Eure Meinung zur Kastration von Rüden...

  • Habe bis jetzt nur mit unserer Tierärztin darüber gesprochen, die meinte, wenn keine Indikation gegeben ist, dann gar nicht kastrieren.

    Tolle Tierärztin! :gut:


    Markieren können übrigens auch die Kastraten.
    Sogar meine Hündin markiert (dreibeinig!), wenn sie darf.
    (Im Ort wird nicht markiert. Basta. Auch das ist Erziehungssache.)

  • Habe bis jetzt nur mit unserer Tierärztin darüber gesprochen, die meinte, wenn keine Indikation gegeben ist, dann gar nicht kastrieren.Leuchtet mi auch ein - aber - es gibt ja auch viele Meinungen, wenn man mit Hundebesitzern von Rüden spricht, die werden ruhiger, markieren nicht, usw...
    Wir haben auch nicht vor Max kastrieren zu lassen, wollte nur wissen, wann es überhaupt Sinn macht, einen Rüden zu kastrieren..

    Ja, das stimmt auch (wenn diese Verhaltensweisen testosteron-indiziert sind), weil man eben durch die Kastra in den Testosteronhaushalt eingreift. Testosteron, das "Kampfhormon" bestimmt eben auch wie risikobereit ein Hund ist, manche leisten sich eben dann auch gern Kämpfe mit anderen Rüden ... Testosteron ist aber im gesamten Hund zugange und ist Teil vieler Prozesse im Körper. Nimmt man Testosteron "weg" können sich z. B. angst-basierte Probleme plötzlich verstärken, allem voran häufig die Ressourcenaggression. Es gibt immer mehrere Seiten einer Kastra ...

  • Danke für deine Info.
    Unsere Mona, auch eine Kl. Münsterländerin mussten wir im Mai mit 14 1/2 Jahren einschläfern lassen, die hatte einen Tumor an der Blase, konnte zum Schluss nicht mehr urinieren, haben mit Tabletten und Infusionen eine Zeit lang das Ende hinauszögern können, weil sie gut fraß und immer noch täglich Morgens und Abends gerne Spazieren ging und soweit keine Schmerzen hatte...
    Bis es halt einfach nicht mehr ging.....und ja, sie war kastriert.

  • Also am Markieren hab ich hier keinen Unterschied gesehen. Im Gegenteil - meine kastrierte Sheltiehündin markiert derartig es fehlt nur noch, dass sie das Bein hebt :hust:


    Ruhiger was heißt ruhiger? Der Sexualtrieb wird gehemmt. Aber das hat mit dem Aktivität jetzt nicht zwingend was zu tun

  • es gibt ja auch viele Meinungen, wenn man mit Hundebesitzern von Rüden spricht, die werden ruhiger, markieren nicht, usw...

    Meine Cousine hat einen kleinen Spanielmix, kastriert aus dem Tierheim. Der jagd wie Sau und markiert ALLES. Wenn Sie mit diesem Hund hier ist, genügt der normale Augenschluss und er pinkelt irgendwo dagegen.

  • wir haben unseren Rüden dieses Ostern entgültig kastrieren lassen (da war er 4,5 Jahre alt). Vorher hatte er den Kastrationschip.


    Man muss immer den hund betrachten und dann entscheiden.
    wir wollten Manni nicht kastrieren lassen, da er unsicher ist, bis hin zur angstaggressivität.
    Er pöbelt an der Leine, hat Angst vor Menschen ect pp.
    Er hat sich für läufige Hündinnen nicht interessiert, nur etwas vermehrt an den Pipistellen geschnüffelt, er war nicht fiepsig, nicht quengelig, hat nicht mehr markiert...


    Tja und dann bekam er Ekzeme an den Lefzen. Wir haben ein halbes Jahr gebraucht, bis wir den Auslöser gefunden hatten. Stress durch läufige Hündinnen.
    Wir haben mit unserer Trainerin, mit dem TA und auch mit unserer "alten" Trainerin gesprochen (sie hat als Trainerin aufgehört, weswegen wir uns wen neues suchen mussten).
    Nach langen hin und her haben wir uns dannf ür den Chip entschieden, um zu gucken, ob es damit für ihn besser wird. Einen so stressanfälligen Hund wie unseren, wollten wir nicht den zusätzlichen stress aussetzen, vor allem, weil sich die Ekzeme auch schnell entzündet haben. wir mussten die 2-3x am Tag mit Wasserstoffperoxid behandeln.


    unter dem Chip wurde er in den ersten Wochen tatsächlich so richtig Rüdig. Er fiepste rum, leckte pipi, hirn setzte aus, es wurde nur noch markiert, nicht mehr gepinkelt, er vergaß den haufen zu setzen...
    und dann wurde es besser!
    er hat deutlich weniger stress draußen, war ansprechbarer bei hundesichtungen, dadurch auch leichter zu trainieren, sein hirn war wieder online.
    Aufgrund dessen haben wir ihn dann kastrieren lassen.


    die op selber würde ich ihm nicht noch mal antun wollen. Das war für ihn die hölle auf erden.
    Aber allgemein war es bei uns die richtige entscheidung.


