Fixieren oder "schauen"?

  • Wenn jemand das so unbedingt möchte, kann man ja Leinenkontakte extra trainieren. Ich würds nicht machen, weil ich ja nicht weiß, wie sich der andere verhält und die Gefahr groß ist, dass es unschön wird. Kontrolle über die Situation, die man trainieren will, ist das A und O (set it up for success).

    Spätestens wenn man mehr als nur einen Hund führt, erledigt sich das vermutlich von ganz alleine. Würde das zügige Vorbeiführen stets zu Leinenaggressionen führen, wenn an der Leine in der Regel kein Kontakt zugelassen wird, hätte ich verdammt viel zu tun gehabt. Gerade zu Zeiten, an denen ich noch drei dran hatte xD


    Wenn mir dann nette Kontakte verloren gehen würden, nu, dann ist es halt so. Fahre besser damit, wenn man sich ein wenig auf Distanz verständigt, kurz noch ein Stück zusammen geht und dann laufen lässt. An ungünstigen Stellen, Strasse etc. pp. halte ich Hundekontakt eh nicht für sinnvoll.



    Wenn ein Problem an der Leine bereits besteht (wie hier - Hund ist nicht zum Weitergehen zu bewegen) - wäre mir erst mal wichtig, dass ich meinen Hund überhaupt vorbei führen kann - ohne Hinsetzen, ohne Starren, Glotzen, Bellen, Winseln. Vorher würde ich gar nicht über ein zusätzliches Erschweren der Situation (für den Hund) nachdenken wollen.

    Jupp, ich auch. So etwas kann ich mir gar nicht erst erlauben. 1 x 40 kg + 1 x 28 kg, und wehe, sie könnten ihn dann mal nicht gut leiden und ich wäre nicht in der Lage, beide ohne Mucken vorbei zu führen ... das gäbe einen "Spass".

  • Aber gegen das normale Gucken selbst hat doch niemand etwas :ka:

    Das war das Gucken, das am anderen Hund festklebt- mit Stehenbleiben/nicht mehr weiter Wollen, das andere Leute im Thread schon als Fixieren betrachten.
    Ich finde ja zum Fixieren gehört ein Lauermoment, Anschleichen, Lospreschen- irgendetwas aus dem Jagdverhalten.
    Der Pudel damals konnte seinen Blick nicht abwenden, weil er kommunizieren wollte.

  • Ich finde ja zum Fixieren gehört ein Lauermoment, Anschleichen, Lospreschen- irgendetwas aus dem Jagdverhalten.


    Ich seh das anders und ich habe auch genau erklärt warum:
    Weil ein fixieren ein nicht selbstständiges Lösen vom Reiz ist und das liegt hier nun mal vor.


    Wie ist deine deine Definition zur Unterscheidung von Gucken und Fixieren?



    Die von dir aufgezählten Verhaltensweisen zeigt meine auch nicht beim fixieren und die fixiert 100% wenn ich sie lasse, das mündet bei ihr nämlich in Leinenpöbeln und Aggressionsverhalten gegenüber dem anderen Hund.


    Bei einem schnöden gucken, kann der Hund sich alleine vom Reiz lösen. Schnüffelt mal, guckt mal seinen Besitzer an. Gerade wenn das Ding der begierde noch weit entfernt ist.


    Das fixieren in dem Alter kann noch nicht weiter schlimm sein und der Hund wird nicht von heute auf morgen zum Leinenpöbler. Aber er zeigt Tendenzen dahingehend, dass Hunde für ihnen einen überdurchschnittlich hohen Reiz dastellen (egal ob positiv oder negativ). Meine Aufgabe als HH ist den Stress von meinem Hund zu nehmen indem er sich nicht in den Reiz reinsteigern kann.


    Deshalb ist Z und B oder Unterbruch durch ein einfaches "Guck" und anschliessendem weitergehen, doch die absolut einfachste Lösung und vor allem eine, die man immer mal wieder brauchen kann.

  • Aber er zeigt Tendenzen dahingehend, dass Hunde für ihnen einen überdurchschnittlich hohen Reiz dastellen (egal ob positiv oder negativ).

