Vorkontrollen/Nachkontrollen No-Go's

  • Naja - das Thema war hier im Thread auch schon angesprochen. Dankbarkeit - quasi die Kehrseite einer Schuld - ist ein menschliches Konstrukt. Ich höre es seeehr oft, halte es aber auch für falsch angebracht.


    Was ich schon bei meiner letzten Tierschutzhündin bemerke: Sie feiert Sachen, die unsere Nichttierschutzhündin als selbstverständlichen Tribut hinnimmt :D Sind aber auch ganz verschiedene Temperamente - und Lilly kann einfach alles Gute aus den Vollen genießen, was kommt. Ronja kennts nicht anders.


    Das ist mMn aber nicht Dankbarkeit, sondern Lebensfreude.


    Ist nicht bös gemeint, aber es ist so ne Sache, wenn man einem Tier Dankbarkeit zuschreibt. Dann hält man es eben ganz schnell auch für undankbar, wenn etwas nicht so funktioniert. Und dann ist das Kerlchen halt schnell abgestempelt, anstatt dass man genau und unter Berücksichtigung hündischen Verhaltensspektrums nach den Ursachen schaut.

  • Oder wenn ich lese, dass die 45 qm Wohnung zu klein für eine Katze sein soll, dann fällt mir wirklich gar nichts mehr ein. Manches Kinderzimmer hat keine 10 qm, aber eine Katze braucht einen Palast.

    Sofern die Katze zusätzlich Freigang hat, ist das vielleicht nicht zu klein. Hat sie keinen Freigang, ist das eine ganz andere Geschichte. Dann vergleichst du hier Äpfel mit Abrissbirnen.
    Kinder dürfen ihr Zimmer für gewöhnlich auch mal verlassen. Kindergarten, Schule, Spielplatz.
    In einer 45 m² Wohnung, wo die Katze nicht mal auf höhere Level darf oder aus dem Schlafzimmer fernbleiben soll, wird es arg wenig Fläche, die sie für den Rest des Lebens hat.



    Ich hab nicht mal so sehr ein Problem mit den Vorkontrollen, stell ich immer mehr fest, eher mit den Nachkontrollen.
    Jemand entscheidet, ja, du kannst den Hund haben. Dann soll das aber bitte auch so sein.

    Die NK kann mehrere Funktionen haben:


    - schreckt Interessenten ab, die sich nur mal zur Vorkontrolle "zusammenreißen" wollen oder können
    - kann Lügen aufdecken (z.B. die betreffenden Leute wohnen da gar nicht)
    - kann einen Umgang mit Problemen ermöglichen, die sich eben erst nach der Anschaffung einstellen
    - rundet wie gesagt nochmal das Bild ab - die meisten Interessenten versprechen ne ganze Menge, das Einhalten der Angaben und Versprechen ist eine ganz andere Geschichte


    Diese Kontrollen sind also durchaus sinnvoll und ich plädiere da auch ganz klar für unangemeldete Besuche (auch wenn ich das selbst nicht sonderlich mag, wenn jemand unangemeldet vor der Tür steht).

  • Sofern die Katze zusätzlich Freigang hat, ist das vielleicht nicht zu klein. Hat sie keinen Freigang, ist das eine ganz andere Geschichte. Dann vergleichst du hier Äpfel mit Abrissbirnen.
    Kinder dürfen ihr Zimmer für gewöhnlich auch mal verlassen. Kindergarten, Schule, Spielplatz.
    In einer 45 m² Wohnung, wo die Katze nicht mal auf höhere Level darf oder aus dem Schlafzimmer fernbleiben soll, wird es arg wenig Fläche, die sie für den Rest des Lebens hat.

    Da hast du Recht. Aber bei einer zehnmal so großen Wohnung weißt du am Ende auch nicht, ob die Katze jeden Raum nutzen darf und wie sie insgesamt behandelt wird. Was machen die Leute zum Beispiel, falls die Katze mal unsauber wird oder an den Möbeln kratzt? Vielleicht sperren sie sie dann nur noch in der Gästetoilette ein. Oder setzen sie aus.
    Deshalb sage ich: Wichtig ist, wie der Mensch eingestellt ist, nicht was er für Räumlichkeiten hat.

  • Da hast du Recht. Aber bei einer zehnmal so großen Wohnung weißt du am Ende auch nicht, ob die Katze jeden Raum nutzen darf und wie sie insgesamt behandelt wird. Was machen die Leute zum Beispiel, falls die Katze mal unsauber wird oder an den Möbeln kratzt? Vielleicht sperren sie sie dann nur noch in der Gästetoilette ein. Oder setzen sie aus.Deshalb sage ich: Wichtig ist, wie der Mensch eingestellt ist, nicht was er für Räumlichkeiten hat.

