Straßenhündin wird nicht stubenrein

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich bin neu in diesem Forum und benötige eure Hilfe!


    Ich heiße Tanja und wohne mit meinem Mann und meiner 3 1/2 Jährigen Tochter in einer gemütlichen Wohnung im EG.


    Nachdem unser Beagle vor etwas über einem Jahr und nun vor etwas über 2 Monaten unsere Katze uns verlassen musste, war uns schnell klar: Ohne Tier geht's nicht mehr!
    Schnell waren wir uns einig, dass wieder ein Hund einziehen sollte. Für mich persönlich ist es wichtig, den armen Fellnasen in unseren Tierheimen oder Tierschutzvereinen ein neues zuhause zu geben, daher informierten wir uns in den verschiedensten Tierheimen über derzeitige Hunde. Nach einigen Besuchen an verschiedensten Stellen wurden wir in einem tollen Tierschutzverein auf eine wunderschöne Hündin aufmerksam: Luna, 2 Jahre (nach Angaben des Tierschutzvereins), ehemaliger Straßenhund aus Rumänien. Ihre Wunderschönen Augen hatten uns sofort verzaubert und nach der ersten Probegassirunde und dem ersten beschnuppern hatten wir uns sofort verliebt.


    Wir schlossen zunächst einen "Probevertrag" als Pflegestelle ab.


    Nun ist Luna etwas über 3 Wochen bei uns. Sie hat sich toll eingelebt. Zunächst hatte sie Angst vor dem Wohnhaus, mit ein Stückchen Wurst konnten wir sie aber bestechen. Zuhause angekommen wurde alles beschnuppert und prompt wurde auf den Teppich gemacht. Was nun auch unser Problem ist. Luna ist eine neugierige Hündin, sie ist aufmerksam, verspielt und total verschmust. Die ersten 2 Wochen nahm ich mir Urlaub, damit ich genügend Zeit hatte den Hund kennenzulernen, zu testen wie läuft das allein bleiben (wir sind beide berufstätig, ca. 9 Stunden aus Haus) und auch das Stubenrein werden muss ja geübt werden. Alles lief bestens, sie blieb allein; legte sich in ihren Korb. Sie bellte auch nicht wenn ich ging oder kam. Sie schien angekommen und total glücklich zu sein.


    Nur leider pullert sie ständig auf die Teppiche. Sie pullert auch draußen. Wir wohnen ruhig und im grünen, sie hat keine bestimmte stelle, an der sie uriniert. Sie schnuppert viel und beschließt dann wo sie hinmacht. Manchmal hat sie auch gar nicht draußen gemacht, sondern dann nach einiger Zeit drin. Ich habe gelesen dass es sein kann dass sie draußen zu aufgeregt ist. Das mag die ersten Tage so gewesen sein aber nach ca einer Woche war sie draußen total gelassen. Auf die Teppiche pullert sie nie nachts, nur tagsüber. Egal ob wir zuhause sind oder nicht. Es gibt auch keine konkrete Situation wann sie hinpullert. Wir sehen es auch nie sondern merken es nur wenn wir reingetreten sind. Wir bestrafen sie nicht, reinigen Kommentarlos die Teppiche und gehen dann mit ihr raus, wo sie natürlich nicht pullert. Eine Blasenentzündung haben wir nicht testen lassen, aber ich schließe es eher aus. Mein Beagle hatte eine und da hat es beim pullern so weh getan, dass er gequickt hat. Das tut sie gar nicht.


    Ich habe auch viel Kontakt mit dem Tierschutzverein. Ihr Rat war entweder zum TA wegen der Blasenentzündung oder halt Geduld. "Kein Hund macht freiwillig in seine Höhle" sagt sie immer.


    Ach so, zwischendrin also die komplette letzte Woche war sie komplett sauber. Nicht einmal hingepullert. Alles perfekt. Nun seit 3 Tagen, fängt es wieder an, obwohl sich nichts geändert hat.


    Wir brauchen dringend Hilfe und Tipps.


    Es würde mir das Herz brechen und mir kommen die Tränen wenn ich dran denke sie wieder abgeben zu müssen weil wir dieses blöde Problem nicht hinbekommen.


    Ich freue mich auf eure Antworten.


