Anti Giftköder Training für Labrador (alles von der Straße Fresser) möglich? Methoden?

  • Hallo alle zusammen! Ich habe ja, wie ihr vielleicht schon gelesen habt, erst neulich mit meinem Staubsauger Labrador eine unschöne Erfahrung gemacht - sie hatte etwas auf der Straße gefressen, das verdächtig aussah. Nachdem sie beim Tierarzt zum Erbrechen gebracht wurde und ca. 30 mal gekotzt hat, bekam sie noch Aktivkohle. alles wieder gut - der Schock sitzt aber bei mir noch tief.
    Ich hatte den Labbi an der Leine, doch es ging so schnell, happs, hinter einem Hydranten versteckt und um den Hydranten herum verstreut lagen rötliche aufgeweichte leckerlies (möglicherweise nur unabsichtlich verloren) - und schon waren einige Teilchen verschlungen.


    Da mein Hund fast jedes Mal beim Spaziergang irgendwas frisst, auch an der Leine, weil ich einfach nicht schnell genug bin, möchte ich nun handeln und das russische Roulette nicht mehr länger zulassen.
    Da ich meine Labbimaus gern noch länger hätte, möchte ich nun ein anti giftköder Training mit ihr machen - selst zu Hause, denn die hundeschulen bieten das in der Umgebung hier nicht an.


    Habe überlegt, ihr zumindest in der Dunkelheit, einen Bumas Beißkorb aufzusetzen, der sie mit zusätzlichen Riemen am Fressen auf der Straße hindern soll. Die sind aus Biothane, sehr leicht, sind geeignet für längeres Tragen, werden maßangefertigt, sodass der Hund problemlos hecheln und trinken kann... was meint ihr zu Beißkörben mit Fressschutz? :dafuer: :dagegen: ?


    Parallel dazu habe ich mir schon viel über das Anti Giftköder Training durchgelesen, denn ich will meine Fressmaschine schlussendlich ja dazu bringen, nichts mehr einfach unerlaubt von der Straße zu nehmen. ich hoffe, das gelingt mir bei einem labbi, auch wenn sie eine harte nuss ist.
    sie darf einfach kein Erfolgserlebnis mehr auf der straße haben, denn ich hab ja was besseres für sie...


    welche Methoden für das Anti Giftköder Training kennt ihr? ich hab jetzt das buch von Sonja Meiburg -- Anti Giftköder Training.


    hab nur etwas angst, dass sie dann vielleicht extra futter sucht auf der straße, um belohnt zu werden... habt ihr Erfahrungen mit Trainings?


    Bitte um Tips, Methoden, Schrittweise Erklärungen - bin für alles offen :)

  • Ich bin der Meinung und Pixel gehört leider auch zu den lebenden Staubsaugern, wenn der Hund wirklich gar nichts fressen soll, dann geht das nur mit Maulkorb und selbst da muss man gucken das er keine Strategien entwickelt.


    Sie frisst ja wirklich alles und mit alles meine ich alles. Sie knackt Nüsse die auf dem Weg liegen, findet kleinste Kekskrümel in irgendwelchen Bordsteinkanten, sammelt irgendwelche Beeren und Kirschen auf. Und dann kommt natürlich noch der ganz normale Kram dazu, Brotreste von Schulkindern, Grillreste etc.
    Dazu kommt ein wunderbares Futtergedächtnis, sie weiß noch Wochen später wo sie etwas gefunden hat und sucht zielsicher an der Stelle.


    Ich kann es ihr mittlerweile vorher verbieten, wenn ich es sehe. Darf aber nicht rumstressen, denn dann sucht sie erst recht den Boden ab.
    Ich verlasse mich mittlerweile etwas auf meine Giftködererfahrung. Giftköder sind nicht winzig klein, sie liegen nicht alleine rum und selten mitten auf dem Weg.


    Würden wir das über anzeigen aufbauen würde Pixel den ganzen Spaziergang lang sitzen.
    Maulkorb baue ich locker nebenher auf, denn ich denke sie wird im alter extremer und wird dann wahrscheinlich keinen Unterschied mehr machen zwischen fressbar und nicht fressbar, abgesehen davon auch schlechter hören.

  • wenn der Hund wirklich gar nichts fressen soll, dann geht das nur mit Maulkorb

    Sorry, aber das ist Unsinn!
    Meine Hündin war so ein Staubsauger, die hat wirklich alles gefressen, von Unrat über Schnecken bis zu Sch...haufen. Alles wurde inhaliert, sie hing nur mit der Nase über dem Boden.


    Drei Monate intensives Training und das Thema war gegessen.
    Sie war schon zwei Jahre alt als ich sie übernommen habe,bei einem jüngeren Hund müßte es noch schneller funktionieren.

  • Oder andere Frage, wie hast du das denn trainiert?

    Über den Blickkontat, um überhaupt erstmal ihre Nase vom Boden wegzukriegen.
    Wenn ein Hund nur mit der Nase am Boden rumläuft und nach Essbarem sucht, ist er für nichts anderes mehr offen, der blendet seine Umgebung vollkommen aus.

