DK kann nicht alleine sein...

  • Ich persönlich bin ja gerne mal gestresst von der Welt. Dann ist es mir wichtig, meinem Hund zu zeigen, dass er nicht das Problem ist.


    Mach dich diesbezüglich locker, kraul Greiff so, wie er's gerne mag und sag ihm einfach mal (ruhig in übertriebenem Tonfall), dass er ein feiner Kerle ist! Mit dem Tonfall kann Greiff sicher schonmal viel anfangen, er wird sich freuen, vielleicht wedeln - und das wird dich glücklich machen. Tada, Bindung!


    "Na, holen wir uns was zu futtern?"
    "Wie wärs mit einem Leckerli?"
    "Braav bist du heute!"


    Klar soll das nicht in Dauerbeschallung ausarten, aber du darfst deinem Hund ruhig öfter sagen, dass er der beste Hund der Welt ist, sagt mein Trainer öfter :gut:

  • So, wie DU deinen manchmal nicht lesen kannst, so steht dein Hund bei DIR auch auf dem Schlauch und weiss nicht, was jetzt los ist.



    Er guckt manchmal extrem lieb und hat den Schalk im Nacken - zeitweise ist er extrem anhänglich und weicht nicht von meiner Seite - um kurz darauf wieder tief bellend einen Besucher so zu verunsichern dass er es vorzieht mich nicht mehr zu besuchen.

    Du guckst auch mal extrem so oder so, wenn ein Mensch sehr angestreng eine Arbeit verrichtet, können schon mal Falten auf der Stirn sein, oder man murmelt mal SCH...vor sich hin...


    Dein Hund hat es VIELLLL schwerer DICH zu lesen als umgekehrt!


    Dein Hund verbellt nicht irgendwen, weil er möchte, dass du keine Besuch mehr hast, der Hund ist Hund und nicht Einstein....
    Dem flitzt was ins Erbsenhirn und dann macht der das.


    DU weisst nun, dass das passieren kann und musst eben sowas verhindern.
    Leine ran und gut ist.

  • ...und wie zeige ich die Emotion? Reicht ein Lächeln im Gesicht oder sind Worte dabei noch sinnvoll?

    Also die "Gebrauchsanweisung" für dich kenne ich nicht :smile: Das kannst nur du wissen, wie das bei dir funktioniert.


    Ich kann dir aber ein Beispiel geben, was bei mir gut funktioniert:


    Manchmal bin ich megastolz auf etwas, was mein Vasco gezeigt hat - und dann gehe ich wortlos in die Knie, empfange ihn mit leicht geöffneten Armen und einem leisen: "Komm mal her, mein Schatz :cuinlove: ", lege dann sehr behutsam die Hände seitlich an seinen Kopf, neige mich zu seinen Ohren und flüstere ihm ganz leise zu: "ich bin megastolz auf dich, das hast du so wahnsinnig toll gemacht :herzen1: ".


    Genau DAS fühle ich dann auch in dem Moment - und das ist meine Art, ihm das dann zu sagen.
    Bekommt die Außenwelt eigentlich gar nicht mit - aber MEIN überschäumendes Oxytocin, DAS bekommt mein Vasco sehr genau mit.


    Nicht für jeden was, aber wer es mag ....: Dann noch ein größeres Leckerchen mit den Lippen dem Hund geben (sogar mein Amigo, der sehr gierig ist, merkt in solchen Momenten die "Zartheit" der Emotionen, und pflückt mir das Leckerlie gaaaanz sanft von meinen Lippen ... muss aber wirklich größer sein, sonst schlabbert mir das zu sehr in meinem Gesicht ... und Zungenkuss :shocked: IIIIIIEEEEH - NÄÄÄÄÄÄ, den brauch ich auch nicht.... von meinen Hunden *schüttel*) - das sind bei uns wirklich so Momente zum :herzen1: seufzen :herzen1:


    Überlege einfach, wie DU deine Emotionen so zeigen kannst, dass sie deinen Hund erreichen, ohne ihm dadurch irgendein Verhalten aufzudiktieren (betrifft sowohl übermütige Freude, als auch Einschüchterung).


    Übermütige Freude zeige ich eigentlich nur in gemeinsamer Bewegung, das ist dann aber eher eine Art Belohnung durch gemeinsames Toben.

