Vorkontrollen/Nachkontrollen No-Go's

  • Bei unserem Nachbarn muss ich aber ehrlich sagen ich hätte ihm keinen Hund gegeben. Einfach weil das soziale Netzwerk fehlt.


    Er musste nach seinem Sturz für 14 Tage ins Krankenhaus. Er hatte das große Glück das wir Nachbarn uns darum gekümmert haben, das sein Hund in eine Tierpension kommt. Dazu kommt das er Glück hatte dass die Hundepension auf eine Ratenzahlung eingegangen ist. Sonst hätte er das nicht bezahlen können.
    Nach den 14 Tagen durfte er weitere viele Wochen nicht laufen. Auch da hatte er das große Glück das wir Nachbarn eingesprungen sind und mit dem Hund 2-3 mal am Tag gegangen sind.
    Wir hätten sie gerne für die Zeit genommen. Leider verträgt sich sein Hund nicht mit unseren.


    Es gibt durch aus Fälle bei denen man lieber sagen sollte nee tut mir leid aber da passt ein Hund nicht. Ohne es diskriminierent zu meinen. Es bringt aber dem Hund und dem Halter nichts, wenn er nicht weiß wie er seinen Hund versorgen soll ( z.B. keinen Schritt laufen dürfen) oder nicht weiß wo er ihn wie unterbringen kann ( z.B. Krankenhausaufenthalt und kann den Hund nicht in eine Pension oder ähnliches bringen).


    LG
    Sacco

  • Ich finde das fällt unter Diskriminierung.


    Wer kein Tier halten darf, ist gesetzlich geregelt (schwerere geistige Behinderungen in etwa, Drogenkonsum -> zumindest in Niedersachsen ist das so vorgeschrieben) und den Rest kann man gern beurteilen, wenn man Arzt ist.

    Selbst die Götter in weis , sind auch nur Menschen.

  • @straalster


    Danke, daß Du das schreibst bzw. geschrieben hast, was auch in meinen Gedanken war und ich jetzt hier auch formuliert hätte.



    Letzten Endes geht es doch darum, ein eh schon vorbelastetes oder gepeinigtes Tier so gut wie möglich unterzubringen. Dauerhaft. Bis daß der Tod.... usw.


    Und das geht nun mal einfach nicht bei jedem. Ist so. Hat mit Diskriminierung gar nichts zu tun.
    Aber ganz ganz viel mit Selbsteinschätzung, Selbstreflexion. Und das kann nicht jede/r. Ist auch so.





    :winken: BINGWU

  • Ich hatte noch keine Nachkontrolle aber eine Vorkontrolle damals. Bin recht eigenbrötlerisch aber die Damen die da waren, waren nett. Und das wars auch an Qualifikation. Ich meine was bitte sind auch die Qualifikationen bei einer Vorkontrolle, das ich kein Elektroschockgerät auf dem Küchentisch habe? Mal sehr sehr exotisiche/extrem Rassen/Fälle abgesehen. Da ist mein Schlafzimmer, da im Korb wird der Hund schlafen, das wars dann auch was die bei einer Vorkontrolle feststellen können und konnten. Eher hatte ich Glück das sie mich leiden konnten und keine herbeigezauberten Mängel gefunden haben wie bei einem bekannten. Darum gehts eigentlich bei einer Vorkontrolle, bist der Willkür fremder Menschen ausgesetzt, wie beim Hunde kauf sonst auch. Bekommt da jemand "Bauchgefühl" wehwehchen kriegst halt kein Hund, muss TH wie jeder andere Privatverkäufer auch gar nix begründen


    Und die Verträge von manchen Tierheimen sind so hannebüchen wie die von manchen Züchtern. Die können noch 5 mal drauf schreiben wie ich den Hund zurückbringen muss oder sie sich das Recht nehmen es von mir wegzunehmen, ist einfach rechtsungültiger Quatsch über die ich schmunzele. Ich verstehe aber das viele Leute solchen Käse aus Prinzip nicht unterschreiben.



    Die Erfahrung als männlicher single ein Hund (Züchter oder TH) holen zu wollen war die reinste Odysee für mich.

  • Nunja: Um mal aufzuklären:


    Diskriminierung bedeutet grundsätzlich, Leute zu benachteiligen, die durch Gesetze sowieso schon benachteiligt sind und sowieso schon marginalisiert und "ausgegrenzt" und schief angesehen werden.
    Du "haust" da also "nochmals" was hinterher und verstärkst und vertiefst Gräben, die schon bestehen, "trittst" im "Machtgefälle" der Gesellschaft sozusagen "nach unten".


    Aus diesem Grund, kann eine weiße Frau einen weißen Mann nicht sexistisch diskriminieren. So als Beispiel. Da ist das Machtgefälle für einfach nicht gegeben. Wir leben schließlich nicht im Matriarchat.


    Dass eine weiße Frau einem weißen Mann andersweitig "weh tun" kann, ihn benachteiligen oder Schaden zufügen oder oder, darüber rede ich hier nicht.


    Nur, um mal an die eigentliche Bedeutung des Wortes Diskriminierung zu erinnern.

  • Es bringt aber dem Hund und dem Halter nichts, wenn er nicht weiß wie er seinen Hund versorgen soll

    Genau das wird gerne und oft vergessen. Die Versorgung im Notfall muss aber vom ersten Tag an gegeben sein, wenn ich für ein anderes Lebewesen verantwortlich bin.


