Rückgabe an Züchter? Ich bin überfordert.

  • Du hast doch im Eingangsbeitrag gefragt, was du tun sollst und hast geschrieben, dass du überfordert bist. Und in der Thread Überschrift deine Frage, ob du den Hund zurück zum Züchter geben sollst. Darauf habe ich dir geantwortet und meine Meinung geäußert.


    Nun reagierst du so, als wenn ich aus heiterem Himmel von mir aus zur Abgabe geraten habe. Nein, ich habe deine Meinung aus deinem Eingangspost bestätigt, dass es nach allen hier im Forum zu findenden Infos wohl das Beste für dich und vor allem für den Hund ist.

  • Ich würde dir raten als erstes mal auch mit Hund ein paar Tage Auszeit von euren Problemen zu nehmen.


    Wenn du einigermaßen ländlich wohnst und ein Auto hast - warum nicht den Gassigang eine Zeit lang in die Pampa verlegen - kaum Hundekot, keine Hunde und Menschen wo er hin rennen kann.


    Vielleicht versuchst du es mit der Stoffwechselerkrankung mal mit Hypoalagenem Futter oder Single Protein. Mein Hund hatte ewig Blähungen, kam nicht zu Ruhe, hatte ständig Durchfall.. seit er nur noch Pferdefleisch bekommt, ist vieles besser.


    Wenn du nicht arbeitest und sich alles um den Hund dreht wird es höchste Zeit DIR mal wieder was gutes zu tun. Vielleicht hast du etwas was du gerne schon länger machen möchtest? Zb einen Tanzkurs, ein Bild malen, einen Pulli stricken, in der Volkshochschule Kisuaheli lernen was auch immer. Vielleicht hilft es den Fokus auch mal weg vom Hund zu lenken.

  • Ich kenne deine anderen Threads, dich und deinen Hund nicht, habe aber ein Pubertierchen im gleichen Alter hier und kann schon verstehen, dass es Momente gibt, in denen man verzweifelt. Das wechselt hier auch gerne mal so schnell, wie beim menschlichen Pubertierchen. :lol: In einem Moment ist alles super, und im nächsten fragst du dich, was macht das Untier da bloss?


    Aber ganz ehrlich, ich glaube, das gehört einfach dazu. Würde man sich über Dinge, die gut funktionieren, denn noch genau so freuen, wenn es nicht auch mal Rückschläge gäbe?
    Wenn du zZ nicht in die Hundeschule kannst, machst du denn selbst was mit ihr? Wir haben zB gerade den Futterdummy für uns entdeckt und a) macht es uns beiden grossen spass, b) lenkt es von unliebsamen Verhalten ab und c) hat man Erfolge, über die man sich freuen kann, und die manch negatives schnell wieder in den Hintergrund rücken lassen.


    Irgendwer schrieb hier mal von "viel bunter Knete im Kopf" :lol: ...Das fand ich so herrlich, dass ich jedes mal daran denken muss, wenn das Hundetier Blödsinn macht, und es nimmt mir jedes mal ein wenig Spannung aus der Situation. Ich weiss, dass es einfach auch beim Hund zum Erwachsen werden dazu gehört, zu lernen, was geht und was nicht. Ich habe meine Kinder erfolgreich großgezogen, warum soll ich das nicht auch mit meinem Hund schaffen?
    Ich möchte dir damit Mut machen und dich motivieren, wahrscheinlich mussten die meisten Hundehalter durch mehr oder weniger das gleiche durch.


    Ich hoffe, dass die Kluft zwischen euch nicht zu gross isr, und ihr ein gutes Team werden könnt! Aber ich glaube auch auf der anderen Seite, dass es dafür manchmal emotional schon zu spät sein kann; dass man innerlich schon eine solche Ablehnung gegen das Tier haben kann, dass das immer dazwischen stehen würde, und dann fände ich es tatsächlich für beide Seiten besser, wenn man das auch nicht mehr allzu lange herbeizuführen versucht, sondern besser frühzeitig einen Schlussstrich zieht.

  • Kinder sind robust, und deine Tochter wird über den Verlust hinwegkommen mit der Zeit. Was bringt es dir, einen Hund zu behalten, der dich wortwörtlich anekelt und seit Monaten langsam in die Verzweiflung treibt? Wenn du die Möglichkeit hast, sie an den Züchter zurück zu geben, dann mach das doch. Der Hund bekommt eine neue Chance und du kannst endlich wieder das Leben genießen.
    Auch wenn du es nicht hören willst: bestimmt bekommt sie deine unterschwellige Abneigung mit, auf Dauer wird sie nicht glücklich, ob das mit ihrem Krankheitsverlauf zu tun hat oder nicht, kann dir niemand aus der Ferne sagen.
    Warum den Hund behalten, wenn alle Beteiligten unzufrieden sind?

  • Hm, aber ich würde das gar nicht mal ausschließen, wenn der Hund an einer Stoffwechselstörung leidet.

    Ich auch nicht, aber der Hund ist zu jung um die Werte zu interpretieren.

    Ich würde es nicht ausschließen aufgrund des Alters.

    Ne, ich auch nicht. Aber es ist schwer, die Werte richtig zu lesen in dem Alter.


    Ich bin am selben Punkt mit meinem Jungspund, warte aber ab weil's einfach noch keinen Sinn macht.
    Werden die Werte nicht richtig interpretiert, dichtet man dem Hund was an was er nicht hat. Das Risiko wäre / ist mir zu hoch.

