Zum Thema "Rudelführer und Rudel"

  • war dein Hund davor auch leinenaggressiv?
    LG lissie

    Ja, die Rüden im jugendlichen Alter schon.
    Die Hündin hat zweimal an der Leine angesetzt zum Pöbeln, das hab ich direkt im Keim erstickt, aber etwas lauter als gewöhnlich, das gab einen Anschiss. :p

  • da hatte sich das verhalten aber dann noch nicht gefestigt. pauschal sagen einfach geradeaus vorbei gehen mit bissl anschiss geht auch net, da hätte man meinen ehem. Malteser nicht ruhig bekommen. Ist ja aber auch egal, da es hier um eine dritte geht, die hier nicht mitließt.
    LG lissie

  • Und genau in so einer Situation hilft zB dieses hier oft kritisierte "Hund hat nix vor mir zu suchen" . Weder beim Verlassen des Hauses noch an der Leine. Wenn ich dem Hund die Möglichkeit nicht gebe Sachen selber nach vorne zu lösen habe ich die Möglichkeit so etwas wie Leinenpöbeln einfacher anzugehen.

  • da hatte sich das verhalten aber dann noch nicht gefestigt.

    Die Hündin hab ich im Alter von zwei Jahren übernommen; so konnte ich ihr gut vermitteln, was bei mir geduldet wird und was nicht.


    Bei den Rüden hatte ich so meine Methoden; einige haben wirklich irgendwann von alleine aufgehört, weil ich mich wie oben beschrieben benommen habe, bei anderen hat List und Erfindungsgeist geholfen.
    Z.B Futterbeutel oder Frisbeescheibe tragen lassen, also eine Aufgabe geben.
    Mit solchem Teil im Maul konnte mein Pöbelrüde an jedem Krakeeler lautlos vorbeigehen.

  • Und genau in so einer Situation hilft zB dieses hier oft kritisierte "Hund hat nix vor mir zu suchen" . Weder beim Verlassen des Hauses noch an der Leine. Wenn ich dem Hund die Möglichkeit nicht gebe Sachen selber nach vorne zu lösen habe ich die Möglichkeit so etwas wie Leinenpöbeln einfacher anzugehen.

    Also ich habs noch nie gebraucht, um Leinenpöbelei zu vermeiden. Habe es gar nicht erst soweit kommen lassen, ganz ohne so ein Zeug, meine nehmen mich auch so für voll.


    Und ganz im Gegenteil, wie unpraktisch ist das denn? Habe die Hunde wesentlich lieber vor mir, dann habe ich sie im Blick und kann sie lesen, alles andere ergibt sich dann von selbst und manches ist schon so durch den Alltag konditioniert, dass sie von alleine kehren und auf das nächste Kommando warten oder es gleich komplett ausführen (aus der Situationsgewohnheit heraus).


    Mir vorzustellen, meine Hunde müssten immer neben mir oder hinter mir daddeln, ich mich zig mal umdrehen, vor allen Dingen, wenn die Hinterlassenschaften anstehen ... nö, lass man. Und hier im Haus, kommt auf die Tür an, ob nach innen oder nach aussen oder direkt auf die Strasse. Mal ist es so praktischer, mal anders herum und wieder ein anderes Mal gehe ich doch gar nicht erst mit raus (Garten). Drücke das Stinkezeug in die Schnäuzchen und mach den Türaufhalter.


    Aber wenn ich meine Rad ziehen lassen, das wäre doch mal eine lustige Umkehr... xD

  • Es sagt doch keiner dass das immer sein soll und bei jedem Hund. Habe ich da aber schon einen Hund der meint Sachen nach vorne regeln zu müssen, kann es mir helfen ihm eben dieses nicht mehr zu erlauben.
    Wenn der Hund eh schon 3m vor mir geht und da anfängt zu pöbeln muss ich ihn zurück angeln und da ist er sowieso nicht mehr ansprechbar. Läuft er neben mir kann ich mich davor stellen und mit dem Hund arbeiten, bevor er explodiert.
    Ist doch immer alles Hund und Situationsbezogen.
    Genauso wer zuerst bei der Haustür raus geht. Ich habe das mitunter aus Sicherheitsaspekten. Denn ob der freilaufende Nachbarshund wieder mal vor unserer Tür liegt weiss ich nicht. Also geh lieber erst ich raus und dann der Hund. Sollte ich den sehen kann ich eher eingreifen als wenn mein Hund vorne ist und endlich mal Gelegenheit hat dem die Meinung zu geigen.


