Zum Thema "Rudelführer und Rudel"

  • PS: Glaube nicht, dass das jemand kritisiert und schon gar nicht häufig. Jeder nimmt doch seinen Hund bei sich, wenn die Situation "brenzlig" wird oder niemand (will ich doch hoffen), lässt seine Hunde zuerst auf eine Strasse raus.

  • war dein Hund davor auch leinenaggressiv?
    LG lissie

    zwei von vier


    zweimal so übernommen und "wegtrainiert", wobei ich echt das training sehr schwer empfand und oft das Gefühl hatte: Das schaff ich nicht!


    Weitergegangen ist immer erst etwas, wenn ICH etwas verändert habe.


    Ich denke NICHT, dass es immer am Halter liegt, DASS das Problem auftaucht, aber es liegt IMMER am Halter, wenn es besteht...



    Manchmal muss man auch einfach einsehen, dass man den Hund nicht führen kann. Und dann eben entscheiden: ABGABE oder TRAINING oder MANAGEMENT....


    Alles ist erlaubt.

  • Was ich nicht verstehe, was das für einen Zusammenhang mit einer Türe hat, durch die man als erster durchgeht. Das gibt es so als Gesamtkonzept und das klang halt derart. Und ich kann mir kaum vorstellen, dass das für eine Anpöbel-Draussen-Situation eine Verknüpfung gebildet wird. Mit Dominanz im eigentlichen Sinne wohl auch nicht. Höchstwahrscheinlich wird Hund denken, dass es halt so ein besonderes Menschendingse sein wird und dem unterwirft er sich halt. Jeweils einmal für Tür und jeweils fürs hinterher laufen.

    Erklärungsversuch?


    Ich hatte gelesen, dass Hunde, besonders wenn sie älter sind und gesetzter (und damit 'ranghöher'), gern (von keinem anderen Hund kontrollierten) Freiraum um sich haben. Also niemanden, der an sie dran rempelt, niemanden, der ihnen den Weg abschneidet, der maßgebliche und anführende Hund unter mehreren nimmt sich die Freiheit, durch die Menge zu laufen wie Moses durch das Rote Meer. Umgekehrt schränkt er andere ein, indem er sich in den Weg stellt, als erstes trinkt (ich kann das sehr oft in einer Stutenherde beobachten, die Chefin hat immer dann Durst, wenn ich meine RB wieder auf Koppel stelle und sie gern nach dem Gerittenwerden trinken möchte), ungestört frisst.


    Wollen 2 Hunde durch die Tür, kann es sein, dass sich beide durchdrängeln, es kann aber auch passieren, dass der Ältere den Jungspund ganz gehörig zusammenfaltet, weil er ihn angerempelt hat (und nicht, weil er als erstes raus gegangen ist).


    Gehen wir durch die Gartentür, geht aus praktischen Gründen der Kleine öfters vor, dann ich, dann die Große, weil, alle zusammen passen wir nicht durch, und die Große steigt gern mal auf dem Kleinen rum, wenn sie beide gleichzeitig hinter mir durchs Türchen wollen. Was der Kleine dann mittelmäßig findet und entsprechend kommentiert :roll: .


    Ich glaub, das hat eher mit der Individualdistanz/Privatsphäre/Intimsphäre um den Hund herum zu tun... wir wollen als Menschen auch gern andere in einem bestimmten Abstand zu uns sehen und schätzen es nicht, wenn jemand diese Individualdistanz eigenmächtig und uneingeladen unterschreitet.


    Dass jeder Hund da anders tickt, und jeder deshalb auch eine andere Wohlfühldistanz zu anderen Hunden hat, wird übersehen, wenn es um starre Regeln geht.


