Hündin (14) will ständig Aufmerksamkeit und bleibt nicht mehr alleine

  • Vielleicht kannst du dir vom TA was geben lassen, dass ihr wenigstens nachts zur Ruhe kommt....
    Ich weiß noch wie anstrengend das damals mit meinem Opi war... aber es ist jede Sekunde wert.

  • Vielen lieben Dank für all eure netten Worte, das hilft mir wirklich sehr. Die alte Dame ist nun glücklicherweise auch endlich zur Ruhe gekommen, noch mal ne Runde den Napf leer gefressen und jetzt friedlich am Schlafen - das klappt nämlich nachts, sofern der Magen nicht grad spinnt - noch sehr gut. Morgen muss ich sowieso nochmal mit der Ärztin telefonieren und dann spreche ich sie mal direkt darauf an, was sie dazu meint.


    Kong mag sie leider auch nicht, hat sie nie interessiert, nicht mal, als Leberwurst noch erlaubt war. Und diese spezielle Paste hat sie sowieso auch schon immer liegen lassen, was dann immer damit geendet hatte, dass ich das Zeug wieder eigenhändig rauspulen durfte. Was nach wie vor Dauerbrenner bei uns ist ist die Leckerlie-Kugel, die wird wie wild durch die Wohnung getrieben, selbst wenn nur Trockenfutter drin ist - hauptsache da rollt was raus. Wenn die Langeweile/Unruhe aber zu groß ist, dann wird selbst die Kugel links liegen gelassen. Mal schauen was morgen für ein Tag ist. So schlimm wie heute mit stündlich GGassi und zwischendrin Zusatzanimation ist zum Glück bisher eher selten, so 1x die Woche oder weniger, da tut sie mir nämlich dann so richtig leid und ich komme mir so hilflos vor, weil ich nicht weiß womit ich sie zufriedenstellen kann..

  • Guck doch mal ob du Infomaterial zum Thema Demenz bei Menschen findest. Das findet man leichter als Material zur Demenz bei Hunden und ist so ziemlich das gleiche in grün.


    Einfach das du ein Gefühl für die Lütte kriegst und besser mit den Symptomen umgehen kannst. :winken:

  • Das Problem bei geriatrischen Hirnleistungsstörungen ist, dass sich selbst unterhaltende Kreisläufe entstehen - die Unruhe und Rastlosigkeit führen durch Ruhe-Entzug und Selbst-Stressung dazu, dass der Organismus die ganze Zeit auf Hochtouren läuft, was wiederum die Situation unterhält und verschlimmert. Diesen Kreislauf zu unterbrechen, kann enorm helfen.


    Wenn die Unterbrechung durch reine Management-Maßnahmen nicht möglich ist, so wie bei Euch, kann man auch versuchen (in Absprache mit dem TA), sanfte Helfer einzusetzen. Das sind so Dinge wie ein Halstuch mit Adaptil-Spray besprüht oder ein Adaptil-Halsband, der berühmte Schlaf- und Nerven-Tee (oder -Dragees) aus dem Hundealtenpfleger-Thread, auch Futterzusätze, die bei Silvester-Angst eingesetzt werden können da helfen. Was helfen kann, muss man individuell ausprobieren. Es geht da nicht darum, den Oldie wegzudröhnen (das geht mit diesen Maßnahmen auch gar nicht), sondern es geht darum, die angespannte Grundstimmung zu entspannen und wieder dorthin zu kommen, dass der Oldie auch tagsüber einige Ruhephasen haben kann, die er so dringend zur Regeneration braucht.
    Auch ein Tierheilpraktiker kann eine Möglichkeit sein (nicht als Futterzusatz :lol: , sondern als Therapiebegleitung). Es gibt auch Fachtierärzte für Geriatrie, dort einen Termin auszumachen, ist mit Sicherheit auch noch eine gute Möglichkeit. Die haben weit mehr Erfahrungen mit den Schrulligkeiten alter Hunde und weit mehr Therapieansätze als der normale Haus-TA.


