Treten bei einer Rauferei

  • Wie anders als mit einem Tritt willst du in dieser Situation einen kleinen, flitzigen, nachsetzenden Terrier, der sich von seiner Besitzerin nicht greifen läßt, schnell aus der Gefahrenzone befördern, wenn du gleichzeitig noch mit beiden Händen den angegriffenen Großen weghalten mußt?


    Ich (selbst Besitzerin eines Russells und daher mit deren Fixigkeit und Angriffsweise bestens vertraut)würde mich in dieser Situation bei dem Halter des Angegriffenen vielmals entschuldigen und dankbar sein, dass er da gehandelt hat, wo ich das nicht schnell genug geschafft habe. Das hätte für deinen Hund auch ganz böse ausgehen können.

  • Ich reihe mich ein und habe auch schon ähnlich gehandelt. Allerdings war in dem Fall der (freilaufende, nicht auf seine Besitzerin hörende) Dackel klar derjenige, der Stress "wollte" - sprich meinen nicht gerade kleinen Hund aus dem Nichts attackierte. Da habe ich auch das erste Mal in Richtung eines Hundes getreten. Die HH war in dem Fall nicht in der Lage, ihren Hund zu sichern.


    Und gerade heute hatte ich wiederum eine ähnliche Situation, wo allerdings die Besitzerin es zu allem Überfluss es auch noch lustig fand, wie ihr kleines Irgendwas-Hündchen mit Terrier-Einschlag sich kläffend von allen Seiten gleichzeitig immer wieder auf Nemo stürzte.


    Da unterstell ich mal, dass das bei dir doch anders war. Trotzdem: Ich kann den anderen Hundehalter in seiner Reaktion gut verstehen und aus seiner Sicht hätte ich es tatsächlich ebenfalls - wie @SophieCat und @terriers4mees schon sagten - auch möglicherweise erwartet, dass der Hundehalter, der seinen gerade nicht erreichen kann bzw. nicht aus der Situation herausnehmen kann, sich bei mir - wenn nicht entschuldigt - dann doch Verständnis zeigt.


    Aus deiner Sicht ist das vielleicht gerade schwer nachzuvollziehen, aber wie die anderen schon sagten: Im Zweifel hat der andere eine richtig große, üble Sache verhindert.

  • Ich frage mich gerade was DU @BibiBlume an seiner Stelle getan hättest? Was hättest Du als angemessen empfunden?


    Wenn Du einen angepissten 40kg Hund an der Leine hast der einem kleinen, aber größenwahnsinnigen Nervzwerg (hatte selbst einen 8kg Hund, nicht böse gemeint der Ausdruck) eine Lektion erteilen will. Der RR, eh in einer hohen Reizlage, da wenig zuvor Beef mit einem anderen Rüden gehabt. Die Halterin des Nervzwergs ihn weder abrufen kann, noch gesichtert hat und auch direkt vor Ort nicht auf ihn einwirken kann. Sprich, der Lütte macht was ER will und ihn interessiert es Null was sein Frauchen von ihm will.


    Wie hättest Du in der Haut des RR Halters getan?

  • Während ich meinen Hund nicht erwischen konnte, fing der andere Besitzer an nach meinem Hund zu treten.

    Hätte ich auch gemacht. Vor allem wenn der Besitzer es nicht schafft, seinen Hund von meinem fern zu halten.


    Ich hatte es erst Anfang des Jahres das meine Hündin (angeleint) läufig war und ein Zwergschnauzer (unangeleint) sie bedrängt hat, während Herrchen nicht in Gang kam um den Zwerg zu packen. Da alles "liebevolle" Blocken und verbale Lautstärke nichts gebracht hat, habe ich den Zwerg lieber unsanft mit dem Fuß beiseite befördert, bevor meine sichtlich genervte Hündin ihn sich krallt. Der Besitzer war mir sogar dankbar, weil er so endlich an seinen liebestollen Hund ran kam.
    In einer (ernsten) Beisserei hätte ich ehrlich gesagt noch weniger Hemmungen einen Hund weg zu treten.. sei es mein eigener, oder ein anderer. Lieber bekommt einer der Hunde mal einen Tritt ab, als dass sie sich zerbeissen.