    Das finde ich auch, lange hinschauen und sich weigern weiterzugehen ist für mich schon "zu viel" Interesse und auch nicht unbedingt normal :ka:



    Dass da jeder eine andere Interpretation und anderen Anspruch hat ist jetzt ja klar geworden. Für mich persönlich ist nur eine Reaktion bei Hundesichtung so richtig wünschenswert und erstrebenswert -> kurzes Interesse und Bemerken "da ist ja einer" und dann entspannt weiter. Dass das harte Arbeit und Training bedeutet bei dem einen mehr beim anderen weniger ist klar.
    Alles andere möchte ich persönlich nicht, ich will nicht dass mein Hund fremde Hunde beobachtet, mit den Augen verfolgt, ewig lange einfriert - nix davon. Wenn man sich dann trotzdem einbildet dass ein nettes Spiel entstehen könnte kann man ja den anderen HH ansprechen.


    Ich sehe es auch eher als erste Schritte die irgendwann (!) vielleicht mit Einsetzen der Pubertät/Erwachsenwerden oder auch durch eben doch schlechte Erfahrungen die unweigerlich passieren können zu negativem Verhalten führen können. Das braucht doch keiner also finde ich es richtig sich zumindest Gedanken zu machen und präsent zu haben. Mehr sagt doch auch keiner.

  • Das war das Gucken, das am anderen Hund festklebt- mit Stehenbleiben/nicht mehr weiter Wollen, das andere Leute im Thread schon als Fixieren betrachten.

    Das lässt sich, ohne den Hund gesehen zu haben, nur äusserst schwer einschätzen, finde ich. Fixieren oder nicht fixieren, das folgt m.E. keinem festen Schemata, welches man 1 zu 1 auf einen anderen Hund übertragen könnte. Sehr rasse- und altersabhängig sowie individuell, Temperament etc. pp.


    Wenn meiner fixiert, dann siehst Du davon schomma nix:

    Ich finde ja zum Fixieren gehört ein Lauermoment, Anschleichen, Lospreschen- irgendetwas aus dem Jagdverhalten.

    Es schleicht sich nichts, es prescht auch nichts, meiner starrt beim Gehen und seine Körperspannung ist eine andere (er wirkt eher grösser, statt wie ein lauernder Hund). Rein den Unterschied schriftlich zu beschreiben, würde mir schwer fallen, wenn er nun einen Kumpel sähe, dann starrt er auch dort hin, die Körperspannung ist aber etwas anders und die Rute macht vll. mal einen Wedelschlenker. Kann aber auch sein, er wartet, bis sein Kontakt angekommen ist, bevor das Wedeln langsam in Gang kommt.


    Dass der Pudel nur spielen wollte, nu, wird so sein, kenne auch einen Labbi, der sich so seine Kontakte immer erzwungen hat. Wie ein Felsen für sein Frauchen. Der wollte natürlich labbimässig tatsächlich nur spielen ... kann aber trotzdem sehr ungünstig werden (je nach Stelle und je nach Begegnung).

  • Das finde ich auch, hinschauen und sich weigern weiterzugehen ist für mich schon nicht so positiv und auch nicht unbedingt normal

    Also ich finde es auch nicht wirklich anormal.


    Es ist nicht praktisch und m.E. ein Erziehungsfehler, das sagt aber noch nichts darüber aus, ob ein Hund ungute oder freundliche Absichten hat. Denn es kann auch nur bedeuten, dass Hund tatsächlich mit jedem anderen Hund spielen will, also dass es ein echter Tut-nix ist. Ein - für meine Verhältnisse - unerzogener Tut-nix halt. Und gerade bei Tut-nix sieht man es m.E. sogar recht häufig.


    Denn hat man einen Tut-was oder Tut-vll.-was an der Leine, legen die meisten Halter mehr Wert darauf, dass Hund nicht stehen bleibt. Sowie vermutlich auch nahezu alle Mehrhundehalter, die einen Leinensalat zu vermeiden wünschen.

  • Deshalb frag ich ja hier bzw, deshalb gehe ich ja zur Hundeschule, damit er eben KEIN unerzogener Tut-Nix wird. Ist ja nicht so, als ob es mir egal wäre und er machen dürfte, was er will. :ka:

  • Deshalb frag ich ja hier bzw, deshalb gehe ich ja zur Hundeschule, damit er eben KEIN unerzogener Tut-Nix wird. Ist ja nicht so, als ob es mir egal wäre und er machen dürfte, was er will.

    Hhm ... also ich hab Dir doch keinen Vorwurf gemacht ...

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