furchtbar, dass einem so einem alten Hund deswegen Schmerzmittel verwehrt werden. Mein Senior bekommt sofort ein Schmerzmittel, wenn ich das Gefühl habe, dass er Schmerzen hat.


    Ich komme auch aus der Altenpflege und auch für mich steht Leidensfreiheit und Schmerzfreiheit an erster Stelle. Nur weil es "dazu gehört" bedeutet es doch nicht, es auch durchleben zu müssen. Egal ob nun bei meinen Senioren auf der Arbeit, oder bei meinen Senioren zu Hause (Hund und auch meine Oma). Niemand muss mehr leiden heutzutage und ich würde es auch immer alle Möglichkeiten ausschöpfen.


    Also bekommt mein Rüde seine halbe Novamintablette, wenn er mir anzeigt, dass ihm wieder alles weh tut. Ich möchte Wohlbefinden bei ihm.



    Ich wünsche allen, deren Hunde sich auf dem Weg machen alles Gute!

  • Hallo ihr Lieben


    DANKE für eure hilfreiche Meinung....Ich bin ganz gerührt dass ihr mir so zahlreich und schnell geantwortet habt.


    Sind jetzt Stunden her dass ich gepostet habe. Mein Balou liegt neben mir und schläft fest.
    Aber seit heute nachmittag hat sich meine Meinung gefestigt dass er morgen erlöst wird, falls er nicht vorher von alleine geht.
    Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmer Wärme haben wir den Nachmittag auf der Terasse verbracht.
    Balou weich gepolstert in seinem Körbchen auf dem Tisch. So konnt ich ihn streicheln, erzählen, Wasser geben....
    Zwischendrin spritzte er auf, fing sehr stark an zu hecheln um dann wieder zu schlafen. Dann hatte er Durchfall. Was scheidet er denn aus wenn er nicht frisst...dann erbrach er ein wenig....breiig...auch da meine Gedanken...er hat seit Tagen nichts gefressen.Warum bricht er? Oh Gott...er hat vielleicht Schmerzen und ICH lasse es zu.
    Und da war ich mir dann sicher....wenn Balou nicht alleine gehen kann, warum auch immer, dann muss ich ihm helfen und ihn erlösen lassen.
    Mein Blick geht immer wieder zu ihm. Warum kann er nicht einfach gehen? Was hält ihn hier noch? Habe ihm doch schon hundert mal gesagt dass er loslassen darf...er muss jetzt nicht mehr auf mich aufpassen...die Oma wartet auf der anderen Seite schon mit Leckerlis auf dich....wir sehen uns wieder und machen zusammen Urlaub...wir spielen und rennen und holen alles nach was wir jetzt nicht machen können....


    Wünsche allen die auch so eine schwere Zeit durchmachen viel Liebe und Kraft beim Los lassen.


    Liebe Grüße und Danke nochmal an ALLE
    Mahei

  • Ich habe meinem auch immer gesagt, dass er gehen darf. Seine Blutwerte waren immer top, seine Organe top und es ging nicht alleine.


    Deine Entscheidung ist richtig. Ich wünsche dir viel Kraft und Balou einen ganz ruhigen Übergang. :streichel:

  • ich denke du hast die richtige Entscheidung getroffen. Für deinen kleinen Mann.


    Ich wünsche dir für euren letzten gemeinsamen Weg ganz viel Kraft!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!