Freies Formen - wie den Hund motivieren ?

  • Hi, ich versuche meinen 8 jahre alten Bracke Mix mittels Clicker zu einfachen Übungen im freien Formen zu bewegen.
    Mein Hund verweigert allerdings die Mitarbeit :)
    Clicker und Futter sind verknüpft, der Hund ist auch nicht satt aber wenn ich versuche, eine Übung zu starten, dann sitzt er nur reglos da und bietet nichts an. Weder Blick noch Bewegung, die man belohnen könnte.
    Beispiel. Er soll die Handfläche mit der Nase berühren. Idee: Ich klicke bei Blick oder Bewegung Richtung Hand. Das funktioniert einmal, danach schaut er die Hand nicht mehr an, auch wenn ich die Handfläche bewege. Er schaut eigentlich ziemlich stur nur in die Richtung des Clickers.
    Ähnlich ist es mit dem Training zum Riechen. Ich versuche ihm das Kommando "Riech" beizubringen indem ich ein Tütchen mit dem Geruchsträger hinhalte. Er schnüffelt einmal, cklick, verstärker, er schnüffelt kein zweites Mal. Auch wenn ich das Tütchen bewege oder selbst daran rieche, es schüttele etc. Er geht mit der Schnauze nicht mehr in Richtung der Tüte, wenn ich die in seine Nähe halte. Er sitzt nur da und wartet starr auf irgednwas. Godot vielleicht.
    Was meint Ihr ?
    Vielleicht sollte ich den Clicker mal weglassen und lieber ein Markerwort trainieren.
    Freue mich auf Eure Idee dazu.

  • Kann es sein, dass ihn das Clicken ablenkt, also zu laut ist?


    Was ist denn, wenn du Click-Futter-Click-Futter spielst? Also aus der Hand füttern und dabei Clicken bzw Click und Futter kurz auseinander verzögert anbietest. Also Click.... schaut er dann blöd, wo das Futter bleibt?

  • Mein Hund verweigert allerdings die Mitarbeit :)
    Clicker und Futter sind verknüpft,

    Oft liegt das am Aufbau der Konditionierung selbst.


    Meist wir es ja so gemacht:
    Mensch clickert, und Hund bekommt Belohung in die Schnute geschoben.
    Ist ja mal schön, vor allem positiv.
    Aber, es wurde halt auch fürs "Nichtstun" belohnt.


    Da muß man als Mensch auch selbst etwas "Action" einbauen :ka:

    der Hund ist auch nicht satt aber wenn ich versuche, eine Übung zu starten, dann sitzt er nur reglos da und bietet nichts an. Weder Blick noch Bewegung, die man belohnen könnte.

    Aus Erfahrung sind auch viele vermeintlich "einfache" Übungen für Hunde, die das noch nicht gewohnt sind, viel zu schwer aufgebaut.
    Hinzu kommt ja noch die klassische Konditionierung, daß der Hund ja schon gut fürs Nichtstun belohnt wurde.

    Beispiel. Er soll die Handfläche mit der Nase berühren. Idee: Ich klicke bei Blick oder Bewegung Richtung Hand. Das funktioniert einmal, danach schaut er die Hand nicht mehr an, auch wenn ich die Handfläche bewege. Er schaut eigentlich ziemlich stur nur in die Richtung des Clickers.

    Bleiben wir mal bei Deinem Beispiel:
    Wie bist Du beim Hund? Frontal vor dem Hund?
    Wie hältst Du Deine Hand? Ganz dicht vor der Nase vom Hund, so daß er diese schon automatsich berühren muß?
    Was machst Du? Schaust Du den Hund direkt an? Oder schaust Du Deine eigene Hand an?
    Belohnst Du auch wirklich die kleineren Bewegungen vom Hund in Richtung Hand mit, oder hast Du schon etliche "Signale vom Hund übersehen" ;)
    Und, ganz besonders wichtig!!!! (ist echt ein weit verbreiteter Anfänger"fehler" ;) ), WANN kam der Click? Erst, als der Hund schon wieder mit der Schnauze weg von der Hand war? Wenn ja, macht der Hund ja alles richtig, daß er nichts mehr in Richtung Hand was unternimmt ;)



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Ich finde es für Anfängerhunde viel einfacher, wenn man ihnen einen Gegenstand gibt mit dem sie sich beschäftigen können. Also irgendwas Neues, was er so in der Form nicht in deiner Wohnung findet, direkt vor ihn stellen und dann jede Interaktion clickern und zwar wirklich sehr engmaschig.