    Meine verstorbene DSH war da knallhart und kannte kein Pardon, wenn ein Hund ihr zu nah kam oder sie gestört hat... die Große ist da relaxter, sie räumt halt den anderen freundlich anspringend aus dem Weg (außer pöbelnde Kleinhund *seufz*) oder trampelt auf ihm rum, wenn's ums Türchen geht... der Kleine dagegen kontrolliert schon ganz gern und für ihn ist es nicht so gut, öfter als erstes durchs Türchen zu gehen... da steckt zu viel Kontrolletti drin in ihm... nach dem als erstes durchs Türchen kommt dann Gartenzaun entlangrennen und verbellen und den großen Obermacker raushängen lassen, wenn Besuch kommt sowie Ressourcen verteidigen. Deshalb lass ich ihn auch immer mal hinter mir raus, damit er sich mal hinten anstellen muss und nicht gleich alles zuerst sieht.

  • Was ich nicht verstehe, was das für einen Zusammenhang mit einer Türe hat, durch die man als erster durchgeht.

    Gibt keinen.
    Ist Primatenlogik, aber nicht Canidenverständnis.

  • ich geh manchmal mit aries zusammen durch die Tür, damit er nicht bellt. Hat dann aber nix mit der Tür zu tun, eher damit dass ich dabei bin und aufpassen kann während er im Garten rumstromert.
    Unser alter Hund musste immer ins Haus gebeten werden, wenn man halb in der Tür stand, hatte aber wahrsch.eher was mit Körpersprache zu tun.
    LG lissie

  • Ich hab noch nie darauf geachtet, wer bei uns zuerst zur Tür rausgeht. :???:
    Aber wahrscheinlich ist es der Hund, weil ich ja noch abschließen muß.

  • Ich möchts nur anmerken, weil immer mal wieder jemand schreibt, bestimmte Hundetypen seien nunmal so, dass sie nur auf grobe Ansprachen reagierten.

    Im Regelfall ist es aber so. In all den Jahren mit Hunden waren die "groben" Typen eben auch die die damit am einfachsten gelernt haben. Hatte man die erstmal soweit konnte man das runterfahren, aber die meisten waren zeitlebens so.


    Ich hab hier ja quasi das Musterbeispiel, einmal bullig, einmal zart.
    Arren braucht absolut viel Körperlichkeit. Der wird geschubst, gezogen, auch mal mit dem Fuß mehr oder weniger leicht aus dem Weg geschoben. Das sieht immer wie ein grober Umgang aus, ist aber das womit er am allerbesten klarkommt.
    Viel Körperlichkeit, aber innerlich ein zartes Blümchen.
    Hamilton, das Gegenteil. So zart, so elegant, man sieht ihn an und will das zarte Prinzentier beschützen.
    Ja... Der ist ein Arschloch. Klingt gemein, ist aber einfach so.
    Und obwohl der so zart und elegant und überhaupt ist braucht auch dieser Hund einen "groben" Umgang. Nicht so sehr körperlich, wobei auch er ein festes Klopfen und Rubbeln ausgesprochen gut findet, dafür halt sehr so wie sich manche Leute das Leben in einer Kaserne vorstellen.


    Die meisten von uns hier sind ja nun auch eben die Leute die sich auf ihre Hunde einstellen, die auch gerne nach neuen Wegen suchen, die sich informieren, etc etc.



    ich traue den Hunden zu dass sie das bewusst tun und dass sie nicht immer nur nette Absichten haben und alles an Fehlverhalten davon stammt dass nicht genug trainiert wurde

    Ohja. Hunde können das durchaus und manchmal sind sie einfach Arschlöcher.
    Lieb hat man sie ja trotzdem!

  • mir ist noch was eingefallen...


    Wenn unangemeldeter Besuch in den Garten kam, ist damals, als ich die Große als Junghund hatte und die alte Schäferhündin noch gelebt hat, immer die Große zuerst an die Gartentür gerannt, weil, da ist ja BESUCH!!! Sie führte einen Freudentanz auf, holte sich Streicheleinheiten ab und das ganze Programm (zwischenzeitlich haben wir außen eine Klingel, weil nicht alle Besucher wussten, was sie von dem Freudentanz halten sollten xD ).
    Die alte Schäferhündin lag derweil abwartend und souverän schauend auf ihrer Lieblingsliegestelle, von wo aus sie den kompletten Garten und die Zugänge zum Haus überblicken könnte.


