Wie viel Programm für welchen Hund in welchem Alter?

  • Es kommt immer auf den Hund an.


    Newton war als Welpe/Junghund sehr schnell am Überdrehen. Ich bekam ihn mit acht Wochen. Die ersten beiden Wochen gingen wir gar nicht Gassi. Nur zur Wiese und zurück. (Wir haben keinen Garten.) Damit war er völlig durch. Mit der vollendten 10. Woche gingen wir dann dreimal 10 Minuten Gassi. Das steigerte sich dann langsam bis wir dann schließlich im Alter von sechs Monaten bei 20 Minuten am Morgen und 40 Minuten am Nachmittag angekommen waren. Die richtig großen Runden (morgens 1h und nachmittags eine gute Stunde) laufen wir erst seit er ca. ein Jahr alt ist.


    Nun habe ich einen Welpen/Junghund von knapp vier Monaten, der mich (wenn er dasselbe Programm wie Newton damals bekäme) auslachen würde... Anfangs habe ich genau das gleiche Programm gemacht und wunderte mich, dass er zuhause nicht zur Ruhe kam. Aber nicht, weil er irgendwie überdreht war... Dem war einfach stinke langweilig bei mir... Seither laufen wir morgens und nachmittags ca. 45 Minuten (falls sonst kein Programm ist). Haben wir Welpengruppe/Staffeltraining/etc., fällt die zweite Runde weg. Damit ist er vollauf zufrieden und sehr ausgeglichen...


    Bin auf sein Aktivitätslevel gespannt wenn er groß ist.

  • Viele wollen sich immer an der Rasse orientieren. War bei uns leider nicht möglich da rumänischer Mix. Wir haben eher einen von den gemütlichen und je nachdem ob er mit mir ins Büro kommt oder mit dem Mann auf Arbeit sieht auch sein Tag ganz anders aus.
    Bürotag: morgens gehen wir ca. eine Stunde laufen danach ist bis Mittags Ruhe im Büro angesagt. In der Mittagspause gehen wir eine kleine Runde sprich ca. 10 min und dann schläft er wieder bis um 18:00 Uhr. Abends gibt's auch nur nochmal eine kleine Runde und noch ein bisschen toben im Garten oder Clickertraining sprich irgendwas für den Kopf.
    Wenn er mit dem Mann auf Arbeit ist, ist mehr Action angesagt sprich die große Runde am Morgen fällt flach und Abends ist er meistens auch so müde, dass es noch ne kleine Spieleinheit gibt.


    Am Wochenende ist wie bei vielen wahrscheinlich generell ein bisschen mehr Action da einfach mehr Zeit ist um die Runde auch gemütlicher zu laufen und das merkt man unserem kleinen dann aber auch Montags in der Regel an, sprich Montag ist eigentlich sein Ruhetag :)
    Ich muss dazu sagen er dreht überhaupt nicht auf egal ob unausgelastet oder überlastet. Unausgelastet nimmt er sich sein Spielzeug und beschäftigt sich wenn es sein muss auch 2 h alleine damit. Überlastet, dann nutzt man jede Gelegenheit aus um sich hinzulegen und zu schlafen :ka:

  • Ich hab zwei kleine Kinder und so orientiert sich unser Alltag am Zeitplan der Kinder. Morgens um 6 aufstehen, kurz Lösen im Garten, zwischen 6 und 7 Frühstück. Dann irgendwann zwischen 8 und 9 ist das Baby wach - wenn er sein Frühstück hatte, ziehe ich uns an und wir gehen mit dem Hund raus. Ungefähr 30-45 Minuten, mit Freilauf. Bis wir dort sind, wo er frei laufen kann, üben wir Leinenführigkeit. Donnerstags Hundespielstunde statt Gassigang.


    Dann heim und da wird Ruhe gehalten bis ungefähr 13 Uhr, dann muss der Große aus dem Kindergarten abgeholt werden. Je nach Lust und Laune nehme ich den Hund mit und er hat nochmal Freilauf oder wir drehen vorher eine 15 Minuten Runde und lassen ihn dann daheim, das übt das allein bleiben auch gleich. Oder ich nehme ihn mit, dann kiegt er unterm Tisch und beobachtet das Treiben auf dem Bauernhof (Kind ist im Naturkiga) oder schläft. Wieder zu hause hat der Hund mit Alltag mit Kindern auch genug zu erleben. Abends dann nochmal eine 30-45 Minuten Runde und vor dem Schlafen noch mal kurz Garten zum Lösen.


