Erster Hund - ohne Vorerfahrung!

  • @LiMaAn - als unbeschriebene Blätter, die "ab und an mal zu sehr mit der Couch verschmolzen sind" habt ihr gerade wirklich gute Voraussetzungen, eine umfassende Vorbereitung zu betreiben.


    Nutzt die Zeit auf der Couch doch mal für eure ganz persönliche Wunsch-, Regel- und Bedenkenliste. Du hast zwar schon einige Fragen gestellt aber ich würde für eure Listen noch die folgenden Punkte vorschlagen:


    - Warum ein Hund? Nur zur Aktivierung von euch? Ist das Lümmeln auf der Couch so schlimm? Könntet ihr euch anders aktivieren? Wollt ihr euch überhaupt aktivieren? Ist euch das "aktiver zu sein" wirklich wert, täglich Kot aufzuheben, zu füttern, Tierarztbesuche zu organisieren und zu bezahlen? Bürsten, Krallenschneiden und ein pupsender Hund, der eure Zweisamkeit stört, sollten ebenfalls bedacht werden.
    - Welche Größe, welches Fell, welcher Pflegeaufwand soll/darf es sein?
    - Könnte sich jeder von euch beiden allein um den Hund kümmern, wenn der andere (mal) ausfällt?
    - Wer behält den Hund im Fall einer Trennung? (Darüber will natürlich keiner nachdenken aber vollkommen unmöglich ist es leider nicht)
    - Welche Vorstellungen habt ihr von der Erziehung? Was geht für dich gar nicht? Was möchte deine Partnerin unbedingt? Und vice versa. Das kann sich natürlich alles noch ändern aber der Austausch beugt halt zumindest am Anfang ein paar typischen Konflikten vor.



    Und dann: Sammelt praktische Erfahrungen! Werdet Spaziergänger im Tierheim, meldet euch als Zaungäste in der Hundeschule an, leiht euch entweder den Hund von Familie oder Freunden aus oder geht auf Gassirunden mit. Da bekommt ihr am besten einen Eindruck davon, worauf es euch ankommt.

  • Was wären denn gute Threads Bücher zum Thema Hund die man dem TE empfehlen kann?


    Leben mit Hunden - gewusst wie! von null - eBook | Thalia


    Das andere Ende der Leine von Patricia B. McConnell - Buch | Thalia


    Diese beidne kann ich guten Gewissens als Erstlektüre empfehlen.


    Sie sind verständlich geschrieben und decken tw ein breites Spekrum im Hundealltag ab.
    Sie gehen nicht besonders in die Tiefe, aber sie vermitteln einen Eindruck vom "Lebewesen" Hund - wie er tickt, welche Bedürfnisse er hat, wie er kommuniziert.
    Bei mir haben die Bücher den Grundtsien gelegt für ein harmonisches Zusammenleben. Das finde ich sehr viel wichtiger als Kommandos, Training oder Beschäftigung.


    Gerade das 2. Buch bietet auch zu vielen Überlegungen des Alltags gute überlegte Hinweise.
    Braucht ein Hund einen mantel? Warum fällt es ihm so schwer alleine zu bleiben? Brauche ich eine Hundeschule und wie find eich einen guten Hundetrainer?
    Wie verhalte ich mich wenn mein hund angst hat (Silvester)? usw.



    Ich rate euch ebenfalls zu einem Second-hand-Hund. Aus dem Tierschutz oder von Privat.
    (Auch wenn ich den welpenwunsch verstehen kann und am Ende muss es jeder selber wissen)


    Ihr habt gute Vorraussettzungen für Tierschutz. Offen für neues, Zeit, keine kleinen Kinder.


    Der Nachteil den ihr als Ersthundehalter einfach habt ist, dass ihr keine Volrstellung habt, was gewisse Rasseeigenschaften für euch im Alltag bedeuten.
    Das kann man sich auch nicht anlesen - das muss man praktisch erleben.
    Wenn ihr euch jetzt auf die Suche nach Rassen begebt, werdet ihr über viele Rasseeigenschaften stolpern.
    Eigenständig, will Gefallen, sensibel, Wachsam, jagdtrieb, ... usw.
    Da ihr noch nie einen Hund hattet, wisst ihr jedoch nicht was es für euren Alltag bedeutet einen Wachsamen oder Eigenständigen Hund zu halten.


