Vorkontrollen/Nachkontrollen No-Go's

  • @MajaDo ich hab damit eigentlich keine große Probleme. Die Leute reden doch eh immer :ka: . Zumal keine der Mitarbeiter irgendwelche Namen oder sonstige Details gesagt hat, so dass ich Rückschlüsse hätte ziehen können.
    Bei mir gab es in dem Sinne ja auch keine Probleme über die man hätte tratschen können; mir wurde ja bei beiden Malen die Hunde gegeben. Die Storys waren immer über Leute, die mit Pauken und Trompeten durchgefallen sind, aber aus richtig, richtig abstrusen Gründen.
    Ein Beispiel (und da verstehe ich auch Mitarbeiter, die sich bei sowas echt mal Luft machen): Eine deutsche Dogge sollte ein neues Zuhause finden. Die Mitarbeiter waren wohl lange mit betreffender Person im Gespräch, haben aufgeklärt und wirklich deutlich gemacht, dass so eine riesige Dogge halt ne Hausnummer ist. Sowohl größentechnisch, als auch kostentechnisch (Stichwort Futter). Jajajaja, alles klar. Bei der Vorkontrolle war auch alles super. Haus mit Garten, tolle Umgebung, alles schick. Nach 3 Wochen wollte ein Mitarbeiter Nachkontrolle machen. Machen sie normalerweiße nicht so früh, aber weil der Hund ein bisschen spezieller war, wollte sie es gerne. Als sie vor der Haustür stand, hat aber eine vollkommen Fremde die Tür aufgemacht und gemeint, dass die Doggenhalterin hier gar nicht wohnt :ugly: . Nach langem Hickhack hat sie wohl die richtige Adresse raus gerückt. Endresultat: Der Hund hauste im 6. Stock in einer 1-Zimmer-Wohnung, sah nach 3 Wochen schon so erbärmlich aus und die Halterin gab ihn nur zu bereitwillig her mit den Worten: "Hätte ich gewusst, dass das Vieh so viel frisst, hätte ich den gar nicht genommen!". :flucht:
    Da kann man sich natürlich fragen, wie sinnvoll Kontrollen sind, wenn dann doch sowas passiert. Aber für mich ist es wieder mal ein Hinweiß darauf, dass diese schon wichtig sind. Ein Hund vom Züchter sitzt dann vermutlich sein ganzes bescheidenes Leben in so einem Loch, weil da halt nix kontrolliert wird in den meisten Fällen.

  • Ich gehe ganz stark nach meinem Bauchgefühl, das hat mich bisher auch nie betrogen.
    Natürlich schaue ich in erster Linie ob die Vorstellung von den Leuten mit dem Charakter des zu vermittelnden Hundes übereinstimmt, wenn ich da Zweifel habe wie in dem von der TE erzählten Bsp, dann sage ich das offen und ehrlich, teile ihnen meine Bedenken mit und erkläre warum der Hund einfach nicht passt, evtl. schlage ich noch ein paar andere Kandidaten vor, die sie sich mal anschauen können, die besser passen würden.


    Richtige NoGo's in dem Sinne habe ich gar nicht, also klar von Extremen wie Messie Haushalt oder sonstige TS relevanten Dinge mal abgesehen. Ich erwarte weder ein blitze blank geputztes Anwesen, noch eine Tafel voll Kuchen und Kaffee, ich will auch gar nicht alle Räume sehen, geht mich doch auch nix an wie deren Schlafzimmer oder WC aussieht. :hust:


    In erster Linie möchte ich die Leute sprechen, ihre Erwartungen, ihre Vorstellungen, ihre Wünsche, dann kläre ich auf über Krankheiten, über die Arbeit der Orga, über Dinge, die man nach der Ankunft beachten sollte, wie Hund die erste Zeit nicht ungesichert laufen lassen etc. und natürlich über den auserwählten Hund, erzähle ihnen noch mehr über das Tier usw.


    In allererster Linie bin ich da um Fragen der Interessenten zu klären, da gibt es (meiner Erfahrung nach) jede Menge. Es ist mir völlig egal, ob der Interessent ne Villa hat oder eine 1 Zimmer Wohnung, es ist mir völlig wurscht ob 6000 Euro oder 500 Euro auf der Gehaltsliste stehen, solange alle Umstände zu dem Hund passen, das Bauchgefühl ja sagt, dann bekommt der Interessent auch seinen Hund.


    Ein ehemaliger Pflegi von uns bspw, der konnte partout nicht alleine bleiben, hat nach 5 Minuten die komplette Bude auseinander genommen, er war jung, süß, verspielt, freundlich, verschmust, eigtl ein Traum von Hund wenn dieses Problem nicht wäre. Wir bekamen Anfragen von Familien mit Kindern und Haus und Garten und alles schien perfekt, nur der Hund hätte tägl ein paar Std allein sein müssen.
    Tja, da juckt mich dann auch das tolle Haus mit netten Kindern und einer schönen Umgebung nicht, das passt einfach nicht.


