Verhalten korrigieren bei sensiblem, trampeligen Hund, der schnell aufdreht

  • Hey,
    ich trainiere fleißig mit meinem Pflegehund Paul und Click für Blick funktioniert schon prima.
    Er ist vermutlich ein Appenzeller/ Terrier Mix und dreht sehr schnell hoch. Wenn ich einen meiner Hunde streichel, kommt er oft angeflitzt und bolzt den anderen zu Seite, um auch gestreichelt zu werden. Leckerchen abwarten ist ebenfalls so eine Sache und wenn er sehr aufgeregt ist, springt er mich an oder knabbert am mir. Ich biete ihm Spielzeug als Ersatz, mit mäßigem Erfolg. Wobei er bei mir noch nie einen Kratzer mit den Zähnen verursacht hat, und mit meiner kleinen 12 kg Kröte spielt er sehr kraftreduziert. Ist auch sonst sehr umgänglich.
    Wenn er sich aufdrängt und ich sage nein, oder drehe mich weg und lasse ihn links liegen ( manchmal muss ich ihn auch wegschieben) wirkt er extrem geknickt und traurig.
    Es geht von aufgedreht zu deprimiert in unter 3 Sekunden, auch wenn der Zustand nicht lange anhält. Er beschwichtigt dann sofort, ist aber nicht nachtragend o.ä. Ich weiß nicht, wie ich ihn anders beruhigen kann.
    ( Trainerin sagt ablenken ( mit Futter) bevor es so weit kommt, aber was mache ich, wenn ich den Zeitpunkt verpasst habe?)


    Es geht: Stand by, volle Energie, Stromsparmodus, volle Energie, Standby.
    Ich habe das Gefühl, er möchte es mir immer recht machen, ist dann aber zu aufgeregt und grobmotorisch.


    Wie kann man das am besten managen, ohne dass der Hund wie ein Flummi durch die Gemütszustände springt?

  • Klingt wie meine Hündin Denia :D willst Du den PflegeHund vielleicht behalten?!


    Denia war ein Rückläufer aus der Vermittlung - ich hatte sie mir ausgesucht aber nicht gekriegt und nach ein paar Wochen kam der Anruf - dann hatte ich doch ;) und war vom Donner gerührt!


    Wie alt ist Paul denn - kastriert? - wie lange ist er denn schon bei Dir/Euch...

  • Klingt wie meine Hündin Denia :D willst Du den PflegeHund vielleicht behalten?!


    Denia war ein Rückläufer aus der Vermittlung - ich hatte sie mir ausgesucht aber nicht gekriegt und nach ein paar Wochen kam der Anruf - dann hatte ich doch ;) und war vom Donner gerührt!


    Wie alt ist Paul denn - kastriert? - wie lange ist er denn schon bei Dir/Euch...

    Ich gebe zu, ich bin am überlegen :pfeif:


    Er ist ca. drei, wie lange er schon kastriert ist, ist unbekannt, wahrscheinlich nach Januar 2018

  • Ruhig belohnen und möglichst nicht aktiv korrigieren. Was fürchterlich mühsam ist am Anfang.
    Wenn er auf Stimme reagiert (unfreundlich, zackig, ggf. lauf) kann man darauf aufbauen und natürlich nach und nach sanftere Kommandos etablieren.
    In ruhigen Momenten, also daheim wenn's langweilig ist, üben. Sitzen und warten. Hinlegen und warten.
    Und ich gebe bei jedem Kommando wo der Hund in einer Position ist (sitz, ...) ein Auflösekommando mit dem Keks. So wird sitzenbleiben recht easy mitgeübt.
    Geduld ist eh schwer :smile: aber wenn Dein Schädel härter ist als seiner, dann klappt das recht schnell :smile:

  • Ich erzähle mal wie's mit Denia war - besser+besser geworden ist bis zu ihrer persönlichen "Grenze" - jetzt irgendwie "schlechter" geworden ist...


    Ich hatte das große Glück schon SuperZuri zu haben und der war immer ganz großzügig zu "unserem kleinen DummHund" und sie konnte sich ALLES abgucken und nachmachen.


    Ihr gezielt was einzutrichtern ging nicht - "gib Laut" (und das ist ja wohl echt einfach) hat sie nie kapiert - wenn's nicht sofort KLICK bei ihr gemacht hat wurde sie extrem unsicher und hat gefiddelt.


    Nach dem ersten WochenEnde ist mir zum Glück der Knoten geplatzt und ich habe sie wie einen Welpen behandelt und die Devise war "Dreijährige GrundAusbildung zur Prinzessin" - das nimmt total den Druck raus - aber sie war ja auch mein Hund und kein PflegeHund...