    Wie in den Human-Pflegeberufen auch, ist es auch bei der Hunde-Altenpflege wichtig, auf die eigenen Bedürfnisse zu achten. Pflege darf niemals in Selbst-Aufgabe ausarten.
    Eine 24/7-Pflege zerrt an der Substanz, da kann man noch so liebevoll eingestellt sein, irgendwann pfeift man aus dem letzten Loch.


    Kennst Du das Omihunde-Netzwerk?
    Evtl. wäre es eine Möglichkeit, dass Du dort mal anfragst, ob sie eine oldie-erfahrene Pflegestelle in Deiner Nähe wissen, die Dich einmal die Woche durch einige Stunden Übernahme der Betreuung so entlasten kann, dass Du selbst auch mal entspannen, wichtige Dinge erledigen oder sonstwas tun kannst. Oder wie von @Grinsekatze1 auch schon angedeutet, frag hier im Forum nach, ob in Deiner Nähe ein User mit Oldie-Erfahrung wohnt, der Dich ab und an mal unterstützen kann. Auszeiten sind wichtig, es hilft niemandem etwas, wenn Ihr Beide nervlich auf dem Zahnfleisch geht.


    Und noch ein anderer Gedankenansatz - kannst Du sicher ausschliessen, dass nicht irgendwo Schmerzen im Spiel sind? Eigentlich jeder meiner Oldies hat auf der Zielgeraden seines Lebens Schmerzmittel benötigt - hier und da ein "Arthröschen" hat im Alter jeder Hund, auch die chronische Pankreatitis-Geschichte kann mit Schmerzen im Verdauungstrakt einhergehen. Manchmal hilft ein Schmerzmittel-Gabe-Versuch auf Verdacht, um festzustellen, ob Schmerzen mitverantwortlich für die Rastlosigkeit sind. Das geht dann in Richtung Palliativ-Medizin und muss nicht mit weiterer Diagnostik verbunden sein, auch muss man sich bei alten Hunden keine Sorgen bzgl. Langzeitfolgen machen. Hier und jetzt soll es dem Oldie gut gehen.


    Mir hat es immer geholfen, solche Zeiten zu überstehen, weil mir klar war, dass diese Phase nicht ewig andauern wird - aber auch, weil ich darauf geachtet habe, mich selbst nicht völlig aufzugeben dabei.


    LG, Chris

  • Heute waren wir beim Tierarzt zur Blutentnahme, morgen kommen die Ergebnisse zu den Leberwerten, am Montag Bauchspeicheldrüsenwerte. Da wird dann auch das "Hat-sie-Schmerzen-Thema nochmal näher beleuchtet. Das war nämlich auch eine Sorge der Ärztin. Wobei sie mir nicht so wirkt - im Sommer hatte sie nämlich während der Pankreatitis wirklich Schmerzen - und das hat man dann auch deutlich gehört und gesehen.


    Auf die Frage nach möglicher Demenz war sich die Ärztin unsicher, sie vermutet eher - was bei näherem Überlegen auch plausibel wäre - es könnte (sofern am Montag alles organische ausgeschlossen werden kann) auch Nebenwirkungen vom Karsivan sein, denn die sind neben Magen-Darmbeschwerden auch - tada: Hyperaktivität und Unruhe. Da würden wir allerdings vor dem nächsten Problem stehen: Einfach absetzen geht nicht - und ob Gingko eine zuverlässige Alternative ist, wäre riskant auszuprobieren, da wir ungerne einen neuen Anfall riskieren wollen.. jetzt warten wir aber erstmal ab, und ab nächster Woche versuchen wir es zusätzlich mit Bachblüten.



    Das Problem bei geriatrischen Hirnleistungsstörungen ist, dass sich selbst unterhaltende Kreisläufe entstehen - die Unruhe und Rastlosigkeit führen durch Ruhe-Entzug und Selbst-Stressung dazu, dass der Organismus die ganze Zeit auf Hochtouren läuft, was wiederum die Situation unterhält und verschlimmert. Diesen Kreislauf zu unterbrechen, kann enorm helfen.


