Dackel bellt bei jedem Geräusch

  • Der Hund scheint in einer für ihn komplett gruseligen Welt zu leben. Und dann wird er von seinem Menschen noch traktiert und drangsaliert. Puh, da bekomme ich richtig Beklemmungen.


    Irgendwie fehlt mir hier das komplette Grundverständnis für die Not, die der Hund hat. Der muss ja mittlerweile bei all dem Schlafmangel auch das reinste Nervenbündel sein.

  • Unser Pudel ist auch recht meldefreudig, bzw war - man merkt aber ganz deutlich, dass er sich sehr viel schneller beruhigt, wenn man ihn lobt, dass er mir das gemeldet hat. So hat er das Gefühl, ich habe es auch gesehen, registriert - und für in Ordnung befunden.


    Wenn ich ihm sage, dass er das lassen soll, bringt das gar nichts - er ist wirklich einfach nur ernsthaft besorgt :ka: Und wenn jemand Sorgen hat, sagt man dem doch auch nicht "Hör auf, darüber zu reden". Ich finde, das Loben und Anerkennen macht schon Sinn.

  • Der Hund scheint in einer für ihn komplett gruseligen Welt zu leben. Und dann wird er von seinem Menschen noch traktiert und drangsaliert. Puh, da bekomme ich richtig Beklemmungen.


    Irgendwie fehlt mir hier das komplette Grundverständnis für die Not, die der Hund hat. Der muss ja mittlerweile bei all dem Schlafmangel auch das reinste Nervenbündel sein.

    Huch? Moment mal, wer sagt denn was von Schlafmangel? Sie schläft genauso viel wie mein Hund auch, der komplett entspannt ist.


    Ich arbeite seit über einem Jahr geduldig mit diesem Hund, der nicht mal mir gehört (habe mir bewusst nie einen Zweithund geholt). Aber nun ist er nun mal da. Eventuell kann man da verstehen, wenn einem nach dieser Zeit so langsam die Kraft und Nerven entgleiten :)

  • Mit Wasser bespritzen, bestrafen, schimpfen, zurückdrängen, korrigieren, ignorieren - nichts führt zum Erfolg.

    Das finde ich gar nicht nett und geduldig.

    Tilly bellt und grummelt bei wirklich JEDEM Geräusch.

    Wie geht das damit zusammen, dass der Hund ausreichend schläft?


    Ist der Hund gesundheitlich in Ordnung? Also wirklich richtig? Nicht nach dem Motto: Nö, lahmt nicht sichtbar, frisst, macht Haufen, somit ist alles prima?

  • Bellen und Horchen ist normales hündisches Verhalten :ka: klar muss man es in die richtigen Bahnen lenken aber einem Hund jeden Wuff zu verbieten und zu bedrängen, drangsalieren oder was auch immer...nee das geht nicht :rotekarte:
    Ich finde den Ansatz auch schwachsinnig von wegen ich kümmer mich, du brauchst nicht Bellen. Vieles hört man als Mensch eben nicht, Hund denkt sich dann boah die Olle bekommt es nicht hin, ich mach mal Meldung. Ja soll er doch, dafür ist es ein Hund.


    Pepper hat auch ein enormes Mittleilungsbedürfnis und kommentiert alles sehr fleißig...das nervt manchmal tierisch aber nunja :hust: ich sage dann immer "vielen Dank für die Info" (das ist bei uns so ein Familien-Insider :D ) und Pepper ist damit zufrieden.
    Wenn er mal gar nicht mehr aufhört mit Bellen und beinahe ausrastet, dann ist zu 99,9999% irgendwas im Gange. Unsere Klingel war zB mal kaputt und jemand hat verzweifelt versucht anderweitig auf sich aufmerksam zu machen. Pepper hat abgetobt :headbash:

  • Gustl bellt ja hauptsächlich bei unbekannten Geräuschen und von Erziehung habe ich zugegeben keine grossartige Ahnung :hust:


    Jedenfalls haben wir es lange so gemacht, er bellt, ich gehe und gucke und zeige auch das ich gucke, ob irgendwas bedrohliches da ist. Und sage dann "ist alles ok" und lobe für sein Aufpassen. Gehe danach wieder meiner Beschäftigung nach, weil ist ja alles ok :D
    Deshalb wird hier hauptsächlich nur einmal angeschlagen und notfalls nochmal leise nachgegrummelt. Das ist ok, ich mag auch nicht alle die Typen die da durchs Treppenhaus latschen :D



    Kommt er aber so richtig ins Bellen rein, also bellt mehr als ein- zweimal wird abgebrochen mit den Worten "komm mal hierher", dann kommt er auch wirklich sofort an und hockt sich unter den Stuhl oder neben mich, lässt sich kraulen und ist ruhig.


    Das nur um zu zeigen, das es wirklich anders geht und auch entspannter sein kann für Hund und Herrn.