    Pauschal zu sagen dieses "Hund hat hinter mir zu bleiben ist Blödsinn" ist genauso falsch wie pauschal zu sagen "Hund darf nie vor mir gehen".

  • Nochmal zum Kreiseln, von dem @Bingwu geschrieben hatte.


    Wir hatten bei unserem Podencomix aus Spanien damals vor über 15 Jahren auch das Problem, dass er in die Leine gerannt ist, gezogen hat wie blöd und manchmal urplötzlich nach hinten gezogen hat und schwupp, war er aus dem Halsband draußen und könnte abdüsen. Entspannt spazieren gehen war mit ihm nicht drin.


    Eine Nachbarin, die im Verein Hunde trainierte, hat sich dann mit uns hingestellt und uns Einzelstunden gegeben, und ihr Rezept gegen das Ziehen an der Leine war, immer in die Gegenrichtung zu gehen, wenn der Hund anzieht, und erst in die von ihm bzw. uns gewünschte Richtung, wenn die Leine durchhing. Von da an waren wir stundenlang auf dem gleichen Stück Strasse anzutreffen, weil wir mit diesem Hund nicht vom Fleck kamen.


    Weder verknüpfte er die gewünschte Handlung, nämlich nicht ziehend neben mir herzulaufen, mit dem Erfolg, nämlich da anzukommen, wo er hinwollte, noch achtete er mehr auf mich noch hatte dieses Training sonstwie einen positiven Effekt.


    Am Ende habe ich nach Wochen um Wochen gefrustet aufgegeben, mich schlecht gefühlt und hätte den Hund am liebsten dahin geschickt, wo der Pfeffer wächst.


    Wer mich in diesen Wochen beim Gassi gesehen hat, muss auch gedacht haben, ich hab ein Rad ab... dachte ich ja selber... :headbash:


    Trotzdem bin ich froh über die Erfahrungen mit diesem Hund, denn so habe ich mich zu dem Hundehalter entwickelt der ich heute bin.

  • Das Problem ist das "immer". Wiederhole mich ja gern: Es muss immer Situationsabhängig und auch Hunde abhängig gesehen werden.


    Ashkii hat erst verstanden was ich von ihm erwarte, nachdem ich jegliche nicht verständliche Manipulation (umlenken und was es so alles gibt) einstellte, nachdem ich ihn immer wieder nach hinten genommen habe in entsprechenden Situationen. Er hatte (und hat, wenn es ihn wieder überkommt) in den Moment vor mir einfach nichts zu suchen. Die Botschaft war nicht "ich bin der Rudelführer", sondern "du weißt dich vorne nicht angemessen zu verhalten, also hast du vorn nichts zu suchen". Somit weiß er sich heute meist auch vor mir zu benehmen (Menschen nicht anspringen wollend, Hunde nicht abblocken wollend).


    Barry hat das z.B. sehr persönlich genommen. Er ist oft vor mir, immer wieder neben mir und auch gern hinter mir gelaufen. Als ich ihm vermitteln musste, dass andere Hunde nicht gelegt und gemaßregelt werden, nur weil ihm ihr Auftreten nicht gefällt, wurde das nach hinten schicken (war wieder Zufall dass ich das entdeckt hatte) ein Hinweis von mir, dass ich sein Verhalten blöd finde.
    Feldrunde, uns kommen HH mit zwei Goldis entgegen. Ich schicke Barry hinter mich, wir treffen auf die Goldis, ich gehe weiter, Barry "unterhält" sich ruhig mit beiden Hunden. Alles ruhig und gelassen, folgt mir gelassen. Wir begegnen uns (ca. 10 Minuten später) noch einmal. Ich lasse Barry vor laufen (hatten sich ja schließlich schon ausgetauscht und es war alles friedlich verlaufen) und: Barry knöpfte sich die Hunde gleich mal vor. Das nach hinten schicken wurde für mich ein Werkzeug. Nach Monaten war das Geschichte. Er hatte verstanden, egal wo er lief.


