Morgens total wild - wie verhalten?

  • Ich könnte mir vorstellen, dass er gerade einen Entwicklungsschub macht und deshalb mit dem üblichem Pensum nicht klarkommt. Ich würde alles mal für drei Wochen runterfahren.

  • Also nicht böse sein
    Wenn ich das beides so lese:

    Freizeit heißt, er darf Pinkeln und schnüffeln und das macht er dann nach Blickkontakt bzw dann gibt es die Freigabe.

    und

    Wie gesagt, nach seiner Freizeit möchte ich mit ihm trainieren, dass aber keine halbe Stunde sondern immer mal wieder ein paar min. je nachdem, wie konzentriert er dabei ist und ob er noch Lust hat ;)

    dann finde ich, dass sich das nach einem sehr eingeengtem Hund anhört.


    Und, dass er eigentlich dauernd bei dir sein muss, weil ja ständig eine Anforderung an ihn kommen könnte, im Sinne von "unberechenbarem Training"....


    Warum trennst du nicht "Training" und "rumlatschen" einfach...


    In Berlin rumlatschen beinhaltet ja eh schon viel Zwang für den Hund...Und wenn "STRASSE" gut klappt, reicht das doch.

  • In Berlin rumlatschen beinhaltet ja eh schon viel Zwang für den Hund...Und wenn "STRASSE" gut klappt, reicht das doch.


    Von allen Orten auf der Welt ausgerechnet in Berlin rumlatschen zu müssen, würde mich auch stressen. xD
    Ich glaube auch, dass ein paar Tage auf Sparflamme ihm mal guttun würden. Ein bisschen Erholung von den vielen Außenreizen, die der Hund im Stadtleben wahrnehmen und verarbeiten muss. Bei diesen Mischlingen vergisst oder übersieht man schnell, wie reizoffen sie wirklich sind und Hunde aus dem TS entwickeln oft ihre eigenen Strategien damit umzugehen, die nicht so optimal sind. Ich würd's mir mit ihm mal ein paar Tage gemütlich machen und ihm eine Ruhephase verordnen.


    Die Wachsamkeit vor allem bei Nacht ist auch typisch für Herdengebrauchshunde. Immerhin muss man Nachts ja vor dem Wolf aufpassen! Bei uns hat es da sehr geholfen, darauf einzugehen, auch mal mit dem Hund zum Fenster zu gehen, rauszugucken und ein Codewort für "keine Gefahr" einzuführen, bei uns ist das "Alles cool.". Das bedeutete anfangs dann ein paar sehr unruhige Nächte, sie hat aber schnell verstanden, dass sie mir vertrauen kann wenn ich ihr zu verstehen gebe dass alles in Ordnung ist und kann sich deshalb mittlerweile sehr viel besser zuhause entspannen. Sie will ja schließlich nur ihren Job tun und wusste noch nicht, was genau die Stellenbeschreibung bei mir beinhaltet. :p

  • Ich könnte mir vorstellen, dass er gerade einen Entwicklungsschub macht und deshalb mit dem üblichem Pensum nicht klarkommt. Ich würde alles mal für drei Wochen runterfahren.

    Das werde ich in jedem Fall probieren,vielen Dank.

    Ich kann dich total verstehen, hab mir alles noch einmal durchgelesen..
    Bei uns ist keine Runde gleich, und von daher ist es einfach nicht total schwer da genau zu beschreiben, wie was genau abläuft :(
    Du hast auf jeden Fall recht mit dem was du schreibst, ich schaue permanent, was er macht, und bin immer im - was passiert jetzt- Modus. Vielleicht, weil ich 2 Kids im Alter 5 + 8 habe ; ) Ich werde Eure Ratschläge in jedem Fall beherzigen und beides probieren - runterfahren wäre ja schon das teilen von Schlendern und leichtem Training ?
    Bericht folgt dann ; )
    Danke und VLG

  • Hier waren die ersten 10-20 Minuten morgens auch immer super stressig. Gestresster Hund, gestresster Halter wegen gestresstem Hund, gestresster Hund wegen gestresstem Halter... ich denke man erkennt worum es geht.
    Menschen, Tiere, Fahrräder, alles verstärkte den Stress. Ordentlich an der Leine gehen war nicht möglich, an der Schleppleine wurde gezogen, alles musste beschnuppert werden etc. Alles unabhängig davon wann es zuletzt raus ging oder was am Vortag gemacht wurde.
    Um das zu lösen kam erstmal die Schleppleine weg. Ein in die Schlepp bretternder Hund regt mich auf.
    Als zweites wurde die Gassirunde nicht mehr andauernd gewechselt. Die ersten 2km sind seither immer gleich.
    Als drittes: Baum. Ein Hund der zieht kommt seinem Ziel exakt 0m näher. Wir haben für die 80m zum Feldweg durchaus mal 20 Minuten gebraucht und das ist sicherlich nicht für jeden Hund geeignet. Bei uns hat es geholfen.
    Der letzte Punkt war: Gassi am Morgen ist Gassi. Sonst nix. Es wird nicht apportiert, gefetzt oder sonstwas. Ich will da keine Erwartungshaltung beim Hund wenn ich morgens das Halsband drummache. Ergibt sich auf dem Weg was ist es okay, aber an 9von10 Tagen ist die Morgenrunde einfach nur entspanntes Gassigehen und nix anderes.
    Hat hier gut nen Monat gedauert bis wir (beide) entspannt in den Tag starten konnten.

