Treten bei einer Rauferei

  • Ich war mehrfach dabei, meinen Hund zu packen und damit aus der Situation raus zu nehmen. Damit wäre die Situation in 2 Sek erledigt gewesen. Durch das weg ziehen des anderen Hundes, dem meiner dann folgte, ging es nicht. Ich habe keine 3 Meter langen Arme. Und da es, wie geschrieben, keine Beißerei war, kann man auch die 2 Sek. stehen bleiben und mich meinen Hund schnappen lassen.


    Im Titel habe ich bewusst "Rauferei" geschrieben, weil es, wie auch im Text erwähnt, eben keine Beißerei war. (Für mich beschreibt "Rauferei" ohne Beißen). Offenbar ist das synonym und daher das Missverständnis, dann würde ich es als "Rangelei" oder wie beschrieben als "Zoff" betiteln.


    Zitat

    Verhaltensregeln über das Trennen von Hunden bei Raufereien
    Vor Schlagen und Treten der raufenden Hunde durch die Hundebesitzer möchte ich nachdrücklich warnen, da dieses die Aggression der Hunde noch steigert. Die Hunde verspüren nur den Schmerz und verknüpfen diesen mit dem Angriff des anderen Hundes, wodurch sich die Kampfbereitschaft unter Umständen noch erhöhen kann. Des weiteren ist dieses Verhalten auch im Sinne des Tierschutzes abzulehnen.


    Wie der Ridgeback sich verhalten hat, habe ich nicht erzählt. Aufgrund von Mutmaßungen darüber zu antworten, bringt nicht weiter.


    Danke für die Rückmeldungen. Es ist für mich traurig zu lesen, das so vielen Hundebesitzern, inkl. dem von gestern, als Erstreaktion leider nichts besseres/anderes einfällt als zu treten. Ohne zuvor andere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. Affekt sehe ich nicht als Argument, da man im Affekt auch anders reagieren kann als zu treten. Erst Recht wenn der Besitzer dazwischen packen will, braucht man nicht zusätzlich zu treten.


    Bei jedem dem sich an der Stelle die Frage stellt: "Was wären denn deiner Meinung nach andere Möglichkeiten?" Genau das sollte man als Hundebesitzer selbst wissen, um dann eben nicht Treten als einzige Option zu haben.

  • Nein, NICHT als ERSTREAKTION!


    Abblocken versuchen, entgegentreten/-stampfen, den Hund anbrüllen, den Besitzer rufen, all das geschieht, bevor ich einen Hund trete.


    Ok, Ausnahme war der junge Dobi, der mal auf uns zu gestürmt ist. Den hab ich mit dem Knie aus der Luft geholt, als er sich auf meine Kröte stürzen wollte.

  • Es ist für mich traurig zu lesen, das so vielen Hundebesitzern, inkl. dem von gestern, als Erstreaktion leider nichts besseres/anderes einfällt als zu treten. Ohne zuvor andere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen.

    Puh, das Geschrei Deinerseits wäre aber bestimmt auch riesig gewesen, wenn der RR Deinen Hund tatsächlich gebissen hätte und der andere Hundehalter NICHTS gemacht hätte...

  • Hast du denn den Mund aufgemacht und den anderen Halter gebeten kurz stehen zu bleiben, damit du deinen Hund sichern kannst?
    Ich find es immer lustig, wenn den anderen Leuten der schwarze Peter zugeschoben wird..


    Ja es gab keine Beisserei. Haette aber eine werden koennen. Und selbst wenn nicht... Wer weiss wieso der andere Halter keinen Kontakt haben wollte. Dein Hund ist keine zig Meter geflogen, also hat der andere HH keinen wirklichen Tritt gesetzt. Er hat versucht deinen Hund auf Abstand zu halten, fertig.



    Als Erstreaktion hat hier keiner Treten beschrieben! Aber es ist eine Option, wenn der Rest nicht geht/klappt.