    Stress hat er zwar noch beim gassi gehen, aber es ist richtig entspannt geworden, bei fremdhundebegegnungen lässt er sich immer besser auf unser training ein, es kommt immer häufiger vor, dass er nicht mehr ausrastet (das pöbeln ist definitiv nicht testosteron gesteuert, aber dadurch, dass wir ihm den Stress mit den Mädels genommen haben, hat er mehr kapaztät frei, um auch mal andere unangenehme situationen aushalten zu können), bei der Arbeit lässt er sich nicht mehr ablenken, er pinkelt mittlerweile richtig viel, er fängt an, sich draußen zu wälzen, spielt deutlich lieber...
    Der einzige Nachteil den wir haben, er nimmt sehr viel schneller zu. Wirkonnten ihm früher alles zu fressen geben und mussten dennoch aufpassen, dass er nicht abnimmt. Jetzt nimmt er schon vom leeren Napf angucken zu.
    Für uns war es im großen und ganzen die richtige Entscheidung.

  • Wir haben auch nicht vor Max kastrieren zu lassen, wollte nur wissen, wann es überhaupt Sinn macht, einen Rüden zu kastrieren..

    M.M.n. wenn es gesundheitlich notwendig ist, ansonsten nicht.

  • Habe bis jetzt nur mit unserer Tierärztin darüber gesprochen, die meinte, wenn keine Indikation gegeben ist, dann gar nicht kastrieren.Leuchtet mi auch ein - aber - es gibt ja auch viele Meinungen, wenn man mit Hundebesitzern von Rüden spricht, die werden ruhiger, markieren nicht, usw...
    Wir haben auch nicht vor Max kastrieren zu lassen, wollte nur wissen, wann es überhaupt Sinn macht, einen Rüden zu kastrieren..

    Du wirst feststellen, dass andere Hundebesitzer das alles immer besser wissen als du :pfeif: ich würde da grundsätzlich nichts drauf geben, die Leute kennen dich nicht und sie kennen deinen Hund nicht! Es gibt so viele Faktoren, die das Verhalten deines Hundes beeinflussen und Testosteron ist eben nur ein Baustein.
    Für mich wäre ein Indikator für eine Kastration zB, wenn der Rüde nicht mehr schläft, nicht mehr frisst oder ständig jault, sobald in der Nachbarschaft eine Hündin läufig wird. Oder bei Problemen mit der Prostata...
    Wenn du dir selber unsicher bist, wende dich an Leute, die deinen Hund und die Umstände unter welchem er aufgewachsen und sozialisiert ist, kennen.

  • Mein verstorbener Rüde war zeitlebens intakt, und mein Junghund soll es definitiv auch bleiben.


    Einziger Grund für eine Kastration wäre für mich ein triftiger medizinischer wie Hodenkrebs.


    Wenn ein Hund durch die läufigen Hündinnen in der Umgebung "zu sehr leidet" ist das in den allermeisten Fällen ein Erziehungsproblem: Der Rüde glaubt, es stünde ihm zu, decken zu dürfen, weil ihm niemand ein energisches "Nein" vermittelt.


    Oft haben auch zu schwache/ zu wenig durchsetzungsfähige Menschen zu starke Hunde, um einen intakten Rüden führen zu können...


    Manchmal liegt es auch in der Interpretation der Halter, dass sie das "Leiden" des Hundes überbewerten. Genauso, wie manche ihren Hunden permanent Leckerbissenzustecken müssen, weil sie bei jedem Bettelblick vor Mitleid zerfließen.


    Es gibt natürlich besondere Situationen, die eine Kastration auch aus Verhaltensgründen sinnvoll machen: Z. B. wenn man einen erwachsenen Hund hat, der durch eine Vorgeschichte auf der Straße oder im Labor einfach zu wenig Menschenbindung hat, als dass man da erzieherisch auf ihn einwirken könnte.


    Persönlich würde ich mir aber keinen Hund anschaffen wollen, den ich verstümmeln muss, um mit ihm zurechtzukommen. Erst recht nicht, wenn ich mich bewusst für einen Welpen einer bestimmten Rasse entscheide.

  • Wenn ein Hund durch die läufigen Hündinnen in der Umgebung "zu sehr leidet" ist das in den allermeisten Fällen ein Erziehungsproblem: Der Rüde glaubt, es stünde ihm zu, decken zu dürfen, weil ihm niemand ein energisches "Nein" vermittelt.

    Einfach nur nein :ugly:


    Wie stark ein Rüde auf läufige Hündinnen reagiert, ist garantiert nicht von der Erziehung abhängig, sondern von seinem Hormonstatus und der ist nun mal individuell. Ergo kann Erziehung auch keinen Stress nehmen, sondern höchstens beeinflussen, dass ein Rüde sich trotz Hormonen zurückhält.
    Stress kann er trotzdem haben (der sich dann mehr oder weniger massiv äußerst).

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