DK kann nicht alleine sein...

  • Ich denke, bei Euch läuft generell ein wenig falsch.


    Wie läuft denn Euer Tag sonst so ab?
    Was machst Du denn mit dem Hund sonst noch?
    Wie sieht der Alltag genau aus?
    Wie lange beschäftigst Du Dich aktiv mit dem Hund pro Tag?


    Ich würde, wie vorher geschrieben, erstmal schauen, dass ihr diesen extremen Kontrollzwang weg bekommt. Er hatte bis jetzt damit immer Erfolg, wurde sogar dafür belohnt.
    Wie soll der Hund es dann lernen, dass gewisse Verhaltensweisen nicht erwünscht sind.



    Aufmerksamkeit würde ich dem Hund gar nicht schenken, wenn er so aufgedreht ist.
    Gerne wieder, wenn er runter gekommen ist. Da kann er noch so viel herum springen.

  • Komme ich zurück ist er freudig-hüpfend-angetan - manchmal pinkelt er unabsichtlich sogar vor lauter Freude dass ich wieder da bin.

    Dein Hund hat ein ganz großes Problem.
    Ich befürchte, dass du das nicht mit Beschäftigung durch Kong und Co. lösen wirst, wenn der Hund alleine bleiben muss.
    Ein entspannter Hund benötigt die Dinge nicht, wenn er allein ist.
    Sie würden in deinem Fall nur zum Stressabbau für ein paar Minuten dienen - bis alles aufgefuttert ist.
    Der Stress ist trotzdem vorhanden.
    Bei einem "Bleib-Kommando" würde er auch unter Anspannung stehen und auf Auflösung warten. Für mehrere Stunden finde ich dieses Kommando auch unrealistisch.

    Habe immer den Eindruck es muss sich alles nur um ihn drehen - wenn er mal links liegen gelassen wird - nervt er einfach nur noch.

    Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit liegt dort das Übel der Wurzel.
    So ein Verhalten entsteht nicht einfach so, Hunde lernen u.a. aus Verknüpfungen, die Ursache sind wir Hundehalter oft selber, indem wir den Vierbeiner unbewusst (mit Gesten, Bestätigungen, Aufmerksamkeit, Zuwendung, Belohnungen, Beschäftigung etc.) in den Mittelpunkt stellen.
    Ich glaube auch nicht, dass dein Hund dich kontrolliert.
    Was sollte er kontrollieren wollen?
    Fakt ist, er kann nicht ohne dich - was du ihm nun Schritt für Schritt beibringen muss.


    Ein Hund, der nicht alleine bleiben kann, darf auch ab jetzt nicht mehr alleine bleiben!
    Es bringt nichts, ihn in diese Stresssituation zu bringen und dann bei der Rückkehr, wenn der Hund vor lauter Stress pinkelt und Übersprungshandlungen (freudig hüpfend) zeigt, zu ignorieren.
    Den Zusammenhang würde er nicht verstehen.


    Ich rate dir, einen Trainer hinzuzuziehen. Du benötigst einen Trainingsplan und ein Fachmann sollte sich den Hund und euer Zusammenleben ansehen bzw. analysieren.


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    Es gibt auch reichlich Bücher zum Thema.


    LG Themis

  • Unser Tag beginnt recht früh mit dem morgendlichen Ausgang und Zeitung holen. Hier sind erstmal die großen und kleinen Geschäfte angesagt, dann das suchende Schnuppern bezüglich Katzen und Igel am Ort an dem ich die Zeitung hole.
    Anfänglich das große Theater mit ziehen, bellen, jaulen und Drumrum - jetzt einigermassen ruhig und zumindest für die Zeit in der ich die Zeitung hole, die anderen Exemplare auspacke und in den Kasten einsortiere bleibt er ruhig sitzen.
    Zuhause dann vom Geschirr befreien, drei Leckerlis annehmen und dann legt er sich gerne wieder auf seinen Platz im Büro.
    Hier bleibt er ruhig bis ich ihm das Frühstück zubereite.


