Fixieren oder "schauen"?

  • Alma macht das auch und ich zähl innerlich bis 3 um ihr die Chance zu geben sich von selbst abzuwenden (damit ich da rein markern kann). Schafft sie es in der Zeit nicht, dann kommt kein "Schau"-Kommando um sie on dem fixieren zu unterbrechen.


    Das werde ich mir mal merken :)

  • Ich habe erst gestern in der Hundeschule darüber gesprochen - ich seh das nämlich auch (noch) nicht, ab wann Goethe fixiert. :ka:


    Die Krux an der Sache ist, dass Herr Hund sich hinsetzt, sobald er einen anderen Hund entdeckt. Dann wiegen 6,5kg gefühlt plötzlich 65 und entspannt weitergehen wird schwer. Frei nach dem Motto: "sitzen bleiben weitergucken" hockt er also da, meiner Meinung nach recht entspannt. Die (Ringel)Rute kann ich nicht sehen, da Boppes auf dem Boden klebt. Ein Stehohr ist nach vorn gerichtet, das Klappohr lässt sich nicht gut einschätzen und dann, ja dann guckt er. Fixiert er? Keine Ahnung. :ka: Mein Gefühl sagt, es ist eine abwartende "hey, mal checken, wer da hinten kommt und ob ich den kenne" Haltung. Kennt er die Hunde nämlich, springt er irgendwann auf und flitzt ihnen entgegen. Oder würde flitzen, könnte er denn so, wie er wollte. :hust: Ab wann fixiert er denn nun? Momentan versuche ich, Blickkontakt irgendwann mit einem "hömma, fixiert wird nicht!" zu beenden, aber Johann Wolfgang hat jetzt mit 6 Monaten gerade die Pubertät für sich entdeckt und ist selektiv taub. :headbash: Schau etablieren wir gerade, das könnte helfen, oder? Im Zusammenhang mit dem 3 Sekunden abwarten, ob er sich selbst lösen kann?

  • Schau etablieren wir gerade, das könnte helfen, oder? Im Zusammenhang mit dem 3 Sekunden abwarten, ob er sich selbst lösen kann?

    Genau, ich finde das ist generell ein sehr wichtiges Kommando und wenn das mal gut sitzt kann es einem in vielen Situationen wirklich helfen sicher schnell die Aufmerksamkeit des Hundes zu bekommen.


    Ich brauche es einerseits um eben keine starren Blicke auf "Feinde" aufkommen zu lassen und andererseits guckt Leo sich gerne mal an spannenden Menschen/Gruppen/Vorgängen fest und würde minutenlang interessiert glubschend dahinschauen, wenn ich denke dass es irgendwann dann reicht gibt es ein freundliches "Schau" und weiter gehts :smile: das finde ich für uns besser als den Namen benutzen, an der Leine zuppeln oder so.


    Wenn du das jetzt beginnst zu etablieren hast du ja immer die Option seinen Blick einfach abzubrechen wenn du dir nicht mehr sicher bist ob er noch normal schaut oder schon fixiert. Auch an der Reaktion des anderen Hundes kann man oft erkennen was der eigene treibt, wenn sie sich kaum hertrauen und unsicher rumschwänzeln sendet deiner andere Signale aus als wenn sie einfach fröhlich weiter näher traben. Wobei das natürlich auch mit der Sozialkompetenz dieser Hunde zu tun hat aber manchmal ist es recht eindeutig.

  • Ich sehe einen großen Unterschied zwischen Schauen und Fixieren und finde man kann das leicht auseinanderhalten.
    Das Geschilderte klingt eher nach Schauen.
    Wichtig beim Schauen sind noch weitere kommunikative Signale. Also mal kurz zwischendurch Schnüffeln. Ohrenhaltung (auch über die Ohrenhaltung kann Hund beschwichtigen). Freeze, Bogen Laufen, Calming Signals wie Züngeln, kurz Weggucken. Macht der Hund augenscheinlich.


    Wenn andere Hunde deshalb aggressiv reagieren, reagieren sie vermutlich eher auf seinen Geruch ( Ängstlichkeit ) , oder neigen zum Mobben oder es sind nur gewöhnliche Leinenpöbler.


    Fixieren ist für mich gekennzeichnet vor allem durch: geduckter Gang oder Lauerhaltung, Ohren nach vorne, Rutenhaltung, KEIN Bogenlaufen oder gar auf den Fremdhund zupreschen, keine Calming Signals, kein Innehalten, kein Freeze, fehlende Kommunikation.

  • Hm. Goethe sitzt, aufrecht, nicht geduckt. Aufmerksam, aber nicht angespannt. Rute kann ich nicht sehen, laufen ist nicht, weil, er sitzt ja (wenn er dann doch auf den Hund zuläuft, ohne Bogen. Schnell bei bekannten Hunden, eher langsam bei unbekannten), er züngelt nicht, er schnuppert nicht und ist wenig ansprechbar. Ohren nach vorn gerichtet, bellt/knurrt nicht, Blick auf den Hund gerichtet.


