Atmungsfrequenz über 60 - was tun?

  • Also aus meinen Erfahrungen, die ich auch mit zwei so "munteren" eigenen Tierheimhütemixen habe:

    Wir haben das Rangeln gestern und heute ausfallen lassen und seine Reaktion ist, dass er immer häufiger dazu auffordert, wobei seine Aufforderung darin besteht, die Hand anzustupsen bzw. in sein Maul zu nehmen.

    Das liest sich nach Suchtverhalten , starrt er das Zeug an, mit dem er rangeln will? Will er das geworfen bekommen, oder tragen?


    Es kann auch sein, dass es ganz normales Verhalten ist, aber dann würde ich nicht seine Spielregeln akzeptieren!
    Diese sind: Bedrängen; dann deutlicher werden bis hin zum "Knurrschnaufen". Das liest sich nach einen tollen Hund (ich mag diese "Früchtchen", aber auch nach einem Hund, der jetzt mal nette beständige REGELN bräuchte. Ob es gut ist solch einen Hund auf dem Sofa zu haben? Ich meine eher mal nein. Denn wenn er denn mal wirklich zur Ruhe kommt und ihr stört ihn, kann das ein Schnappen auslösen, und das vergiftet die Athmosphäre.


    Also lieber einen richtigen eigenen Hundeschlafplatz installieren...vielleicht neben der Couch?


    Auf ein energisches Ablehnen nach Schnappen hat er mit Fixieren und seltsamem Schnaufen reagiert... habe das noch nie von einem Hund gehört. Kein Bellen, kein Knurren, eher so wie der böse Wolf, der das Haus der drei Schweinchen umpuffen will. Nach einigen Sekunden Stille ist er dann zurück auf seinen Sofaplatz gegangen.

    Er übt, sorry, das ist plakativ. Aber Hunde sind so...sie nehmen, was sie bekommen. Und momentan, bekommt er was er sich nehmen möchte.
    Der Hund braucht eure Spielregeln. Ob und wie man das zergeln dazu nutzen könnte, müsste man vor Ort sehen.
    Ich habe mir meine Hunde immer "angucken" lassen, weil man oft einfach betriebsblind ist.
    Und mit angucken meine ich eine Einschätzung von einem sehr guten Trainer und nicht ödes Unterordnungsgedöns :)

    Körperpflege ist bei ihm so ein Ding. Er hat im Tierheim beim Tierarzt gebissen und uns wurde gesagt, man könne ihn nicht mal überall anfassen, bzw. er müsse beim Bürsten einen Maulkorb tragen. Von uns lässt er sich nach dem Spazierengehen allerdings die Pfoten abtrocknen als auch bürsten, wenn auch nur in Maßen.

    Mein Schnäppchen beisst nach 6 Jahren nicht mehr :)
    Wie bin ich vorgegangen.
    1. ich habe ihn ohne Maulkorb gebürstet, das hat es sich genau 4 Wochen gefallen lassen, dann hat er abgewehrt.
    2. ich habe bei der Körperpflege einen Maulkorb raufgemacht und mit ganz viel Fellpflegemitteln gearbeitet und alles was filzig ist, wird abgeschnitten.
    Und es gibt immer eine Wohlfühlmassage danach und ich mache es ihm so angenehm wie möglich...
    Und ich habe mit ihm geübt: du darfst auch weggehen. Immer im Anschluss. Mit Maulkorb und auf dem Tisch ist er leider mir ausgeliefert. So das halt beim Frisör...und Tierarzt....da führt kein Weg dran vorbei.

    Eigentlich müsste er mal geschoren werden, aber das verschieben wir noch etwas...
    An dem Sozialkontakt arbeiten wir.