    Tanja mit Luna :muede:

  • "Kein Hund macht freiwillig in seine Höhle" sagt sie immer.

    So ganz stimmt das nicht.
    Gerade junge Welpen machen lieber noch in der Nähe von der "Höhle", wenn nicht sogar da rein.
    Gilt übrigens auch für ziemlich unsichere Hunde, die irgendwo neu sind.



    Hm, als erste Maßnahme würde ich mal die Teppiche entfernen.
    Die Gerüche von den letzten Malen werden sicherlich noch dran haften, und dem Hund das Gefühl vermitteln, daß dies in Ordung ist und er "darf".


    Blase untersuchen lassen, kann sicherlich nicht schaden, nur um sicher zu gehen, daß da auch keine Entzündung vorliegt.



    Ich vermute allerdings, daß dieser Hund noch ganz einfach nicht gelernt hat, daß der Mensch es nicht so toll findet, daß ein Hund ins Haus macht.
    Das muß er dann, wie ein Welpe quasi, neu lernen.
    Von dort, wo er her gekommen ist, hatte er wohl auch gelernt, daß es okay ist, in der Nähe vom Schlafplatz, obwohl es ja "die Höhle ist", zu machen.
    Das gilt ja erst einmal abzuerziehen.



    Wobei, wenn ein Hund neun Stunden alleine bleiben muß, das stelle ich mir dann doch etwas schwieriger vor, daß er das auch so lernt, im Hause nicht zu machen :ka:
    Irgendwann ist die Blase auch mal voll, wenn niemand da ist, dann muß sich der Hund ja mal lösen.



    Schönen Gruß
    SheltiePower

  • Der Hund ist ein ehemaliger Straßenhund, seit 3 Wochen bei euch, und ihr erwartet schon, dass die Stubenreinheit klappt? Das kann noch Wochen bis Monate dauern.


    Ich habe Mitte Mai eine Yorkiemixhündin aus Ungarn aus dem Tierschutz übernommen. Jasmin ist bis heute nicht 100% stubenrein. Vllt. klappt's noch, vllt. muss ich aber auch damit leben, dass es nie zu 100% funktionieren wird.


    Ich bin mir sehr sicher, dass eure Hündin noch zuverlässig stubenrein werden kann. Ihr müsst sie halt alle 2 bis '3 Stunden zu kurzen Löserunden nach draußen bringen. Wenn sie aber täglich ganztags alleine ist, sind die Umstände suboptimal, auch was die Stubenreinheit betrifft. Lässt sich vllt nicht ändern, aber dann müsst ihr halt damit leben können, dass immer wieder mal Pfützen ins Haus gehen werden.

  • Wenn man täglich 9 Uhr Stunden aus Haus ist sollte man sich keinen Hund holen, ihr werdet es vermutlich nur mit einem Sitter schaffen der sie zwischendurch rauslässt.
    Vermutlich ist sie verunsichert weil sie nach dem sie jetzt bei euch ist und sich an alles gewöhnt hat wieder eine Umstellung hat.


  • Danke SheltiePower für deine Antwort!


    Was meinst du mit: Das gilt ja erst einmal abzuerziehen. <- Wir gehen oft mit ihr raus. Klar 9 Stunden ist viel, aber nachts schafft sie das auch. Wir belohnen bei jedem mal wenn sie draußen auf der Wiese macht.


    Ich weiß wirklich nicht mehr was ich noch tun soll.
    Soll ich sie wieder abgeben "nur" weil ich arbeite?

  • Wenn man täglich 9 Uhr Stunden aus Haus ist sollte man sich keinen Hund holen, ihr werdet es vermutlich nur mit einem Sitter schaffen der sie zwischendurch rauslässt.
    Vermutlich ist sie verunsichert weil sie nach dem sie jetzt bei euch ist und sich an alles gewöhnt hat wieder eine Umstellung hat.

    Sehr nett geschrieben ...
    Also sollte man sich keinen Hund anschaffen wenn man arbeiten geht? Von Hartz 4 kann ich mir keinen Hund leisten...

