Rückgabe an Züchter? Ich bin überfordert.

  • @Boxerfan1 Möglich, aber das Leben gestaltet sich in den Grundzügen nicht für jeden Gleich, manchmal verschiebt sich die psychische oder finanzielle Belastungsgrenze, und das sollte man nicht unterschätzen.


    Klar, das Kind liebt den Hund natürlich, aber weder Kind noch Hund profitieren von einer dauerhaft angespannten Atmosphäre.


    Ich würde sagen, versucht es noch einmal unter enger Zusammenarbeit mit einem Trainer und holt euch bezüglich des Gesundheitszustands mal eine zweit- und Drittmeinung ein und entscheidet dann.


    Wenn du dich selbst kaputtmachst vor lauter Sorge und Ärger und sich trotzdem nichts bewegt, ist auch keinem geholfen.

  • Rein präventiv im Sinne des Hundes würde man initial erstmal zur Abgabe raten.
    Aus folgenden Gründen:
    - der Hund wird im Forum hauptsächlich als Problemträger thematisiert
    - die Erstellerin klingt unglücklich
    - finanzielle Einschränkungen werden erwähnt
    - die Probleme sind weder ungewöhnlich für einen pubertierenden Hund und auch gesundheitlich gut behandelbar, sollte also nicht zur Verzweiflung bringen
    -der Hund ist jung genug, um schnell wieder vermittelt zu werden
    -man kennt die Erstellerin nicht


    Also sagt man lieber: "gib' den Hund ab, woanders ist er mehr willkommen und du bist deine Probleme los".


    Vielleicht ist das aber wirklich zu präventiv gedacht.
    Vielleicht erstellt jemand so einen Thread, weil ihm gerade eine bestimmte Perspektive fehlt und er sich darin alleingelassen fühlt.
    Sowas wie ein später Welpenblues. :???:
    Vielleicht werden Probleme auf den Junghund projiziert, vielleicht sogar irrationale Ängste:

    • Daß vom Kotfressen z.B. erhebliche Infektionsgefahr für den Menschen ausginge (Nein,das ist nicht der Fall: Hundespeichel ist einerseits antibiotisch und andererseits sind die meisten Hunde trotz Kotfressens nicht giardien- oder wurminfiziert.)
    • daß die Krankengeschichte ins Unermessliche wächst (Dazu besteht erstmal kein Anlaß- eine Vagnitis heilt mit der Läufigkeit in den meisten Fällen aus. Das Immunsystem stabilisiert sich dann auch. In der Vorpubertät sind Hunde oft anfälliger. Verdauungstechnisch könnte man mi einer Ernährungsumstellung viel erreichen).
    • daß die "schwierige Zeit" -gemeint ist die Pubertät- ja erst noch kommt, d.h. wenn jetzt schon alles schwierig scheint- wie wird es erst dann werden? (Wie beim Menschen auch und schon mehrfach von Usern erwähnt: Da wächst man rein. Und zwar beide.Man hat da kein ausgewechseltes Wesen vor sich, sondern nur eines, daß mehr Erfahrungen machen will als vorher. Und da man die mit ihm zusammen macht, läßt das nur mehr zusammenwachsen. Manchmal ist der Hund zu eingenommen von Wrfahrungen und Eindrücken, so daß er mal ein paar Sachen vergißt, aber er wird sich erinnern.)


    Mein Lebenspartner neigt ebenfalls zu diesem lieber nicht und ist ziemlich gut darin, vor allem Einschränkungen und auch Gesoenster zu sehen. Der wollte den Hund dann auch "lieber" abgeben. Aus diffusen Unwägbarkeiten heraus, weil er die Sicht auf das soziale Wesen in dem Moment ausgeblendet hatte und nur die Einschränkungen wahrnahm.
    Käme er heute nicht mehr auf die Idee.


    Da habe ich nicht mitgespielt.
    Dafür hatte ich den Hund zu lieb.
    Und ich wollte meinem Kind vermitteln, daß man vor Problemen nicht weglaufen muß und man Verantwortung für ein Tier hat, daß sich seine Lebensumstände nicht selber aussuchen kann.
    Diese Entscheidung hat keiner bereut und bei uns war auch erheblicher Kostenfaktor im Spiel.


    Also :smile: wenn du es schaffst, das Wesen vor dir zu sehen- den Charakter, die Freude, Begeisterungsfähigkeit und das Vertrauen- dann mag ich dir Mut machen, es noch zu versuchen. Die Beziehung wird auf die Dauer nur intensiver.