    Sie war und ist immer noch "bauernschlau" :D diesen Sommer? 12 Jahre alt und "vergisst" manche Sachen, die sie jahrelang "gekonnt" hat... durch Kristalle in den Augen(?) kann sie bei bestimmten LichtVerhältnisssen schlecht gucken und ist unsicher und "knickt ein"... sie ist stark wie ein Ochse ;) bei FeindSichtung auf 180 ;) aber genauso kann sie plötzlich einknicken wenn sie was riecht? oder hört? was ich gar nicht mitkriege...


    Sie war und ist ein Trampel - inzwischen hat sie einen "neuen" ZweitHund dabei und der ist nicht so "lieb" wie Zuri sondern trampelt selber :D da war sie aber sehr irritiert :roll: hat sich aber angepasst und backt normalgroße Brötchen.


    Ich kenne also dieses an/aus von verschiedenen "Stimmungen" und sie ist jetzt bei manchen Sachen "bockig" (AltersStarrsinn?) oder "vergesslich" (immerhin schon 12?) lässt sich aber immer "erinnern" bzw. korrigieren.


    Bei HÄRTE knickt sie sofort ein - sie ist eigentlich eine Arme Wurst - "freundliche Strenge" funktioniert aber wir kennen uns ja auch schon lange und sie ist "mein kleines wildes Mädchen"... sie fürchtet sich nicht vor mir...


    Du musst Dich entscheiden - mein Hund oder "nur" PflegeHund - das wird der Hund "spüren" weil DU langfristig ähhh für ihn denkst+arbeitest - was ist schon 1 Jahr... jetzt willst Du ihn besser vermittelbar machen aber das funktioniert leider nicht so wie man's gedacht hat (jeder Jeck ist anders) und nur zwei Monate ist bei manchen quasi nix...


    Wenn Deine Hunde (Rüde+Rüde?) tolerant mit ihm sind und ER auch "nett" mit ihnen umgeht - dieses Wegrempeln ist nicht frech sondern Unbeherrschheit/Überschwang - kann's doch gut werden?!


    (kennst Du die "Geschichte" wo der Vater? jedem seiner Kinder einzeln sagt, dass er/sie sein heimlicher Liebling ist - die eigenen Hunde einzeln immer mal bestätigen ohne dass die anderen zugucken/dabei sind und Paul natürlich auch einzeln - Situationen vermeiden wo Rangeleien und Schubsereien vorkommen)


    (Leckerchen und auch Klickerei nur einzeln ohne "Publikum")


    (das EINZIGE was ich über Leckerchen eingebimst habe ist RückPfiff bei FreiLauf - so weit ist Paul ja noch lange nicht - ansonsten nur STIMME und vielleicht mal bissi Tätschelei)


    ***RUHIG*** ist das ZauberWort (nicht nur in der Schweiz ;) )!!!

  • Ruhig belohnen und möglichst nicht aktiv korrigieren. Was fürchterlich mühsam ist am Anfang.
    Wenn er auf Stimme reagiert...

    Ja, das fällt mir extrem schwer, wenn 30 kg Hund an dir hängen und ein anderer vor dir steht und ohrenbetäubend laut kläfft.
    Dann sind wir drei auf 180 und meine Hündin denkt sich ihren Teil und verzieht sich ...
    Auf einen harschen Tonfall reagiert Paul mitunter sehr empfindlich und sitzt dann wie ein Häufchen Elend vor mir ( oder er ist zu aufgedreht und ignoriert mich).


    Ich kenne das Verhalten von unserer damaligen Staffi Hündin, nahm aber an, dass Appenzeller eher gemütlich sind ( habe mich eingelesen, dem ist wohl nicht so).


    Ich frage mich, ob Paulchen mehr Auslastung braucht oder immer noch am ankommen ist.

  • @zuri.denia Ich bin überzeugt, dass meine Hündin Paul lieber mag als den "Zweithund", der geht ihr nämlich manchmal auf die Nerven.
    Der einzige Grund, warum ich mir unsicher bin ist der, dass drei Hunde ( von denen keiner frei laufen kann) sehr anstrengend sind. Ich hatte Glück mit meinem Hundesitter, nicht jeder kann mit knapp 60 kg Gesamtgewicht Gassi gehen. Außerdem ist Paul sehr anhänglich und ich muss leider ab und zu Geld verdienen. :verzweifelt:


    Dieses "nach vorne gehen" und dann gleich wieder unsicher ist in der Tat anstrengend...
    Aber im Moment will ihn ja eh keiner und ich trainiere mit ihm jetzt das, was mir wichtig ist.
    Ich frage mich nur, ob er so bleibt wie er ist oder in drei, vier Monaten Allmachtsfantasien bekommt :lol:

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