Also Leute, sorry - aber wenn ein Hund zupackt, dann fang ich net erst an, ihn an den Maulkorb zu "gewöhnen", dann kommt der einfach drauf und fertig. Da werd ich net noch n halbes Jahr warten, bis Herr/Frau Hund geneigt ist, das Teil netterweise zu akzeptieren, und in der Zeit noch n paar Bisse riskieren. Der/die gewöhnt sich auch so dran - da muß er dann halt einfach durch.... Die Zeit für Gewöhnungstraining hab ich, wenn der Hund den Mauli in öffentlichen Verkehrsmitteln vielleicht irgendwann mal brauchen wird, oder für den Tierarzt. Aber net, wenn er schon zugepackt hat und das jederzeit wieder tun könnte. Da zählt nur eines: auf "Nummer Sicher" zu gehen.
Zum Thema: ERZIEHEN (also, Alltagsregeln beibringen): wer das mal getan hat, bedeutet noch lange nicht, daß man mit einem etwas "spezielleren" Hund auch zurechtkommt. Und wenn ich nen Hund mal AUSGEBILDET habe (also eine Ausbildung zum Begleithund o.ä. gemacht und SITZ PLATZ etc. beigebracht habe), heißt das auch noch lange nicht, daß ich mit Verhaltensproblemen umgehen kann. Das erfordert schon etwas mehr KnowHow. Nachdem man das sich meist erst zulegt, wenn man den entsprechenden Anlaß hat, sollte hier am besten ein professioneller Trainer weiterhelfen. Man selbst sollte in dem Fall keine Experimente machen, wenn man die Erfahrung noch nicht hat, sondern lieber von einem Trainer erklären lassen, wie man mit diesem Verhalten umgehen kann, und ihn auch dabei draufgucken lassen, wie man selbst das selbst umsetzt - denn der sieht evtl. Fehler in der Umsetzung seiner Tips, in der Handhabung des Hundes oder im Timing und kann einen dann nochmal korrigieren. Kostet anfangs, klar - aber wenn man sich dessen bewußt geworden ist, worauf es ankommt, reichts ja, wennd er Trainer ab und an draufguckt ;-)
Wie man in Italien an einen Trainer kommt, der richtig arbeitet, kann ich Dir aber nicht sagen - vielleicht kennt sich im Forum da jemand andres gut aus und kann eine Website nennen mit Kontakten?
Generell: ich gebe einem Hund Sicherheit, indem ich "komische" Situationen für ihn kläre. Das heißt aber, ich ERKENNE sofort (!), DAß Hund ein Problem hat, sehe auch, WELCHES, und greife so ein, daß der Hund sich dabei sicher fühlen kann.
Beispiel: es nähert sich jemand, ich weiß bereits, daß Hund darauf reagieren könnte, also beobachte ich ihn. Sobald ich erkenne, daß er die Person wahrgenommen hat, sage ich ihm, WIE er reagieren soll. Indem er mitkommt, sich hinsetzt, hinter mir läuft, auf die abgewandte Seite wechselt oder was auch immer. So daß halt keiner an den Hund rankommt, denn er möchte sich ja sicher fühlen. ICh setze den Hund keinen Situationen aus, mti denen er nicht umgehen kann - solch einen Hund würde ich zB NIE von Passanten anfassen oder sonstwie bedrängen lassen. IMMER hinter mich nehmen oder auf die andre Seite, die Leute notfalls echt unhöflich abblocken. Sodaß Hund sieht, Du bist in der Lage, die LEute fernzuhalten. Dann hat er es nämlich gar net nötig, selbst aktiv zu werden und zuzupacken. Das macht er nur, wenn Du entweder einfach nix machst (sei es, weil Du net kapierst, daß er ein Problem hat, oder weil Du ihn nicht "lesen" kannst, also nicht anhand seiner Körpersprache erkennen kannst, daß ihm grad was unangenehm ist, oder weil Du der Meinung bist "da muß er durch, das muß er lernen"!), oder wenn Dein Eingreifen erfolglos bleiben würde. Schaffst Du es aber, ihm die Leut vom Hals zu halten, warum sollte er nach vorn gehen? So lernt der Hund, Dir zu vertrauen, unterwegs zu entspannen - und wenn er entspannter unterwegs ist, wird er, sollte doch mal wer plötzlich unerwartet ums Eck kommen (und man selbst gepennt haben udn ihn nicht rechtzeitig nach hinten genommen haben), nicht gleich auf 180 sein, weil er vorher tiefenentspannt spazierengehen konnte. Ist er aber schon auf 150, wenn Du rausgehst, weil er weiß, Du kannst solche Situationen nicht managen, geht er bei sowas umgehend hoch, wenn jemand unerwartet ums Eck kommt vor seiner Nase. Klar - is eh schon aufgeregt oder angespannt, dann explodiert sichs leichter..... *gg Solch einem Hund mute ich grundsätzlich nie Menschenansammlungen zu wie Kirchweihen oder Weihnachtsmärkte, volle Innenstädte etc. Denn dann ist vorprogrammiert, daß seine Selbstbeherrschung innerhalb kürzester Zeit am Ende ist, und er sich ein Ventil suchen wird - notfalls dreht er sich halt rum und schnappt nach dem Halter, oder wenn ein anderer Hund kommt, wird herumgepöbelt auf Teufel komm raus, oder ein Passant, der zu dicht dran vorbeigeht, halt gepackt. Brauchst Du net, braucht Dein Hund net..... ;-)
Viel Erfolg!