• Unsere ca. 8 Jahre alte Podengo-Mischlingshündin Polly (vor 5,5 Jahren aus Portugal zu uns gekommen) hustet seit ca. 8 Wochen. Es begann mit einem trockenen heißen Husten im Urlaub (als es so heiß war). Der Urlaub war in Bayern, also in keinem exotischen Land.


    Nach 5 Tagen Husten (ca. 10x pro Tag) stellten wir sie einer Tierärztin vor. Diese machte ein Röntgenbild, hörte Herz und Lunge ab und konnte nichts vorstellen. Sie riet uns, den Husten zu beobachten.


    Nach weiteren 5 Tagen ohne Besserung suchte ich den zweiten Tierarzt auf. Der Hund hatte zwischenzeitlich nach homöopathischer Gabe von Spongia D6 einen gelben Auswurf entwickelt. Der Arzt diagnostizierte eine eitrige Mandelentzündung, gab uns pflanzlichen Hustensaft sowie Amoxycillin mit. Unter diesem Antibiotika wurde der Schleim innerhalb von 5 Tagen dunkelgrün, was uns einen Abstrich machen ließ. Nach insgesamt 10-tägiger Antibiotikabehandlung teilte uns der Tierarzt mit, dass das Sekret steril sei, also keine Bakterien nachzuweisen seien und wir eine Bronchoskopie vornehmen lassen sollten. Nach 2,5 Wochen Husten erschien mir diese Tortur doch ein bisschen verfrüht und ich suchte eine 3. (!!!) Tierarzt auf, der mir riet, die Amoxycillin-Therapie weiter fortzuführen. Außerdem gab er mir noch Propentotab und Carprotab und die Empfehlung, 2x täglich 10 Minuten den Hund mit Kochsalzlösung inhalieren zu lassen. Das funktionierte auch super (Hundebox mit Decken abdichten, Schlauch mit Dampf in die Box einleiten). Unser Hund macht das gern und freiwillig (danach gibt es auch großes Belohnungskino). Außerdem wurde der Hund hinsichtlich Lungenwürmer entwurmt. Ein weiteres Röntgenbild zeigte uns, dass die Bronchien verdichtet waren, was auf eine Bronchitis hinwies. Herz war beim Abhören stets top, und auch in allen Röntgenaufnahmen nicht vergrößert oder auffällig. Der Hund atme allerdings leicht schnüffelnd ein, es konnte aber auch beim Abhören nie etwas groß festgestellt werden. Und auch ein Kehlkopfprolaps wurde ausgeschlossen.


    Während der gesamten Erkrankung hatte der Hund kein Fieber, keine Zeichen von Abgeschlagenheit, Zahnfleisch war schön rosa, Kotabsatz top und Fresslust ungebrochen.


    Nach weiteren 14 Tagen war keine Besserung zu sehen. Der Hund hustete 10-15 x pro Tag, verteilt auf die Morgenstunden, mittags eine Pause, dann abends wieder 3-4x. Der Atem roch heiß und krank.


    Ich habe eine Endoskopie vornehmen lassen. Die Blutwerte, die vor der Narkose bestimmt wurden, zeigten keine Entzündungshemmer im Blut. Die Endoskopie, von der mir so viel versprochen wurde, zeigte mir, dass kein großer Fremdkörper in den Bronchien bzw. in der Lunge steckte. Es wurde ein deutlicher Eiterstrang in einem Ast gesichtet, dessen Ursache konnte aber endoskopisch nicht auf den Grund gegangen werden, weil es dann zu klein unten wurde und sich das Gewebe direkt um das Endoskop schloss. Man konnte uns keine befriedigende Antwort geben. Entweder vermutete man ein Staubkörnchen oder ein anderes Mikropartikelchen, das so einen Ärger in kleinen Aviolen veranstaltet oder eine wirklich hartnäckige Bronchitis, die sich auf einen Ast zurückgezogen hat.


    Die Bakteriologie ergab: keine Bakterien. Die Zytologie hingegen wies stäbchenförmige Bakterien auf und im Bericht stand zu lesen: Bakteriogramm empfohlen !!??!! Der Arzt in der Klinik, der die Endoskopie durchführte, konnte sich das nur so erklären, dass durch die so lange Gabe von Antibiotika keine Bakterien wachsen konnten. Evtl. müsste man dann einen erneuten Abstrich mit Endoskop unter Narkose durchführen. Das bedeutet, dass wir auch das Antibiotika nicht wechseln dürfen (laut zweier Tierärzte muss ein Nachweis erbracht werden, dass dieses notwendig ist, weil es aufgrund der Gesetzgebung zur Vermeidung von Antibiotikaresistenzen nicht möglich ist, dieses einfach so zu geben).


    Während der Endoskopie wurden die Bronchien gespült und ich war so erleichtert, nach dem Eingriff hustete unsere Polly so gut wie gar nicht mehr. Zuletzt in 5 Tagen nur 1x. In einem mehr oder minder euphorischen Abschlussgespräch haben wir nach Rücksprache mit dem Haustierarzt und dem Arzt in der Klinik seit 2 Tagen das Antibiotika abgesetzt ebenso wie das Carprotab. Das Propentotab geben wir ebenso wie die Inhalation weiter (gedacht war für weitere 10 Tage). Und dann … an dem Abend, an dem ich das Antibiotika morgens zuletzt gegeben hatte, hustete Polly wieder, zwar nur einmal, gefolgt von gestern und heute bereits 2x. Ich habe Angst, dass jetzt alles wieder von vorne anfängt. Ich weiß, 2x husten ist lachhaft, aber so fing es eben auch beim letzten Mal an und egal, was ich diagnostisch anstelle, es kostet einen Haufen Geld und bringt unterm Strich keine Erkenntnisse. Ich habe schon 1000 Euro bezahlt und bin mit den Nerven am Ende. Ich liebe meinen Hund sehr und würde ihn behandeln lassen, wenn es nötig ist, auch wenn es 5000 Euro kostet (ich verzichte dann lieber auf alles andere).