    Wenn die Unterbrechung durch reine Management-Maßnahmen nicht möglich ist, so wie bei Euch, kann man auch versuchen (in Absprache mit dem TA), sanfte Helfer einzusetzen. Das sind so Dinge wie ein Halstuch mit Adaptil-Spray besprüht oder ein Adaptil-Halsband, der berühmte Schlaf- und Nerven-Tee (oder -Dragees) aus dem Hundealtenpfleger-Thread, auch Futterzusätze, die bei Silvester-Angst eingesetzt werden können da helfen. Was helfen kann, muss man individuell ausprobieren. Es geht da nicht darum, den Oldie wegzudröhnen (das geht mit diesen Maßnahmen auch gar nicht), sondern es geht darum, die angespannte Grundstimmung zu entspannen und wieder dorthin zu kommen, dass der Oldie auch tagsüber einige Ruhephasen haben kann, die er so dringend zur Regeneration braucht.
    Auch ein Tierheilpraktiker kann eine Möglichkeit sein (nicht als Futterzusatz :lol: , sondern als Therapiebegleitung). Es gibt auch Fachtierärzte für Geriatrie, dort einen Termin auszumachen, ist mit Sicherheit auch noch eine gute Möglichkeit. Die haben weit mehr Erfahrungen mit den Schrulligkeiten alter Hunde und weit mehr Therapieansätze als der normale Haus-TA.

    Vielen, vielen lieben Dank für deinen Beitrag Chris, total hilfreich! Das mit dem Adaptil klingt auch nach einer super Idee, das werd ich mir auf jeden Fall mal merken wenns so weiter geht bei uns. Nach Geriatrie-Ärzten muss ich mal suchen, da hab ich auch noch gar nicht dran gedacht. Tierheilpraktiker wäre ehrlich gesagt eher so unsere letzte Option, da ich das auf Dauer kostentechnisch neben den regulären Tierarztrechnungen nicht ganz so gut stemmen kann, wir liegen mittlerweile alleine nach dem Vestibularsyndom und der Pankreatitis im Tausenderbereich - ganz ohne irgendwelche OP's..

    Wie in den Human-Pflegeberufen auch, ist es auch bei der Hunde-Altenpflege wichtig, auf die eigenen Bedürfnisse zu achten. Pflege darf niemals in Selbst-Aufgabe ausarten.
    Eine 24/7-Pflege zerrt an der Substanz, da kann man noch so liebevoll eingestellt sein, irgendwann pfeift man aus dem letzten Loch.


    Kennst Du das Omihunde-Netzwerk?
    Evtl. wäre es eine Möglichkeit, dass Du dort mal anfragst, ob sie eine oldie-erfahrene Pflegestelle in Deiner Nähe wissen, die Dich einmal die Woche durch einige Stunden Übernahme der Betreuung so entlasten kann, dass Du selbst auch mal entspannen, wichtige Dinge erledigen oder sonstwas tun kannst. Oder wie von @Grinsekatze1 auch schon angedeutet, frag hier im Forum nach, ob in Deiner Nähe ein User mit Oldie-Erfahrung wohnt, der Dich ab und an mal unterstützen kann. Auszeiten sind wichtig, es hilft niemandem etwas, wenn Ihr Beide nervlich auf dem Zahnfleisch geht.