    Wenn er nicht ruhig sitzen bleibt - dann gibts erst später das Futter - halbe Stunde oder so Differenz. Meistens bleibt er ruhig und wartet auf sein Futter - dabei sitzt er und schaut genau zu was ich ihm vorbereite.


    Futtern geht dann gut, danach legt er sich meistens auf einen Platz um seinen Menschen (Vadder, Haushälterin und ich) zuschauen zu können. Betteln oder gar Häppchen vom Tisch gibt es auf keinen Fall.
    Morgendliches Streicheln von Vadder gehört natürlich dazu -


    Je nach Arbeit geht es nach dem Frühstück in die Werkstatt oder wir fahren zum Kunden. Gegen 9:30h erste Arbeitseinheit mit Dummy Suche oder Ausgang mit Schleppleine. Hier gibt es weitere Häppchen.


    Halb Eins Mittags kurzer Ausgang zwecks Verrichten seiner Geschäfte - danach Mittagessen vor Ort oder zuhause. Mittagspause im Büro mit Telefonaten usw. - während dessen ist er bei meinem Vater und wird dort intensiv gekrault. Oder legt einfach den Kopf auf den Schoss von Vaddern beim Zeitung lesen.
    Dann wieder Arbeit in der WErkstatt oder Fahrt zum Kunden - er hat die ganze Zeit Menschen um sich.
    Am späten Nachmittag dann großer Ausgang, so sechs bis acht Kilometer laufen und dabei Suche nach dem Dummy, Apportieren usw. Hier gibt es die letzten Leckerlis - oder auch nicht wenn er die Arbeit nicht gut erledigt.
    Wir trainieren derzeit auch mit dem Radl eine Ausfahrt zu unternehmen - noch klappt das einfach nicht da er bevorzugt versucht in den Reifen zu beissen bei Fahrt...


    Nach dem Abendbrot verbringt er eine ruhige Zeit bei meinem Vadder, er liegt auf seinem Platz und schaut zu was mein Vater macht. Zwischendurch mal Streicheleinheiten - gegen halb elf gehe ich noch mal kurz übers Grundstück mit ihm, kleinere Geschäfte werden erledigt und dann gehts mit dem letzten Leckerli auf seinen Schlafplatz im Büro.

  • Natürlich "kontrolliert" der Hund dich nicht.
    Er sichert sich permanent ab, weil er Angst hat, dich zu verlieren. :hilfe: Er hat noch keine Zuversicht darin, daß du wiederkommst.
    Deswegen der kleinschrittige Aufbau.


    Man kann das Prinzip "Wiederkommen" fest mit Worten verknüpfen. Dann weiß der Hund, woran er ist.
    Wenn er schon solchen Stress hat, macht es keinen Sinn ihm irgendwie mit Nichtbegrüßen, So-tun-als-wäre-nix zu vermitteln, daß alles ganz belanglos ist - das ist es für ihn nicht.
    Eher bestärkt man ihn noch in seiner Unsicherheit ("Merkt der nicht, daß ich da bin?").
    Begrüßen mit einem freundlichen Wort, wenn der Hund es nicht geschafft sich nicht aufzuregen.
    Begrüßung mit freundlichem Wort und Keks, wenn er es geschafft hat.Mit Sekundenlängen fängt das an.


    Außerdem würde ich die Erwartungshaltung ändern und den Hund nur einmal am Tag mit Dummyarbeit etc. beschäftigen. Ansonsten wirklich nur spazieren, Schnüffeln etc- nix Bespassung.
    Weniger aber dafür lange Spaziergänge, dann fällt es ihm leichter zu schlafen.

  • Schläft der auch mal tief und fest? Ist dir klar, dass Hunde min. 16 Stunden am Tag ruhen und schlafen - sollten?


    In deinen Beschreibungen steht immer dass er "zuschaut" oder so.


