Vorkontrollen/Nachkontrollen No-Go's

  • Wie gesagt, im Bewerberprozess von Firmen hast du auch mehrere Stufen. In größeren Firmen sitzen da hochspezialisierte und durchgeschulte Leute.
    Und trotzdem meint da keiner nach Fragebögen und drei Gesprächen sicher sagen zu können, dass es passt.


    Mir fehlt beim Tierschutz die Einsicht hierzu. Gäbe es z.B. grundsätzlich Probezeit, sähe es mit Rückläufern wohl anders aus.


    Probezeit wäre zum Beispiel ein halbes Jahr Pflegestelle. Regelmäßige Gespräche mit dem Verein wie es läuft (persönlich/telefonisch) usw. Im Gegensatz zur Nachkontrolle könnte man den Hund auch einfach wieder mitnehmen als Verein, wenn es nicht passt.
    Aber das ist natürlich erhöhter Aufwand, Arbeit (Interessent muss überzeugt werden), Kosten (Futtergeld und TA während der Probezeit, um Eigentumsvorbehalt gültig zu lassen) usw.
    Das wollen viele Vereine nicht. Da werden lieber mit einem halbgaren Modell mehr Hunde durchgeschleust.

  • So eine "Probezeit" fände ich irgendwie schwierig. Es gibt ja auch Hunde, die unter dem Hin und Her sehr leiden würden! Zuerst Tierheim, dann Pflegestelle, dann in ein paar Monaten vllt wieder zurück ins Tierheim...? :ka:


    Außerdem wollen die meisten Interessenten sich enen einen Hund zulegen, für immer, und nicht erstmal Pflegestelle sein. Was icg verständlich finde, weil es einfach ein Unterschied ist....



    Was unser Tierheim aber zB macht: Bei "schwierigen" Hunden, Langzeitinsassen, Hunden die wiefer zurückgegeben wurden etc ist eine Übernahme in manchen Fällen nur über eine Patenschaft für den Hund möglich. So was finde ich schon sinnvoll. Ich habe selbst schon Leute kennengelernt, die erstmal Paten waren einige Monate lang, und dann den Hund zu sich genommen haben.

  • Es ist doch niemand gezwungen, seinen Hund vom Tsch zu nehmen :???: Wer das mit Vor- und Nachkontrollen nicht möchte, aber trotzdem einen erwachsenen Hund will, kann ja auch einfach über ebay Kleinanzeigen privat einen Hund suchen. Oder rumfragen. Es gibt so viele Möglichkeiten, seriös einen Hund zu bekommen, ich versteh nicht, warum man sich da jetzt so dran aufhängt?
    Ich wohn ja auch nicht luxuriös mit Garten (so gern ich einen hätte), aber ich habe bisher immer Hunde vom Tsch bekommen, ohne die Farbe meiner Unterhosen zu nennen, Gehaltszettel hinzulegen usw. Das waren für mich immer normale Vermittlungen mit normalen Themenrelevanen Gesprächen.
    Man wird an abgehobenen Vermittlungskriterien auch nichts ändern können, aber ich denke nicht, daß es ganz ohne Kontrollen/Fragen sinnvoll ist, da wird man sich immer irgendwie auf die Finger schaun lassen müssen oder auch sagen lassen müssen, daß für einen ein Hund nicht geeignet erscheint. Immerhin kommen ja nicht nur Wissende in ein Tierheim.
    Oft gibt es ja auch kleine Vereine oder Einzelpersonen, die sich in einem bestimmten Bereich einsetzen, bei denen dann vieles sehr viel persönlicher abläuft.
    Ich weiß nicht wie sich manche "den Tierschutz" vorstellen. :???:

  • Es gibt auch TSV die machen keine Vorkontrollen. Mein Tierheim hat es bei uns auch nicht gemacht, dafür aber eine Nachkontrolle. Obwohl es sich nicht so angefühlt hat. Da kam jemand sah dass der Hund noch lebt und hat mit uns geredet.

  • Ich finde, man sieht hier im Thread auch sehr schön, wie schnell aus bloßen Behauptungen Fakten werden. Person A hat zwar noch nie ein TH von innen gesehen, WEIß aber trotzdem ganz genau, dass sie niemals einen Hund aus dem TS bekommen würde, weil die ja so unerfüllbare Bedingungen stellen. Für Person B kommt leider leider kein Tier aus dem TS in Frage, weil man keinen in die Wohnung lassen will. Die 200 Beiträge, dass viele TH gar keine VK und NK machen, werden dabei irgendwie gekonnt überlesen. Usw usf, ich bin ehrlich, bei sowas steigt mein Blutdruck ganz ungesund an :muede:


    Wie gesagt, NIEMAND muss ein Tier aus dem TS nehmen. Aber warum zum Geier muss man zwingend immer absurdere Behauptungen aufstellen, die völlig an der Realität vorbei gehen? Was hier zT gefordert wird, ist teilweise schon längst Standard (da sieht man dann den großen Erfahrungsschatz desjenigen, der solche Weisheiten verbreitet...), teilweise ist es aber auch schlicht völlig utopisch und würde im Endeffekt wohl eher dazu führen, dass halt viel weniger Tierw vermittelt werden können, weil es finanziell einfach nicht mehr zu stemmen wäre :ka:

  • Zitat

    teilweise ist es aber auch schlicht völlig utopisch und würde im Endeffekt wohl eher dazu führen, dass halt viel weniger Tierw vermittelt werden können, weil es finanziell einfach nicht mehr zu stemmen wäre


    Ich denke, dass sich das auf mich bezieht.