  • Ich lobe viel mit Worten und streicheln. Das ist für mich normale Kommunikation mit meinem Hund. "Gut gemacht, schöner Hund" oder "Fein, fein" und ihn dabei am Hals streicheln (was er gerne mag).
    Lob für gutes Betragen gibts verbal, Häppchen nimmt er ja nur zögerlich an.


    Heute morgen hat er es sogar "vergessen" den üblichen Klauapfel mitzunehmen ins Haus - er ist ohne klauen am Apfelbaum vorbei gelaufen. War sonst immer DIE Herausforderung für ihn mindestens einen Apfel, besser gleich zwei oder drei mitnehmen zu wollen....

  • War sonst immer DIE Herausforderung für ihn mindestens einen Apfel, besser gleich zwei oder drei mitnehmen zu wollen....

    Dauert ja nicht mehr so lange, dann kommt ein Trainer und kann Euch beide in Interaktion anschauen. Finde es schwierig, so aus dem Forum heraus festzumachen, wo man genau in der Beziehungsarbeit ansetzen müsste.


    Dass die Beziehung noch nicht gefestigt sein kann, sich die Kommunikation noch nicht eingespielt hat, ist normal. Der Hund ist ja nicht bei Dir aufgewachsen, sondern Du hast ihn übernommen. Greiff muss noch den Verlust seiner Bezugsperson und seines Zuhauses verkraften. Das kann je nach Typus auch mal Monate dauern, bis sich so ein Hund auf seinen neuen Halter umstellt.


    Dir fehlt z.B. Dein Vater, der liegt im Krankenhaus. Aber Du weisst, er kommt wieder und Du bist noch in Deinem Zuhause. Dein Hund weiss nicht einmal wirklich, warum sich alles für ihn verändert hat. Stell Dir vor, man hätte Dich einfach in ein anderes Leben teleportiert.


    Alle, mit denen Du eine Beziehung hattest, sind fort. Nichts ist mehr so wie vorher und Du bist nicht am Drücker, jemand anderer gestaltet Deinen Tagesablauf. Du selbst kannst nur per Reaktionen, Mitarbeit, bisserl eigenes Ding machen oder mit Verweigerung ein wenig Einfluss darauf nehmen.


    Jeder Mensch (und Hund) reagiert ein wenig anders au so etwas, wenn sein Lebensumfeld zusammenbricht. Aber stütze ich mich auf Deine Beschreibungen zu Greiff, dann wärst Du vermutlich verunsichert, lässt Dich nicht direkt auf neue Mitmenschen ein, bist vorsichtiger und verhalten. Wenn man z.B. ein wenig introvertiert wäre, wird man auf sich selbst zurückgeworfen (das klingt bei Greiff so ein wenig danach). Und die Dir gegenüberstehenden neuen Menschen wüssten vermutlich auch nicht so genau, was in Dir vorginge, warum Du dies oder jenes jetzt tust oder nicht tust.


    Nun bist Du natürlich Mensch und kannst Deine eigenen Geschicke lenken. Ein Hund kann das nicht.

  • Ich lobe viel mit Worten und streicheln. Das ist für mich normale Kommunikation mit meinem Hund. "Gut gemacht, schöner Hund" oder "Fein, fein" und ihn dabei am Hals streicheln (was er gerne mag).
    Lob für gutes Betragen gibts verbal, Häppchen nimmt er ja nur zögerlich an.

    Hi nochmal,


    das ist auch völlig ok. Wichtig ist, dass es nicht als Automatismus rüberkommt - was beim Tätscheln und dem üblichen „Feiin“ leider allzu gerne und schnell passiert.


    Ein Lächeln ist übrigens immer gut, wenn Du es tatsächlich auch empfindest.


    Zu den Häppchen: Vergess mal den Schmarrn, das Käse nicht gut für Hunde ist (Handkäs z.B. ist sogar ausgezeichnet). Kauf Dir ein paar Packungen Käsewürfel und lass öfter mal einen in Richtung Greiff fallen. Mit nem Fein-Wort und nem Lächeln. Winfach dafür, dass er so goldig und dass er da ist :smile:


    Wenn Du damit weder Druck noch ne Erwartungshaltung verbindest, dann wird er höchstwahrscheinlich das Zögern ganz schnell überwinden. War das erste, was unser vorher geprügeltes Angsthundchen bei uns gelernt hat und hat nen ganzen Tag gedauert :D


    Mit komplett runterregulierten Emotionen beim Menschen haben Hunde echt Verständnisprobleme. Weil dann eben auch oft widersprüchliche Signale kommen.