  • Mal zum Gesundheitlichen:

    Maja leidet an einer nicht näher bekannten Stoffwechselstörung. Sie braucht daher dauerhaft ein Präparat zum Ansäuern des PH-Wertes da dieser sonst zu hoch ist und dies andauernde Blaseninfekte nach sich zieht. Das Kotfressen kann damit zusammenhängen, muss aber nicht. Weitere Untersuchungen gaben leider keinen Aufschluss. Darüber hinaus leidet sie an einer andauernden vor sich hin schwelenden Vaginose und ist ansonsten sehr infektanfällig.

    Wie gut ist denn das abgeklärt? Denn eigentlich tönt das sehr nach meiner vorpubertären Rhian. Sie hatte eine Junghundvaginitis, welche für ständige Blaseninfekte sorgte. Wurde denn sicher festgestellt, dass nicht eine Vaginitis Ursache der Vaginose ist?


    Denn wenn wie bei Rhian alles von der Vaginitis kommt, wird sich das ziemlich sicher mit der Läufigkeit erledigen. Mich hat damals die erste TA total in Panik versetzt, hat von angeborenen Organschäden geredet, dabei war es etwas so banales... Die Vaginitis hat sie übrigens übersehn. :/


    Zum Rest würde ich auch sagen: nimm den Hund aus dem Mittelpunkt des Universums, lass ihn vielmehr nebenher laufen! Jeder Hund ist mit der Position als Nabel der Welt, um den sich alles dreht, dem alles geopfert wird gnadenlos überfordert und unglücklich! Wenn du allerdings bereits einen Widerwillen gegen das Tier entwickelt hast, und dir nicht mehr vorstellen kannst, ihn jemals zu mögen, dann gib ihn besser heute als morgen zurück.


    Nur du kannst sagen, ob du bereit bist, einen Neuanfang zu wagen, die notwendigen Änderungen vorzunehmen. aber behalte den Hund nicht einzig um der Tochter willen!


    Eine Auszeit ohne Hund würde ich dir dringend empfehlen. Gib den Hund 3 oder mehr Wochen in Urlaub, zu Freunden oder zum Züchter. Es trägt zur entspannung deiner akuten Stresssituation bei, danach kann es bei der Entscheidung helfen, ob ein Hund überhaupt in euer Leben passt.

  • Ich mache mich garantiert unbeliebt, aber ich sehe hier keine harten Abgabegründe. Zeit ist vorhanden, keine beruflichen Zwänge im Spiel.
    Dass Pubertät schwierig sein kann, ist bekannt.
    Das Kotfressen muss unterbunden und Gehorsam geübt werden. Das ist alles kein Hexenwerk, das haben Millionen anderer Hundehalter auch geschafft. Und das ist egal, ob das Spaß macht. Wo gibt es das denn sonst im Leben, irgendwas Lohnenswertes, das immer nur Spaß macht? Manches ist eben auch viel Arbeit. Gerade, wer Kinder hat, müsste das doch wissen.
    Dass ein Hund krank werden kann, ist ebenso allseits bekannt. Unverständlich, ihn deswegen abgeben zu wollen.


    Und dem Kind würde es das Herz brechen. Kinder sind unterschiedlich, aber den Verlust eines geliebten Haustieres sollte man nicht unterschätzen.
    Also mein Rat wäre: zusammenreißen, sich nicht in das Negative hineinsteigern, fleißig trainieren und den Hund behalten, auch wenn es zunächst "nur" dem Kind zuliebe ist. Später wirst du bestimmt froh drum sein. :gut:

  • Ich hab jetzt gerade nicht auf dem Schirm, wie alt das Kind eigentlich ist - keine Ahnung, ob das schon irgendwo erwähnt wurde. Für mich wäre das aber noch ein ganz wichtiger Aspekt.


    Einerseits haben diejenigen natürlich recht, die hier sagen, das Kind kommt schon darüber hinweg wenn der Hund abgegeben wird. Dem einen Kind fällt so was leichter, dem anderen schwerer, aber im Grunde nehmen Kinder die Welt so, wie sie sie vorfinden. Immerhin lernen sie ja gerade erst, wie das Leben so aussieht und funktioniert. Und genau da sehe ich auch eine nicht unerhebliche Frage.


    Wenn das Kind noch sehr klein ist, so Pi mal Daumen unter zwei Jahren, dann ist dieser Aspekt wirklich noch nicht so dramatisch. Aber je älter ein Kind schon ist, desto mehr würde ich mir dabei auch die Frage stellen: Welche Botschaft genau gebe ich ihm da für sein Leben mit?


    Denn für das Kind ist der Hund ein Familienmitglied, ein Freund - oft genug sogar so was wie ein Geschwister mit Fell. Aber auch andere Haustiere werden sehr wohl als Lebewesen wahrgenommen. Was möchte ich also meinem Kind als Grundhaltung vorleben und vermitteln? "Wenn jemand lästig wird, dann weg damit?" Oder nicht doch lieber, "für diejenigen die man liebt und für die man die Verantwortung übernommen hat steht man ein, komme was wolle?" Zumal da auch für Kinder die Frage dazu kommt, "wirst du nur geliebt wenn du brav bist und funktionierst - oder wird zwar manches Verhalten nicht geduldet, aber du insgesamt so angenommen wie du bist? Hat nicht jeder ein Recht darauf, mit all seinen Macken geliebt zu werden?" :???:

  • Ich bin auch dafür, das weiter zu probieren und die Beziehung Mensch-Hund zu optimieren, aber ich finde, man sollte auch bedenken, dass ein gezwungenes Zusammenleben für die nächsten 14, 15 Jahre echt problematisch werden kann. Ich weiss auch nicht, ob das Kind was positives dabei lernt, wenn der Hund zwar geduldet, aber nicht von der gesamten Familie wertgeschätzt (in meiner Welt hiesse das gemocht, geliebt, als Familienmitglied angesehen) wird. Und der Hund profitiert da wahrscheinlich auch nicht von.

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