  • Nachts schaffen die meisten Hunde ja viele Stunden einzuhalten, weil a) der Stoffwechsel im Schlaf runterfährt und sie da b) üblicherweise schlafen und nichts trinken. |)
    Nur so zum Vergleich: unser Welpe hält nachts 8h aus, tagsüber müssen wir stündlich plus nach dem Fressen, Spielen etc.
    Dass sie tagsüber einfach so schon 9h durchhält, ist echt schwierig zu bewerkstelligen.
    Wir hatten auch mal eine Pflegehündin aus Spanien und mussten da tatsächlich alle 2h etwa raus mit ihr. Dafür ist aber auch nach 4 Tagen schon nichts mehr in die Wohnung gegangen. Gecheckt hat sie das sehr schnell, nur aushalten müssen die natürlich erst üben. Mussten sie ja vorher nie, kennen sie ja meistens gar nicht.
    Habt ihr vielleicht Nachbarn, die anfangs öfter mit ihr rausgehen können? Oder ihr überlegt euch das mit dem Hundesitter noch mal?
    Ich stelle mir das tatsächlich ansonsten eher schwierig vor, sie stubenrein zu bekommen, wenn sie überhaupt keine Möglichkeit hat, sich tagsüber draußen zu lösen?
    (Am schönsten wäre natürlich, einer von euch könnte mit seinem Chef verhandeln und sie mit zur Arbeit nehmen. :herzen1: )

  • Danke erdbeerdings für deine Antwort.


    Nein, von den Nachbarn gehen alle arbeiten. Wir wohnen in einem kleinen Mehrfamilienhaus. Luna würde wahrscheinlich mit niemanden raus gehen, weil sie von Natur aus eher ängstlich und zurückhaltend ist. Sie braucht Zeit um sich an jemanden zu gewöhnen.


    Unsere Eltern gehen auch noch arbeiten, also wäre das auch keine Lösung.


    Sie macht aber auch in die Wohnung wenn wir gerade waren. Gestern zum Beispiel: Ich habe früher Schluss gemacht, war um 13 Uhr zuhause und wir sind ne große Runde gegangen. Sie hat auch beides gemacht. Um 14 Uhr waren wir wieder zuhause. Gegen15 Uhr hat sie mir dann in die Wohnung gepullert. Dann gleich wieder raus, nichts ist passiert. Um 18 Uhr wieder in die Wohnung.


    Wo ist mein Denkfehler?

  • Erwischt ihr sie manchmal "auf frischer Tat"? Was macht ihr dann? Und draußen gibt's richtig dicke Party, wenn sie ihr Geschäft gemacht hat? (Ruhig so, dass die Nachbarn denken, ihr hättet ein Rad ab. Aber sie soll merken, dass ihr euch richtig freut.)


    Für mich klingt es ein bisschen, als hätte sie noch nicht ganz verinnerlicht, dass drinnen lösen nicht so gut ist? (Was natürlich auch schwieriger ist, wenn tagsüber niemand da ist und sie da einfach immer hinmachen kann.)


    Wisst ihr, wo sie herkam, bevor sie beim Tierschutz gelandet ist? Das ist ja auch noch mal ein Unterschied. Manche kommen aus Familien und waren zumindest schon mal stubenrein, die meisten kennen das aber gar nicht, weil sie aus Zwingern / von Höfen / von der Straße kommen. Für die ist das dann noch mal schwieriger zu lernen und kann sich tatsächlich eine ganze Weile hinziehen. :|

  • Ich würde sie wie einen Welpen behandeln:
    also nach dem Fressen, nach dem Schlafen und nach Action noch mal kurz raus.


    Mit kurz raus, echt nur im eigenen Garten, oder, wenn nicht vorhanden, eben um die Ecke, wo bißchen grün wächst (und Hund auch machen darf!) pullern lassen.




    Nachts, wenn der Hund schläft, fährt der Stoffwechsel runter, da wird die Blase nicht voll.
    Tagsüber, wenn mehr Action vorhanden ist, wenn der Hund aufgeregt ist, sich alles im Liegen anschaut, selbst sich viel bewegt, oder sogar bißchen Schiß vor was auch immer hat, das alles sorgt dafür, daß die Blase wieder voller wird und der Hund muß.


    Da hilft anfangs (also so lange noch diese "Unfälle" passieren) noch, lieber alle anderthalb Stunden mal zum Pullern kurz raus.




    Schönen Gruß
    SheltiePower

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