  • Kennst du den RR plus Halter?
    Vielleicht wäre es ja eskaliert, wenn er stehen geblieben wäre und der RR Zeit zum zuschnappen gehabt hätte und der Besitzer wusste das genau.
    Bei meinem letzten Hund hätte ich fast nicht anders handeln können. In Bewegung bleiben und versuchen, irgendwie den anderen Hund vom Hintern zu kriegen. Wäre ich stehen geblieben und mein Hund wäre auch nur in die Nähe des anderen gekommen, hätte dieser mit Sicherheit nicht grade gewartet, bis der Besitzer seinen Terrorzwerg einsammelt.
    Zumal du als diejenige, deren Hund abgehauen ist und Stress gemacht hat, meiner Meinung nach eh kleine Brötchen backen solltest.

  • Ich hatte vor einigen Jahren mal so eine Situation. Beim Gassigehen mit dem Hund einer Freundin, BC-Mix. Mitten in der Kleinstadt ist der im Viertel durchaus berüchtigte Kleinspitz einer älteren Dame laut kläffend unterm Jägerzaun durch, über die Straße in uns reingewetzt. Die Besitzerin hatte das gehört, die Situation aber falsch eingeschätzt und dachte er wäre "Vögel am verbellen".
    Ich habe meinen Gassihund, den ich in dem Moment zum ersten mal in seinem Leben habe Knurren hören, am Geschirr gepackt und seitlich weggedreht und den Spitz quasi in den ausgestrecken Fuß laufen lassen. Zum Glück hatten wir ja einen Moment Zeit, ihn kommen zu sehen, ich konnte kurz überlegen. Der Terrorist hat sich in meinem Schuh verbissen, auf der anderen Seite zappelt der Hüti. Im Nachhinein hab ich noch oft darüber gelacht, wie das wohl ausgesehen haben muss. :D
    Der Kleine ist dann abgehauen, als ich ihn losgeschüttelt und ihm einen "sanften" Stoß mit der Pike gegeben hab. Nachdem ich den Gassihund abgegeben hatte, hab ich mich mit der Kleinspitzhalterin noch drüber unterhalten, gefragt ob mit ihrem alles okay ist, dem war zum Glück so. Außer meinem guten Paar Schuhe :( (das die Dame allerdings bereit war, zu ersetzen) kam niemand zu Schaden. Er ließ ja auch dankenswerterweise ab, nachdem er sich an dem Schuh abreagiert hatte und Lizzy war ab da auch eher perplex als aggressiv.


    Man hat ja, wie schon so ziemlich alle hier gesagt haben, keine andere Wahl als die Füße zu benutzen, weil man die Hände definitiv voll hat. Ich denke, kaum ein Hundehalter wird irgendeinen Hund zu Schaden kommen sehen wollen, schon gar nicht durch den eigenen Hund - da ist ein Tritt schon die einzig realistisch verblebende Lösung. Aber auch andersherum verteidige ich meinen Hund so und sehe daran auch nichts verwerfliches. Wäre ich auch ein Hund, würde ich beißen, also kann der Andere froh sein, dass ich zwei Füße hab. ;)

  • Hey @BibiBlume :winken:


    Das war bestimmt ein Schreckmoment für Dich, kann ich wirklich gut nachvollziehen.
    Ich kenne solche Situationen auch, aus jeglicher Warte :ugly:
    Und ja, ich gehöre auch zu den "Kickern" - allerdings kicke ich nicht, ich schiebe mit der Seite des Fusses den Nervhund weg (ich sag extra nicht Angreifer :smile: manchmal sind es mikrokleine Wuschels, die einfach mal hallo sagen wollen - was mir mit grossem Hund aber zu gefährlich ist). Das wiederum geht durchaus so schnell, dass der Hund ein wenig weggespickt wird und man nicht sehen kann, was da passiert ist.
    Sieht schlimm aus für den Halter, ist es aber nicht. Ich habe noch nie einen Hund verletzt :smile: Ich will sie einfach aus meiner unmittelbaren Nähe weghaben, schon wegen meinen derben Schuhen.
    Wenn ich einen Schritt mache und da steht unvermittelt der kleine Hund... will nicht dran denken!


