Chihuahua beisst und knurrt plötzlich

  • Mein Rat: Hände weg vom Hund. Und zwar für längere zeit - Wochen, Monate.


    Körperkontakt zulassen, aber nicht mit den Händen anfassen. Dafür immer mal aus der Hand füttern. Hände positiv besetzen.


    Nach und nach das Anfassen erneut aufbauen, aber erst mal nur leicht mit dem Handrücken am Körper. Nicht am Kopf. Nicht kraulen. Eine kraulende Hand ist wie eine Hundeschnauze, und offensichtlich hat der Hund nicht genug Vertrauen dafür.



    Ich würde den Kerl auch für massiv im inneren Konflikt einstufen. Er will Kontakt, hat gleichzeitig Angst vor der Hand, beschwichtigt massiv und dann wirds ihm plötzlich zu viel.


    Das Verhalten sieht man bei Kleinhunden leider öfter.

  • Der Hund wird plötzlich hochgehoben, weil er getragen werden muß, auf dem Sofa, ins Bett geholfen werden soll.

    Genau! Sowas natürlich nicht machen! (Das sollte selbstverständlich sein..)


    Den Hund immer so behandeln als wäre es ein großer Hund. Keine Überfälle von oben.

  • Das wuerde ich gern mehr als einmal liken :bindafür: ... Egal was nun letztendlich der Ausloeser ist - das Verhalten muss unterbrochen werden und die Hand /Beruehrung neu und positiv aufgebaut :dafuer:

  • Okay, dann werden wir es so probieren. Dsnke für den Rat. Aber wenn wir den Kleinen bürsten oder anleinen, müssen wir ihn doch berühren. Hast du da noch Tipps für mich? :bindafür:

  • Okay, dann werden wir es so probieren. Dsnke für den Rat. Aber wenn wir den Kleinen bürsten oder anleinen, müssen wir ihn doch berühren. Hast du da noch Tipps für mich? :bindafür:

    Zum Anleinen musst du den Hund nicht berühren, er kann sitzen oder stehen (und in dem Alter mit Leckerli fürs Stillhalten belohnt werden), der Leinenkarabiner wird am Halsband eingehängt, fertig.


    Ist er langhaarig? Wenn nicht, wird er halt mal ein paar Tage nicht gebürstet.


    Bitte schau dir Videos zu Beschwichtigungsverhalten an, ev. wirst du Verhaltensweisen deines Hundes da wieder finden. Wenn du sie in der Folge erkennst, kannst du danach handeln und ihm das Knurren und Beissen als Notwehrreaktion ersparen.

  • Hi,


    ich hab mich jetzt auch mal durch Deinen anderen Thread gearbeitet. Habe ich es richtig verstanden: Welpchen ist jetzt 4 Monate, ist mit 2 Monaten zu Dir gekommen (was für einen Chi wohl recht früh ist) und hatte bis vor anderthalb Wochen ein Tagesprogramm mit ca 2 Stunden Gassi gesamt, gelegentlich Toben im Garten, Denkspielchen, Wochenends mal Ausflüge, Agility?


    Dann leben im Haushalt mindestens Du und Deine Eltern, auch Deine Oma hat auf den Kleinen aufgepasst. Kam noch zusätzlich Besuch?


    Insgesamt wäre mein Tipp: Dein Hund ist reizüberflutet und drüber. Auch wenn Du Programm runtergefahren hast: Das dauert, bis sich das legt.


    Zu Chis kann Dir bestimmt :winken: @persica etwas mehr sagen. Aber Vertrauensverlust vor der Hand ist aus meiner Sicht wenn da ein Symptom einer gesamten Problematik.


    Vielleicht kennst Du das ja auch: Wenn Du gestresst bist, können auch sehr liebevolle Berührungen einfach unangenehm sein.


    Und ansonsten würde ich Dir empfehlen, hier mal in die Beiträge von @flying-paws reinzuschauen.


    LG Nicole

  • Das Programm wäre auch für einen erwachsen Hund heftig!
    Für einen Welpen bzw Junghund umso mehr.


    Es wurde bzgl Überforderung bereits alles relevante geschrieben, was ich auch nur nochmal unterstreichen möchte!


    Max kam als 2jähriger zu uns, und war mit einem normalen Spaziergang ansich schon massiv überfordert.
    Wir sind, als mir das bewusst wurde, viele Monate immer ein oder zwei gleiche Strecken gegangen. Kurz, und dennoch brauchte er nicht selten mehrere Tage Pause davon.
    Er ist durchaus ähnlich im Verhalten gewesen, wie hier im Startpost geschildert.
    Wobei ihm anfangs jegliche Vorwarnung fehlte, aufgrund schlechter Vorgeschichte.
    Seine Bisse waren durchaus blutig.


    Dann wurde es nach und nach besser, weil wir Grenzen gesetzt und eingefordert haben, er fing an zu vertrauen, weil er mit genug Ruhe die Gelegenheit dazu bekam.


    Lass deinem Kleinen mehr Ruhe, hab Verständnis, und setze bitte dennoch Grenzen. Denn die geben Sicherheit.
    Lass es viel langsamer angehen, gib euch Zeit!

  • Ich gebe sonst noch diese Grafiken auf den Weg, du sagst ihr habt nix übersehen, aber viele Leute wissen gar nicht, das züngeln, gähnen, blinzeln, die Pfote heben,... auch Kommunikation ist.


    image.png


    Auch die Verlagerung des Körpergewichts sagt viel aus.


    Ohren nach hinten, Hund züngelt > Beschwichtigung er fühlt sich nicht wohl
    kind-und-hund.jpg



    Massives Stresshecheln, Körpergewicht wirkt zur entgegen gesetzten Seite geneigt


    hund_kinder.jpg



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    Falls ihr auf diese Kleinigkeiten achtet alles gut, mein Post ist auch nicht wertend zu meinen, ich kenne euch und die Situation ja nicht, aber es ist nie verkehrt, sich diese Sachen nochmal ins Gedächtnis zu rufen. Es ist wahnsinnig spannend, sie kommunizieren so viel.

  • Das Anfassen des Welpen für Monate zu vermeiden, wäre wohl das dümmste, was man tun könnte. Das ist kein wildes Tier, sondern ein gewöhnlicher Haushund!


    Die Gewöhnung an das Anfassen und Pflegemaßnahmen wie bürsten, Ohren- Pfoten-und Maulkontrolle gehören zwingend zur Welpenerziehung und sind wesentlich wichtiger als das Befolgen von Kommandos.


    Fasse ihn lieber mit ruhigen bestimmten Griffen ganz normal an, und lasse dich nicht beißen, belohne häufig das erwünschte Verhalten.

  • Ja, Gewöhnung!


    "Einfach tatschen" ist keine Gewöhnung.


    Im Gegenteil.


    Hier ist schon viel falsch gelaufen, der Hund muss jetzt erst mal wieder die Angst ablegen und zur Ruhe kommen.


    Dann - über Handfütterung, über behutsame Annäherung und Rückzug, über Kommunikation und eben nicht "einfach packen" baut man das wieder auf.


    Anfassen am Kopf, Kraulen usw sollte mmn unterbleiben, und zwar durchaus für Monate, oder sogar für immer. Oder halt erarbeitet, wenns denn so wichtig ist.


    Das Anleinen am besten auch richtig aufbauen - stets den Hund kommen lassen, nicht mit der Hand verfolgen, nicht von oben greifen etc.


    Gleiches gilt für Pflegemassnahmen.

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