Ich glaube, das Problem ist auch einfach, dass man mit einer psychischen Erkrankung sowieso schnell einen gewissen Stempel aufgedrückt bekommt und man deswegen schneller mal überreagiert, wenn man das Gefühl hat, wieder mal aufgrund von Vorurteilen falsch beurteilt zu werden (ja, ich weiß leider, wovon ich rede...).
Bei jemandem, der sich grad ein Bein gebrochen hat und die nächsten Monate erst mal OP und langwieriger Physio vor sich hat, fände es wahrscheinlich auch niemand sinnvoll, gerade jetzt einen Hund aufzunehmen. Wenn jemand eine starke depressive Phase hat, gilt das ebenso, weil die Versorgung des Hundes in beiden Fällen schlicht nicht gewährleistet ist. Das hat nichts mit Diskriminierung oder Wertung oder sonst etwas zu tun, sondern ist einfach die Realität. Auch, wenn man sich da vielleicht erst mal vor den Kopf gestoßen fühlt.
Und weil immer wieder gesagt wird: "das geht niemanden was an": es geht doch gar nicht darum, dass jetzt auf einem Fragebogen erst mal die gesamte Krankengeschichte des Interessenten abgefragt wird... Sowas geht doch eigentlich immer vom Interessenten selbst aus, der angibt, den Hund auch aus "therapeutischen" Zwecken haben zu wollen. Und in solchen Fällen finde ich es gut und wichtig, da genauer nachzufragen und hinzusehen.
Übrigens gibt es durchaus auch Therapeuten, die gern mal ein Tier bzw. am besten einen Hund als Therapie-Hilfe anraten, damit man einen Grund hat, aufzustehen, raus muss, Kontakt mit der Außenwelt hat... Ohne dabei aber die möglichen Konsequenzen zu bedenken, die das für das Tier haben könnte, wenn es dann doch nicht klappt.