  • Frage: Wohin gibst du denn den Keks? Manchmal reicht es schon, wenn man den Keks nach dem Click irgendwo hin kullert statt ihn dem Hund vor die Schnauze zu halten. Dann muss er sich nämlich bewegen, um den Keks zu holen, und sich auch wieder bewegen, um zurück zu dir zu kommen. Was die Gelegenheit bietet, wiederum eine Bewegung zu clicken.

  • Also Pixel hat da zwei Varianten.


    Nr. 1 sie hat kreatives anbieten nie wirklich gelernt. Da hilft wirklich erstmal mit was spannendem arbeiten und jegliche Tendenz dazu belohnen.


    Nr. 2 sie guckt erstmal ob man sein Ziel nicht auch durch verwirrt gucken erreicht. Weil der Hund ist ja auch so süß und der kann ja gar nicht wissen was man will, also bekommt er trotzdem den Keks. Damit hat sie so oft erfolg bei Familie und Freunden :pfeif:

  • Ich danke euch allen für eure vielen Anregungen! Da hatte ich gestern wirklich einiges zu tun, um das alles noch mal zu überprüfen und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich womöglich den Hund beim Aufladen des Clickers für ruhiges Verhalten belohnt habe. Auch mit der Veränderung der Sitzposition habe ich jetzt doch einiges an Bewegung erreichen können und ich habe statt dem Clicker ein Markerwort aufgeladen und das Gefühl, dass es mit dem Wort besser klappt, als mit dem Klick.
    Einen schönen Tag für Euch alle

  • Noch zwei "Ideen" (bzw. Ergänzungen) dazu: Oft kommt man durch das Hinhalten von Gegenständen oder der Hand zwangsläufig in eine (leicht) bedrohliche Körperhaltung. Das gepaart mit der Erwartungshaltung, dass doch jetzt bitte Aktion vom Hund kommen soll, ist für manche Hunde so strafend, dass sie lieber meiden.


    Ich würde daher mit was anderem anfangen, wie z.B. irgendetwas von Dir weg zu berühren, das mit nichts Ernstem verknüpft ist. Zum Beispiel ein Spielzeug oder einen Gegenstand, der völlig neutral ist - Blumentopf, irgendwie so was.


    Außerdem ist es sinnvoll inaktive Hunde bei Belohnen in Bewegung zu bringen. Also das Lecker ruhig wegwerfen, dass der Hund hinspringen muss, um es sich zu holen. Und dann immer mal das Lecker auf oder sogar unter den Zielgegenstand überreichen, dann wieder werfen.


    Gut - aber für Euch vermutlich derzeit noch zu schwierig - sind auch Kreativitätstraining. Du nimmst Dir dazu einen Gegenstand, mit dem der Hund theoretisch viel machen könnte. Reinsteigen, Tragen, Rupfen, Anstupsen, Draufzugehen, Drumherumlaufen, mit der Pfote berühren ... Kartons, Körbe, große Taschen eigenen sich da gut. Der Hund soll bei jeder Aktion was anders anbieten. Es wird im Grund nichts direkt zwei Mal hintereinander geklickt. Auch hier würde ich da Lecker möglichst kreativ überreichen. Mal reinwerfen, weg davon, drunter, dann mal wieder direkt aus der Hand etc ...


    Viel Erfolg. Wenn der Hund diesen Punkt überwunden hat, wird es toll. :smile:

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