Vorkontrollen/Nachkontrollen No-Go's

  • Na das ist doch aber gar kein Problem:


    "Guten Tag
    Ich bin Frau, xy (machen sowas eigentlich auch Männer?) vom Verein xy.
    Ich habe eine Qualifikation als.... durch...
    und möchte gerne Sie und Ihre häusliche Situation kennenlernen, weil sie Hund xy übernehmen möchten."


    3 1/2 Sekunden


    Wer interessiert ist, lässt sich ggf. die Qualifikation und die Arbeitsweise des Vereins erklären.


    Wer nicht, zeigt eben mit oder ohne Qualifikation xy seinen Arbeitsvertrag und sein Schlafzimmer und ....

  • Nun, letztlich muss man aber als Interessent für einen Tierschutzhund ja nichts machen lassen, was man nicht möchte.
    Man kann sich ja im Tierheim bzw bei der Orga direkt erkundigen, ob es VKs gibt und wenn ja, von wem diese durchgeführt werden. So kann man ja schonmal für sich rausfiltern ob ein bestimmres TH/eine bestimmte Orga für einen selbst in Frage kommt.

    "Man kann ja woanders hingehen" greift zu kurz. Denn es gibt ja eine gewisse Zahl an Tieren, die zu vermitteln ist. Und überall wird geklagt, dass die Heime voll sind. Das könnte doch auch an der Vermittlungspraxis liegen.


    Mir persönlich können die Gepflogenheiten eines TS-Vereins egal sein, denn ich hatte noch nie Kontakt zu einem TS-Verein und habe das auch nicht vor. Denn ich würde vom Tierschutz nur einen "Ladenhüter" nehmen (groß, alt, schwarz, irgendwelche Handicaps), damit sein Leben nicht so traurig endet. Aber wenn das Tierheim meint, das darf nur jemand mit Haus und Garten und ohne Berufstätigkeit sein, dann müssen die den Hund eben bis zu seinem Tod im Tierheimzwinger lassen, wenn sich niemand findet, der die Wunschvorstellungen erfüllt. Ich finde es schade für das Tier.


    Wie vorhin jemand schrieb, das Rentnerpaar mit 50 Jahren Hundeerfahrung, deren Tierarzt bestätigen kann, dass sie gute Hundehalter sind, sollen sich von jungem Tierschutzgemüse anhören, sie und ihr Zuhause seien ungeeignet für einen Seniorhund. :roll:
    Jeder alte Mensch kann Treppen laufen aber für Hunde sind drei Stufen eine Zumutung. Treppen sind überhaupt des Teufels. Junge Hunde bekommen davon HD. :roll:
    Oder wenn ich lese, dass die 45 qm Wohnung zu klein für eine Katze sein soll, dann fällt mir wirklich gar nichts mehr ein. Manches Kinderzimmer hat keine 10 qm, aber eine Katze braucht einen Palast. :roll:
    Wem will man es verdenken, dass er sich nicht von Leuten beurteilen lassen möchte, die so lebensfremde Vorstellungen haben.

  • naja Boxerfan, wenn du noch nie Kontakt hattest zu einem TSV, dann solltest Du das mal machen und nicht in einem Rundumschlag alle einen Topf werfen.
    Außerdem werden Kinder nicht in 10 qm lebenslang eingesperrt, zumindest im Normalfall, und nicht jeder alte Mensch kann Treppensteigen.
    Es zwingt Dich keiner zum TSV zu gehen und irgendwelche Ladenhüter zu nehmen, die nicht unbedingt deswegen Ladenhüter sind, weil alle Tierheime scheiße sind, sondern weil die Mehrheit der Bevölkerung genau diese Hunde nicht will und auch ein nicht unerheblicher Teil unserer Bevölkerung dazu beiträgt, daß genau diese Hunde im TH landen. Alt, krank, häßlich, teuer, holt man doch lieber einen schicken Welpen

  • Wie vorhin jemand schrieb, das Rentnerpaar mit 50 Jahren Hundeerfahrung, deren Tierarzt bestätigen kann, dass sie gute Hundehalter sind, sollen sich von jungem Tierschutzgemüse anhören, sie und ihr Zuhause seien ungeeignet für einen Seniorhund.