    Das wisst ihr erst, wenn ihr einen Hund habt.
    Auch wenn euer erster Hund keinen starken Jagdtrieb hat, könnt ihr trotzdem viel besser einschätzen was es bedeuten würde, wenn ein Hund bei euren täglichen Spaziergängen großen Jagdtrieb mitbringen würde. Usw.


    Ich wollte immer einen größeren Hund - habe einen kleinen Hund bekommen udn möchte dne nicht mehr missen - kleine Hunde sind für meinen Alltag viel praktischer als Große.
    ich wollte zu Beginn eigenständige Hunde - jetzt weiß ich was es bedeutet einen eigenständigen Hund zu halten udn hier wird niemals einer einziehen ;)
    Ich hatte große Angst vor jagdtrieb. Mit Hund habe ich festgestellt dass ich in einer gegdn wohne, wo es nur ganz wenig Wild gibt - ein Hund mit viel Jagdtrieb wäre bei mir kein problem (Strand, Hundeauslaufzone, Stadtparks ohne Wild, ...)
    Ich wollte einen "Ein-mann-Hund" der sich sehr eng an mich bindet udn zu anderen wenig Vertrauen hat. - Ich bin sehr froh dass Arek Anderen Menschen gegenüber aufgeschlossne ist - ich muss ihn oft in Betreuung geben weil mein Mann nun auch 8h außer Haus ist (war so nicht geplant).
    Das geht nur weil er nicht zu sehr an mir klammert, weil er andere mag und auch auf andere menschen eingeht+auf sie hört. Wäre Arek nicht so unkompliziert bei anderen Menschen, würden sich die betreuungsmöglichkeiten schwieriger gestalten ;)



    Also,
    einen erwachsenen Hund wo man schon sagen kann "wie er drauf ist" finde ich sehr geeignet.
    Bei mir war es der richtige Weg - der nächste Hund wird vermutlich ein Welpe vom Vereinszpüchter wiel ich jetzt genaue vorstellungen habe was ich will, und was ich leisten kann. Denn die bedürfnisse des Hundes müssen befriedigt werden. Der Hund kann nur dann zum tollen Begleiter werden, wnen ich ein toller Hundehalter bin und seinen Rasseeigenschaften gerecht werden kann.


    Aber, holt euch lieber keinen Hund nur von einem Internetbild+Text - das birgt viele risiken.
    Schaut im Tierheim, auf Pflegestellen, in den kleinanziegen.


    Es gibt Hundetrainer die eine Beratung machen für Ersthundehalter.
    Es gibt Hunetrainer die mit ins Tierheim´/Pflegestelle kommen, sich den Hund mit angucken und euch beraten. Sowas würd eich vermutlich in Anspruch nehmen.


    Viel Spass bei den Vorbereitungen!! =)

  • Super, dass Ihr Euch Gedanken macht VOR einer Anschaffung und alle Faktoren überdenken wollt! :dafuer:


    Bei Eurem Arbeits-Pensum, beide Vollzeit, würde ich Euch allerdings raten, zuerst einmal als Gassi-Gänger im nächstgelegenen Tierheim anzufangen oder vielleicht sogar als Dog-Sitter tätig zu werden, so dass Ihr einen Hund nur stundenweise betreut (vielleicht von Bekannten?)
    Ihr könnt jahrelang als Gassi-Gänger Erfahrungen sammeln, ohne dass Ihr gleich einen eigenen Hund haben müsst. Als junges Paar wird sich bei Euch noch vieles ändern (Hausbau, neuer Job, Trennung, Kind, etc.), da ist es oft nicht einfach, bei Lebensveränderungen auch noch einen Hund unterzubringen.