    Letztendlich ist er zu einer jungen Frau mitten in die Großstadt in eine kleine Wohnung im OG gezogen, kein Garten, kein Balkon nichts, na und? Ein tolles Frauchen hat er, was ihn überall mithin nimmt, ja wirklich überall, in die Arbeit, in die Bar, an den See und ja anfangs auch mit zum Duschen. |)



    Ich finde es schade und traurig für alle die schlechte Erfahrungen mit VKs gemacht haben und Kontoauszüge, eine Haustour und die persönlichsten Fragen beantworten mussten, so soll das wirklich nicht sein, aber verallgemeinern kann man das nicht, ich finde VK wichtig und sinnvoll und für mich kommt kein Hund von einer TS Orga in Frage, die keine VK macht, das finde ich alles andere als seriös.



    Ich bin ein erwachsener Mensch und kann das selbst beurteilen, ob ich mir einen Hund leisten/zutrauen und für ihn sorgen kann oder nicht.



    Bei der Rasse muss man sicher schauen, was passt. Aber auch da sollte man als mündiger Mensch mit den heutigen Möglichkeiten selbst eine Entscheidung treffen können.

    Im TS sitzen aber nun mal nicht Rassehunde nach FCI Gruppen wo du als mündige Mensch dich selbst schon informieren kannst bzgl Rasse Standard, Charakter und und und


    Da sitzen in erster Linie wilddurchgemixte Hunde, dessen Charakter du oft nur anhand eines kurzen Textes beurteilen kannst.
    Meistens verlieben sich die Leute in die Optik, das Bild ist das erste was sie sehen (ich beziehe mich in erster Linie auf Auslandshunde, nicht auf das TH um die Ecke), wenn die Beschreibung einen nicht gänzlich abschreckt, dann fragt man halt an.



    Ich finde es nur wahnsinnig anmaßend, dass andere Leute meinen, sie dürften entscheiden, wer einen Hund halten darf oder nicht.

    Nun es geht ja nicht um die generelle Frage ob du einen Hund halten darfst/kannst, sondern ob du diesen bestimmten Hund, den du gerne hättest halten kannst und ihm gerecht wirst. Entscheidest du im Endeffekt bei Hunden vom Züchter ob du einen Hund bekommst oder der Züchter? :???: Meines Wissens nach hat jeder Züchter das gute Recht seine Welpeninteressenten aussuchen zu können und wenn ihnen was nicht passt, was auch immer es ist, dann bekommt man da auch keinen Hund, fertig.


    Genauso wie Züchter, die ihre Hund von klein auf kennen am besten beurteilen können, welcher Hund wo passt, können die Mitarbeiter der TS Orga, die den Hund persönlich kennen und einschätzen, am besten beurteilen ob man mit dem Hund glücklich wird, bzw ihm gerecht wird.



    Kein Züchter, den ich kenne, macht so ein Gewese um die neuen Zuhause seiner Welpen... Geschweige denn da hinzufahren (am besten noch mehrfach). Da werden ein oder zwei Gespräche geführt und entweder passt es dann vom Gefühl her oder nicht...

    Und genau darum geht es bei einer guten VK auch, wie gesagt uns geht es in erster Linie darum Fragen zu beantworten, weder wollen wir Leute verhören, noch ihre 4 Wände kontrollieren. Jeder gute Züchter möchte doch seine Interessenten einmal vorher persönlich kennenlernen, außer die Distanz ist vllt einfach zu weit, warum darf die Orga die Interessenten nicht persönlich kennenlernen wollen. :ka:


    Und bei uns passiert nix anderes, es werden erst telefonisch oder per Mail Gespräche geführt, dann gibt's die böse VK alias ein persönliches Kennenlernen, Fragen beantworten, im besten Falle Unsicherheiten/Ängste/Sorgen nehmen und dann ich zitiere deinen letzten Satz "entweder passt es dann vom Gefühl her oder nicht.."

  • Mit dem neuen § 11 haben die meisten Vereine überhaupt keine Wahl ob Vorkontrolle oder nicht. In den meisten Genehmigungen durch die Vetämter ist eine Vorkontrolle bindend und meistens auch Nachkontrolle. Also braucht sich niemand darüber aufzuregen.