  • Ich finde, eine ruhige Routine wäre da sinnvoll.
    Meine Hündin könnte ich auch so "irre" machen beim Gassigehen wenn da dauernd irgendwelche Action stattfinden würde.


    Morgens gehe ich meist dieselbe Runde, außer es regnet in Strömen.
    Auf dem Spaziergang passiert überhaupt nichts, außer, dass sie schnüffeln und sich lösen kann/darf/soll.


    Dauern tut die Runde 45-60min (je nach Geschwindigkeit) und sie beinhaltet ca. 20-30min Freilauf, der Rest findet an der 2m-Leine statt weil die Umgebung keinen weiteren Freilauf zulässt.


    Üben/trainieren tue ich beim Gassigehen grundsätzlich nichts, denn Gassigehen ist in meinen Augen Freizeit für den Hund und dabei soll er sich entspannen. Mein Hund erwartet beim Gassigehen überhaupt nichts und verhält sich dementsprechend entspannt und gelassen.


  • Üben/trainieren tue ich beim Gassigehen grundsätzlich nichts, denn Gassigehen ist in meinen Augen Freizeit für den Hund und dabei soll er sich entspannen. Mein Hund erwartet beim Gassigehen überhaupt nichts und verhält sich dementsprechend entspannt und gelassen.

    So sehe ich das auch. Wenn wir Gassi gehen soll sie Spaß haben, möglichst unbeschwert Hund sein. Es gibt auch nur da Kommandos, wo es unumgänglich oder sicherheitsrelevant ist, auf der richtigen Seite an der Straße gehen z.B. Auf unseren ganz langen Touren "üben" wir manchmal an der 20m-Schlepp den Freilauf, da kommt dann manchmal auch ein bisschen mehr von mir.

  • Von allen Orten auf der Welt ausgerechnet in Berlin rumlatschen zu müssen, würde mich auch stressen. xD
    Ich glaube auch, dass ein paar Tage auf Sparflamme ihm mal guttun würden. Ein bisschen Erholung von den vielen Außenreizen, die der Hund im Stadtleben wahrnehmen und verarbeiten muss. Bei diesen Mischlingen vergisst oder übersieht man schnell, wie reizoffen sie wirklich sind und Hunde aus dem TS entwickeln oft ihre eigenen Strategien damit umzugehen, die nicht so optimal sind. Ich würd's mir mit ihm mal ein paar Tage gemütlich machen und ihm eine Ruhephase verordnen.


    Die Wachsamkeit vor allem bei Nacht ist auch typisch für Herdengebrauchshunde. Immerhin muss man Nachts ja vor dem Wolf aufpassen! Bei uns hat es da sehr geholfen, darauf einzugehen, auch mal mit dem Hund zum Fenster zu gehen, rauszugucken und ein Codewort für "keine Gefahr" einzuführen, bei uns ist das "Alles cool.". Das bedeutete anfangs dann ein paar sehr unruhige Nächte, sie hat aber schnell verstanden, dass sie mir vertrauen kann wenn ich ihr zu verstehen gebe dass alles in Ordnung ist und kann sich deshalb mittlerweile sehr viel besser zuhause entspannen. Sie will ja schließlich nur ihren Job tun und wusste noch nicht, was genau die Stellenbeschreibung bei mir beinhaltet. :p

    Vielen Dank!!
    Manchmal ist man einfach zu nahe dran und sieht nicht, was vor seinen Augen passiert bzw was man alles macht oder auch nicht macht ; ) Ich habe sicherlich zu viel von ihm gefordert - bzw. vergessen ihm zu vertrauen.. Beinahe Tagtäglich erlebt man blödes in punkto Hund und Nachbarn und deswegen wurde ich einfach total die Klammer Halterin ( wenn man das so sagen kann) und das eine Fellnase in der Stadt sowieso schon ein total unentspanntes Leben führt, vergisst man als Stadtmensch, obwohl es wohl für alle Seiten alles andere als gesund ist - das Stadtleben meine ich :) Aber, dass führt jetzt zu weit, vor allem für mich als nicht Berlinerin ;)Ich werde auf mehr Ruhe achten und vor allem auch daran arbeiten ihm zu zeigen, dass ich ihn unterstütze in punkto aufpassen :) Schön, dass man hier nette und informative Rückmeldungen bekommt, Kritik ist total wichtig - man will sich ja weiterentwickeln und dem Hund ein guter Halter sein. Aber die Balance ist wichtig, dass habe ich durch alle antworten mitgenommen.



    VG

  • Die Anfangszeilen hätten von mir sein können ...!
    Auch in deiner Antwort ist wieder wertvolles zu finden.. Dieser Kreislauf.. ;) und morgens ist der Stresspegel wahrscheinlich am höchsten Punkt ...? Desweiteren ergibt sich auch hier wieder eine wichtige Sache, Routine..
    Werde ich beherzigen!!Danke!


    VG

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