    Deswegen gibt es Nachkontrollen, um zu sehen, wie es dann wirklich ist - soweit eben ein Einblick möglich ist.
    100 Prozent gehen damit nicht. Das stimmt. Aber man kann Risiken verringern. Oder zumindest versuchen, sie zu verringern.
    Und das machen wir doch eigentlich alle jeden Tag - ohne 100-prozentige Garantie.
    Wir schauen rechts und links, und gehen doch das Risiko ein, überfahren zu werden.
    Wir verzichten in der Schwangerschaft auf dies und das und jenes. Gibt trotzdem keine Garantie, dass der neue Erdenbürger absolut gesund auf die Welt kommt.
    Wir informieren uns bei Züchtern über unternommene Untersuchungen - deswegen kann der Vierbeiner trotzdem Krankheiten haben.


    Perfekt, 100-prozentig, absolut garantiert - gibt es nicht. Ist für mich kein Grund, wenigstens die besten Grundlagen schaffen zu wollen, Risiko und Nutzen abzuwägen.

  • Deswegen gibt es Nachkontrollen, um zu sehen, wie es dann wirklich ist - soweit eben ein Einblick möglich ist.
    100 Prozent gehen damit nicht. Das stimmt. Aber man kann Risiken verringern. Oder zumindest versuchen, sie zu verringern.

    Es gehen nicht mal 0 %, weil der Charakter einer Person so nicht mal ansatzweise herauszufinden ist.
    Selbst wenn du eine unangemeldete Nachkontrolle machst, weißt du nicht, ob die Katze normalerweise in der Gästetoilette gehalten wird.
    Und die Wahrscheinlichkeit, dass Familie Mustermann mit Musterhaus und Mustergarten ein Tier zur Ferienzeit aussetzt, ist kein einziges Stückchen geringer als bei dem Single in der 45 qm Hochhauswohnung. Nicht ein bisschen. Diese VK/NK sind ein völlig ungeeignetes Instrument, um die richtigen Menschen zu finden.


    Auf Gefahren im Haushalt kann man auch in Form eines Merkblattes hinweisen. Aber hingehen und kontrollieren, welche Zierpflanzen genehm sind und ob auch bloß keine Tomatenpflanze da steht, weil die könnte ja gifitg sein - nein.

  • Ich würde fragen, wie sich derjenige die Tierhaltung vorstellt, ob er schon einmal ein Tier dieser Art hatte, ob er schon einmal ein Tier abgegeben hat und wenn ja, warum.
    Wo soll das Tier im Urlaub hin, wie lange muss es alleine bleiben, welche Aktivitäten und wieviel Auslauf hält die Person für richtig, wo soll das Tier schlafen? Wie empfindlich ist die Person in Bezug auf Haare und Schmutz? Wo darf das Tier überall nicht hin, was darf es nicht machen? Was wäre ein NoGo? Was wäre ein Abgabegrund?
    Wie verhält sich der Mensch mit dem Hund in der Öffentlichkeit? Wie würde er Hundebegegnungen handhaben (das müsste man dann auf den jeweiligen Hund anpassen), würde er den Hund im Auto lassen, bindet er ihn vor einem Laden an? etc.
    Solche Fragen könnte man im Zuge eines Gesprächs stellen. Da kann er einem theoretisch zwar die Hucke vollügen, aber an den Antworten kann man zumindest sehen, ob er sich Gedanken gemacht hat.

  • Vor einer VOR-Kontrolle werden diese und andere Fragen über einen FrageBogen und/oder Telefonate schon durchgeackert...


    DAS macht man doch nicht live+in Farbe?! Wenn man als Kandidat (durch FrageBogen/Telefonate) "auserwählt" wurde dann kommt Jemand und guckt sich an ob die gemachten Angaben stimmen...


    Oder wenn man schon ein TS-Tier hat fragt Verein A bei Verein B an ob bei dessen VorKontrolle und/oder NachKontrolle alles in Ordnung war.


    Entweder gibt's dann ein JA oder ein NEIN - nein weil ein anderer Bewerber noch bessere Bedingungen bieten kann - ja wenn alles passt...


    DANACH kann man das Tier auf der PflegeStelle besuchen/abholen oder am Flughafen abholen oder am HaltePunkt von z.B. *perroExpress* abholen oder das Tier wird vom Verein "gebracht" und im WoZi abgesetzt (Zuri).

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