Welpenanschaffung bereuen :-(

  • Hallo liebe Mitglieder,


    seit vier Tagen wohnt nun ein kleiner Mischlingswelpe in unserer Familie. Mein Mann und die Kinder sind happy und kommen mit dem Hund gut zurecht. Nur mit mir stimmt etwas nicht...der ersten Tag war super und alles war gut. Am zweiten Tag fing es an, ich bekam ein Gefühl von hier stimmt was nicht...der Kleine fing an mich zu stören. Ich bereue die Anschaffung mittlerweile so sehr, dass ich sogar weine und denke, es wäre besser ihn wieder „zurückzugeben“, damit er ein besseres (geliebteres) zuhause finden kann. Er ist wirklich ein toller Hund und wir haben uns die Entscheidung ihn in die Familie zu holen nicht einfach gemacht. Viel geredet (gerade wegen der drei Kinder) und es ist für uns beide nicht der erste Hund. Wir haben den Hund vorher besucht und dort war auch alles gut, aber jetzt bin ich unglücklich mit ihm. Das Haus riecht nach Hund, überall sind Haare usw. Ich hoffe ich werde jetzt nicht angefeindet, aber ich bereue es sehr und verstehe mich selber nicht. Bei meinem anderen Hunden hatte ich sowas nie. Gibt es sowas wie Welpenblues? Oder das die Chemie einfach nicht stimmt? Legt sich das vllt mit der Zeit? Aktuell denke ich „schade um das viele Geld wenn ich ihn jetzt wieder „zurückgebe“ (ich weiß es hört sich echt bescheuert an, aber das sind so Gedanken die mir zwischendurch kommen). Ging es jemanden ähnlich? Die ganze Familie sagt ich bin bescheuert und blöd. Ich bin einfach nur total verzweifelt und hab es mir ganz anders vorgestellt. Meinen letzten Hund hatte ich, da hätte ich noch keine Kinder und vllt war da alles anders?! Ich dachte es wird so toll und jetzt das :(


    Vielen Dank fürs lesen :(

  • Ja, Welpenblues gibt es.
    Das Wissen das man Verantwortung für ein weiteres Wesen übernommen hat dass das eigene Leben erstmal auf den Kopf stellt.


    Ich lass mal die anderen mehr dazu schreiben :winken:

  • Da das mittlerweile der gefühlt 1000000. Welpenblues-Thread ist... Du bist nicht alleine; es geht anderen auch so. Wird vorübergehen.


    Kannst ja mal im Welpen/Junghunde-Bereich etwas quer lesen. Da gibt es viele Leidensgenossinnen und -genossen.


    Ich habe bei jedem unserer Welpen die Welpenzeit sehr genossen. Mein Welpe ist gestern vier Monate alt geworden und langsam aber sicher verliert sich das Welpenhafte und die wirklich anstrengende Junghund-Phase steht bevor. Schade, dass es immer so schnell geht. :(

  • Welpenblues ist hier glaube ich eines der meisten Themen, liest dich mal rein.


    So ein kleines Fellwesen ändert halt alles und stellt das Leben auf den Kopf. Das spielt sich alles ein, die ersten Wochen sind anstregend, wie mit jedem Baby.

  • Ja, so etwas wie den Welpenblues gibt es tatsächlich: und der hat absolut gar nichts mit "doof sein" zu tun.
    Oftmals ist es die neue Verantwortung die in dem Moment extrem gespürt wird. Gerade wenn du schon drei Kinder hast und ein Hund im Zusammenhang mit Kindern ja noch extra Verantwortung bedeutet.
    Das geht in aller Regel auch schnell wieder vorüber. Vielleicht hilft es dir, wenn du dir immer wieder vor Augen führst, daß du diese Verantwortung nicht alleine trägst. Dein Mann ist ebenso verantwortlich.


    LG


    Franziska mit Till

  • Wenn etwas entscheident Verenderndes in das Leben eines Menschen tritt, kann es zu Gefühlen des gestört Seins kommen. Ist halt alles anders, man muss ein bischen von seiner Zeit abgeben und sich kümmern. Ich würde sagen das ist normal. So ein ungewisses Gefühl das etwas nicht stimmt und oder nervt. Kann passieren und ist normal. Der gewohnte tagesablauf wird auf den Kopf gestellt. Das könnte rein theorethisch sogar so weit gehen, das ein Verlust des eigenen Sicherheitsgefühls mit begleitenden Panikattacken sich einstellt. Sehr selten.


    Aber im Normalfall gewöhnt man sich an die Veränderung, lernt damit zu leben und lebt dann damit und dann wird es schön. :)


    Gib dir eine Weile Zeit, gewöhn dich an die neue Situation. Und dann wenn es sich nicht legt und besser wird... dann kannst du immernoch andere Schritte einleiten.

  • Wir haben letzten Herbst zwar keinen Welpen bei uns aufgenommen, sondern eine erwachsene, junge Hündin, aber mit ganz vielen Baustellen, dazu habe ich mir gerade zu der Zeit einen Lebensmittelkeim eingefangen. Ich habe ganz oft einfach nur gedacht, ich will mein altes Leben zurück. Warum tue ich mir das überhaupt an?