    Wie eine Vorkontrolle stattfindet hängt davon ab für wen sie stattfindet.
    1. Ist es für einen meiner Pflegehunde ist es ganz einfach. Ich fahre mit Hund dahin ( in 200 km Umkreis) und schaue ob Hund sich in der Umgebung wohl fühlt, ob Hund und Menschen zusammen passen. Man kennt sich ja schon von vorherigen Besuchen.
    2. Eine Vorkontrolle für meinen Verein : ich habe genaue Informationen über den Hund. Ich schaue mir die Wohngegend an, es ist ein nettes Gespräch, in dem man genau erfragt was für Vorstellungen man vom Hund hat, wie der Hund leben soll. Man klärt auf über Eingewöhnung, Sicherheit und Mittelmeerkrankheiten. Ob die Wohnung perfekt sauber ist wäre nebensächlich. Bei ängstlichen oder Windhunden wäre noch Zaun wichtig. Der Umgang mit vorhandenen Tieren ist oft sehr aufschlußreich. Danach geht ein Bericht und eine Empfehlung an den Vermittler. Das Bauchgefühl ist ganz wichtig.
    3. eine Vorkontrolle für einen fremden Verein. Da geht es einfach nur darum sich einen Eindruck vor Ort zu machen. Beratung erfolgt hier weniger, weil man die Besonderheiten des Vereins oder des Landes wo der Hund herkommt nicht kennt. Das obliegt dem Verein. Man schildert seinen Eindruck, die Entscheidung trifft der Verein.


    Vorkontrollen sind keine Garantie, aber schon wichtig. Wie soll man sonst entscheiden ob es das richtige Zuhause ist, gerade wenn Interessent und Vermittler sich nur vom Telefon kennen und da kann der Eindruck täuschen. Und sie geben auch nochmal dem Interessenten die Möglichkeit darüber nachzudenken. Gerade bei Direktadoptionen, trifft man eine leichtfertige Entscheidung und der Hund passt überhaupt nicht, wohin dann mit dem Hund ? Zu dem sollen die Hunde sich verbessern, sprich wenn man feststellt das der Hund in Deutschland auch nur den ganzen Tag im Zwinger hockt, dann kann er auch dort bleiben wo er ist. Oder man feststellt das die Kinder zu wuselig sind, der vorhandene Hund unerzogen, vernachlässigt, die Wohngegend viel zu laut, die Treppe viel zu steil, der Zaun nur 20 cm usw …. ohne Vorkontrolle weiß man das nicht.


    Ich möchte das Hund und auch die Menschen glücklich miteinander werden. Und wenn es bedeutet das man mal eine Absage gibt, dann ist das auch im Interesse der Familie . Denn wenn es am Ende doch nicht passen sollte ist das Geschrei groß und es heißt der Verein hat nicht gut genug hingeschaut.

  • Es würde ja schon was helfen, wenn das nicht Vor- und NachKONTROLLE heißen würde...
    Irgendwo macht ja auch der Ton die Musik.
    Kontrollieren kann mich die Polizei.
    Wenn ich gerne einen Hund aus dem Tierschutz aufnehmen möchte, würde ich mich freuen, zu einem „Beratungsgespräch - gerne auch bei Ihnen Zuhause“ eingeladen zu werden und meinetwegen später auch mal besucht zu werden.
    Aber eine „Kontrolle“ stößt mich schon vom Wort her ab...

  • Ich habe auch Vorkontrollen bestanden - aber fühlte mich jedes mal herabgesetzt durch den Prozess.


    Ich kenne mein Leben, ich weiß was ich kann und was nicht - und das gebe ich an. Und dann sitzt jemand bei mir am Küchentisch und versucht zu überprüfen, ob meine Angaben stimmen.


    Und nein, bei mir gab es keine sinnvollen weiteren Infos zum Hund, von dem wussten die Vorkontrollen weniger als ich (ich hatte meine Infos von den Internetseiten des Vereins).


    Meine Eltern werden demnächst einen neuen Hund bekommen, möchten wieder Tierschutz (mit den Hunden haben wir immer super Glück gehabt!!). Ganz ehrlich? Ich habe KEINE Ahnung wie ich denen das Verfahren Vorkontrolle erklären soll.


    "Da kommt ne nette Frau, die keine Ahnung von Hunden hat (meine Erfahrung, natürlich gibt es andere) und wird ein Problem damit haben, dass euer Garten nicht eingezäunt ist".
    Ich freue mich auf das Gespräch.

  • Ich habe bisher keinerlei Erfahrung mit Vor- und Nachkontrollen vom Tierschutz obwohl ich schon einen Tierschutzhund hatte. OK, eine Nachkontrolle gab es damals: Ich kam vom Gassi nach Hause und meine Freundin erzählte mir von einem kurzen Anruf des Tierheims. Ich gehe davon aus, dass bei der jetzigen Hundesuche ein Kontrolle auf mich zukommt. Da ich aber die "Schwachstellen" meiner Wohnungssituation sowieso von Anfang an klarstelle, sehe ich das entspannt. Wenn denen dann das Dachgeschoss oder der 90cm-Zaun im Hof nicht gefällt, sind sie selbst schuld an dem überflüssigen Termin.