  • Bei einem Workshop empfahl die Trainerin Deckentraining und das erstnehmen des Meldens.
    Sie meinte man erkennt leicht ob der Hund das braucht. Wenn man sich ehrlich bedankt hört er auf und macht einen erleichterten Eindruck.
    Fällt das weg ist er einfach ein Unruhestifter.
    Deckentraining baut sie wirklich ohne Kommando oder Bestätigung auf. Die Decke wird ausgepackt, der Hund drauf geführt und bleibt bis zur Entspannung drauf. Am Anfang davor stehen bleiben.

  • Bellfreudige Rassen gepaart mit territorialem Verhalten plus Unsicherheit ist wirklich eine "Teufelsmischung", das hab ich hier eigentlich auch sitzen und es ist wirklich nicht einfach. So ganz 100% auf dem grünen Zweig sind wir auch noch nicht aber es hat sich vieles verbessert. Ich beschreibe uns einfach mal, vielleicht hilft es euch oder ihr wollt das Mal testen.


    Leo ist ja ein bisschen speziell (mit 4 Wochen von Mama weg, bis 4 Monate eher isoliert aufgewachsen) und daher machen ihm einige spezielle Geräusche draußen definitiv Angst. Die gleiche Angst wird dann aber im Haus mit territorialem Verhalten "überdeckt" und er geht natürlich rassetypisch auch immer nach vorne, also aktives verbellen und bei Personen stellen und vertreiben. Solange wir in einem ruhigen Haus im 3.Stock gewohnt haben war nur die Türklinkel ein Trigger und das war gut lenkbar.


    Momentan wohnen wir aber eigentlich im worst case Format, EG mit Garten dazu alte Schäfidame die jeden Tag mehrmals hysterisch bellend vom 3. Stock zum Gassi durchs Haus schlappt :ugly: man kann es sich vorstellen.


    Ich habe dann hier den Tipp bekommen mal zu testen ob er noch auf Futter reagiert da er ansonsten in der Schäfi Situation nicht mehr ansprechbar war....mit "Speck" bewerfen kam damals von der lieben @CH-Troete, danke nochmal! Und es hat nichtmal Speck gebraucht, normaler Leckerliregen war ausreichend um ihn sofort runterzufahren, Bellerei hört sofort auf und er hat gelernt dass bellende Hunde -> Leckerliregen bedeutet. Mittlerweile bellt er sogar kein einziges Mal mehr sondern kommt gleich aufgeregt zu mir und "verlangt" Belohnung fürs Schnute halten.


    Ich bin damit zufrieden aber es ist nicht so weit es wieder ausschleichen zu können, also der Leckerliregen wird noch länger (immer?) weiter kommen müssen.


    Mir macht nur die immernoch präsente Aufregung Sorge. Auch wenn die Schnute mittlerweile zu ist regen ihn doch immernoch viele Geräusche auf und das sieht man ihm an....das macht mir Sorgen, es wird irgendwie nicht "weniger schlimm" für ihn, er bellt nur nicht mehr hysterisch und steigert sich dadurch weniger rein.


    Also ich hätte gerne dass es ihm weniger schlimm vorkommt, stilles leiden ist ja auch kein Idealzustand wobei es schon angenehmer ist für alle natürlich.
    Aber wie man die Vielfalt an Geräuschen die draußen eben so vorkommen trainieren oder desensibilisieren soll, keine Ahnung! Mal ist es die laute Autotür und dann wieder die Mülltonne oder doch die klappernden Kofferrollen.

  • Tilly wurde mehrmals vom Tierarzt durchgecheckt, Blutwerte genommen, Schilddrüse überprüft.


    Dann habe ich mich falsch ausgedrückt, sie kommentiert jedes Geräusch was da ist und sie hört wenn sie gerade wach ist. Wenn sie schläft, schrickt sie nicht wegen jedem Geräusch hoch.


    Wir kommen gerade von einem Spaziergang mit 1 Stündiger Futterbeutel-Suchaktion und es geht gleich weiter. Eben bevor wir ins Haus gegangen sind, hat sie angeschlagen als irgendwo ein Tür-Summer betätigt wurde. Ich habe bei ihr das Gefühl, dass es mehr eine panische Überreaktion als richtiges Anschlagen ist.


    Das Argument "Hündisches Verhalten" passt leider so nicht ganz auf unsere Situation. Ich habe hier ja einen Hund, der normales Hündisches Verhalten zeigt, in Situationen, die ihm komisch vorkommen anschlägt. Das ist bei ihr nicht der Fall. Sie grummelt sogar weiter, wenn sie sieht, was der Auslöser für das Geräusch ist.


    Vielen Dank an diejenigen, die ihre Erfahrung mitteilen und Tipps geben! Es geht also eindeutig in die Richtung, melden zu loben statt es zu unterbinden...

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