    Danke, genau darum ging es mir auch primär in meinem Post - es sollte dem Hund gegenüber nicht böse gemeint sein, aber manchmal kann ich mittlerweile leider einfach nicht anders und bin schlicht und einfach genervt, auch wenn ich sehr gerne Verständnis und zeit für sie aufbringen will - ich komme da aber echt aktuell an meine Grenzen - und das spürt sie natürlich auch. Nur bisher war unsere Hundebetreuungssuche eher erfolglos. An das Omihundenetzwerk hab ich mich nach dem lesen deines Posts direkt gewandt, leider haben die mich auch nur an die örtlichen Tierschutzvereine und co. weitergeleitet, da sie selbst wohl nur feste Plätze vermitteln. habe aber heute gleich mal was beim Tierarzt ausgehängt und im Forum gepostet - manchmal ist die Lösung ja näher als man denkt, man braucht nur einen kleinen Anstoss von außen ;) Danke dir dafür! LG

  • Nun muss ich das Thema doch nochmal aufrollen, die alte Dame bringt mich noch un meine letzten Nerven..


    Nachdem wir testweise auf Anraten der Ärztin das Karsivan mal für ein Wochenende (Fr Abend bis Sonntag Morgen) abgesetzt hatten endete das am Sonntag Mittag mit einem Ausflug zum Tierarzt, nachdem sie nach dem Mittagessen wild torkelnd und benommen rumwanderte. Dazu hatte sie sich auf der rechten Seite gekratzt wie wild, direkt an ihrem Lipom, bis die Haut schon ganz wund wurde. Laut Notdienst-Tierarzt absolut keine Anzeichen eines weiteren Anfalles (hatte ihr dann sofort Karsivan und Vit B gegeben, daraufhin wurde es auch bereits innerhalb 1-2 Stunden deutlich besser) - er hatte wegen des Juckreizes eher Bedenken zwecks einer Allergie oder Ungeziefer. Also Antiallergikum gespritzt und ab nach Hause. Abends war sie dann wieder ganz die alte. Montag Rücksprache mit unserer TÄ, beobachten und nächste Woche nochmal Rundumcheck, auch das Lipom nochmal genauer unter die Lupe nehmen, Medikation so ab sofort beibehalten wie gehabt.


    Beobachtung nach einer Woche meinerseits: Dement scheint für mich eher ausgeschlossen, sie weiß ganz genau wer kommt, wo sie hin muss, wo was im Haus steht, entdeckt alle Leckerlievorräte, kennt alle Gassistrecken, kennt sich sowohl daheim als auch bei Freunden oder meinen Eltern in der Wohnung aus, erkennt allerlei Hindernisse auf dem Weg und kennt alle gelernten Kommandos. Einzig die Unersättlichkeit was Essen und Aufmerksamkeit angeht wären Grund zum Zweifeln.


    Am komischsten: Sitze ich auf dem Sofa und schaue fern, rede mit meinem Besuch, esse oder sitze ich am Computer und arbeite kommt sie ständig her, will Aufmerksamkeit, macht Geräusche, ist unruhig, läuft rastlos herun, findet keine Ruhe. Sobald ich aber ins Schlafzimmer gehe und mich aufs Bett setze/lege (wo auch ihr Bett ist), egal ob mit Handy, Buch oder zum Schlafen, legt sie sich sofort auf ihr Kissen und schläft auch.


    Ich habe sie seit Monaten nicht mehr alleine zu Hause gelassen, also ich denke da sollte akut keine Angst vor da sein. Einzige Erklärung die ich nach wie vor habe ist dass ihr ein Organ wehtut oder Probleme bereitet, die Blutergebnisse zeigen, dass Niere und Leber nicht so ganz in Ordnung sind. Die Bauchspeicheldrüse hat sich wohl nach neusten Blutergebnissen von letzter Woche wieder erholt. Aber wie überprüft man sowas am besten, wie kann man organische Ursachen/Schmerzen ausschließen? Ich hatte auch mal nach einem Geriatriearzt gegoogelt, leider kamen da nur die üblichen Tierärzte im Umkreis die eben auch geriatrische Kontrollen anbieten, aber keine Spezialisten..


    Diese Woche haben wir wieder einen TA-Termin, vielleicht ergibt sich ja neues. Denn die aktuelle Situation zehrt zunehmend an mir. Falls euch beim Lesen irgendwas einfällt oder bekannt vorkommt, meldet euch bitte gerne, oft sieht man ja selbst weniger als Außenstehende.

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