Wie kann ich unserem Hund die Angst nehmen?

  • Huhu! :winken:
    Was die Tipps gegen Unsicherheit angeht, stimme ich dem Gesagten erstmal voll zu. :bindafür:
    Ich hab auch grad nicht meinen ersten Hund dem ich zu mehr Selbstsicherheit helfen mag und die Tipps die du oben schon bekommen hast find ich super.
    So wirds was! :D


    Du schreibst sie ruht den ganzen Tag.
    Wie viele Stunden sind das denn im Schnitt?
    Kommt sie auf 16-18 Stunden? Die wird sie nämlich brauchen und unter Umständen, um wirklich aufregendes zu verarbeiten, auch noch deutlich mehr, nämlich tatsächlich bis zu 20 Stunden Schlaf.
    Passt das bei ihr so?

    Laufen aus Spaß an der Freude. Da ist sie entspannt, kann sich austoben, ist halt eher ein Laufhund, wie ich sie schon immer bevorzugt habe. Man erwartet nix von ihr, sie kann das tun, was ihr Spaß macht.

    Mein Hund läuft auch aus Spaß an der Freude -und um zu große Anspannung loszuwerden.
    Du schreibst, dass du Laufhunde immer bevorzugt hast und dass dabei nichts von ihr erwartet werde. Ich will dir wirklich(!) nicht dumm kommen. Aber das widerspricht sich unter Umständen etwas.
    Vielleicht willst du zu sehr sehen, dass sie es einfach nur genießt zu powern? Vielleicht ist da der Wunsch zum Teil auch Vater des Gedankens?
    Ich wills nicht unterstellen. Aber es scheint mir möglich.


    Sie apportiert gern Stöcke, schreibst du. Manche Hunde würden tatsächlich bis zum Zusammenbruch Stöcke apportieren. Das tut ihnen so aber wirklich nicht gut.


    Ich wünsch euch was!
    Sie ist eine Zuckersüße Maus!

  • Hallo Mona,
    Gina ruht zwischen 20 und 22 Stunden täglich. Total entspannt.
    Deine Bedenken hinsichtlich der Lauffreude kann ich nicht nachvollziehen.
    Es gibt im Gegenteil Hunde, die krank werden, wenn sie nicht genügend Auslauf haben. Deshalb tu ich mich momentan mit Leine und Maulkorb besonders schwer.
    Es ist nicht, dass ich etwas von Gina erwarte, wenn sie läuft, sondern ich gebe ihr die Möglichkeit, sich auszutoben. Wobei austoben übertrieben ist. Ich erkenne, ob sie aus Freude läuft, oder aus dem Zwang heraus, Stöckchen apportieren zu müssen. Das Spielen mit Stöckchen beschleunigt etwas ihren Auslauf. Vermutlich ist das Abbremsen beim Stock aufnehmen nicht sonderlich gesund für die Gelenke. Darüber sollte ich nachdenken, denn ihre Fußgelenke sind sehr 'locker'. Ein präziseres Wort fällt mir momentan nicht ein. Die Pfoten haben auch seitwärts Spiel, was ich bei anderen Hunden bisher nicht kannte. Aber wir schweifen ab.


    Buona Notte
    HK

  • Habt Ihr eine Schleppleine?
    Da gibt's ja auch verschiedene Längen.


    Bei unserer Rennsemmel war es auch so - Schleppleine - die hätte vermutlich 50 Meter sein müssen oder mehr, 12 Meter oder so haben ihr längst nicht gereicht und sie ist dann auch nicht mehr herumgefetzt.
    Aaaber - besser Schleppleine als gar keine Bewegungsfreiheit, denke ich.


    Unsere Hündin hatte auch ne Weile immer einen Maulkorb drauf - da sie soviel Kram aufsammelte(und teils immernoch tut -_-).


    Ich fand' das echt entspannend... ich musste viel weniger dauernd aufpassen, dass auch JA nix rumliegt - und konnte dann besser reagieren/umlenken.


    Bei Euch ist es ja aufgrund der Beschädigungsabsicht - und ich denke mal - auch wenn sie jemanden anspringen würde - angenommen der fällt dann um - auch nicht schön.
    Dazu können Hundepfoten auch wehtun... .


    Evtl. könntest Du nochmal ein konkretes Beispiel nennen, woran Ihr denn arbeiten wollt - also woran genau. Das ist mir nicht gaaanz klar geworden.


    Und ja - Kram holen und stoppen ist wirklich nicht gut für die Gelenke.


    Btw. - hier ist mal ein Video von unserer - wie sie mit einer Hundefreundin spielt - die bekommen halt immer wieder einen Rennanfall - aber danach ist Schnüffeln und die Welt erkunden angesagt.
    Also die 'Rennzeit' ist sogar eigentlich relativ kurz auf den ganzen Spaziergang gesehen.
    (In dem Video ging's mir allerdings eigentlich um was anderes, aber man sieht so die 'Länge' und Intensität denke ich ganz gut - also kurz mal einen Anfall - und dann ist wieder Pause)


    Klar - wir können sie manchmal auch so anfeuern, wenn wir sie anspielen - manchmal erzeugt das so einen Engergieschub - aber wenn's nach ihr geht ist sie die meiste zeit am Schnüffeln.


