Fragen vor dem Kauf eines Golden Retriever Welpens

  • Gute Züchter der Rasseverbände kann man auch einfach aus Interesse und mit Fragen anschreiben.
    Sie antworten meist sehr ausführlich zurück und je nachdem, kann man sie auch mal besuchen kommen.
    Gerade wenn noch keine Welpen gefallen sind.
    Dann ist man etwas objektiver und kann für sich einschätzen, ob einem die Zucht und die Hunde dort gefallen. =)

  • Mein Deutscher Schäferhundrüde hatte auch FCI-Papiere, hat aber aufgrund von Hüftdysplasie keine Zuchtzulassung bekommen damit er die HD nicht weitervererben kann.
    Ob diese beide Elterntiere Erbkrankheiten weitervererben weißt du somit nicht wenn da einfach ohne Zuchtverband 2 Hunde verpaart werden. Die Welpen brauchen Papiere, denn nur dadurch weißt du, dass die Elterntiere gesund sind und die Zuchtzulassung haben..

  • Im DRC und GRC müssen Hündinnen am Decktag mind. 20 Monate alt sein (Bei den Aussies sogar 24 Monate).
    Die wenigsten Züchter, die ich kenne, lassen ihre Hündin decken, bevor sie 2,5 Jahre alt ist.
    Die meisten eher um den 3. Geburtstag herum. Retriever sind Spätentwickler, daher mag ich es auch nicht, wenn Hündinnen zu früh gedeckt werden.
    Gibt aber auch Ausnahmen, einige Hündinnen sind früh erwachsener und bereit für einen Wurf. Würde ich immer nachfragen und die Hündin selbst kennenlernen wollen.

  • Mir ist vermehrt aufgefallen, dass Verbandszüchter ihre Anzeigen eher sachlich schreiben und meist nur die "Vermehrer" ihre Anzeigen arg ausschmücken damit sich die Interessenten gut aufgehoben fühlen und sie damit davon ablenken wollen, dass die Eltertiere "einfach so" ohne jegliche Untersuchungen verpaart worden sind.
    Und dabei ist die Rasse egal. Funktionieren tut das sehr gut, weil es genügend Leute gibt, die darauf "hereinfallen" und dann für einen papierlosen Welpen fast genauso viel bezahlen wie für einen Welpen von untersuchten Elterntieren.

  • Also es gibt Gründe, wieso man Welpen nur vom "richtigen" Züchter kaufen sollte. Denn auch wenn die Aufzucht gut und liebevoll ist, spielt sich Zucht ganz ganz viel im Voraus ab. Und nein, Züchten hat erstmal rein gar nichts mit subjektiven Eindrücken und "Kinder machen aus Liebe" zu tun. Die meisten Züchter tun ihr bestes, um gesunde, wesensfeste Hunde zu züchten, wo man recht genau sagen kann, wie sie sich entwickeln.


    Um Züchter im VDH (dem Verband für das deutsche Hundewesen, unter dem alle offizielle Rassezuchtvereine versammelt sind) zu sein, muss man einiges tun. Zunächst einmal ist man da Mitglied. Damit erkennt man an, gewisse Mindeststandards zu erfüllen, zB dass eine Mutterhündin erst ab einem gewissen Alter überhaupt gedeckt werden darf, es eine Maximalzahl von Würfen gibt, es ab einer gewissen Zahl Welpen eine Decksperre gibt, damit die Hündin Zeit hat sich auszuruhen und so weiter. Die einzelnen Rasseverbände spezifizieren das noch genauer.


    Ein Züchter muss sich registrieren, muss zuerst sich selbst fortbilden auf Seminaren, damit er die Grundlagen der Zucht und Aufzucht kennt. Außerdem gibt es eine Zwingerabnahme, wo, bevor der erste Wurf überhaupt fällt, die Umgebung angeschaut wird.


    Des Weiteren sammeln gute Rassezuchtvereine die Daten ihrer Hunde. Die Mitglieder haben Zugriff darauf und können beispielsweise über viele Generationen hinweg bestimmte Kriterien ausloten und vergleichen. Beim Verein gibt's auch Zuchtwarte, die einen Züchter bei der Suche nach der richtigen Verpaarung unterstützen oder bei der Aufzucht zur Seite stehen.


    Die Hunde selbst haben nicht nur einen Abstammungsnachweis wie der Rüde aus der Anzeige, sondern müssen selbst eine Zuchtzulassung erhalten. Dazu müssen sie verschiedene Krankheitsuntersuchungen bei speziellen Fachtierärzten absolvieren, werden von einem Zuchtrichter beurteilt und werden nicht selten ausgestellt oder sportlich geprüft, ob sie vom Wesen und Aussehen her den Richtlinien einer Rasse entsprechen. Erst wenn die Hunde all dies erfolgreich bestanden haben, dürfen die Hunde überhaupt zur Zucht eingesetzt werden.


    Nun erst an diesem Punkt überschneiden sich richtiger Züchter und Hobbyvermehrer. Man kann annehmen, dass sich beide gleich viel Mühe bei der Aufzucht geben. Allerdings wird ein Verbandszüchter auch hier mehrmals vom Zuchtwart kontrolliert und bekommt Tipps und Hilfe. Diese Dinge werden dokumentiert und auch hier muss man Auflagen erfüllen, zB das Entwurmen, Chippen und Impfen der Welpen.
    Ein richtiger Kaufvertrag hält deine Rechte und Pflichten als Käufer fest. Sollte es da jemals Probleme geben, kann man sich auch hier an den Verband wenden.


    Natürlich gibt es auch im VDH schwarze Schafe und kranke Hunde. Gute Züchter tun aber ihr bestmögliches, um möglichst gesunde, wesensfeste Hunde aus gesunden Eltern zu züchten. Viele nehmen die Hunde ein Leben lang zurück bzw suchen einen neuen Platz und begleiten einen Käufer bei der Hundehaltung, wenn es Probleme gibt. Ein guter Züchter fühlt dem Käufer auf den Zahn (und erteilt auch Absagen, wenn es nicht passt) und sucht den passenden Welpen aus dem Wurf für die richtigen Menschen aus.


    Deswegen bitte bitte nicht vom Vermehrer kaufen. Der Welpe ist für die dort gebrachte Leistung viel zu teuer und ihr unterstützt Menschen, die sich im Vorfeld nicht so viel Mühe gegeben haben.


    Bei einem Hund aus dem Tierheim ist es etwas anderes. Die Vorgeschichten sind ganz verschieden und man muss sich ein Stückweit auch überraschen lassen. Außerdem sind die meisten Hunde erwachsen, sodass man deren Charakter und Neigungen sowie auch körperliche Probleme erkennen kann. Auch diese Hunde brauchen ein gutes Zuhause, sind aber unter Umständen ein Überraschungsei. Aber auch hier kommt es auf die Seriösität des vermittelnden Tierschutzvereins an. Nicht jede Organisation kennt ihre Hunde im Detail oder vermittelt die passenden Hunde zu den richtigen Menschen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!