    Kam der Besucher tatsächlich so nahe, dass ersichtlich war, dass er zum Haus wollte, machte sie sich die Mühe aufzustehen, ging gemessenen Schrittes zum Besucher, schnüffelte kurz und begleitete ihn unauffällig zur Tür.


    Wer als Erster an der Tür steht, ist also nicht immer der Chef... :lol:
    Kann auch das Fußvolk sein :lachtot:


    Und: Einem Chef bricht kein Zacken aus der Krone, wenn er die "Normalsterblichen" mal rumspinnen lässt... er kann derweil ja souverän schauen und den Überblick genießen ;) :lol: manchmal hat die alte Dame sogar ein Spiel mitgespielt, wenn die Große sie ganz nett gefragt hat ;)

  • Die alte Schäferhündin lag derweil abwartend und souverän schauend auf ihrer Lieblingsliegestelle, von wo aus sie den kompletten Garten und die Zugänge zum Haus überblicken könnte.


    Kam der Besucher tatsächlich so nahe, dass ersichtlich war, dass er zum Haus wollte, machte sie sich die Mühe aufzustehen, ging gemessenen Schrittes zum Besucher, schnüffelte kurz und begleitete ihn unauffällig zur Tür.


    Wer als Erster an der Tür steht, ist also nicht immer der Chef...
    Kann auch das Fußvolk sein

    So sieht das hier bei uns aus ;)


    Und ganz zum Schluss tauche ich dann auf. Denn erst wenn der Rüde aufsteht, dann kann ich davon ausgehen, es kommt wirklich wer zu uns. Aber das mit dem Schnüffeln mache ich nicht ( :D ) ... es sei denn ... aber das wäre eine andere Geschichte :lol:


    PS: Aber das mit der Klingel ist eigentlich eine gute Idee, denn die meisten kommen über den Garten. Und Bekannte erkenne ich nur am (noch) Gewusel, also insgesamt an dem Mehr an Aufregung.

  • Was soll denn der Chef auch als erster an der Tür? Klar hat der sein Personal.


    Ashkii hat selten gebellt. Da konnte durch den Hausflur stapfen wer wollte. Wenn es klingelte, jo, denn schon mal kurz, er jammert lieber. Nia hat es ihm innerhalb weniger Tage beigebracht (na ja, versucht). Die ersten 2 Tage bei jeder Bewegung im Hausflur, bellend zur Tür, Ashkii autoamatisch im Schlepptau. Am 2ten Tag fing Ashkii auch an zu bellen, dann bellte und rannte er als erster los. Am 3ten Tag war Nia zufrieden. Sie blieb liegen, Ashkii rannte allein bellend zur Tür. Am 4ten Tag merkte er das Nia liegen blieb. Einmal noch, etwas gehemmt und verunsichert warum Nia nicht mehr mitmachte und dann stellte er es ein (er selbst fand es überflüssig Alarm zu machen nur weil da jemand im Hausflur ist). Und dann wollte Nia wieder von vorn anfangen. Da habe ich dann gestoppt. Ab da war dann Ruhe. Anmerkung: Hier wird über den Tag verteilt max. 5 - 6 x der Hausflur durchquert (eher weniger), so das sich da Bellen in Grenzen hielt.


    Die altbekannten Regeln sind von Menschen erfunden (wie so vieles) und haben mit Hunden überhaupt nichts zu tun. Hunde sind individuell und handeln auch so. Da gibt es die souveränen, welche zur Strenge neigen, dann die souveränen welche alles ein wenig locker sehen. Meist Hunde welche es brauchen auch angemessene Entscheidungen treffen zu dürfen. Dann die, die mit Entscheidungen treffen, egal wie klein sie sind, völlig überfordert sind und einen genauen roten Faden benötigen an dem sie sich orientieren können. Dann die, die fähig sind Entscheidungen treffen zu können, aber auch gut ohne leben können usw. usf. . In Sachen Hund ist oft der Mensch der unflexible Typ, welcher zwar meint er hat einen Plan aber letztendlich daran scheitert weil der Plan mit der jeweiligen Realität nicht viel gemeinsam hat.

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