    Auch Gasthunden habe ich immer wieder so zeigen können was ich unter Leinenführigkeit verstehe. War es ihnen wichtig vorn laufen zu wollen, hatte sich ziehen meist innerhalb von 2- 3 Tagen erledigt. Hund zieht, Hund darf sich seitlich versetzt hinter mir (so dass ich Hund noch sehe und damit unter Kontrolle) einordnen. Ich laufe weiter, Hund überholt mich langsam. Soweit alles gut. Hund wird schneller fängt an zu ziehen. Es geht wieder nach hinten. Beim zweiten mal ziehen (nicht beim überholen und sich nach vorn setzen, das dürfen Hunde bei mir) gibt es einen verbalen Anschiss auf das Ziehen bezogen und es geht wieder nach hinten. Es gab aber auch Hunde, welchen das wurscht war. Diese hatte ich aber so kurz (max. 1-2 Tage), dass ich mir da nicht die Mühe machte einen angepassten Weg zu suchen, die zogen halt.

  • Es sagt doch keiner dass das immer sein soll und bei jedem Hund. Habe ich da aber schon einen Hund der meint Sachen nach vorne regeln zu müssen, kann es mir helfen ihm eben dieses nicht mehr zu erlauben.
    Wenn der Hund eh schon 3m vor mir geht und da anfängt zu pöbeln muss ich ihn zurück angeln und da ist er sowieso nicht mehr ansprechbar. Läuft er neben mir kann ich mich davor stellen und mit dem Hund arbeiten, bevor er explodiert.
    Ist doch immer alles Hund und Situationsbezogen.

    Ja natürlich. Hole meinen Hund auch neben mich, bevor jemand auftaucht, den er anpöbeln (oder vll. gar fressen wollen) könnte. D.h., muss auch nichts zurück angeln. Und bilde mir ein, dass auch mein Hund davon ausgeht, die regelt das schon. Tut sie ja auch ;) .


    Was ich nicht verstehe, was das für einen Zusammenhang mit einer Türe hat, durch die man als erster durchgeht. Das gibt es so als Gesamtkonzept und das klang halt derart. Und ich kann mir kaum vorstellen, dass das für eine Anpöbel-Draussen-Situation eine Verknüpfung gebildet wird. Mit Dominanz im eigentlichen Sinne wohl auch nicht. Höchstwahrscheinlich wird Hund denken, dass es halt so ein besonderes Menschendingse sein wird und dem unterwirft er sich halt. Jeweils einmal für Tür und jeweils fürs hinterher laufen.


    Wenn was auftaucht, kann man doch immer noch früh genug reagieren. Eben so:

    in den Moment vor mir einfach nichts zu suchen

    Ist doch immer alles Hund und Situationsbezogen.
    Genauso wer zuerst bei der Haustür raus geht. Ich habe das mitunter aus Sicherheitsaspekten. Denn ob der freilaufende Nachbarshund wieder mal vor unserer Tür liegt weiss ich nicht. Also geh lieber erst ich raus und dann der Hund. Sollte ich den sehen kann ich eher eingreifen als wenn mein Hund vorne ist und endlich mal Gelegenheit hat dem die Meinung zu geigen.


    Pauschal zu sagen dieses "Hund hat hinter mir zu bleiben ist Blödsinn" ist genauso falsch wie pauschal zu sagen "Hund darf nie vor mir gehen".

    Ja genau.
    Das war aber nicht so deutlich erklärt, das klang halt pauschal


    Und genau in so einer Situation hilft zB dieses hier oft kritisierte "Hund hat nix vor mir zu suchen" . Weder beim Verlassen des Hauses noch an der Leine. Wenn ich dem Hund die Möglichkeit nicht gebe Sachen selber nach vorne zu lösen habe ich die Möglichkeit so etwas wie Leinenpöbeln einfacher anzugehen.

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