Verhaltensgestörte / angstaggressive Hündin kastrieren?

  • Aber das klingt doch toll. Du kannst einfach nicht erwarten dass du jemals einen Hund haben wirst der funktioniert wie ein normaler. Meiner z.b. hat inzwischen bei uns im Büro überhaupt kein Problem mehr damit dass andere Leute kommen solange sie ihn nicht beachten und ihn einfach rankommen lassen. Wenn sie ihn aber aus 2 m Entfernung angucken wenn er unterm Tisch liegt knurrt er.


    Das weiß ich, von daher schiebe ich wenn Klienten kommen immer meinen Stuhl zwischen ihnen und den Besuch.


    Wenn du sagst aus welcher Ecke du kommst kann dir vielleicht jemand einen Tipp geben? Ich persönlich bin dazu übergegangen keinen Trainer mehr zunehmen weil ich für mich rausgefunden habe wie mein Hund tickt und was er braucht. Aber das muss jeder für sich selber entscheiden, manche Leute brauchen einen Trainer.


    Was die Läufigkeit angeht hatte ich auch eine Hündin die Dauer läufig war und echt gelitten hat, die habe ich dann kastriert obwohl ich eigentlich dagegen bin. Geht halt manchmal nicht anders.


  • Wenn du sagst aus welcher Ecke du kommst kann dir vielleicht jemand einen Tipp geben? Ich persönlich bin dazu übergegangen keinen Trainer mehr zunehmen weil ich für mich rausgefunden habe wie mein Hund tickt und was er braucht. Aber das muss jeder für sich selber entscheiden, manche Leute brauchen einen Trainer.

    Ich komme aus der Gegend um Dortmund.
    Allerdings wurde mir der aktuelle Trainer ja grade von sehr vielen Leuten empfohlen...
    Nehme gerne Empfehlungen an, vielleicht lass es ich es aber auch erstmal ruhen und gehe selbst mit meiner Maus in kleinen Schritten vor.

  • Vielleicht sollte ich einfach mehr auf mein Bauchgefühl hören und das mit den Trainern ganz sein lassen?

    Vielleicht wäre das für Euch erst einmal der richtige Weg.


    Was Besuche zuhause angehen: sichere Deinen Hund in dem Du ihm einen Rückzugsort einräumst, der in einer stillen Ecke ruht und wo nicht jeder Mensch/Besucher vorbei muss. Schicke sie auf ihren Platz und dort soll sie bleiben. Notfalls kleine Leine dran und an einem Wandharken befestigen (Bitte den Hund nicht anleinen, wenn Du außer Haus bist!!!!).
    Hat sie erst einmal begriffen, dass dort keine Gefahr droht und sie liegen bleiben muss, dann kannst Du ableinen und Deinem Hund die Entscheidung überlassen, ob er Besuch beschnuffeln geht oder auch nicht. Besucher sollten den Hund nicht beachten (Das habe ich aber schon einmal geschrieben).
    Habe Geduld und sei konsequent.
    Ich schicke Dir mal eine PN.

  • Da rufe ich mal @Dackelbenny, weil mir dieses Verhalten irgendwie bekannt vor kommt.

    Meine Dackelhündin war anfangs sehr unsicher und angstaggresiv meinem Mann und Sohn gegenüber.
    Dieses Fehlerhalten habe ich mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen in den Griff bekommen.
    Sie verhielt sich dann in der Scheinträchtigkeit nach ihrer 1. Läufigkeit genau so wie deine Hündin, das war echt heftig. Ich habe sie nach reiflicher Überlegung dann kastrieren lassen und das war gut so, denn sie hatte bereits Zysten.
    Da ich einigermaßen Hundeerfahrung habe, ist aus Sina trotz Kastration ein ziemlich normaler Hund geworden. Ihre Unsicherheiten sind fast komplett verschwunden und haben sich nicht durch die Kastration verstärkt.

  • Ich schlage auch vor sucht euch einen anderen Trainer. Einen der positiv arbeitet und sich mit ängstlichen Hunden auskennt - schau genau hin.


    Zur Ausgangsfrage, ich war viele Jahre Pflegestelle für Angsthunde. Alle kamen entweder kastriert oder wurden nach der zweiten oder dritten Läufigkeit kastriert. Ich konnte nie negative Auswirkungen feststellen, im Gegenteil, alle haben sich positiv entwickelt.
    Mein eigener Rüde ist frühkastriert, das ist schon etwas kritisch zu sehen, aber war nicht zu ändern. Trotzdem hat er wahnsinnig viel gelernt und ist heute ein kleiner Streber. Ich denke Ängste hätte er mit und ohne Kastration.

  • ich halte gar nichts davon, einem Hund seine Vorstellungen von "normal" aufzudrängen.
    Dein Hund ist nicht verhaltensgestört, sondern er reagiert auf die Umwelt mit dem ihm derzeit möglichen Verhaltensweisen.
    Durch das ständige Überschreiten seiner Behaglichkeitszone ohne Möglichkeit, dem zu entgehen (Zwangskuscheln), reagiert er völlig normal: Er will nicht, alle Anzeichen werden ignoriert, also kann er gar nicht anders mehr reagieren als zu knurren. HÖrst Du ihm immer noch nicht zu? Schade


    So, ich finde das allerwichtigste bei einem Angsthund, ihn so zu nehmen, zu lieben und zu respektieren wie er ist. Und nicht irgendeine Vorstellung zu haben, wie der Hund zu sein hat.
    Ich hab auch einen Hund mit Deprivationsschäden und dennoch 'therapiere' ich ihre Ängste gerade nicht. Vielmehr fördere ich ihre Talente, respektiere ihre Grenzen und sie ist dadurch trotz massiver Angst vor Menschen ein sehr vergnügter Hund.
    Ich geh mit ihr auch in eine Dogtricking-Stunde, sie kann den Abstand zu den anderen Hundehaltern wählen, und sie wählt ihn mal recht nah, mal nicht so nah, je nachdem wie sie drauf ist.


    Mir tut es ehrlich immer in der Seele weh, wenn man so über die Gefühle eines Hundes hinwegtrampelt und einfach fremde Leute streicheln läßt:(
    Meine Hündin ist kastriert und lernt sehr schnell

  • <p>Mal abgesehen von allem anderen: Ich hatte bisher zwei intakte und zwei kastrierte Hündinnen - und konnte im Lernverhalten nicht den geringsten Unterschied feststellen. Eine dieser Hündinnen mußte mit acht Jahren ihr Leben komplett neu meistern, weil sie erblindete, und lernte alles an neuen Verhaltensmustern, was sie dazu brauchte, ganz schnell. Ein Eingriff ins Gehirn ist es ja nun doch nicht! </p>

  • also unsere Hündin hätte bei diesem training sicher schon früher geschnappt oder sogar gebissen und ich finde sie nicht gestört, wenn sie nicht will, dass fremde sie anfassen.Dann halt nicht. Wenn Besuch ruhig dasitzt geht sie von selbst auf sie zu und manche Leute sind ihr auch einfach so sympathisch. Sie ist kastriert seit sie 4 ist und ihr verhalten hat sich eigentlich nicht verändert. In Menschenmassen etc hat sie kein problem wenn sie nicht aktiv berührt wird. Und lernen tut sie selbst mit 14 Jahren noch schnell ;)

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