    Und es klingt erstmal immer so nett, wenn ein physisch oder psychisch eingeschränkter Mensch ein Tier als Hilfe erhält. (speziell ausgebildete Tiere ausgenommen)


    Wird dann weniger nett, wenn der Mensch aufgrund fehlender Ressourcen / Hilfe den Bedürfnissen des Tiers gar nicht gerecht werden kann und sich damit noch hilfloser fühlt oder sich noch einen "das schaffe ich nicht (mehr)"-Schnitzer in den Bettpfosten machen kann.

  • Er hatte das große Glück das wir Nachbarn uns darum gekümmert haben, das sein Hund in eine Tierpension kommt. Dazu kommt das er Glück hatte dass die Hundepension auf eine Ratenzahlung eingegangen ist. Sonst hätte er das nicht bezahlen können.
    Nach den 14 Tagen durfte er weitere viele Wochen nicht laufen. Auch da hatte er das große Glück das wir Nachbarn eingesprungen sind und mit dem Hund 2-3 mal am Tag gegangen sind.

    dann hatte Euer Nachbar aber doch ein soziales Netzwerk, nämlich Euch ;-)

  • Zitat von Sacco

    Es gibt durch aus Fälle bei denen man lieber sagen sollte nee tut mir leid aber da passt ein Hund nicht. Ohne es diskriminierent zu meinen. Es bringt aber dem Hund und dem Halter nichts, wenn er nicht weiß wie er seinen Hund versorgen soll ( z.B. keinen Schritt laufen dürfen) oder nicht weiß wo er ihn wie unterbringen kann ( z.B. Krankenhausaufenthalt und kann den Hund nicht in eine Pension oder ähnliches bringen).


    Das sehe ich genauso.
    Es geht ja nicht darum, Menschen aufgrund ihrer Nasenlänge oder Sofafarbe zu benachteiligen, sondern einen guten Platz für einen Hund zu finden, der - mit hoher Wahrscheinlichkeit - bereits eine schwierige Vergangenheit hat und für den ein gutes und endgültiges Zuhause gefunden werden soll. Wenn eine VK Bedingungen vorfindet, bei denen die Befürchtung nahe liegt, dass es Probleme geben wird, die zu einer Rück- oder Weitergabe des Tieres führen können, ist dem Tier mit einer Vermittlung dorthin wahrscheinlich auch nicht geholfen.
    Die Ansichtsweise eine TS-Orga oder ein TH solle 'froh sein, die Tiere 'loszuwerden' geht imho am Kern vorbei. Natürlich sind sie froh, wenn sie einen endgültigen, liebevollen Platz für die Tiere finden, aber eben nicht, wenn dann die Tiere wieder in die 'Umlaufbahn' kommen. Würde ich ein Tier abgeben müssen, würde ich sehr genau gucken, an wen ich es gebe und das gleiche Recht haben meiner Ansicht nach auch Züchter oder TS-Orgas. Leider sind sich viele Interessenten nämlich nicht wirklich darüber im Klaren, wen sie sich da gerade ins Haus holen, es gibt sehr viele Hundeanfänger, die sich Hunde vom TS holen wollen und keine Ahnung haben, was das bedeuten kann. Das hat man ja oft nichtmal mit Hundeerfahrung.


    Wir hatten vor gut einem Monat VK für Smilla. Total unvorbereitet, denn gerade mal eine Stunde nachdem wir im Tierheim waren und Interesse an ihr angemeldet haben. Wir hatten die Tage zuvor Besuch, ich war dabei zu verputzen, bei uns sah's aus wie Sau :fear: Ich dachte 'nie und nimmer geben die uns den Hund'. Aber die Frau war total freundlich, wir haben uns gut unterhalten und sie meinte, dass es ihr völlig wurscht ist, wenn gerade nicht aufgeräumt ist, sie möchte nur sehen, dass die Bedingungen für den Hund grundsätzlich gut sind und das sei bei uns offensichtlich der Fall, denn sie wollen vermeiden, dass der Hund in kurzer Zeit wieder bei ihnen landet. Und *schwupps* am nächsten Tag zog Smilla ein.


    Grundsätzlich denke ich natürlich, auch VKs können völlig unterschiedlich ausfallen, weil es eben Menschen sind, die das durchführen. Und ebenso sind es halt Menschen, die die Orgas führen und ihre Bedingungen festlegen. In einem anderen TH der Umgebung haben sie so enge Vorstellungen, wie die wohnlichen, familiären und freizeitlichen Bedingungen für ihre Tiere sein sollen, dass sie kaum Tiere vermittelt bekommen und Hunde da bleiben, bis sie sterben. Das finde ich völlig am Ziel vorbei geschossen und total traurig für die Tiere.


    No-Gos (weil in der Eingangsfrage danach gefragt wurde) wären für mich vermutlich das Verlangen von Kontoauszügen und so Kram. Das würde ich freundlich, aber bestimmt verweigern.


  • Aus diesem Grund, kann eine weiße Frau einen weißen Mann nicht sexistisch diskriminieren. So als Beispiel. Da ist das Machtgefälle für einfach nicht gegeben. Wir leben schließlich nicht im Matriarchat.

    Nö. Diskriminierung ist die soziale Ablehnung und systematische Benachteiligung von Personen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe.


    Strukturelle Diskriminierung aufgrund des biologischen Geschlechts von Männern gibt es z.B. nach wie vor beim Sorgerecht.

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