Vorkontrollen/Nachkontrollen No-Go's

  • Ich finde Vorkontrollen und evtl. auch Nachkontrollen gar nicht so schlecht. Gerade für Ersthundehalter. Da kann man auf evtl. Gefahren für den Hund, im Haus und Garten, aufmerksam machen (giftige Pflanzen im Garten etc.). Und auch bei erfahrenen Hundehaltern kann man evtl. was gegen die Betriebsblindheit tun

    Dann sollte es aber ein Angebot sein, kein Zwang.

  • @Krümel21


    Du hast meinen Beitrag leider vollkommen falsch verstanden.


    Wie gesagt: Ich finde es vollkommen verständlich, in Ordnung und legitim, dass die Menschen, die sich bisher um den Hund gekümmert haben, ein Interesse daran haben, zu wissen, wo der Hund hinkommt und dass sie möchten, dass das bestmögliche Zuhause für ihn gefunden wird.


    Aber: Das alles kann man bei einem persönlichen Gespräch im "alten" Zuhause des Hundes klären!


    Was ich niemals akzeptieren würde, ist, dass eine wildfremde Person (mit der ich vmtl nie freiwillig zu tun gehabt hätte) in meinen höchstpersönlichen Bereich (mein Leben, meine Wohnung, etc.) eindringt um dann auch noch zu beurteilen, ob das, was ich biete "gut genug ist"...


    Bis zu einem gewissen Grad gebe ich gerne Auskunft über meine "Verhältnisse". Ich habe ja auch ein Interesse daran, dass ich den "richtigen" Hund bekomme... Aber dass ich dann quasi den "Beweis" antreten muss, nämlich indem man meine Aussagen vor Ort überprüft, dass finde ich schon sehr anmaßend und übergriffig.


    Mein Wort muss da meiner Meinung nach genügen. Tut es bei jedem seriösen VdH-Züchter auch... Und wenn beim Gespräch die Sympathie schon nicht stimmt, wird es durch eine angespannte Situation wie bei einer "Kontrolle" sicher nicht besser. Dann bekomme ich halt von dort keinen Hund und gut...


    Und nein, das hat nichts mit Rasse oder Mix oder was auch immer zu tun. Du hast doch selbst einen Rassehund?! Waren da alle Welpen im Wurf charakterlich/von den Anlagen her gleich? Sicher nicht. Deswegen unterhält man sich ja ausführlich und klärt gewisse Dinge ab. Dagegen habe ich ja auch gar nichts!


    Und wie gesagt, als ehrlicher Interessent und mündiger Mensch, weiß man es nach dem Gespräch auch selbst, falls der Hund nicht zu einem passen sollte!


    Mal ein Beispiel: Meine Hunde müssen problemlos im Auto mitfahren können. Geht nicht anders. Diesen Anspruch habe ich. Punkt. Jetzt erzählt mir die Pflegestelle, dass der Hund an dem ich interessiert bin, leider massiven Stress beim Autofahren hat. Wieso in aller Welt sollte ich das (wenn man es mal andersherum betrachtet) überprüfen wollen, ob diese Aussage stimmt? Wieso sollte ich mir dann so einen Hund "antun", dem ich erstmal mühsam das Autofahren beibringen muss? Verstehe ich nicht.

  • Na ja, nur weil ihr/wir hier alle zum größten Teil vernünftig sind, wahre Angaben machen, ehrlich sind und wissen, was wir uns zutrauen und was nicht, was passt und was nicht, kann man das lääängst nicht universal sagen. Ich will gar nicht wissen, wie viele Leute falsche Angaben machen, nur um einen Hund zu bekommen, denen man bei den richtigen Angaben zurecht niemals einen Hund geben würde. Ich finde zumindest Vorkontrollen wahnsinnig wichtig und ich hatte bei meiner für Blinky (übrigens kam da eine aus einer Organisation aus der Nähe, da die Tierschutzorga von Blinky in der Nähe niemanden hatte) absolut kein Problem damit. Klar, die schwarzen Schafe sind doof, und die sollte es nicht geben, aber vernünftig durchgeführte Vorkontrollen mit Sachverstand begrüße ich durchaus.