    Es kommt halt darauf an, was dem jeweiligen Tierschutzverein wichtig ist.
    Möchten sie die Hunde gut und sicher vermitteln, oder viele Hunde finanziell interessant verkaufen?
    Vor- und Nachkontrollen sind für mich einfach eine billige Beruhigungmasche. Man ist ja so seriös, gibt sich ja so Mühe die Hunde gut zu vermitteln.
    Das es keine Absicherung, sondern nur Augenwischerei ist, gibt kaum einer zu.


    Und: wenn die Hunde in der Probezeit zurück gehen, ist das dann nicht besser, als wenn sie irgendwo hin verscherbelt werden?


    Es gibt übrigens durchaus Vereine die so arbeiten. Die sind halt nicht so populär, weil sie nicht ein Dutzend neue niedliche Hunde jede Woche bei FB online stellen.

  • Problem ist wie überall: die, die am lautesten schreien, werden gehört.
    Die schlechten oder auffälligen merkt man sich, die Guten gehen oft unter. Leider.


    Ich habe jetzt auf FB auch so eine für mich völlig unseriöse Tierschutzorga (die dauernd von einem Freund geteilt wird) gesperrt. Tagtäglich werden dort locker 20 Welpenbilder gepostet mit herzzerreißenden Mitleidsgeschichten in der Ich-Form. Rette uns, wir werden dir auf ewig dankbar sein steht beinahe bei jedem Welpen.
    Und solche "lauten" Orgas rücken eben meiner Meinung nach die guten Orgas in ein schlechtes Licht.
    Eine gute Orga zu finden ist genauso schwer, wie einen wirklich guten Züchter zu finden. Einfach googeln reicht da nicht finde ich.

  • @Keeara


    Tatsächlich hatte ich eher die Forderung einiger Mitschreiber hier im Kopf, dass Personen, die VKs machen, grundsätzlich zunächst eine Art Ausbildung absolvieren sollen, die sie für die Aufgabe qualifiziert. Aber klar, auch dein Vorschlag wäre mit erheblichen Kosten verbunden.


    Mich persönlich würde sowas auch ehrlich gesagt abschrecken. Denn das würde ja bedeuten, der Hund bleibt verbindlich mehrere Monate Eigentum des Vereins, ich habe als neuer Halter also keinerlei Sicherheit. Das würde ich tatsächlich nicht mitmachen. Und so ganz verstehe ich auch nicht den Sinn dahinter, Kritik ist ja immer, der TS mischt sich mit NK zu sehr in das Leben nach der Vermittlung ein. Durch die von dir genannte Vorgehensweise wird das ja noch deutlich "schlimmer" :???:

  • Problem ist wie überall: die, die am lautesten schreien, werden gehört.
    Die schlechten oder auffälligen merkt man sich, die Guten gehen oft unter. Leider.

    Da hast du zweifellos recht, es leugnet ja auch niemand, dass sich grad im Gebiet Auslands-TS viele unseriöse Geschichten abspielen. Aber es geht hier ja weniger um die Frage, wie finde ich einen seriösen Verein, sondern um deren Vermittlungspraktiken.


    Es ist ja auch absolut OK, wenn hier jemand von seinem negativen Erfahrungen erzählt. Mich regt es einfach nur auf, wenn man eben gar keine eigenen Erfahrungen gesammelt hat, aber trotzdem genau weiß, dass alles Sch... ist. Weil man hat da ja irgendwo mal was gehört. Und das wird dann auch noch aus tiefster Überzeugung verbreitet.

  • Hi,


    zur Frage der Seriösität: Bei Vereinen, die als gemeinnützig anerkannt sind, sollte jeder eingenommene Cent wieder dem Vereinszweck zufließen. Es gibt keine Gewinnerzielungsabsicht (obwohl natürlich Rücklagen für ungeplante Ausgaben gebildet werden dürfen). Klar, da kann Schmu getrieben werden - wie überall - aber es ist schon mal ein gutes Zeichen.


    Eine seriöse größere Orga hat üblicherweise ihre Regularien und ihre Satzung gepostet, damit man sich die anschauen kann.


    Es ist barrierefrei möglich, Vereinsmitglied zu werden, und es gibt regelmäßige jährliche Mitgliederversammlungen.


    Die Beschreibungen der Tiere auf der Homepage gaukeln nicht nur heile, heile Welt vor, es werden auch Probleme angesprochen.


    Das wären für mich als Interessent die Anhaltspunkte, nach denen ich zuerst schauen würde. Noch bevor ich ins Gespräch gehe. Du bist ja auch als Interessent nicht ohne Möglichkeiten, Dir einen Eindruck vorab zu verschaffen.


    Ein Tierheim kann man besichtigen. Die Tierpfleger kann man bei Interesse zu den Schützlingen befragen. Oder auch mal die Gassigänger ansprechen. Es gibt also auch Möglichkeiten, vorab herauszufinden, wie die Leute so ticken, die das Tier, für das man sich interessiert, derzeit betreuen.


    Und wenn man da dann sagt: „Ne, mag ich nicht, die sind mir gruselig“ - dann ist das doch völlig in Ordnung :ka:


    LG Nicole

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