Also aus meinen Erfahrungen, die ich auch mit zwei so "munteren" eigenen Tierheimhütemixen habe:
Wir haben das Rangeln gestern und heute ausfallen lassen und seine Reaktion ist, dass er immer häufiger dazu auffordert, wobei seine Aufforderung darin besteht, die Hand anzustupsen bzw. in sein Maul zu nehmen.
Das liest sich nach Suchtverhalten , starrt er das Zeug an, mit dem er rangeln will? Will er das geworfen bekommen, oder tragen?
Es kann auch sein, dass es ganz normales Verhalten ist, aber dann würde ich nicht seine Spielregeln akzeptieren!
Diese sind: Bedrängen; dann deutlicher werden bis hin zum "Knurrschnaufen". Das liest sich nach einen tollen Hund (ich mag diese "Früchtchen", aber auch nach einem Hund, der jetzt mal nette beständige REGELN bräuchte. Ob es gut ist solch einen Hund auf dem Sofa zu haben? Ich meine eher mal nein. Denn wenn er denn mal wirklich zur Ruhe kommt und ihr stört ihn, kann das ein Schnappen auslösen, und das vergiftet die Athmosphäre.
Also lieber einen richtigen eigenen Hundeschlafplatz installieren...vielleicht neben der Couch?
Auf ein energisches Ablehnen nach Schnappen hat er mit Fixieren und seltsamem Schnaufen reagiert... habe das noch nie von einem Hund gehört. Kein Bellen, kein Knurren, eher so wie der böse Wolf, der das Haus der drei Schweinchen umpuffen will. Nach einigen Sekunden Stille ist er dann zurück auf seinen Sofaplatz gegangen.
Er übt, sorry, das ist plakativ. Aber Hunde sind so...sie nehmen, was sie bekommen. Und momentan, bekommt er was er sich nehmen möchte.
Der Hund braucht eure Spielregeln. Ob und wie man das zergeln dazu nutzen könnte, müsste man vor Ort sehen.
Ich habe mir meine Hunde immer "angucken" lassen, weil man oft einfach betriebsblind ist.
Und mit angucken meine ich eine Einschätzung von einem sehr guten Trainer und nicht ödes Unterordnungsgedöns :)
Körperpflege ist bei ihm so ein Ding. Er hat im Tierheim beim Tierarzt gebissen und uns wurde gesagt, man könne ihn nicht mal überall anfassen, bzw. er müsse beim Bürsten einen Maulkorb tragen. Von uns lässt er sich nach dem Spazierengehen allerdings die Pfoten abtrocknen als auch bürsten, wenn auch nur in Maßen.
Mein Schnäppchen beisst nach 6 Jahren nicht mehr :)
Wie bin ich vorgegangen.
1. ich habe ihn ohne Maulkorb gebürstet, das hat es sich genau 4 Wochen gefallen lassen, dann hat er abgewehrt.
2. ich habe bei der Körperpflege einen Maulkorb raufgemacht und mit ganz viel Fellpflegemitteln gearbeitet und alles was filzig ist, wird abgeschnitten.
Und es gibt immer eine Wohlfühlmassage danach und ich mache es ihm so angenehm wie möglich...
Und ich habe mit ihm geübt: du darfst auch weggehen. Immer im Anschluss. Mit Maulkorb und auf dem Tisch ist er leider mir ausgeliefert. So das halt beim Frisör...und Tierarzt....da führt kein Weg dran vorbei.
Eigentlich müsste er mal geschoren werden, aber das verschieben wir noch etwas...
An dem Sozialkontakt arbeiten wir.
Fellpflegemittel finde ich unabdingbar! Ich weiss, viele rümpfen die Nase, aber solche Mittel mit einem Schuss Silikon, machen das Fell wunderbarbürstbar....Je nachdem ob und wieviel Filz drin ist, kann das auch raus, oder eben abschneiden...
Scheren ist oft einfach schlecht für die meisten Hunde. Weil die Unterwolle dennoch regelmässig gebürstet werden musss.Und nur das Deckhaar weg ist.
Und das richtige Werkzeug ist das grad bei so Schnappis sehr wichtig. Lieber Profi Zeug einmal kaufen und fertig. (Activet- ohne geht nicht :) )
Es wirkt immer mehr wie irgendeine Übersprungshandlung, zB hat er sich heute vor dem Spazierengehen (wir warten immer etwas, bis er sich beruhigt hat, bevor wir aus der Tür gehen) einfach eine Wasserflasche geholt und wollte damit rangeln. Als das nicht ging, fing er an, seinen Schwanz zu jagen. Wir haben das unterbrochen und er reagiert danach auch sofort sehr gut auf Kommandos, als würde er nur darauf warten, dass er etwas machen darf.
Ihr seid absolut richtig! Super....das klappt doch!
Der ist gestresst und ihr habt ihm vorgegeben, was er tun kann (Kommando) und er nimmt das an.
BRAVO! Einfach so weiter machen!