    Fellpflegemittel finde ich unabdingbar! Ich weiss, viele rümpfen die Nase, aber solche Mittel mit einem Schuss Silikon, machen das Fell wunderbarbürstbar....Je nachdem ob und wieviel Filz drin ist, kann das auch raus, oder eben abschneiden...
    Scheren ist oft einfach schlecht für die meisten Hunde. Weil die Unterwolle dennoch regelmässig gebürstet werden musss.Und nur das Deckhaar weg ist.
    Und das richtige Werkzeug ist das grad bei so Schnappis sehr wichtig. Lieber Profi Zeug einmal kaufen und fertig. (Activet- ohne geht nicht :) )


    Es wirkt immer mehr wie irgendeine Übersprungshandlung, zB hat er sich heute vor dem Spazierengehen (wir warten immer etwas, bis er sich beruhigt hat, bevor wir aus der Tür gehen) einfach eine Wasserflasche geholt und wollte damit rangeln. Als das nicht ging, fing er an, seinen Schwanz zu jagen. Wir haben das unterbrochen und er reagiert danach auch sofort sehr gut auf Kommandos, als würde er nur darauf warten, dass er etwas machen darf.

    Ihr seid absolut richtig! Super....das klappt doch!
    Der ist gestresst und ihr habt ihm vorgegeben, was er tun kann (Kommando) und er nimmt das an.


    BRAVO! Einfach so weiter machen!

  • Mit "energischem Ablehnen" hab ich auch keinen großen Erfolg bei ähnlichen Problemchen gehabt. Die Mary von meinen Eltern, mit der ich täglich viel Zeit verbringe, ist mittlerweile so weit aufgetaut, dass sie mich mitunter sehr aggressiv anspielt, mich von der Seite anspringt und mitunter auch meinen Arm dabei in die Schnute nimmt.
    Völlig egal wie ich versuche es rüberzubringen, wenn ich ihr energisch klarmachen will, dass sie das nicht soll, pusht sie das. Sie geht dann vielleicht runter und ein paar Schritte weg aber dann kommt sie erst recht.

    Ignorieren funktioniert bei ihm nicht, er wird nur wilder. Da er keine große Bindung zu Menschen hat ist ihm das meiste was wir tun halt auch recht schnuppe. :lol: Bei mir funktioniert das energische Zurechtweisen, aber bei meinen Eltern nimmt er es nicht ernst.

    Übt Ihr das? Weißt Du wie man das korrekt trainiert? Das ist tausend Mal wichtiger als Sitz und Platz, dass ein Hund das kann ...


    Bitte keine Spielstunde besuchen. Sucht Euch Leute mit denen ihr zusammen eine Runde geht. Am besten nicht mehr als zwei bis drei souveräne Hunde insgesamt. Einer ist auch gut. Das darf gerne der ein oder andere sein, der keinen Bock auf spielen hat! Die werden trotzdem die ganze Zeit miteinander "plaudern".

    Jap, wir üben. Pfoten, Ohren anschauen, alles berühren etc. Aber bisher natürlich in sehr kleinen Dosen. Er ist nicht froh damit aber erlaubt es ohne Murren.
    Bezüglich der Spielstunde sind wir derselben Meinung. Aber irgendwie ist es so schwierig, Leute mit größeren Hunden zu finden. :/ Alle Bekannte haben nur Mäuschen, und die möchten wir natürlich nicht als erste Spielgefährten für unseren Wirbelwind. Hab schon hier im Forum geschaut aber leider noch niemanden gefunden.


    Dein Hund hört sich danach an, als sei er ein Modell mit hoher Tendenz zum Suchtverhalten und mit einer hohen Neigung Beschäftigung zu fordern, ohne die eigenen Grenzen wahrnehmen zu können. Das ist bei vielen Hütehunden ganz typisch (und für die Arbeit erwünscht). Deshalb ist es ganz, ganz wichtig dem Hund Räume zu schaffen, die frei sind von der Erwartung, dass man da jetzt wieder Stoff bekommt. Ich würde mir gezielt wenige Sachen im Tagesablauf raussuchen, an denen gearbeitet wird. Zum Beispiel, dass der Hund vor dem Rausgehen für ruhiges Sitzen engmaschig belohnt wird. Oder, dass beim Gassi jede Kontaktaufnahme zu Euch ein Lecker verdient. Oder, dass beim Handling mit Lecker gearbeitet wird. Aber bitte nicht belohnen, wenn der Hund sich einfallen lässt plötzlich was anzubieten. Beispiel: Für das Hinsetzen gibt es nur und ausschließlich Belohnung, wenn der Hund sich auf Kommando gesetzt hat. Nicht, wenn er es selbst anbietet.

