Zum Thema "Rudelführer und Rudel"

  • Ich selbst habe gar nicht das Bedürfnis, mich als irgendwas für meine Hunde zu benennen. Weil das auch wieder je nach Situation ganz unterschiedlich ist.

    Es geht ja nicht unbedingt darum, wie man sich selbst benennen will. Nur, weil man keinen Namen dafür hat, existiert es ja dennoch.
    Und nach all dem Hardcore, leinengerucke und Dominanzzeugs kam genau die gegenteilige Welle, und auch die wird dem Hund nicht gerecht. Gewalt hat viele Gesichter und ist nicht nur ein Tritt oder Ruck.
    Der Mensch versucht halt, immer viel zu interpretieren nach seinen derzeitigen Wertvorstellungen. Und dann wird das einfach so wiederholt, so zb "Es gibt unter Hunden keine Rangordnung", und dann hat das auch so zu sein. Aber ist es so? Die Schwierigkeit, die manche mit diesen Begriffen haben, ist das, was der Mensch draus gemacht hat, und nicht zu sehen, was Hunde tatsächlich leben.

  • Es geht ja nicht unbedingt darum, wie man sich selbst benennen will. Nur, weil man keinen Namen dafür hat, existiert es ja dennoch.

    Eben, ich weiß noch immer nicht was ich für meinen bin.
    Wahrscheinlich Supergirl, weil ich sie vor schlimmen Beissereien bewahre und ständig dafür sorge, daß etwas in ihrem Napf ist. :lol:

  • Ich spreche oft von meinen beiden Mitbewohnern oder davon, dass die "Kinder" noch mal raus müssen. Den Vergleich mit Kleinkindern finde ich passend: Individuen mit Rechten, Bedürfnissen etc, die von mir abhängig sind. Da ich die Macht habe, bin ich auch voll verantwortlich.
    Bei und in der Schule galt: gleichwertig heißt nicht gleichberechtigt.

  • "Es gibt unter Hunden keine Rangordnung", und dann hat das auch so zu sein. Aber ist es so? Die Schwierigkeit, die manche mit diesen Begriffen haben, ist das, was der Mensch draus gemacht hat, und nicht zu sehen, was Hunde tatsächlich leben.

    Stimmt, den Hunden ist das wahrscheinlich sogar ziemlich egal, was wir hier fachsimpeln... die leben eben im echten Leben und ziehen ihr Ding durch und nicht virtuell und in gedanklichen Konstrukten :lol:


    ...aber das macht eben auch den Unterschied aus zwischen Mensch und Hund... "Fachsimpeleien" können sehr schön Lösungen und Gedankenanstöße aufzeigen... oder in die absolute Verwirrung führen =)

  • Und schlussendlich: Hauptsache, alle Beteiligten sind glücklich :smile: Ob sie nun mit oder ohne gedankliche Epauletten auf der Schulter auskommen.

  • Ich finde das ganze Rudel- und Dominanzgerede einfach nur lächerlich.
    Jedenfalls glaube ich nicht, dass man einem Hund erst mit irgendwelchen Manövern und "Tricks" klarmachen muss, dass man sebst irgendwie überlegen ist. Also bitte!
    Das wissen sie auch so und orientieren sich an einem (wie Kinder), wenn man nicht sehr viel falsch macht. Ich breche mir doch keinen Zacken aus der Krone, wenn ich auch mal die Hunde machen lasse oder wenn sie sich mal rüpelhaft verhalten, ohne dass ich das reguliere.
    Furchtbar finde ich diesen Regulierungswahn und dass der Mensch überall reinfunken muss.

  • Also ich habe weniger Probleme mit den Begrifflichkeiten (im Rahmen ihrer eigentlichen Bedeutung) selbst, sondern mit den damit verbundenen (Hunde-) Theorien und Thesen.

  • Wir wohnen hier zu dritt... Moro, unser langjähriger WG Mitbewohner und ich... und wir betrachten uns als Familie.
    Und der Hund wird immer zuerst versorgt und gefüttert. Der ist nämlich drauf angewiesen das wir das machen, der kann das nicht selbst.

  • Ich denke man stolpert oft über die Begrifflichkeiten.


    Ich denke (und hoffe einfach) das meine Hunde mir nicht deswegen folgen, weil ich ein Alphatier bin (:hust:), sondern weil es sich einfach lohnt. Wobei ich mich aber auch durchsetze, wenn ich Regeln aufstelle. Es gibt gewisse Dinge, die ich einfach nicht leiden kann (zB wildes Toben durch die Wohnung).


    Auf der anderen Seite bricht mir aber kein Zacken aus der Krone, wenn ich die Grenzen meiner Hunde akzeptiere. Ruhe beim Schlafen, zb. Oder auch beim Fressen (meine Hündin).


    Ich stelle mich nicht auf eine Stufe, da wir einfach zu unterschiedliche Spezien sind. Stelle mich aber auch nicht über sie. Jedenfalls nicht permanent und dauerhaft.


    Sehe ich die Beziehung unter meinen Hunden, gibt es auch nicht den der immer das Sagen hat. Auch bei ihnen ist es komplett Situationsabhängig, wann wer den Ton angibt.


    Deswegen hatte ich auch nie ein Problem, draußen kurzzeitig die "Leine" abzugeben, wenn es darum ging, fremde Rüden von uns fern zu halten. Mein Rüde konnte das immer besser, schneller und leiser als ich. Und trotzdem habe ich nach solchen Situationen nie seinen Respekt verloren, er hat nie in Frage gestellt, dass ich die Richtung angebe. Und das alles ganz ohne das ich meine "Stellung" festigen musste.


    Ich muss meinen Hunden nicht mit albernen Machtspielchen (wie zB Unterwerfen, Futter wegnehmen etc) zeigen, dass ich die Macht habe .Das rede ich mir höchstens als Mensch ein, der Hund ist wohl nur genervt und denkt sich "Was'n Honk!", nur die meisten Hunde sind einfach zu geduldig um da irgendwas gegen zu machen.
    Was ich mache ist, das sie warten müssen, bis ich das Futter frei gebe, weil ich nicht will, dass es mir aus der Hand geholt wird. Aber mit Macht hat das nichts zu tun. Ich will nur die Schweinerei nicht überall haben. :D


    Bei uns ist auch nichts in Stein gemeißelt. Was ich heute absolut nicht ab kann, ist Morgen vielleicht nicht unbedingt ein Drama. Aber da mich meine Hunde kennen, meinen Gemütszustand einschätzen können (deswegen halte ich nichts davon, meine Emotionen zu überspielen, denn das geht eh schief und verwirrt vielleicht mehr, als wenn ich mal unverhältnismäßig streng bin), wissen sie auch, wann sie sich was erlauben können.


    Unterm Strich: Ein Führer, dem man sich anschließt, weil Hund es möchte bin ich gern, aber ein machtgeiler Boss, nein. Das brauchen Hunde nicht.

  • Ich bin der gesetzliche Betreuer meines Hundes. :D
    Ich bin dafür zuständig in seinem Sinne und so zu handeln dass es ihm gut geht, muss aber auch mal sagen dass es so nicht läuft, auch wenn es ihm nicht passt.

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