    Unser Hund ist jetzt 6 Monate alt und hält zu Hause wirklich gut Ruhe. Der weiß halt einfach, dass er außer kurzen Clickerrunden nicht viel erwarten kann. Das hilft ihm aber auch, ruhig zu bleiben. Wir gehen auch mal tageweise bewusst gar nicht Gassi, denn wenn die Kinder mal krank sind, kann ich keine großen Runden mit Goethe machen, damit muss er also klar kommen. Am Wochenende drehe ich die Runden allein ohne Kinder, er kommt mit auf Ausflüge, wenn machbar und Sonntags ist Junghundkurs. Und damit ist mein Jungspund dann auch gut ausgelastet. Wir halten uns brim Spaziergang an die 5-Minuten-Regel, ich freue mich aber auch schon auf ausgedehnte Runden um den See. :)

  • Ich mache es auch zum großen teil an ihrem Verhalten aus und natürlich am Alter.
    Unser Tagesablauf mit 5 Monate altem Hund:
    6 Uhr aufstehen, Fressen und kurz raus zum lösen
    7 Uhr 10-15 Min. Blockrunde
    Bis 12 passiert dann nichts, außer einer kurzen Pipipause. Ansonsten pennt sie
    12 gibs dann Mittagessen und danach 20-30 Min Mittagsrunde. Wenn sichs ergibt mal sitz/platz hier mal kurz warten dort ect. aber nix großes
    dann bis 16 uhr wieder nix, mal was zum kauen und zwischendurch 1 mal raus zum lösen
    18 Uhr gibs fresschen und dann gehs nochmal so 15 Min um den Block
    Meist abends nochmal bisschen "bleib" training oder was halt gerade so ansteht. Mal bisschen spielen zusammen oder sie spielt alleine
    20 Uhr nochmal raus zum lösen und dann wird gepennt bis früh um 6 Uhr


    3-4 mal die Woche wird Mittags/Nachmittags eine große runde von 30-60 Min gemacht, im Freilauf wo sie toben und rennen kann nach lust und laune und mit anderen Hunden spielt. Dann passiert an dem Tag aber auch nicht mehr viel. Abends gehts nur kurz 5 raus zum Lösen und gespielt wird eig auch nimmer viel.


    Ich finde das für 5 Monate eigentlich angemessen. Trotzdem merke ich das es manchmal zuviel ist, dann lass ich auchmal was weg wenn sie eh schon drüber ist.

  • Ich habe zwei im ungefähren gleichen Alter. Die "normalen" Dinge wie Gassirunden machen wir natürlich zusammen. Aber wenn es, wie in letzter Zeit sehr warm ist, kriegt Bonni nur die halbe Runde abends und mein Mann geht dann mit Ben weiter. War ein Tag recht voller Programm, muss Bonni ruhen, sie dreht sonst zu sehr über. Ben ist da anders, den juckt das nicht. Ich habe aber immer an den Hunden festgemacht was wir diesen Tag leisten können, mache ich natürlich immer noch.

  • Wir haben einen etwas älteren, aber noch fitten Rüden (12.5 Jahre) und eine junge Hündin (1.5 Jahre)


    Ich arbeite 4 Tage die Woche 8 Stunden, an diesen Tagen sieht es folgendermassen aus:
    Morgens gehen wir rund 30-40 Minuten raus, danach ab ins Büro uns die beiden pennen bis mittags.
    Dann geht es wieder für gut 40 Minuten raus, zurück im Büro gibt es dann noch ein Futterball und wir üben ab und zu mal ein paar Tricks. Danach sind wieder 4 Stunden Ruhe angesagt bis ich Feierabend habe. Danach geht es nach Hause und wir gehen 1 bis 1.5 Stunden (je nach Lust und Laune) raus.
    Dann Abendessen für Hunde und wieder Ruhe. Zwischen 22.00 und 23.00 Uhr geht es noch kurz zum lösen raus.


    Am freien Tag unter der Woche gestalten wir immer relativ unterschiedlich...
    Alle zwei Wochen gehe ich mit den beiden getrennt an einen Social Walk.
    D.h. pro Hund je 1.5 Stunden. An diesem Tag machen wir dann entsprechend sonst nicht besonders viel, ausser vielleicht noch so eine Runde mit 30-40 Minuten und sonst nur lösen.
    Wenn kein Social Walk haben, dann gestalte ich den Tag nach Lust und Laune, je nachdem was anliegt.


    Am Wochenende ist immer samstags Hundeschule am Morgen. Da gibt es dann auch nur noch eine knappe Stunde spazieren und sonst lösen.


    Sonntag ist immer sehr individuell. Manchmal geht es wandern, oder wir machen eine grössere Runde am Stück. Oder wir gehen an einen Anlass/Veranstaltung in der Region, die Hündin kommt da meist mit und unser Senior darf entspannt zu Hause bleiben und hat Sparprogramm.

  • Das kommt wirklich sehr auf den Hund an.


    Und oft kann im Forum per Ferndiagnose gar nicht ermessen werden ob er überfordert ist.


    Vor einigen Jahren gab es ja den Trend der dauerbespassung. Ein Hund muss immer irgendwie ausgelastet werden, vor allem Hüteverhunde und terrier (so mein Eindruck)


    Wer da nicht mindestens 3 mal die Woche zum agility geht, oder 2 mal am Tag Tricks übt, der ist ein Tierquäler.