    Wie ist das bei Eurer? Steht sie draußen immer total unter Strom(?) oder schnüffelt sie sich auch entspannt so durch die Gegend?

  • Danke für das video, Meijn!
    Gina verhält sich ähnlich wie deine - ich nehme an, deine ist die weiße. Gina will immer gejagt werden.
    Offensichtlich habe ich ein falsches Bild von Gina gezeichnet. Draußen ist sie entspannt, steht keineswegs unter Strom. Nur wenn Fremde kommen, Menschen oder Hunde, dann ist sie angespannt, gestresst. Dann müssen wir aufpassen. Ihr Sicherheit geben. Das habe ich inzwischen hier mitbekommen.
    Gestern abend hatten wir mal einen anderen Weg eingeschlagen, bergauf, ohne Wiesen. Da wird dann nur geschnüffelt. Kein Wellness, keine flippigen fünf Minuten (es sind eh nur höchstens zwei), bevor sie ihre Sprints beendet hat.
    Da wird dann geschnuppert.
    Woran wir vor allem arbeiten wollen? Dass sie gelassener wird und sich nicht auf fremde Hunde stürzt. Wenn sie die nicht mag. Den Fall hatten wir gestern abend wieder. Es passiert zwar nix, aber es sieht blöd as und bedeutet Stress für alle Beteiligten. Ich warte auf das Aggressionsbuch, vielleicht wird es mir / uns helfen. Eine Schleppleine wird die nächste Anschaffung sein.


    Grüße
    HK

  • Buongiorno!
    Mal eine ganz konkrete Frage. Wenn Gina versucht, sich während eines Spaziergangs auf einen fremden Hund zu stürzen, wie soll man reagieren? Sie zusammenfalten, weil sich dieses Benehmen nicht gehört?
    Oder sie beruhigen, weil sie eventuell Stress hat durch die Anwesenheit des anderen Vierbeiners? Letzteres könnte sie in ihrem (Fehl-)Verhalten noch bestärken. Was meint ihr?

  • Ganz klare Antwort:
    Das kommt draufan :D


    Ist sie überhaupt ansprechbar? Dann verbiete es.
    Tut sie es weil sie Schiss hat? Dass brüll Dich selber an, schliesslich ist es Deine Schuld dass sie dem Hund so nah kommen musste :headbash:


    Bogen laufen, dem Hund zeigen und beibringen, was sie selbst tun kann, um sich aus der Situation rauszunehmen.
    Alles was nicht komplett falsch ist, belohnen :smile: Wenn sie verfressen ist, gib' ihr richtig feine Gutzis! Nicht sparen an Menge und Qualität. Kann sie es nehmen? Gut! Kann sie nichts fressen in dem Moment, ist entwerde Dein Keks doch minderwertig (gebratener Speck ist der Massstab) und / oder sie hat so viel Stress, dass sie nicht fressen kann - ergo Du bist zu nah am andern Hund...
    Wenn sie nicht so der Fress-Typ ist (alle stehen auf gebratenen Speck...) sondern eher spielt, bau ein Zergel auf mit dem sie sich in so einer Situation behelfen kann :smile:


    Bogen laufen beibringen, sie beschützen so dass sie sich auf Dich verlassen kann. Das sind immer meine ersten Massnahmen.
    Wenn Du Dir DAS Vetrauen erarbeitet hast :smile: bring' ihr bei, Dich anzuschauen anstatt den andern Hund zu fressen. Und immer schön belohnen... :smile:
    Dnn kannst Du Dich noch in zeigen & benennen einlesen, das könnte auch passen für Euch :smile:


    ...und lies das Buch nochmal... :D



    Alles okay bei Euch :smile:

  • Hallo,


    ich würde erstmal versuchen es gar nicht soweit kommen zu lassen, dass sie sich auf einen anderen Hund stürzen möchte.
    Abstand vergrößern - bis es aushaltbar für sie ist.
    Das kann zu Anfang sehr weit weg sein. X-)


    Wenn es ganz bestimmt so ist, dass sie es aus Unsicherheit macht, würde ICH sie nicht zusammenfalten. Ich weiß aber, dass es da andere Meinungen gibt.


    Wir waren dafür ja explizit auch nochmal in unserer HuSchu - und da wurde uns gesagt - ruhig mit Leckerlie vollstopfen, auch, wenn sie austickt - denn erstmal muss man sie aus dem Tunnel holen. Zoey war halt währenddessen gar nicht mehr ansprechbar.
    Eine eventuelle Fehlverknüpfung könne man leichter dann wieder aufheben... .


    Wir sagen z.B. immer "Wo ist der Hund?"- so weiß sie, dass da einer kommt und wir es gesehen haben.