    Schauen oder doch schon fixieren?

  • Hm. Goethe sitzt, aufrecht, nicht geduckt. Aufmerksam, aber nicht angespannt. Rute kann ich nicht sehen, laufen ist nicht, weil, er sitzt ja (wenn er dann doch auf den Hund zuläuft, ohne Bogen. Schnell bei bekannten Hunden, eher langsam bei unbekannten), er züngelt nicht, er schnuppert nicht und ist wenig ansprechbar. Ohren nach vorn gerichtet, bellt/knurrt nicht, Blick auf den Hund gerichtet.


    Schauen oder doch schon fixieren?

    Würde ich jetzt in die Schauen-Richtung schieben :ka: Macht er das "Sitz" von sich aus oder mußtest du da etwas umgewöhnen?
    Vielleicht getraut er sich auch nicht wirklich zu kommunizieren.Oder seine Kommunikation ist nicht ganz so klar und er weiß gar nicht, ob ihn das so interessiert, was ihn gerade interessiert. :ugly:

  • Er setzt sich von sich aus. Mir wäre es lieber, wir würden in Bewegung bleiben, wobei Bogen laufen relativ schwierig ist für mich, so auf dem Deich, links und rechts nasses Gras und mit Kleinkind auf dem Rücken :ugly:


    Nee, er bemerkt den anderen Hund (weit, weeeeit weg von uns), pflanzt den Hintern auf den Boden, es macht quasi *schlörp* und dann isser da festgesaugt :headbash: Wir gehen seit 2 Monaten einmal wöchentlich zur Spielstunde in der Hundeschule, er ist dort eigentlich immer der Jüngste und lernt halt, wie gute Kommunikation aussieht. Da macht er das mit dem Sitzen und Beobachten übrigens nicht, fällt mir grad so auf, auch bei ihm unbekannten Hunden nicht.

  • Ich hatte eben weitergelesen und erst jetzt deine anderen Beiträge gesehen. :headbash:
    Gerade in dem jungen Alter würde ich noch mehr von Schauen, Unsicherheit und Kontaktsuchen ausgehen. Dafür ist auch das Hinsetzen typisch (Anzeigeverhalten und ggf. Kontaktwunsch) und die noch ungelenke Kommunikation.


    Es liest sich nicht so als gäbe es da ein Lauermoment und das ist das Kennzeichnende beim Fixieren für mich- kommt ja aus der Jagdverhaltenskette.
    Da würde ich nicht versuchen, den Blick auf mich zu lenken, sondern ihm zu verstehen geben, daß du den Hund gesehen hast, ggf. den anderen Hundehalter kontaktieren, ob Kontakt erwünscht ist und ihn kommunikationstechnisch schulen bzw. Unterstützen mit Bogenlaufen, Innehalten usw.


    Gut ist da auch immer, wenn ein souveräner Hund mitläuft, der kommunikativ versiert ist. :smile: Da kann er sich dann eine Menge abgucken.

  • Ich sag das ist fixieren.
    Aus ganz einfachen Grund. Er löst sich nicht alleine aus der Situation und bleibt geistisch beim Reiz.
    Dieses Absitzen stammt aus dem Jagdverhalten und ich finde es jetzt nicht sozial, ultra Kommumikativ, wenn sich solche Sequenzen bei der Hundebegegnung abspielen. (Das frontale drauf zu rennen wennner dürfte und könnte, spricht auch dagegen)
    Ob das Verhalten selbst von ihm freundlich gemeint ist, oder nicht, ist da total egal. :ka:


    Ich würde wie gesagt "Schau"/"Guck" aufbauen, einfach um eine Rückversicherung zu haben und das Verhalten umzuleiten, eben wenn er sich nicht von alleine löst (wenn er so früh reagiert, habst du ja genug Zeit ihm in Ruhe eine Chance zu geben).
    Es geht da auch darum, dass sich da nicht Anfängt eine Reizsituation aufzuschaukeln, die irgendwann zu einem Auslöser wird.

  • Huch

    Dieses Absitzen stammt aus dem Jagdverhalten

    Meinst du damit etwa Vorsitzen? Das geht nun aber anders...Das Sitzenbleiben kenne ich nur als "Halt- da ist ein Hund , wartemal, ich könnte etwas verpassen, vielleicht ist der nett" und nicht als "Halt, den will ich jagen". Tut er ja dann auch nicht.
    Ein junger Hund will doch lernen. Das kann er indem er schaut.
    Kommunikationsstrategien Schulen finde ich da wichtiger als daß der Hund mich stattdessen anglotzt. Das macht er doch sonst häufig genug.

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