    (Nicht 50, aber über 30 Jahre Hundeerfahrung... aber ich denke es geht um's Prinzip)


    Ich stehe vor genau diesem Problem bei meinen Eltern, die jetzt so langsam bereit für den nächsten Hund wären. Und ich weiß wirklich nicht, wie ich ihnen begreiflich machen soll, dass der (uneingezäunte) Garten wohl ein größeres Gesprächsthema sein wird.

  • Es zwingt Dich keiner zum TSV zu gehen und irgendwelche Ladenhüter zu nehmen,

    Du hast meinen Beitrag gar nicht verstanden. Denn ich sagte ja, dass genau diese Ansicht ("geh halt woanders hin, zwingt dich ja keiner") zu kurz greift.


    Zitat

    die nicht unbedingt deswegen Ladenhüter sind, weil alle Tierheime scheiße sind, sondern weil die Mehrheit der Bevölkerung genau diese Hunde nicht will

    Doch, die will bestimmt jemand. Aber vielleicht nicht unbedingt Familie Mustermann mit Musterhaus und Mustergarten, sondern vielleicht der Frührentner im zwanzigsten Stock, der sich liebevoll um den Hund kümmern würde. Oder das alte Ehepaar mit der Treppe. Aber die wären dem Tierheim alle nicht gut genug.

  • Ja und es gibt auch leute die bekommen sie. Aber klar es sind nur die bösen th schuld

  • Doch, die will bestimmt jemand.

    Das verzerrt es meiner Meinung nach auch und entspricht nicht der Wahrheit: Es gibt Hunde, die werden "Ladenhüter" bleiben: Zu kompliziert, zu alt, zu krank, zu unattraktiv. Klingt hart, ist aber so.


    Unklug ist lediglich den Pool der möglichen Endplätze für Tierheimhunde unnötig zu verkleinern, weil die Anforderungen völlig unreflektiert das eigene Ideal widerspiegeln.


    Aber: Beratung ergibt dann Sinn, wenn es Informationen zum Hund gibt. Das möchte ich überhaupt nicht bestreiten! Ich kenne es nur aus Erfahrung einfach nicht.

  • Es gibt Hunde, die werden "Ladenhüter" bleiben: Zu kompliziert, zu alt, zu krank, zu unattraktiv.

    Wenn dann auch noch dabei steht "wir wünschen uns für ihn ein Haus mit Garten" und Interessenten sollen sich bitte bis auf die Unterhose ausziehen, dann werden sie das garantiert bleiben. Es liegt meiner Meinung nach eher an den unrealistischen Forderungen und der übergriffigen Vermittlungspraxis als an mangelndem Goodwill der Interessenten.

  • Nochmal zu den „einheitlichen Standards.“ Da bin ich gar nicht so weit weg von. Ich finde es auch gut, wenn Vorkontrollen bei mir von sachlich qualifiziertem Personal gemacht würden, das dieses Tier auch kennt. Das kostet aber auch Geld. Und ist bei kleinen Vereinen nicht einfach. Ich kann mir da ne Vorstandssitzung beim Verein lebhaft vorstellen, in der drüber debattiert wird, ob der Verein den Hund xyz noch aufnehmen kann oder lieber 3 ehrenamtliche Mitglieder auf ne externe Fortbildung schickt.


    Das die Mitglieder es selbst stemmen? Ok - passiert teils. Es als Erwartung an Ehrenamtliche zu formulieren finde ich aber auch fragwürdig :???:


    Für regional arbeitenden Tierschutz mit Partnerschaften und Unterstützung ins Ausland gibts halt die Kontrollinstanzen Veterinäramt und das Finanzamt (für die Gemeinnützigkeit). Und bei spendenfinanzierten Vereinen natürlich Mitglieder und Sponsoren.


    Und zu den „überzogenen Kriterien“. Ich habe meine Tiere sämtlich ohne eingezäunten Garten und in den ersten Stock bekommen. Ich hab mir auch Tiere rausgesucht, die ich im Zweifelsfall die Treppe hochtragen kann. Nicht nur Menschensenioren haben ggf. Probleme mit Treppensteigen.

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