    Mittlerweile sind wir soweit, das sie - wenn der Abstand groß genug ist - schon dabei zu uns guckt, nachdem sie kurz zum Hund geguckt hat.
    Das ist dann Zeigen&Benennen - und funktioniert eigentlich gut, da der Hund dann was mit Dir zusammen macht - und Du ihm aber auch zeigst, dass Du bemerkt hast, dass da was ist.

  • Zeigen & Benennen empfehle ich euch auch wärmstens. Das hilft nicht nur solche Situationen von Anfang an unter Kontrolle zu behalten sondern vertieft auch das Vertrauensverhältnis zum Hund. Es lohnt sich ganz heftig!


    Irgendwie musste ich an eure Gina denken, als ich gestern Nacht im Bett lag. Ich glaube ich weiß ganz genau, wie ihr euch mit der Situation fühlt, mit dem Mauli und alles... am Ende will sie ja auch nur ein Hund sein, der geliebt und akzeptiert wird und seinen Platz in seiner Welt hat, der nichts dafür kann dass es ihm manchmal schwer fällt. Und da ich sicher bin, dass ihr ihr die ersteren bieten könnt bin ich auch sicher, dass ihr der "Sichere Hafen" für sie sein könnt.
    Knuddelt sie heute einmal extra, von mir, okay? :streichel:

  • Ich will nur nochmal kurz eine Lanze für den Maulkorb brechen, denn genau das ist der Punkt, wenn sie einen trägt führt das zur Entspannung, denn man kann sich immer sagen "ES KANN NICHTS PASSIEREN".


    Es ist nicht schlimm, ein gut sitzender Maulkorb schränkt den Hund auch nicht ein.


    Aus Psychologischer und rechtlicher Sicht, bin ich immer pro Mauli.


    Hat sie denn einen der wirklich gut sitzt (vorne nicht die Nase berührt, wo sie hecheln kann, man auch mal einen Keks reinschrieben kann, der nicht in die Augen rutscht,...).


    Unsere alte Hündin war unverträglich mit anderen Hunden. Sie hatte keine Auflage, sondern wir haben uns freiwillig für den Maulkorb entschieden:
    imgp99471myda.jpg


    Ein Maulkorb kann auch Freiheit bedeuten, denn mit Maulkorb konnte sie in den Freilauf und trug ihn da auch teils 6Std. wenn wir wandern waren,... Sie ist nie zu anderen Hunden hingerannt, aber wenn mal unvermittelt einer auf uns zu gerast ist, konnte trotzdem nichts passieren. Und man selbst hat gleich vielmehr Ruhe und Nerven sich auf das Training zu konzentieren, denn? Richtig, ES KANN NICHTS PASSIEREN.


    Unsere jetzige Hündin hat ihn nur für die Öffis, weil es hier teils vorgeschrieben ist, brauchen tut sie ihn nicht, aber die gibt es auch in nett bunt:
    _igp68166asne.jpg



    Ich würde das nochmal überdenken. Ein tolles Video für die Gewöhnung habt ihr ja bekommen. Der Maulkorb wird immer so negativ gesehen, aber wenn er wirklich gut sitzt stört er denn Hund nicht und schränkt ihn auch nicht ein. Er bringt mehr Freiheiten, einem selbst mehr Ruhe um sich auf andere Sachen zu konzentrieren und ja klar schreck er andere Leute vielleicht auch ab, aber es wäre ja zu euren Vorteil, wenn Leute eben eher einen kleinen Bogen um euch laufen oder eben nicht Kinder zum streicheln geschickt werden, ein anderer freilaufender Hund angeleint wird,...

  • Hat sie denn einen der wirklich gut sitzt (vorne nicht die Nase berührt,
    wo sie hecheln kann, man auch mal einen Keks reinschrieben kann, der
    nicht in die Augen rutscht,...).


    Ja! Natürlich ist der Maulkorb für uns entspannend. Für sie ist es nach wie vor eine totale Bremse. Während sie an der Leine normalerweise gern zieht (darf sie natürlich nicht), sind wir es jetzt, die sie ziehen müssen.


    Natürlich machen wir einen Riesenbogen, wenn wir einen fremden Hund sehen. Auf der Straße ist der Bogen zwangsläufig begrenzt. Wir versuchen, zu vermeiden, dass sie ihn fixieren kann. Trotzdem kommt es immer wieder zu dieser Aggression.
    Das Buch ist noch nicht angekommen, ich warte sehnsüchtig drauf.


    Zeigen und Benennen - damit werde ich mich jetzt auseinander setzen.
    Und knuddeln werde ich sie gleich, ich war heute bei der Hunderunde nicht dabei,
    und meine Frau schimpft mal wieder über den 'kleinen' und anstrengenden Hund. Sie wollte im fortgeschrittenen Alter einen pflegeleichten Labbi. Pflegeleicht ist sie wirklich nicht. Aber es gibt keinen eigenen Hund, den man nicht mag. Und wenn er / sie noch so viele Macken hat.


    Grüße
    HK

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