    Ich habe aber selbst mal eine Vorkontrolle für eine Züchterin gemacht. Dabei habe ich ausschließlich auf die Sachen geachtet, die die Züchterin mich gebeten hatte zu überprüfen: ob das Grundstück sicher eingezäunt ist und ob der Hund wirklich keine (keine einzige) Treppenstufe gehen muss. Letzteres war ihr wichtig, weil es sich um eine diesbezüglich empfindliche Riesenrasse handelte.


    Die Leute haben mich durch die Hecke zu dem noch nicht gesicherten Teil des Gartens geführt (hätte ich sonst nie gesehen, denn ich wäre da hinten nicht rumgekrochen) und mir erklärt, wie sie vorhaben, das zu sichern. Sie haben mir das nicht nur treppenfreie sondern auch türschwellenlose Erdgeschoss gezeigt und mir dann bei einem Kaffee von ihrer vorigen Hündin erzählt. Es war ein netter Termin, auch wenn ich mich nicht sooo wohl gefühlt habe mit dem Besuch bei völlig fremden Menschen.


    Sie war echt extrem unhoeflich, kurz angebunden und gab uns das Gefuehl absolut asozial zu sein, so wie sie sich nur pikiert unsere Wohnung ansah.
    graaauuuuusig.

    Mögliche Interpretation: der Frau war es noch unangenehmer als euch, in eure Privatsphäre einzudringen und das wurde eventuell durch das "Schlaf-Wohnzimmer" noch verstärkt. Ihre pikierten Blicke galten vielleicht nicht eurer Unordnung sondern ihrem eigenen Unwohlsein mit der Situation. Sie wollte die Kontrolle so kurz und sachlich wie möglich halten und ausschließlich die Sachen sehen, die für die Katzen relevant sind um euch schnellstmöglich wieder in Ruhe zu lassen.


    (ist natürlich nur geraten, aber es wäre meine bevorzugte Interpretation deiner Beschreibung)

  • ich hab damit eigentlich keine große Probleme. Die Leute reden doch eh immer . Zumal keine der Mitarbeiter irgendwelche Namen oder sonstige Details gesagt hat, so dass ich Rückschlüsse hätte ziehen können.


    Trotzdem ist es furchtbar respektlos und zeugt nicht von sonderlicher Professionalität.


    Leider gibt es keine verbindlichen Qualitätsstandards für Tierschutzkontrolleure.
    Ich habe leider auch schon alles erlebt von "die esoterischen Schwingungen passen nicht, in diesem Haus sollte kein Tier leben" bis hin zu "das 40qm Gehege ist nicht groß genug, da bleibt das Kaninchen lieber im Tierheim im Einzelkäfig."


    Ich habe durchaus auch fähige Kontrolleure getroffen und kennen gelernt. Die auf einen Kaffee und eine freundliche Plauderei zu den Leuten fuhren und mehr eine "theoretische Einführung zum Leben mit Hund X oder Katze Y" gaben, als kontrollierten.
    Aber leider war das der geringere Teil. Die Meisten verstanden sich leider als Schutzschild der Tiere gegen die böse Menschheit und jeder Interessent halt zuerst als der Feind, den man entlarven musste.

  • Ja, dass ist echt doof. Wäre die Nachkontrolle früher gekommen, hätte sie gesehen das du das Kaninchen in vollkommen ungesicherter Haltung hast, wo es dann letztendlich von einen Fuchs oder Marder getötet werden konnte. :omg:
    Bisschen früher und der Tierschutz hätte es raus geholt. Schade für das Kaninchen.



    Ich hatte eine Nachkontrolle von einem Kaninchen 1 Jahr nachdem ich es geholt hatte. Konnte ein putzmunteres Tierchen zeigen mit Partner und sicheren Gehege und die Dame ging wieder.


    Das letzte Tier vom Tierschutz war mein Hund. Ich kam hin mit meinen Hund, wir sahen das sich beide hunde gut verstanden, unterhielten uns, bekamen den Hund nach einer Stunde quatschen direkt zur Probe mit und behielten ihn nach der Probewoche.

  • Leider gibt es keine verbindlichen Qualitätsstandards für Tierschutzkontrolleure.

    DAS wäre echt mal was.


    Ein paar Basics - aber dann bitte nicht Leuten mit jahrzehntelanger Hundeerfahrung auf den Keks gehen mit den Dingen, die Person X (hat gerade ihren ersten Hund und dazu ein Buch gelesen) ein absolutes Muss findet.


    WENN es belastbare Infos zu dem zu vermittelnden Hund gibt - dann sehe ich sofort den Mehrwert, versteht mich nicht falsch.

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