    Homöopathisch habe ich immer mal wieder neue Globuli ausgetestet (anhand des tollen Tierarztbuchs von Dr. Wolf): Ipecacuanha, Spongia, Phosphorus, Bryonia, Tartarus emeticus, Kalium jodatum, Antimonium arsenicosum. Da ich ja nicht in den Hund reingucken konnte, habe ich nach wenigen Tagen ohne Veränderung wieder gewechselt, in der Hoffnung, hier den Treffen im nächsten zu landen. Zuletzt wollte ich mit Sulfur ausleiten, da ja 5 Tage lang nicht gehustet wurde, habe das aber direkt abgebrochen, als der Husten zurückkam.


    In Aussicht gestellt wurde mir von der Tierklinik, dass ich in eine noch größere Tierklinik fahre, wenn es nicht weggeht, dort ein CT machen lasse und evtl. CT-gestützt einen Teil des Lungenlappens entfernen lasse. Ich frage mich natürlich nach der Verhältnismäßigkeit (2x Husten im Vergleich zu einer großen OP). Auf der anderen Seite ist eine Entzündung im Körper (die man auch aus dem Hals riecht) nicht etwas, dass ich auf Dauer belassen möchte.


    Asthma wird im Übrigen durch die Cytologie ausgeschlossen, Allergie eigentlich auch. Eine Veränderung hier im Haus oder in der Familie haben wir auch nicht gehabt, es ist alles wie immer. Der Husten tritt meistens im Haus auf, am Anfang auch schon mal draußen. Oft in Ruhe, auch nach Aufregung/Freude. Das Positive ist jedoch, dass der Hund topfit ist und sehr entspannt. Allerdings zuckeln wir nur noch mit dem Hund aus Angst vor einer Herzmuskelentzündung. Nach ca. 3 km ist Schluss mit Spazierengehen. Das haben wir vor rund einer Woche wieder ein bisschen gesteigert. Ich hatte auch den Eindruck, dass der Hund unter der Antibiose auch nicht so die Elanvollste beim Spaziergang war.


    Ich bin absolut (!!!) ratlos, keine der Befunde weisen klar in eine Richtung. Was kann ich noch machen? Ich weiß, dass ich abwarten muss, in welche Richtung es sich weiterentwickelt, aber hat jemand eine zündende Idee? Ich bin mittlerweile so mürbe, dass ich schon Angst vor einem tiefen Atemzug des Hundes habe, weil damit ein Hustenanfall einhergehen könnte.


    Hat jemand schon mal so eine langwierige Bronchitis (??) gehabt?


    Ich wäre so dankbar, wenn mir jemand schreiben könnte ….


    LG
    Sorry, für den ellenlangen Beitrag ... aber es tat auch mal gut, das alles aufzuschreiben...

    • Neu

    Hi


    hast du hier Hund hustet* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Das hört sich durchdiagnostiziert an.
      Wurde dein Hund auch auf Mittelmeerkrankheiten getestet?

    • Bei einer mir bekannten Hündin, war es eine Granne.


      Sie wurde operiert. Brustkorb auf,,, das volle Programm.


      Jetzt würde ich nicht gleich in Panik verfallen, aber schon an CT oder so denken. bzw. In eine Fachklinik fahre/ Termin ausmachen....



      Sagt sich so leicht
      ... ich würd in Panik fallen...



      Aber nutz mal gar nichts..also kühlen Kopf bewahren....

    • ja, ich verfallen in Panik! ;) Ich habe das CT im Hinterkopf. Eine Granne kann es nicht sein, die hätte man gefunden. Sie gehen von einer Größe eines Staubkorns aus. :shocked: .
      Tierklinik war ich schon, jetzt wäre die Uniklinik dran. Es ist zum Mäusemelken. Danke für Eure Antworten so weit...

    • Ich habe das CT im Hinterkopf.

      Bevor du ein CT machen läßt, würde ich nochmal auf Mittelmeerkrankheiten testen lassen, zumal der vorherige Test schon Jahre her ist.

      Ja, vor Jahren schon. Aber das passt auch nicht ins Bild, meinte einer der Tierärzte.

      Meiner Meinung nach, paßt das nämlich sehr wohl ins Bild.

    • Bevor du ein CT machen läßt, würde ich nochmal auf Mittelmeerkrankheiten testen lassen, zumal der vorherige Test schon Jahre her ist.

      Meiner Meinung nach, paßt das nämlich sehr wohl ins Bild.

      Ich hab jetzt noch mal nachgeschaut. Welche der Mittelmeerkrankheiten hättest du denn in Verdacht? Damit ich mich noch mal einlesen kann.

    • Ich würd sie alle testen lassen. Es gibt bei diesen Krankheiten keine speziellen Symptome, die können vielfältig sein. Das ist ja das Tückische.
      Aber wenn sonst alles ausgeschlossen werden kann, hätte ich bei einem Hund aus dem Süden immer die Mittelmeerkrankheiten im Hinterkopf.

    • Wenn mich nicht alles täuscht, gibts hier im Forum einen eigenen Thread über Mittelmeerkrankheiten. Vielleicht solltest du da mal nachfragen. Dort sind mehr User mit den betroffenen Hunden.

      • Neu

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