    Aus dem Tierschutz würdet Ihr vermutlich keinen Hund erhalten bei so langen Arbeitszeiten, es sei denn, Ihr könntet den Hund ins Büro mitnehmen?
    Ich sagte jahrelang strikte, dass ich erst nach meiner Pensionierung einen Hund (bzw. zwei) haben könnte. Dank grosser Unterstützung der Personalabteilung in meiner Firma konnte ich zu meiner eigenen Überraschung erreichen, dass ich die Erlaubnis zu einem Büro-Hund bekam.
    Erst nachdem ich diese schriftliche Einwilligung hatte, suchte ich konkret einen Hund (alt, klein, ruhig) --> meine heissgeliebte Morelka aus Polen durfte einziehen, sie war ein voller Erfolg!


    Überlegt es Euch gut, wie Ihr vorgehen wollt und ob ein eigener Hund in der jetzigen Situation wirklich richtig ist.

  • Was ich auch empfehle, sind die Welpenblues-Threads hier im Forum. Denn der kommt meist auf einen zu.


    Ganz ehrlich, wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mir definitiv einen erwachsenen Hund gesucht - jetzt hab ich einen bekloppten Junghund ;) Ich will da keine Panik verbreiten, aber wenn man sagt, dass man so schon wenig aktiv ist und wenig Zeit hat, dann sollte man sich dieses Faktors bewusst sein, bevor ein Welpe einzieht, damit "man ihn aufwachsen sehen kann". Denn er wird noch so einiges anderes anstellen als nur wachsen.


    Das muss euch bewusst sein. Alleinbleiben kann meiner trotzdem bisher (wieder) nicht.


    Zwinger ist übrigens da auch keine Alternative, um prophylaktisch Schadensbegrenzung zu betreiben, denn wenn Hundi den ganzen Tag bellt und bellt und bellt ist es schnell vorbei mit guter Nachbarschaft.


    Ich würde euch einen lieben alten Hund aus dem Tierschutz empfehlen. Die sind häufig noch super fit, können oft schon alleine bleiben und ihr könnt erstmal schauen, ob so ein Hund in der Praxis überhaupt was für euch ist.

  • Man muss keinen Tierschutzhund besessen haben, um zu wissen, dass die Hunde dort als was ganz anderes verkauft werden als sie wirklich sind.


    Bedingt durch meinen Wohnort (öko - sozial - vegan Freiburg) sind im meinem Bekanntenkreis fast ausschließlich Tierschutzhunde und auf KEINEN von ihnen traf die Beschreibung des Tierheims zu.


    Da heißt es, die Hunde sind stubenrein, können alleine bleiben, fahren ohne Probleme Auto, jagen nicht, etc pp. Oft ist nichts davon der Fall. Im Gegenteil, Probleme werden oft noch verschwiegen.


    Und dann stehen die neuen, unerfahrenen Besitzer mit einem Hund da, der dauerhaft Maulkorb tragen und angeleint sein muss, weil er aus dem nächstbesten Menschen, der dem Besitzer zu nahe kommt, Hackfleisch machen will. Und nein, das ist kein erfundener Fall. Ich kenne die Familie mit diesem Hund persönlich...


    Wie gesagt, ich rate zu einem erwachsenen Hund, der über seinen Zuchtverein ein neues Zuhause sucht. Viele Züchter kümmern sich weit über die Abgabe der Welpen hinaus um ihre Nachzuchten und wissen ganz genau, wie sie gelebt haben und in welche Hände sie können und müssen.


    Wenn ich Newton jetzt zur Züchterin zurückgeben müsste, wüsste sie genau was für eine Art von Zuhause er bräuchte. Weil sie ihn sein ganzes bisheriges Leben begleitet hat.