    Oh, das klingt plausibel. Die Ruhepausen will er halt einfach nicht, wobei das schon etwas besser geworden ist. Unsere Hauptarbeitspunkte haben wir, das meiste geht um Ruhe - hinlegen, ruhig sitzen belohnen wir viel. Hast du vielleicht Tips, wie man ihn in Ruhe bringen kann? Er ist immer so 100% gespannt dass wir kaum diese Ruhephasen haben, auch, wenn er eigentlich weiß, dass in gewissen Zeiträumen nichts passiert.
    Die letzten Sätze hätte seine vorherige Besitzerin definitv gebraucht, er ist so arg darauf konditioniert die Pfote zu geben und dann was zu bekommen :lol: Das kann er gar nicht verstehen, wie wir ihm da nichts für geben können, wo er doch so putzig ist! :roll:

  • Dank dir für die ganzen Infos! Also, er starrt gerne alles mögliche an... solange seine Aufmerksamkeit reicht... das ist bei Futter am längsten, Spielzeug interessiert ihn nur, wenn er es uns dann in die Hände schieben kann. Gerne tragen oder Dinge geworfen bekommen tut er nicht.
    Die Couch, auf der er liegt, wird bei uns recht wenig genutzt. Wir achten darauf, dass er keinerlei Besitzanspruch darauf anmeldet, den hat er bei seinem Kissen und das scheint er auch zu wissen. Sprich, wenn er auf der Couch lag und jemand sich daneben setzt, ihn streichelt und er das nicht mag (mein Papa ist da sehr anhänglich manchmal) steht er einfach auf und geht.^^
    Von wem hast du deine Hunde angucken lassen? Einfach in der Region umgeschaut? Kannst du um Frankfurt rum vielleicht jemanden empfehlen?


    Wie lange hast du die Körperpflege gemacht? Bin mir unsicher, wie lang ich von ihm erwarten sollte. Mit Maulkörben hab ich noch nie gearbeitet, hatte bisher immer Glück, dass die Hunde ab einem Punkt mehr oder weniger kooperiert haben bzw. ging festhalten ohne Gefahr. Verfilzt ist er zum Glück nur an einer Stelle, aber um den Popo müsste man mal alles kürzer schneiden damit nichts hängen bleibt. Und da kommen wir bei ihm kaum dran, weil Stillstehen nicht klappt wenn jemand hinter ihm ist, das mag er gar nicht. Hast du vielleicht einen Link zu der Wohlfühlmassage? Leider reagiert er ja auf sowas nur selten. Ab und an geht das, aber zum Beruhigen ist es nichts.


    Acivet werde ich mir mal anschauen! :)


    Danke für das Lob, ich hatte mir eigentlich mit der Vorerfahrung gedacht, dass es "einfacher" wäre mit ihm... aber so ist das wohl nie, man bekommt immer was neues an Herausforderung :lol: Ich hoffe, er wird mit der Zeit etwas anhänglicher. Hatte immer Kuschelhunde und ein Teamgefühl, das fehlt mir sehr.

  • Von wem hast du deine Hunde angucken lassen? Einfach in der Region umgeschaut? Kannst du um Frankfurt rum vielleicht jemanden empfehlen?

    Von einer Hütetrainerin, die ein Seminar gab für Border Collies. In Frankfurt kenne ich niemanden, aber hier gibts ja aus allen Ecken Foris...und um Frankfurt gibts bestimmt gute "Hundeversteher"----

    Acivet werde ich mir mal anschauen! :)

    Kaufempfehlung! :)

    Wie lange hast du die Körperpflege gemacht? Bin mir unsicher, wie lang ich von ihm erwarten sollte.

    Wirklich nur nach meinem Bauchgefühl. Der Hund meint Körperpflege ist überflüssig.


    Wohlfühlmassage: das mache ich so: ganz weiche Bürste oder ähnliches und dann darf hund selbst entscheiden ob er geht oder bleibt. Das mache ich spielerisch. Ich möchte dem Hund die Idee geben zu gehen, wenn es zu viel wird....
    Und 2 von dreien gefällts ganz gut...

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