  • Getreten habe ich bisher noch nicht, aber versucht den angreifenden Hund zu verjagen. Und das nicht weil mein Hund den anderen beissen würde sondern weil er Panik vor dem heranstürmenden Besitzer hat. Mir ist das schon so oft passiert, Besitzer die einfach nicht in der Lage sind ihren Hund abzurufen und in meine Hundegruppe greifen . Wenn man dann bittet den Hund abzurufen erntet man nur :ka: Ich stand schon mit 2 vor Angst schreienden Hunden da, einer kläffenden Hündin und einem kleinen Hund der uns umkreiste und einem schreienden Besitzer. Im Endeffekt habe ich samt meiner 3 Hunde den fremden Hund gegriffen und seinem Besitzer übergeben.


    Natürlich kann es passieren das ein Hund mal abhaut, aber dann muss man auch verstehen das man seine Hunde schützen möchte. Was wäre denn die Alternative ?

  • Klar, sollte man so nen Zwerg nicht mit voller Wucht treten! Wuerd ich auch bei einem grossen Hund nicht unbedingt machen. Aber so wie es beschrieben wurde, war der andere HH ja in Bewegung und hatte zusaetzlich seinen grossen Hund direkt an/vor sich.
    Da kann man gar nicht richtig Schwung holen mit dem Bein :???:



    Btw. ich wuerd da jetzt kein Fass aufmachen, weil der Hund stiften gegangen ist. Ja, das ist doof. Ja, das sollte nicht sein. Ja, der Hund sollte unter Kontrolle sein. Aber niemand ist perfekt und hier hat ja nun keiner seinen Hund in voller Absicht zum staenkern rausgelassen.

  • Solange der RR-HH ( :ugly: ) nicht mit vollem Schwung zum Elfer ausgeholt hat, sehe ich an einem Tritt, um den angreifenden Jacky abzuwehren, nichts Schlimmes. Die sind genauso schnell wie größenwahnsinnig, die Kleinteile, und mit einem einfachen, gebrüllten "Verpiss dich!" auch nicht zu verscheuchen.

  • Nicht falsch verstehen, habe auch schon nach Hunden "gekickt" und wäre da einer in Beschädigungsabsicht hinter meinen Shelties her, wäre ich gewiss nicht zimperlich.


    Mir geht's nur darum ... hmmm, wie soll ich das jetzt ausdrücken ....
    Man sollte sich halt schon auch bewusst sein, dass man eben schon was "anrichten" kann wenn man wirklich richtig zutritt und die Situation sollte verhältnismäßig sein denke ich.


    Wenn's halt wirklich nicht anders geht. ok.
    Aber ja, hat mich damals schon ganz schön betroffen gemacht, als der Hund gestorben ist und sein Besitzer, der jetzt nun wirklich kein grober Mann mit seinen Hunden war, hat sich wirklich die schlimmsten Vorwürfe gemacht.


    Mein Beitrag sollte einfach nur etwas "sensibilisieren". Man weiß ja nie, was hier so mancher vielleicht unter Treten versteht..

  • Ich kenne leider einen Fall, da hat der Besitzer nach seinem eigenen Hund getreten, weil er sich in seinen anderen Hund verbissen hatte. Er hat ihn dabei leider tödlich verletzt (was ganz sicher nicht seine Absicht war!).

    Ganz schön heftig.
    Darf man fragen, welche Rasse oder welche Größe der Hund hatte?
    Muss ein kleinerer Hund gewesen sein, vermute ich mal.

  • Ganz schön heftig.Darf man fragen, welche Rasse oder welche Größe der Hund hatte?
    Muss ein kleinerer Hund gewesen sein, vermute ich mal.


    So 10-15kg. Mischling. Ist leider schon eine ganze Weile her. Hat ihn einfach dumm getroffen. Leberriss.

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