    Bitte bedenke auch, Du weisst nicht was der andere Hundehalter schon alles erlebt hat ;) und Du warst ja auch gar nicht da, Du sagst Du bist erst einen Moment nachher dazugekommen.
    Für den Ridg-Halter heisst das, da ist ein kleiner Hund der seinen anpöbelt, kein Halter weit und breit! Auch nicht so optimal. Zumal er erst grad eine Auseinandersetzung hatte und Hund sowie Halter danach bestimmt nicht die Ruhe selbst waren. Verständtlich!
    Er hat sich in dem Moment nicht perfekt verhalten - Du zuvor ja auch nicht, sonst wäre Dein Hund nicht weggeflitzt :smile:
    Blöd gelaufen, für alle Beteiligten.
    Wichtig ist doch dass Deinem Hund nichts passiert ist, dem Ridg nix passiert ist und idealerweise alle was draus lernen können.



    Als Halter des grossen Hundes ist man einfach immer der Arsch :ka:
    Es ist manchmal genau so mühsam mit grossem Hund wie mit einem kleinen - einfach nur anders :smile:

  • Und noch etwas zu dieser Aussage:

    Zitat

    Affekt sehe ich nicht als Argument, da man im Affekt auch anders reagieren kann als zu treten


    Keine Ahnung wie du zu dieser Meinung kommst, aber diese Einstellung ist falsch!!
    Ein Handlung im Affekt ist - laut gueltiger Definition - eine reaktive Handlung und kann vom Ausfuehrenden nicht beherrscht werden!!
    Es hat einen Grund wieso der Gesetzgeber bei Handlungen im Affekt eine Strafmilderung vorsieht!


    Soviel zu 'man kann auch anders reagieren' :roll:

  • Nochmal die Frage: Wie und vor allem womit willst du "anders" reagieren, wenn du schon beide Hände mit dem angegriffenen (!) eigenen Hund voll hast?
    Und akute, massive Gefahr für den größenwahnsinnigen Terrier besteht?

  • Wie und vor allem womit willst du "anders" reagieren, wenn du schon beide Hände mit dem angegriffenen (!) eigenen Hund voll hast?
    Und akute, massive Gefahr für den größenwahnsinnigen Terrier besteht?

    Die Gefahr ist für den Kleinhundehalter nicht immer so wirklich erkennbar. Weil die Hunde "tun ja nichts".
    Ich kennen relativ viele Hundehalter die sich überhaupt gar nicht vorstellen können, dass effektiv eine Gefahr bestehen kann.


    Darum auch das Unverständtnis, warum der andere nicht einfach stillhält und wartet, bis der eigenen Hund weggepflückt werden kann.



    Wenn's dann tatsächlich knallt ist das Geschrei gross. Aber dass es knallen kann, findet oftmals gar nicht statt in der Vorstellungskraft.
    Das ist jetzt nicht ungut gemeint, gell :smile: Ich denke dabei an ein paar Gassibekanntschaften die ich habe, an Situationen die ich erlebt habe.
    Dass ich z.B. meine Hunde immer anleine wenn ich nicht ums Eck sehe, wird belächelt. Geht mein Schäfi Hallo sagen (freundlich) ist das schlimmer, als wenn der Goldikumpel jemanden stellt :ugly: Das ist einfach so.
    Viele Dinge die für uns Hundehalter mit ....kreativeren Exemplaren komplett normal, alltäglich und selbstverständtlich sind, können sich andere nicht mal vorstellen.
    Was mich ja immer irgendwie auch freut :smile: ich mag diese Unschuld.

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