  • Wenn ihr einen Welpen einfach nur "aufwachsen sehen" wollt, ist es damit nicht getan. Zu Beginn gleicht sich das tatsächlich ein bisschen mit einem Baby. Fressen, Pipi, Schlafen, Pipi, spielen, Pipi, schlafen, Pipi, welt erkunden, Pipi.
    Glücklicherweise geht das meistens nur ein paar Wochen so, dann wirds besser und zumindest die Stubenreinheit wird besser. Ein Welpe kann allerdings nicht so lange aushalten, dh wenn ihr einen Hund stubenrein bekommen möchtet, müsst ihr konsequent raus und die Blase trainieren. Das kann auch schon ein halbes Jahr dauern oder noch länger, bis alles zuverlässig klappt.. Genauso das Alleinebleiben üben.. Hier hat es ziemlich genau 1 Jahr gebraucht, bis der Hund gut entspannt ein paar Stunden alleine bleiben konnte und nochmal 1 Jahr, bis es wirklich okay war, wenn man plötzlich auch mal Überstunden machen muss oder direkt einkaufen fährt nach der Arbeit.
    Deswegen solltet ihr euch ganz genau überlegen, wie ihr in der ersten Zeit alles mit dem Hund organisiert.


    Wenn ihr einen Hund haben möchtet, der nicht mehr tun soll als euch durch den Alltag zu begleiten, würde ich von jeglicher Rasse abraten, die ggf auch heute noch einen richtigen Job verrichtet (sprich Hütehunde, Schäferhunde etc). Je nach eurem Geschmäckle gibt es einerseits die Begleithunde der FCI Gruppe 9 (Havaneser, Malteser, Tibet Terrier, Pappilion und co. Hier bitte aus Prinzip von Mops und anderen kleinen Bulldoggen wegen den gesundheitlichen Problemen der Rassen absehen) oder aber ich würde mich nach großen ruhigen Rassen umsehen, die eher gemütlich unterwegs sind. Diese Rassen bringen aber meist eine ordentlich Portion Bewacherinstinkt mit. Das ist nicht so toll, wie es sich anhört, wenn der Hund plötzlich den Postboten nicht mehr aufs Grundstück lässt oder die Vermieterin Angst vor ihm hat.. Auch da muss man recht genau wegen der Rasse gucken. Leider sind viele Typen recht überexprimiert, haben Hängelider, sind insgesamt zu schwer und kriegen Probleme mit den Knochen, werden nicht sehr alt usw.
    Die Frage ob großer oder kleiner Hund führt noch ganz andere Fragen mit sich, Stichwort Dreck, Platz im Auto, Toleranz der Familie und des Freundeskreises, Suche nach einem Urlaubsort und nicht zuletzt die Kosten, die bei einem großen Hund auf den Monat gerechnet deutlich höher sind.


    Ein Hund kostet nicht nur die Erstausstattung und den Kauf selbst, sondern vor allem laufende Kosten. Das sind Futter und Leckerli sowie Kauartikel, man sollte ein vorheriges Polster für den Tierarzt ansparen sowie laufende Tierarztkosten (Entwurmung oder Kotproben, Impfen, kleine Behandlungen kosten schnell mal gut 200Euro), Hundesteuer und Hundehalterhaftpflichtversicherung, Kosten für Neuanschaffungen sowie Zubehör und auch sowas wie Hundeschule oder Hundefriseur sollte auf jeden Fall mit einbezogen werden und geht ins Geld. Richtig teuer wird es unter Umständen, wenn der Hund krank wird und dauerhaft Medikamente braucht oder Physiotherapie oder Spezialfutter.
    Man steckt halt nicht drin, aber dann gehört der Hund ja doch ganz eng zur Familie und man tut alles, damit es ihm gut geht...


    Möchtet ihr einen Hund aus zweiter Hand, kann auch da alles gut gehen oder ihr braucht ggf. die Hilfe eines Trainers, Einzelstunden usw. Auch das erfordert viel Zeit und Geld.


    Bitte bedenkt auch, was ihr für Urlaubstypen seid und dass der Hund ggf. in der Zeit wo unterkommen muss, manche Hotels keine Hunde erlauben oder einen saftigen Aufschlag fordern. Ich würde prinzipiell eher jedem abraten einen Hund zu kaufen, wenn man 3x im Jahr irgendwo hinfliegt und das als super wichtig erachtet. Mit Hund muss man immer vorplanen und ihn einbeziehen. Das ist nicht jedermanns Sache und kann von manchen Menschen als belastend empfunden werden.