    Dann kam eine ganze Generation von überdrehten Border Collies, Jackys usw.


    Und zum Glück ist man dann wieder weg vom Trend und rät zu mehr Ruhe im Alltag.
    Gerade im welpenalter.


    Zeitweise empfinde ich es aber auch als neuen Trend der unterbeschäftigung.
    Das häufigste und wichtigste was man welpenbesitzern rät ist "ruhe halten".


    Aber genau wie der überbeschäftigungstrend ist auch der Ruhe halten Trend nicht optimal.
    Denn auch der wird nicht allen Hunden gerecht.


    Da bin ich ganz bei rafile.
    Für einige ist Ruhe halten wichtig. Aber andere steigen dir aufs Dach weil ihnen langweilig ist.

  • Für mich sind Trends, egal wo, ziemlich uninteressant und mir persönlich ist der gesunde Menschenverstand lieber.


    Jette ist jetzt fast 7 Monate. Unsere Runden sind größer geworden und so gehe ich morgens nach ihren Frühstück mit ihr doch schon entspannt 30-40 Minuten. Wirkliche Gehzeit... Standzeit weil anderen Hund getroffen und erstmal fun, festgeschnüffelt oder was Megaspannendes entdeckt ist da noch nicht drin.


    Danach ist Ruhe bis mittags... ich schmeiß meinen Haushalt, erledige den Papierkram für meine Family, arbeite mit dem PC etc.pp und Jette hat time out.


    Um bei Mittag folgt eine weitere kürzere Runde oder eine Spielzeit draußen mit der Reizangel. Danach ist wieder Ruhe für den Hund .


    Nachmittags eine kurze Löserunde und dann schlägt auch nach und nach die Family wieder auf ...... hier wird es dann spannender für Jette im Haus ;-)


    Gegen frühen Abend erhält sie das Abendbrot und wir gehen nochmal eine größere Runde.


    Danach folgt Abendbrot machen und essen für den menschlichen Teil der Family, danach so die übliche Abendgestaltung beim Menschen.


    Vor dem Schlafengehen von Mensch und Hund drehe ich dann die letzte Löserunde mit Jette.


    So sieht eigentlich unser Alltag mit ihr aus, der sich so bewährt hat. Ich habe einen entspannten Hund, der draußen durchaus Power zeigt und Gas gibt aber drin eben Ruhe halten kann und nicht überdreht.

  • Ich mache es vor allem am Verhalten fest, wie ich den Hund beschäftigen muss. Ruby zeigt mir ziemlich gut, wann es für sie zu viel war und ich weiß es für das nächste mal.
    Generell gibt es bei uns nach einem Tag voller Action einen ruhigen Tag wo viel geschlafen wird und wir auch nur kleine Runden drehen.
    Momentan haben wir den idealen Tagesablauf für die momentane Phase von ihr gefunden.
    Wir gehen am morgen eine kleine Runde von ca. 20 Minuten, dort darf sie frei laufen. Anschließend bekommt sie ihr Frühstück.
    Dann wird den restlichen Vormittag gegammelt.
    Zu Mittag dreht meine Mutter oder mein Vater mit ihr eine kleine Runde.
    Am Nachmittag wird ein bisschen gespielt und wieder gechillt.
    Nach der Arbeit mach ich noch eine große Runde, dann bekommt sie ihr Abendbrot.
    Da wir abends immer im freien Sitzen, kann sie sich frei bewegen, wenn sie noch mal ein Geschäft verrichten muss kann sie das machen und dann wird wieder geschlafen.


    Momentan habe ich eine 5,5 Monate alte Hündin, natürlich wird sich angepasst, wenn der Hund älter und größer wird.

  • Bei mir hängt das Programm vom Hund ab.
    Bei Welpen lasse ich das Ganze eher ruhig angehen, merke ich aber, dass der Hund täglich überdreht, dann erhöhe ich das Programm und schaue ob es damit besser wird.


    Bei Sina, die nichts kannte und sehr unsicher/ängstlich war (ich bekam sie erst mit 6 Monaten), war das Programm nicht ganz so ruhig wie sie es eigentlich aufgrund ihrer Unsicherheit gebraucht hätte, aber mir war wichtig, dass sie so schnell wie möglich alles kennenlernt um nicht noch mehr der wichtigen Anfangszeit zu verplempern in der sie sich noch leichter tut alles zu lernen.
    Manchmal war das sicherlich etwas stressig für sie, aber jetzt im Nachhinein würde ich das genau so wieder versuchen, denn ich habe sie in relativ kurzer Zeit zu einem fast normalen Hund gemacht. Ich denke, wäre ich das Ganze wesentlich langsamer angegangen, wären wir evtl. nicht so weit gekommen weil sie eben schon 6 Monate alt war als sie das alles kennengelernt hat, was ein Hund normalerweise bereits ab 8-10 Wochen kennenlernt.

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