  • Also muss dich dein Hund den ganzen Spazierganz anstarren?


    Aber ich gebe dir recht und auch wir machen das so, wenn Pixel in ihr futterschnüffeln kommt verlange ich Aufmerksamkeit. Aber dann gibt es immer noch die fressbaren Sachen, die ich nicht identifizieren kann und über die sie sozusagen stolpert.

  • Also muss dich dein Hund den ganzen Spazierganz anstarren?

    Am Anfang des Trainings, ja. Nachher erübrigt sich das, weil der Hund dann alles zuverlässig anzeigt und nachfragt, ob er es aufnehmen darf.


    Mein schönstes Erfolgserlebnis war, als meine Hündin nach Beendigung des Trainings im Feld etwas gefunden und aufgenommen hat. Sie war ungefähr 15 Meter von mir entfernt, ich hätte also nichts machen können.
    Sie kam dann auf Zuruf auf den Weg, die Beute noch immer im Maul. Ich hab ihr ganz ruhig ohne Hektik das Kommando "Sitz" gegeben und bin derweil ruhigen Schrittes auf sie zugegangen. Als sie saß, kam das Kommando "Aus".
    Sie ließ ein weggeworfenes Brötchen aus dem Maul fallen.
    In dem Moment wußte ich, daß ich es geschafft habe.

  • Ich sehe das auch so wie Tatuzita. Die Staubsaugerei ist ein Wettlauf, den ICH gegen meinen Hund nicht gewinnen kann.


    Ich KANN nichts besseres dabei haben als Katzenkacke. Und ich will den Gehorsam nicht so aufbauen, dass mein Hund überhaupt nicht mehr seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen kann. Entweder wird NIRGENDWO geschnüffelt - oder es wird alles mögliche angeschnüffelt und das Fressbare nebenbei eingeatmet. Ich glaube nichtmal, dass das ein bewusster Vorgang bei ihr ist.


    Mein Hund kann auch nicht generalisieren. Ich verbiete es regelmäßig, dass sie sich Maiskolben pflückt. Sie lässt den fraglichen Maiskolben dann los, zuckt mit den Schultern und versucht es halt mit einem anderen Kolben. Und das gleiche Spiel nochmal. Und nochmal. Auf der Basis braucht man gar nicht erst anzufangen, generell alles Fressbare mit einem Bann zu belegen...


    Einzelne Sachen kann ich über Gehorsam verbieten. Aber ich kann nicht alle Brombeeren, Kekskrümel, Haselnüsse und verlorene Leckerli rechtzeitig sehen. Und dann sind sie weg. Meistens ist es ist ja nichtmal groß genug zum Apportieren - und der Hund kaut nichtmal.


    Ich kann auch nicht den ganzen Spaziergang durch ein Actionprogramm bieten, damit sie gar nicht erst ins Schnüffeln kommt. Mal ganz abgesehen davon, dass ein Großteil meiner Beschäftigungsangebote auf ihrem Spaß am Schnüffeln aufbauen.


    Meine Erfahrung: Es gibt viel weniger Giftköder, als man glaubt. Und jede Menge weggeworfene Lebensmittel in der Botanik. Und es wachsen eine Menge essbarer Früchte in Wald und Feld.

  • Am Anfang des Trainings, ja. Nachher erübrigt sich das, weil der Hund dann alles zuverlässig anzeigt und nachfragt, ob er es aufnehmen darf.

    Wie gesagt dann würden wir nur noch spazierstehen. In Wäldern oder im Feld geht es ja, aber hier im Park und Stadt ist fast der ganze Boden essbar.


    Also ich freu mich das es bei euch funktioniert, aber für UNsinn halte ich meine Aussage trotzdem nicht.

  • ist sonja meiburg die, die das gefundene auch als belohnung nutzt?


    in meinem letzten giftköderkurs waren auch 2 labbis. deren besitzer konnten sich auch so gar nicht vorstellen, wie das gehen soll, dass ihre hunde nix mehr fressen draußen...hat geklappt xD


    ich arbeite auch über anzeigen und mit sehr hochwertiger belohnung...aber auch über strafe, sprich wenn die hunde die ausgelegten leckereien doch fressen wollen, gibts von mir nen gehörigen anschiss und was vor die nase gescheppert. gibt allerdings auch hunde, bei denen das nichtmal nötig ist.
    wurde aber vorher natürlich alles brav ganz kleinschrittig aufgebaut. der kurs ging über 5 einzelstunden und natürlich müssen die besitzer einfach am ball bleiben. ich sebst übe das mit meinen eigenen monstern auch immer wieder alle paar wochen mal zum auffrischen.
    aber das geht auch mit staubsaugern. wirklich schwierig wirds bei hunden, die sich tatsächlich mal selber versorgen mussten, weil sie z.b. auf der straße gelebt haben, oder wirklich hunger leiden mussten, oder auch bei hunden, die von kooperation mal so gar nix halten...da muss man dann an ner anderen stelle ansetzen, bevor ich dieses training überhaupt anfangen würde...

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