  • Beim Loben kann es auch helfen, tatsächlich Wörter zu verwenden, die für einen selber "automatisch" mit Gefühl verbunden sind.
    Beim Üben sage ich zB manchmal "whoooow", "boooooaaaah" oder "jippiiiiieh", und das MEINE ich auch so. Es führt tatsächlich direkt zu einem Gefühl der Bewunderung und des Stolzes. Etwa so, wie wenn man keine schlechte Laune mehr haben kann, wenn man sich zur reinen Mimik eines Lächelns überwinden kann, nur dass eben das Wort das Gefühl auslöst.
    Das wichtige ist, dass der Hund das Gefühl wahrnehmen kann, denn das kann er interpretieren. Ob du "Gänseblümchen" oder "toll gemacht" sagst, interessiert das Hundehirn ja erstmal nicht.
    Ich kann mir auch vorstellen, dass du, wenn du Leckerchen gibst, körpersprachlich noch Spannung zeigst, was deinen Hund entweder verunsichert (dann mag er nicht fressen), oder was ihm vermittelt, dass die Arbeit noch nicht beendet ist. Entspannst du dich willentlich - Schultern fallen lassen, ausatmen, lächeln - könnte ihm das das Lob und das Ende der Arbeit besser vermitteln.
    Viel Erfolg
    Silvia

  • Mir hat vor vielen Jahren mal jemand gesagt: "Wenn der Hund was gut macht, dann sag ihm das. Feier ihm ne Party!". Und somit ist "Partyyyyyyyyyy!" auch ein Wort, das ich sehr gern rufe, wenn der Hund was besonders fein gemacht hat.


    Ich hab derzeit im Tierheim eine Gassigängerin dabei, die es nicht hinkriegt, ihre Emotionen an den Hund zu vermitteln. Vielleicht möchte sie sich nicht zum Horst machen, wer weiß? Ich dagegen fühle einfach Freude, weil mein Hund (oder einer der Tierschutzhunde, mit denen ich arbeite) bei mir ist, und diese Freude zeige ich durch lächeln, lachen, doofe Spitznamen verteilen (die ich jetzt mit Sicherheit nicht hier reinschreiben werde :hust: ), manchmal krieg ich aus heiterem Himmel eine Kuschelattacke, wuschel dem Hund die Frisur durcheinander, geb mal nen Kuss auf die Nase... Die Hunde spüren, dass ich mich freue, dass es sie gibt. Und auf dieser Grundlage kann man was aufbauen. Manchmal schauen sie natürlich so, als sei Frauchen bekloppt geworden, aber damit leb ich ganz gut.
    Wenn du dich freust, dass Greiff in deinem Leben ist, zeig ihm das auch mal einfach so, ohne nachzudenken, ohne dass er was Besonderes gemacht oder dir gehorcht hat... Er ist am Apfelbaum vorbei, ohne zu klauen? Super. Party feiern, spielen, mach dich zum Horst.
    Hast du dich schon mal zu Greiff auf den Boden gelegt? Wenn Spuk sich vor lauter Lebensfreude auf dem Rasen wälzt, schmeiß ich mich manchmal daneben und mach mit, dann freuen wir uns gemeinsam, dass die Sonne scheint und die Welt bunt ist.
    Du lebst doch ziemlich allein mit dem Hund, da kann dir auch keiner zugucken und die Männer mit den Hab mich lieb- Jacken rufen. Mach es, zeig Greiff, dass du glücklich bist, ihn in deinem Leben zu haben. ;)

  • Freude versuche ich ihm zu zeigen - er kuschelt ja manchmal sich sehr gerne an mich ran wenn ich draussen auf der großen Bank sitze. Dann springt er auf die Bank, legt sehr zart seine Vorderpfoten auf meine Oberschenkel und will gekrauelt werden... Er drückt sich dann ganz eng an mich - wenn dann eine Katze, Person am Gartentor vorbei geht - bleibt er (manchmal) bei mir.
    Aktuell liegt er im Büro und schaut schläfrig, in sich gekringelt zu mir hoch und pennt meistens.


    Freude zu zeigen ist offenbar wichtig - vielleicht muss ich das noch ein wenig üben. Mir persönlich reicht ein Erklärung vom Kunden, ein nettes Lächeln oder Worte der Dankbarkeit ob der geleisteten Arbeit/verkauften Produkt.

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