  • VK ok... Aber NK? Das zeigt schon, dass man misstrauisch ist und einem nicht zugemutet wird ehrlich zu sein und sorgsam mit dem Tier umzugehen.
    Wobei ich mich schon Frage, wenn bei Züchter ein kennenlernen und Gespräch reicht um zu sehen ob es passt. Warum müssen dann im Tierschutz irgendwelche Leute vorbei kommen. :???:
    Und ja der Tierschutzverein von dem ich geredet habe ist einer der allen Menschen erst mal was böses unterstellt. Ich hätte dort auch kein Tier bekommen obwohl eine Freundin sehr aktiv dort war und ihre Hand ins Feuer gelegt hätte. Ende vom Lied, da sie mehr Tiere gesammelt haben, hat sie nun eine eigene Pflegestelle für Nager aufgemacht ohne Verein. Sie vermittelt aber auch fleissig an gute Leute.

  • Bei der Orga, von dem wir unsere Rüden als Pflegestelle bekommen haben, muss man erstmal einen Bogen ausfüllen. Egal ob man Pflegestelle oder Endbesitzer werden will.
    Danach wird man von der Orga angerufen. Danach wählt die Orga den für sie passenden Hund aus. Sprich zu einem wo z.B. (das ist nicht persönlich gemeint) der Hund Autofahren können muss, wird auch ein Hudn der Autofahren kann, kommen.
    Und nach dem Bogen und dem Gespräch findet eine "Kontrolle" statt. Ich persönlich finde die "Kontrolle" immer noch sehr wichtig.


    LG
    Sacco

  • Meine Meinung ist auch:
    Ein bisschen nachfragen und kontrollieren ist gut. Wird es zu aufdringlich nimmt man dem Tier wahrscheinlich die Chance auf einen richtig guten Endplatz.
    Selber erlebt bei einer guten Freundin von mir. In dem Fall geht es zwar um Katzen, aber ich denke es passt hier trotzdem ganz gut rein.


    Eine andere Freundin von ihr hatte ihre Katze einmal Junge bekommen lassen. Meine Freundin wollte ein Kitten davon haben. Ich habe dann aufgeklärt warum das Muttertier kastriert gehört, warum unbedingt 2 Kitten....
    Am Ende war es so, dass die Mutter tatsächlich kastriert und gechipt wurde, entwurmt und geimpft war sie regelmäßig schon von Anfang an, ein weibliches Kitten wurde behalten, zwei zusammen an jemanden abgeben und meine Freundin hat ihren favorisierten Kater bekommen. Die Kitten sind von Anfang an unter tierärztlicher Betreuung gewesen. Geimpft, entwurmt, Abgabe mit zwölf Wochen, wirklich gut sozialisiert....


    Wir sind also ins erste Tierheim um nach einem männlichen Kitten zu gucken. Haben die Geschichte ausführlich erzählt, versucht zu zeigen dass meine Freundin trotz Kitten vom Vermehrer informiert ist und versuchen möchte zwei Katzen so artgerecht wie möglich in einer Wohnung zu halten.


    Wie? Sie sind Innenarchitektin? Da haben sie bestimmt teure Möbel Zuhause. Katzen machen die auch mal kaputt! Ihr Freund ist nicht mitgekommen? Das geht nicht. Warum nehmen sie nicht zwei Kitten von uns?Das Vermehrerkitten könnte trotz Impfung unser Kitten anstecken....
    Super. Egal was wir gesagt haben, am Ende haben die kein Kitten für sie gehabt.


    Zwei Wochen später sind wir dann in ein anderes Tierheim. Die haben verstanden dass meine Freundin unbedingt diesen einen Kater, den sie in den 12 Wochen ständig besucht hat, haben wollte. Die haben verstanden, warum sie mich mitgenommen hat und nicht ihren Freund. Den darf man gerne kennenlernen, leben seit 4 Jahren zusammen und ist ein ganz Lieber von dem ich Bilder bekomme wie er mit Kater im Arm auf dem Sofa schläft, aber es sollte von Beginn an klar sein dass es ihre Tiere sind. Nur falls es doch zu einer Trennung kommen sollte. Sie bezahlt auch alles. Dieses Tierheim hat ihr dann auch fast ein Kitten hinterher geschmissen. Beide Kater konnten dann am selben Tag bei ihr einziehen.