    Ich persönlich denke, jeder gesunde (dann ausgewachsene) Hund sollte mindestens einmal am Tag eine Stunde raus dürfen, zusätzlich zu 2, 3 kleinen Runden. Das ist hier so normales Programm mit meinem zwei kleinen Hunden. Dazu kommt Kopfarbeit und Spielen, selbst wenn man keinen Hundesport im Verein macht. Egal wie klein der Hund ist, einfach immer nur Garten ist nicht okay, wobei jeder Hund es ab können sollte auch mal paar Tage nur kleine Runden zu machen. .. Aber rein fürs Gassi, Füße abtrocknen, Kletten entfernen, füttern, spielen etc solltet ihr pro Tag schon mindestens 2,5Std rechnen, die von eurer täglichen Zeit abgehen.
    Dazu kommt der erhöhte Putzaufwand. Ein großer Hund haart meistens, könnte sabbern etc. Aber auch ein kleiner Wuschel trägt im Fell oftmals den halben Wald mit nach Hause, muss dann gekämmt werden usw. Ob ich jetzt Haare oder kleine Äste und Sand wegsauge, ist mir persönlich recht einerlei. Aber mit Hunden putzt man definitiv mehr, wenn es zuhause nicht allgemein dreckiger werden sollte.


    Lasst euch das alles nochmal gut durch den Kopf gehen und sprecht auch mit eurer Vermieterin, ob sie das überhaupt erlaubt und wenn ja, im welchem Rahmen.

  • Wenn ich meinen gesunden Menschenverstand ausschalte und mich für eine Organisation entscheide, die mir das blaue vom Himmel erzählt, dann muss ich mich nicht wundern, wenn ich enttäuscht werde :ka:
    Hier in der Gegend sind auch viele TS Hunde und das sind nicht die, bei denen ich großzügig ausweiche. Ich selbst habe bis jetzt 5 Hunde aus dem TS gehabt (2 Pflegehunde) und würde es jederzeit wieder tun. Beim letzten habe ich einmal ordentlich geschluckt und dann eine Trainerin engagiert, zwei Wochen später war alles wieder ok. Eine seriöse Orga wird einem Anfänger kein völlig unbeschriebenes Blatt oder einen Hund mit massiven Problemen empfehlen.


    Als ob es leichter wäre einen pubertierenden Rassehund zu erziehen :pfeif:

  • Wenn ich lese, wie schwer sich unerfahrene Leute auch bei der seriösen Züchtersuche tun... :ka:
    Das gibt sich mMn nix. Man muss halt bei beidem irgendwie alle Sinne beisammen halten und nix übers Knie brechen.
    Als ich damals in diversen Tierheimen war, wurde mir von vornherein immer gesagt, welche Hunde für Laien gehen würden. In einem Tierheim wurde ich sogar, trotz voller Zwinger, wieder weggeschickt mit der Begründung, dass aktuell eher schwierige Kandidaten da wären, oder solche, die man erst noch kennen lernen müsste.
    Bei Queeny hat man mir alles offen gelegt, was bekannt war und ich war 1 Monat(!) jeden Tag dort um sie kennen zu lernen. Natürlich muss man das nicht, aber mir war es wichtig, nichts übers Knie zu brechen und wirklich zu wissen, worauf ich mich einlasse.


    Man muss halt wirklich fragen, fragen, fragen, interessiert sein und die eigene Denkerbse einschalten. Dann ist Tierschutz mMn kein Problem. Da saßen zb soviel goldige, liebe Hunde über Jahre. Einfach, weil sie optisch kein Highlight waren und etwas älter waren. Charakterlich waren die super und wenn ich gekonnt hätte, wie ich gewollt hätte... Dann hätte ich jetzt hier 11 Hunde sitzen :hust: .