    Ich würde ihm erst mal den Schlafplatz so platzieren, dass er gar nicht immer alles sehen kann. Eine vorne offene Box oder Kiste finde ich am besten, schirmt ab. Aber nicht die Tür zu machen.


    Und ihn dort füttern - einfach immer seinen Napf dahin stellen (kriegt der nur 1x am Tag und sonst aus der Hand? )


    Nach und nach üben, ihn auf den Platz zu schicken. Aber dazu muss er den Platz auch erst annehmen, daher das Füttern. Von anbinden usw halte ich gar nix.


    Irgendwie ist da überall Erwartungshaltung bei euch. Ich würde Training und Entspannung klarer trennen. Nicht den ganzen Spaziergang lang üben, sondern lange Phasen nur laufen, nicht trainieren. Du könntest 1-2 kurze Trainingseinheiten am tag machen, aber den langen Spaziergang einfach mal nur Bewegung bieten.


    Ich lese nichts von Freilauf oder Kontakt zu anderen Hunden?

  • "Das mit den wenigen Minuten alleine sein - versuche ich mal durch zuführen - ob es mir gelingen wird?



    Ich muss meine Arbeit machen und die Kunden erwarten pünktliche Erledigung"


    Kann leider am Handy nicht gescheit zitieren.
    Ich sehe hier halt auch ein Problem. Die wenigsten Hunde laufen nebenher und verstehen direkt, was du willst.
    Ohne, dass du dir wirklich mal Zeit nimmst um deinem Hund fair die Chance zu geben, das zu lernen, sehe ich eher schwarz.
    Nicht alles kann von anderen Leuten für dich mit dem Hund trainiert werden, bei manchen Sachen musst du halt selbst aktiv werden.


    Ansonsten, kann der Hund denn nicht bei deinem Vater bleiben, wenn du zu Kunden fährst? Da scheint er ja ruhig zu sein. Dann kannst du in Ruhe arbeiten, musst dich nicht um die Erziehung bemühen und der Hund steht nicht unter Dauerstress weil er dich ständig im Auge behalten will.

  • Mein Vadder darf nächste Woche für knapp sechs Wochen zu einer OP und anschliessender Reha weg fahren. Gelenksache die der Erneuerung bedarf. Da bin ich dann alleine im Haus, auch die Haushälterin macht dann Urlaub und kommt nur einmal in der Woche mit der Reinigungsdame für den Hausputz.


    Fürchte mich schon vor der Zeit wenn mein alter Herr in der Klinik ist - dann komme ich nicht mehr weg ohne Hund.


    Lange Spaziergänge sind doch im Bereich um 8km anzusiedeln - oder sind 1 1/2 Stunden nicht lang genug? Er schläft ja nachts tief und fest, einzig ungewöhnliche Geräusche, potentielle Einbrecher usw. schrecken ihn auf und dann wird lange und ausdauernd laut gebellt. Bis ich runter komme und nach dem Rechten sehe.


    Seinen Platz im Büro nimmer er gut an, da geht er automatisch hin sobald er ins Haus kommt. Ebenso sein Platz in der Werkstatt.


    Kontakt mit anderen Hunden ist schwierig: der Nachbarhund (Schäferhundmix) hat ihn zum fressen gern - die mögen sich gar nicht. Und die Hundedame aus dem Dorf kläfft nur und läßt sich nicht beschnüffeln oder mit ihr spielen.


    Mit zwei Hunden von Besuchern kommt er gut klar, dann tollen sie wie verrückt übers Grundstück und powern sich aus. Die sind aber nicht täglich zu Besuch. Zwei kleine Handtaschenhunde (weisser Westi Mix und sehr kleiner Dackel) werden geflissentlich ignoriert - dafür interessiert er sich gar nicht. Geht weiter und läßt sich auch von dem Gekläffe nicht beeindrucken.


    Zufallsbegegnungen beim Ausgang sind in der Regel ohne Probleme, einzig kleinere Hunde sind nicht so sein Ding. Vorallem wenn sie es wagen unter seinem Bauch, zwischen den Beinen durch zulaufen.