    8 Monate später gab es dann die Nachkontrolle. Meine Freundin und ihr Partner waren total nervös. Beide Kater waren in der Zwischenzeit kastriert und gechipt worden, der Tierheimkater wurde dank Darmproblemen auch mehrfach auf den Kopf gestellt und es wurden Darmparasiten wie Würmer oder giardien ausgeschlossen und in Narkose bei der Kastra war dann auch endgültig mit sichergestellt worden dass der Darm okay ist und er nur eine Futtermittelunverträglichkeit hat. Aber viele Reinfleischsorten sind kein Problem. Auf Bilder usw kam vom Tierheim keine Antwort aber nach dem Kastrationsnachweis hat meine Freundin die 50 Euro Pfand zurück bekommen und halt eine kurze Mail mit dem Termin für die Nachkontrolle.


    Jedenfalls hatten die beiden Kuchen gekauft, Kaffee gekocht, die ganze Wohnung blitzte, Nervosität hoch 10. Und auf einmal kommen die zwei Kater wie der Blitz in die Küche gehuscht, als ob sie was erschreckt hat. Meine Freundin geht ins Wohnzimmer ans Fenster und sieht wie zwei Damen über den Hof wieder verschwinden wollten. Sie hat dann gerufen und gefragt ob sie nicht vielleicht doch auf ein Stück Kuchen reinkommen wollen. Haben sie dann auch gemacht und sich fast noch eine Stunde mit beiden unterhalten. Sie meinten dann auch nur dass sie durch das Fenstern gesehen haben wie die beiden Kater spielen, den hochwertigen selbstebauten Kratzbaum und den Catwalk und die vernetzte Terrasse hatten sie auch bemerkt. Halt dass die Wohnung mit vielen tollen Ideen und handwerklichem Geschickt echt ein Katzentraum ist. Da dachten sie halt sie müssen gar nicht erst klingeln um sich die Klos usw anzusehen. Und da meine Freundin schon in einer Mail die Bestätigung geschickt hatte dass sind jedenfalls sehr zufrieden wieder gegangen und meine Freundin hilft jetzt jeden

  • Nachkontrollen habe ich noch nie erlebt.
    Die werden (zumindest mein anekdotischer Eindruck) oft weggelassen, zumindest wenn das Tierheim, die Orga mal ein Bild und ein "Waldi hat sich gut eingelebt"-Bericht erhält.

  • Na ja, nur weil ihr/wir hier alle zum größten Teil vernünftig sind, wahre Angaben machen, ehrlich sind und wissen, was wir uns zutrauen und was nicht, was passt und was nicht, kann man das lääängst nicht universal sagen. Ich will gar nicht wissen, wie viele Leute falsche Angaben machen, nur um einen Hund zu bekommen, denen man bei den richtigen Angaben zurecht niemals einen Hund geben würde.

    Aber jemand der darin Erfahrung hat, Hunde zu vermitteln, hat da in der Regel ein sehr gutes Gespür dafür, ob jemand vertrauenswürdig ist, oder nicht. Soviel Menschenkenntnis sollte man in dem Job haben... Und da sollte man dann auch drauf vertrauen.


    Und selbst wenn jemand seine Situation etwas beschönigt, wer sagt denn, dass es der Hund da nicht gut haben wird?


    Ich bin in meinem Job auch auf gute Menschenkenntnis angewiesen. Mit der Zeit wird man da immer sicher. Und mittlerweile täusche ich mich nur noch sehr sehr selten...

  • Dass der Tierschutz eine Vorkontrolle macht, finde ich vernünftig. Eben damit man sich davon überzeugt, dass das künftige Zuhause des Tieres auch so ist, wie der Adoptant es geschildert hat. Und mehr wollte meine Vorkontrolleurin auch gar nicht.


    Und:
    Ohne Vorkontrolle aufgrund "Menschenkenntnis" zu entscheiden, dass ein Adoptant nicht so wohnt, die Umstände nicht so sind wie er das schildert, auweia.
    Das wäre doch Wasser auf den Mühlen der Tierschutzgegner :ugly:

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