  • die Tochter war vier, wenn ich das richtig auf dem Schirm hab. Also sicher bekäme sie das mit und ich finde den Ansatz " was lebt man dem Kind vor" ganz richtig und wichtig. Aber dass sie nun dann fürs Leben gezeichnet ist, das glaube ich nicht. Wenn man dem Kind auch verantwortungsvoll erklärt, dass man denkt, dass man für den Hund nicht gut sorgen konnte und er es woanders besser hat. Und Maja NICHT im nächsten Atemzug durch ein neues Modell ersetzt wird.
    Kinder kommen sicher damit zurecht, dass Eltern auch nicht perfekt sind und Fehler machen, wenn man ihnen denn kindgerecht ehrlich begegnet und nicht den Hund einfach leichtfertig abschiebt und das nächste, vermeintlich einfachere Tier anschafft

  • Hallo,


    nun habe ich sehr viele Antworten bekommen und bedanke mich erstmal dafür. Das Erbrechen gestern kam offenbar von der hormonellen Umstellung denn seit heute blutet Maja. Somit hat sich unser Verdacht der Läufigkeit bestätigt. Sie hatte sich ja vor neun Tagen in ihrem Verhalten sehr verändert gehabt.


    Ich bin schon recht erstaunt oder erschrocken darüber was hier mitunter geschrieben wurde. Aber ich werde mich dazu nicht weiter äussern.


    Allen anderen danke ich für die konstruktiven Tipps.


    Brumsel

  • Und Maja NICHT im nächsten Atemzug durch ein neues Modell ersetzt wird.


    Dem will ich mich auch nochmal vehement anschließen. Wenn du den Entschluss fasst, dass sie zu viel für euch ist, dann holt euch bitte nicht den nächsten ins Haus. Der wird dann vielleicht gesund sein, vielleicht nicht so scharf auf Exkremente, dafür vielleicht doppelt so wild, stur, schnappig... Ich finde jetzt nach einigem Einlesen in deine Threads auch nicht, dass Maja ein besonders problematischer Hund wäre, natürlich abgesehen von den gesundheitlichen Problemen, die ich aber auch nochmal von einem anderen TA abklären lassen würde. Sie verhält sich ihrem Alter entsprechend und eine Macke wie das penetrante Kotfressen ist für euch natürlich unästhetisch aber weder gefährlich noch ein psychologischer Schaden des Hundes.
    Zum Thema abgeben ja oder nein ist wohl so ziemlich das meiste schon gesagt. Aber bitte macht dann nicht den (vielleicht sogar naheliegenden) Fehler und stürzt euch auf den nächsten Hund, wenn ihr anfangt Maja zu vermissen. Die Entscheidung die du triffst wird für euch die richtige sein, aber sie muss auch von Dauer bleiben.

  • Ich bin schon recht erstaunt oder erschrocken darüber was hier mitunter geschrieben wurde. Aber ich werde mich dazu nicht weiter äussern.


    Na das würde mich aber schon interessieren. Ich finde nicht, dass hier etwas erschreckendes geschrieben wurde. Du hast doch eine Menge guter Ratschläge und auch Einschätzungen deiner Situation bekommen, um die du ja letztlich auch gebeten hast. :ka:

  • Nach jemandem zu treten, der sowieso schon am Boden liegt ist moralisch verwerflich. Wenn aber nicht getreten wird, sondern Lösungswege aufgezeigt werden (von denen einige der TE scheinbar nicht gefallen, obwohl sie sie selbst angesprochen hat) dann verstehe ich nicht, warum man sich angegriffen fühlt.
    Wenn es nicht passt, dann passt es nicht- hier sollte m.M.n. das Wohl des schwächsten Beteiligten ( des Hundes) Vorrang haben.
    Nicht das Kind vorschieben; es ist OK, sich ein Scheitern einzugestehen und einen Schlussstrich zu ziehen oder aber einen wirklichen Neuanfang zu wagen.
    Ich bin auch gerne mal am jammern oder fühle mich tatsächlich überfordert, dann arbeite ich mich durch diese Phase und mache weiter.
    Wenn ich anfangen würde, einen Hund als Störfaktor in meinem Leben anzusehen, verhalte ich mich hoffentlich wie eine Erwachsene und handle dementsprechend, auch wenn es vielleicht weh tut.

  • Na das würde mich aber schon interessieren. Ich finde nicht, dass hier etwas erschreckendes geschrieben wurde. Du hast doch eine Menge guter Ratschläge und auch Einschätzungen deiner Situation bekommen, um die du ja letztlich auch gebeten hast. :ka:

    ich finde auch nicht fair, dass du damit durchblicken lässt, du wärest hier erschreckend abgeurteilt worden.


    Ich habe sowohl hier als auch in deinen anderen Hilfegesuchen genau das gelesen -
    Ratschläge und Hilfestellungen, die deine und vor allem Majas Situation verbessern sollten. Keine fiesen Verurteilungen oder Vorwürfe. Alle haben sich Mühe gegeben, dich zu verstehen und letztlich dem Tier zu helfen. Denn darum sollte es gehen- um Majas Wohl und eine gute Zukunft für sie- nicht um menschliche (Miss)Empfindungen und Eitelkeiten.
    Hier hat niemand nach dir getreten.

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