    Befasse mich täglich knapp drei Stunden mit ihm, ist das noch zu wenig?

  • Ein Hund, der nicht alleine bleiben kann, darf auch ab jetzt nicht mehr alleine bleiben!
    Es bringt nichts, ihn in diese Stresssituation zu bringen und dann bei der Rückkehr, wenn der Hund vor lauter Stress pinkelt und Übersprungshandlungen (freudig hüpfend) zeigt, zu ignorieren.
    Den Zusammenhang würde er nicht verstehen.


    Ich rate dir, einen Trainer hinzuzuziehen. Du benötigst einen Trainingsplan und ein Fachmann sollte sich den Hund und euer Zusammenleben ansehen bzw. analysieren.

    Rein aus Interesse:


    Was meinst Du, würde denn der Trainer dann anders machen?
    Würde er denn nicht auch versuchen, in kleinen Schritten das Alleinebleiben für den Hund erträglicher zu machen?


    Ich halte es schlicht weg für unmöglich, diesen Hund gar nicht mehr alleine zu lassen.

    Natürlich "kontrolliert" der Hund dich nicht.
    Er sichert sich permanent ab, weil er Angst hat, dich zu verlieren. Er hat noch keine Zuversicht darin, daß du wiederkommst.
    Deswegen der kleinschrittige Aufbau.

    Tut mir leid, aber für mich ist u.a. genau so etwas Kontrollverhalten.

    Ansonsten, kann der Hund denn nicht bei deinem Vater bleiben, wenn du zu Kunden fährst? Da scheint er ja ruhig zu sein. Dann kannst du in Ruhe arbeiten, musst dich nicht um die Erziehung bemühen und der Hund steht nicht unter Dauerstress weil er dich ständig im Auge behalten will.

    Das wäre jetzt auch meine Idee gewesen.


    Den Hund zukünftig, nach dem KH-Aufenthalt, wieder beim Vater lassen während Kunden-Terminen. So nimmt man schon einiges an Stress raus, m.M.n.

  • Fang halt an zu trainieren wie du einen Welpen trainieren würdest. Anfangs nur Sekunden alleine lassen und das dann irgendwann ausdehnen. Man kann nicht erwarten dass der Hund ankommt und dann gleich alleine bleibt. Sind keine Maschinen, funktionieren nicht so. Ansonsten gibt es ein gutes Buch von Nicole Wilde, l"ass mich nicht allein "heißt das.

  • Mir fehlt bei dir leider irgendwie immer so die Motivation, sich mal in das Tier zu versetzen. Versuch das doch mal. Ich hab immer das Gefühl, dass du einen Handbuch abarbeiten willst. Das Tier tut dies, also muss ich dies machen. Dann tut das Tier dies, aber leider steht das nicht im Handbuch und dann - Alarm, Alarm - geht gar nix mehr.
    Das wurde dir beim letzten Hund ja schon sehr warm empfohlen und geraten, dich einfach mal mehr mit dem Wesen Hund zu beschäftigen, dich zu belesen und dir auch einen Trainer mit an Bord zu holen. Ist davon irgendwas passiert?


    Dein Hund muss nicht stundenlang ausgepowert und bespaßt und beschäftigt werden. Dein Hund muss lernen, sich in deinen Alltag zu integrieren und damit klar zu kommen. Erst mal Gang rein legen, bevor du Gas gibst.
    Dein Hund ist total drüber, kommt (so wie du schreibst) kaum runter, weil er ständig auf dem Sprung ist um dich zu verfolgen. Wieso braucht er dann noch ewig langes apportieren, Suchspiele, usw? Der soll sich hinlegen und schlafen.


    Und zwischendrin in kleinen Schritten lernen, alleine zu bleiben. Da MUSST du was tun, sonst wird das ganz schnell, ganz böse in die Hose gehen, wenn dein Vater im KH ist. Wobei ich glaube, dass da die 1 Woche, die dir noch bleibt, sehr optimistisch gedacht sind.

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