Mental Load oder: Care Arbeit ist auch Arbeit!

  • Hi,


    und nee - ich helfe jetzt nicht bei ner Liste :D Das Projekt hatten wir versucht und sind kläglich gescheitert. Denn je feiner wir granuliert haben, desto mehr Diskussionspotential gabs über die einzelnen Punkte, und wie wichtig die sind, und wie oft die gemacht werden müssen, und wie gründlich die gemacht werden müssen, und warum der Eine denkt, dass er dafür so lange braucht, während der Andere denkt, dass das doch viel schneller geht ...


    Unser Fazit im jetzt 28. Jahr und mit der einen oder anderen gesundheitlichen Malesse: Jeder macht das, was ihm wichtig ist und so gründlich, wie er gerade kann. Keiner motzt an dem herum, was der andere tut. Wenn sich einer überlastet fühlt, sagt er es situativ und wir gucken. Keiner muss die Prioritäten des Anderen teilen.


    Fahren wir ziemlich gut mit. Klinisch rein ist bei uns ja nicht, aber wie bei Hempels unterm Sofa siehts auch nicht aus (mit Ausnahme meiner Dokumentenschubladen :hust: )

  • Danke für den Link, ich fands sehr spannend und auch lehrreich.
    Und hab mich selbst dabei ertappt dass es mir als Single ja oft genauso geht, dass mich oft schon die mentale Vorbereitung auf eine Sache (planen was, wann, wie, wo) erschöpft bevor es überhaupt zur Durchführung kommt.


    Leider mag mir Gustl bis auf Futternapf sauber machen so garnichts abnehmen xD

  • Hallo!


    Na, das ist ja mal ein Thema aus dem richtigen Leben! :winken:


    Wenn ihr euch mit Checklisten oder ähnlichem wohlfühlt, würde ich vorab gemeinsam eine Mindmap erstellen, wie in dem Blog, also keine Liste.


    Dann würde ich diejenigen Themen, bei denen es zu Stress kommt oder unterschiedliche Erwartungen bestehen, mit einem kleinen Blitz oder Minimonster kennzeichnen.


    Üblicherweise reduziert sich dann der Besprechungsaufwand ganz erheblich. Denn: Dinge, die man gerne tut, die einem wichtig sind und für die man Wertschätzung erfährt , werden üblicherweise auch nicht als Last erfahren.


    Ein Lösungsansatz könnte beispielsweise sein: Wenn er das Bad sauberer haben will als du: soll er es selber nachputzen oder ihr tauscht die Verantwortung für diese Aufgabe.


    Bei uns war es eigentlich das Thema Wertschätzung, wenn es Diskussionen gab. Ich arbeite (stundenmässig mehr als mein Mann) und wollte einfach mal gelobt werden für Wäsche machen etc. Dies habe ich ihm gesagt und nun kommt auch ein nettes Lob, wenn ich mich mit meinen Hausarbeiten brüste. Er wusste einfach nicht, wie wichtig das für mich ist. Dasselbe gilt allerdings auch für ihn. Wir loben uns generell mehr als früher. Das haben wir übrigens alles von unserem Hund gelernt! ;)


    Für alles, was wir selbst ganz blöd finden, haben wir eine Perle, die uns 2 Stunden in der Woche beim Putzen hilft.

  • Genau darum geht es, um Wertschätzung. Mir ist klar, dass ich (eigentlich) mehr mache(n sollte) als er, einfach, weil ich halt daheim bin. :ka:


    Und er weiß glaub ich gar nicht, wie dankbar ich dafür bin, dass er sich um die Finanzsachen hier kümmert, Zahlenschubsen ist für mich nämlich der absolute Graus xD Andersherum hat er glaube ich gar nicht im Kopf, dass zum "wir gehen zu xyz" eben auch gehört, dass wir 2 Ersatzhosen für den Herbstzwerg, 5 Windeln/3 Lätzchen und einen Ersatzpulli für den Sommergnom einpacken müssen und dass die Hose, die er gerade dem Baby anziehen will, tatsächlich eigentlich noch zu groß ist. :hust: Und genau das wollen wir halt, diesen ganzen unsichtbaren Kram wie "Klamotten ausmisten, Gedanke über Sparmaßnahmen machen, Termine im Blick behalten und Geschenke besorgen" sichtbar machen. Die Wäscheberge sind nämlich groß genug, die übersehen wir nicht :lachtot:

  • Himmel, ist das kompliziert :shocked:
    Sowas würde mich ja wahnsinnig machen.

  • Was denn? Das mitdenken (das meinte ich eben mit "mental load") oder das Liste machen?


    Es läuft ja hier durchaus auch ohne mich, nicht dass jetzt der Eindruck entsteht, der Lieblingsmann sei eine Katastrophe :hust:
    Und fairerweise muss ich zugeben, dass er wirklich viel übernimmt. Waschen/Spülmaschine/Einkauf/Kind in den Kiga bringen etc, ja doch, da kann ich mich drauf verlassen. Deshalb hat mich der Spruch von ihm gestern auch so gewundert, das ist sonst echt nicht seine Art :ka:

  • Ich werfe noch kurz ein, das war bei uns auch immer Thema:


    wie perfektionistisch seid ihr im erledigen eurer Punkte auf der Liste? Reicht es tatsächlich wenn es einfach gemacht ist oder muss eigentlich alles nach einem Schema passieren damit es wirklich abgehakt werden kann?


    Ich "leide" an argem Perfektionismus und mache dann tatsächlich lieber beinahe alles alleine damit es eben so ist wie ich es brauche um es mir dann auf dem Sofa gemütlich machen zu können :ugly: das heißt aber natürlich, dass ich mich nicht mehr über mangelnde Hilfe beschweren kann. Ich denke wenn man wirklich gleichberechtigt leben will muss man auch hinnehmen dass der Partner eventuell alles anders macht und nicht so wie man es gerne hätte, dafür hat man dann aber eben Hilfe bekommen :D


    vielleicht ist das bei euch eh kein Thema, wollts nur einwerfen

  • Ich plane nicht gern und ich mag keine Listen :tropf:
    Ist es dreckig, mach ich es sauber... hatte ich einen harten Tag, bleibt es auch mal liegen. Generell bin ich eher der chaotische Typ.
    So eine Aufzählerei, wer wann was wie oft macht... nix für mich, eindeutig.

  • @Wild_woman, vielleicht hilft auch mal ein "Rollentausch"?
    Hier hat mein Mann auch mal einen Spruch in der Art raus gehauen, dass ich mich in elternzeit ja wohl um den Haushalt kümmere und das Niveau dabei auch bitte nicht zu senken sei.


    Nachdem er mal den ein oder anderen Tag alleine mit Baby verbracht hat, hat sich da seine Perspektive doch geändert und er musste feststellen, dass er so ziemlich zu NICHTS gekommen war in der Zeit :roll:

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