  • Ich war früher 1x die Woche mit einer DSHündin aus dem Tierheim Gassi, wenn ich nicht schon 1 DSHündin gehabt hätte, dann hätte ich sie wirklich gerne zu mir genommen. Die saß dort monatelang und war ein Traum von einem Hund. Ich durfte dann nicht mehr mit ihr Gassi gehen weil sie schon so eine starke Bindung zu mir aufgebaut hatte.


    Bekannte von mir haben jetzt seit ca. 1 Jahr einen großen Mix aus dem Tierheim, er ist ca. 2 Jahre alt. Sie waren totale Hundeanfänger und haben viel aus dem Bauch heraus gemacht. Dieser Hund läuft mittlerweile brav ohne Leine und auch mit dem 3 Wochen alten Baby klappt bisher alles problemlos.

  • Das Ding ist ja, dass jeder nach seiner Erfahrung rät und Empfehlungen gibt.
    und da sind die Erfahrungen doch sehr sehr unterschiedlich.


    Nach meiner persönlichen Erfahrung sind hauptsächlich die Hundebesitzer enttäuscht worden, die sich im Vorfeld wenig Gedanken gemacht haben, den Verein nicht genau ausgesucht haben.
    Und vor allem diejenigen, die sich alles einfacher vorgestellt haben, sich nicht unbedingt anpassen wollen, nicht auf den Hund eingehen können.
    Und jetzt jemandem die Schuld in die Schuhe schieben wollen, dass der Hund nicht funktioniert wie er sollte.


    Obwohl ein Hund Stubenrein ist, Alleine bleiben kann, Auto fahren kann, an der Leine laufen kann usw,
    heißt das noch lange nicht, dass er das im neuen Zuhause auch kann und sofort umsetzt.
    Recharchiert man ein wenig vorher, erfährt man das ...


    Ich hatte Glück und einen perfekt sozialisierten, alltagstauglichen, gut erzogenen Hund bekommen. So gut hätte ich als Ersthundehalter sicher keinen Welpen hinebkommen. Aber, auch wenn das jetzt eingebildet klingen mag:
    Ich kann nichts dafür dass Arek so ein toller Hund war als er zu mir kam - aber ich bin verantwortlich dafür dass er ein so toller Hund geblieben ist.


    Genauso bin ich aber auch verantworltich dafür, dassd Arek nicht mehr ganz so Artgenossenverträglich ist wie zu Beginn.



    Arek kann Auto fahren, ist Stubenrein und kann sehr gut alleine bleiben.
    Kommt er jetzt zu Leuten wo er 12h einhalten muss, pullert er auch in die Wohnung.
    Kommt er in ein Auto auf die Rückbank udn neben ihm sitze ein Kleikind wo er Stres shat, kann er auch nicht mehr ruhig Auto fahren.
    Kommt er jetzt zu Leuten die ihn im mehrfamilienhaus im Flur alleine lassen, dann fängt er an zu bewachen, rennt rum, bellt jedes Geräusch an - dann kjann er auch nicht mehr alleine bleiben.


    Also - man muss immer selber gucken und Kompromisse eingehen. Egal ob Second-Hand oder Welpe.


    Ja, es gibt auch die Vereine die einen über den Tisch ziehen und probleme veschweigen.
    Und nicht immer gelingt es die Guten von den Schlechten Hunde-Vermittlern zu unterscheiden.
    Kann einem beim Züchter jedoch auch passieren - auch im ach so tollen VDH.
    Die Suche nach einem seriösen Züchter ist mittlerweile genauso schwer wie die Suche nach einem seriösen Tierschutzverein.


    Mmn ist das Risiko gleich hoch, wer wem was verschweigen will.
    Schauen muss man immer.
    Und ist man gut informiert, hat gut recharchiert, und kann sich gut auf das Lebewesen Hund einlassen. Dann ist das risiko für ernsthafte Probleme gering.
    Bei einem Second hand Hund aber auf jedenfall nicht höher als bei einem Welpen.

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