    Und jetzt? Wir würden unsere Hündin nicht mehr hergeben und planen evtl. sogar einen Zweithund ;)


    Also, Kopf hoch, das wird schon. Gib dir einfach etwas Zeit - hab Geduld mit dir und dem Hund.

  • Das Problem wovor ich am meisten Angst habe derzeit ist die nächste Zeit. Mein Mann musste leider beruflich plötzlich verreisen und ich bin alleine mit drei Kindern (8,2,1) und muss alles alleine managen. Eigentlich war es so gedacht, er übernimmt den Spaziergang frühmorgens und abends und ich die anderen Spaziergänge (morgens, mittags, nachmittags) nun hängt es an mir und ich sehe mich schon völlig überfordert.


    Als wir den Hund besuchten war er immer sehr ruhig und jetzt ist er so frech, beißt in die Finger und Füße, knabbert unsere Sachen an usw. Das kenne ich so von meinem ersten Welpen nicht. Er ist jetzt 4 Monate alt. Das einzige positive was ich berichten kann, ist, dass er sehr toll an der Leine läuft.


    Ich denke doch es muss alles klappen und wir wollen doch mit ihm glücklich werden. Aber das Mittelkind hat er ausversehen gezwickt und da kamen solche Zweifel auf bei mir. Ich fühle mich als hätte ich versagt

  • Hi,


    und dass Du die Haare als störend empfindest ... Ja, dass ist verständlich. Ein Zeichen des „Eindringlings“ und gleich auch noch für das Mehr an Arbeit ;)


    Ebenso ist es mit dem Geruch. Jeder Wohnbereich hat ja seinen ganz eigenen vertrauten Geruch (jedenfalls meistens :hust: ) - der sich aus Körper und Aktivität der dort Lebenden zusammensetzt. Ist wie ne behagliche Wolldecke auf der Couch. Die der Eine mehr braucht, der Andere weniger. Und jetzt ist da ein fremder Geruch.


    Wie hier schon gesagt: Gib Dir Zeit. Ganz bestimmt wird das, was jetzt fremd ist, Dir vertraut werden - und ggf. sogar lieb so (hm, ja gut, die Haare ... :D ). Solange es nicht überhand nimmt, wirst Du auch den Geruch nicht mehr als Störfaktor empfinden.


    Dann kannst Du auch das genießen, was der Hund für Dich an Bereicherung bietet. Und glaube mir: Du wirst es genießen


    Bin schon zweimal von frischgebackenen befreundeten Hundebesitzern vorsichtig gefragt worden, ob ich den Hund denn nehmen würde, wenn sich ... oder ... nicht bessert. Ist jeweils schon ein paar Jahre her.


    Da ich ein kleines Arschloch bin, habe ich die Erinnerungen daran sorgfältig abgespeichert - sie warten nur noch auf die passende Frotzelei :D :headbash:


    Eines noch: Lass Dir von niemandem einreden, dass Du „blöd“ oder „bescheuert“ bist. Das ist Unfug und bringt in Eurer Situation auch keinen weiter.


    Und für die Verzweiflung: Schoki, Gummibärchen, Chips und ein schöner Videofilm? Es muss sich auch nicht alles um Hund drehen.


    Lass Dich mal drücken :streichel: das wird schon.


    LG Nicole

  • Das Problem wovor ich am meisten Angst habe derzeit ist die nächste Zeit. Mein Mann musste leider beruflich plötzlich verreisen und ich bin alleine mit drei Kindern (8,2,1) und muss alles alleine managen. Eigentlich war es so gedacht, er übernimmt den Spaziergang frühmorgens und abends und ich die anderen Spaziergänge (morgens, mittags, nachmittags) nun hängt es an mir und ich sehe mich schon völlig überfordert.


    Als wir den Hund besuchten war er immer sehr ruhig und jetzt ist er so frech, beißt in die Finger und Füße, knabbert unsere Sachen an usw. Das kenne ich so von meinem ersten Welpen nicht. Er ist jetzt 4 Monate alt. Das einzige positive was ich berichten kann, ist, dass er sehr toll an der Leine läuft.


    Ich denke doch es muss alles klappen und wir wollen doch mit ihm glücklich werden. Aber das Mittelkind hat er ausversehen gezwickt und da kamen solche Zweifel auf bei mir. Ich fühle mich als hätte ich versagt

    Nochmal: Unfug. Du hast nicht versagt. Du hast jetzt Sorge und eine kleine Geierschnappschildkröte. Das wächst sich üblicherweise aus. Und zieh Dir die Kinder ruhig ein bisserl als Hilfe heran (wenn noch nicht passiert). Da kann fürs Große schon ne kleine Pflicht im Haushalt dazukommen. Mit dem Hund hast Du da ja auch noch ein Superargument.


    Und - ääääh - Spaziergänge? 5? Wie lange und trainingsintensiv sind die denn? Je mehr Ruhe Ihr Eurem Kleinen jetzt gönnt, desto ruhiger ist er. Zuviel kann schädlich sein und Euch ne echte kleine Nervensäge heranziehen.

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