Rückgabe an Züchter? Ich bin überfordert.


  • Was ich sagen will, integriere den Hund in dein Leben und bau nicht alles ringsum nur für den Hund auf! Das klingt hart aber nur so erkennt der Hund dass er nicht der Nabel der Welt ist und er wird sich anpassen und du selbst wirst wieder Luft bekommen und zur Ruhe kommen.



    Vor allem meine ich hier aber die Kluft rauszuhören zwischen großen Hoffnungen auf den Traum vom Leben mit Hund, und dem gerade eher alptraumhaft scheinenden Alltag. Nun die Realität ist, beides trifft es nicht. Das Leben mit einem Hund ist keine rosarote Wolke, aber auch kein finsterer Alptraum. Sondern schlicht eben ein gemeinsames Leben mit Höhen und Tiefen. Von daher wäre es vielleicht gar nicht schlecht, wenn du deinen großen Traum gemeinsam mit deinem aktuellen Alptraum gedanklich in die Tonne schmeißt und dich fragst, ob du einfach nur zusammen mit so einem Vierbeiner leben möchtest. Mit all den Höhen und Tiefen, die das so mit sich bringt.



    Ich hatte ebenfalls eine nicht ganz einfache Zeit, als Bertha in der Pubertät war, aber diese Schwierigkeiten zu meistern, gemrinsam daran zu arbeiten, hat unsere Beziehung auf eine neue wunderschöne Ebene gebracht. Der Lohn der Mühen und Tränen. Wobei: oft ist der Unsinn ja auch einfach nur witzig, du?

    Und ganz wichtig: Nimm es mit mehr Humor (gut, am Kackefressen gibt es einfach nichts positives, aber am Rest bestimmt schon)! Wenn sie mal lustig rumspackt, mach mit und freu dich. Macht sie Blödsinn? Das ist ein Kind/Teenie, klar macht sie das - und sicher ist sie dabei oft ziemlich witzig.


    Ich hätte wieder zu einer dicken Textwand ansetzen können, aber glücklicherweise kann ich meine Gedanken in diesem Thread in Zitaten ausdrücken. :bindafür:


    Ich habe selber einige Entscheidungen treffen müssen, um mir dem "Traum vom Hund" ermöglichen zu können. Sie geht auch gerade durch die Pubertät und beginnt zudem noch gleichzeitig, sich an mich zu binden, weil sie erst mit 8 Monaten aus dem Tierschutz kam. Es ist also schon kompliziert.
    Sie ist aber nicht meine erste, sondern meine zweite kleine Dame und was mir zum Thema "Hundeerfahrung" als erstes aufgefallen ist, ist die Gelassenheit, die damit kommt, und welche großen Vorteile die in der Erziehung und Führung hat. Das klingt für jemanden mit Ersthund sicher leicht gesagt, aber ich halte das für einen der wichtigsten Vorteile, die ein erfahrenerer Hundehalter seinem Tier bieten kann, und Gelassenheit als Einstellung ist ja etwas, das auch der Ersthundehalter (bzw. jeder Mensch) lernen kann. Dazu gehört dann eben auch den Hund in den Alltag zu integrieren und nicht andersrum, dazu gehört die Phasen und Spinnereien mit Humor nehmen zu können und sich vorher überlegen zu können, ob es wirklich nötig ist, sich selbst und den Hund jetzt *deswegen* zu stressen. Und halt auch, sich darauf einzulassen, was der gemeinsame Weg so bringt, anstatt sich den Traum verwirklichen zu müssen den man hatte.


    Und dann hab ich noch so eine ganz allgemeine Sache zum Thema "Welpenblues" und so: Versuch mal an deinen Alltag ohne Hund zurückzudenken, wenn du gerade so richtig verliebt bist in den kleinen Knuffel. Wenn er dich gerade mal so richtig stolz gemacht hat, weil er so toll gehört hat, oder weil er irgendwas urputziges macht :herzen1: - egal, denk in einem schönen Moment an dein Leben ohne den Hund zurück, anstatt dir diese Erinnerung immer von den schlechten Momenten aufzwängen zu lassen. Sie verliert dadurch sehr schnell an Reiz.

  • Hast du jemanden, der sich das zutrauen würde, und wo du den Hund für 'ne Woche oder so hingeben könntest? Sozusagen als kleine 'Auszeit', um einen freien Kopf zu bekommen?


    Deine Beiträge klingen ein bisschen so, als ob der Hund und du euch in einer gegenseitigen 'Frustspirale' befindet – du bist überfordert, der Hund merkt das und reagiert wilder, du fühlst dich noch hilfloser, der Hund spiegelt das wieder... dazu dann die gesundheitliche Komponente, die natürlich allen auf's Gemüt schlägt und Stress mit sich bringt – eine Entscheidung für oder gegen eine Abgabe des Hundes würde ich, wenn irgendwie möglich, nicht aus dem aktuellen Alltags-Tief, sondern mit ein bisschen wortwörtlichem Abstand zum Nachdenken treffen. Vielleicht würde der Züchter so eine Notfall-Kurzzeit-Betreuung sogar machen, wenn man ihm die Situation schildert?


    Falls das nicht oder nicht zeitnah möglich ist: passenden Maulkorb mit Fressschutz besorgen und darauf bestehen, dass der Hund den trägt, Hund an die Schleppleine (mit Ruckdämpfer) packen, Spaziergänge in ruhigen, überschaubaren Gegenden machen, und 2-3 feste Hundekumpels suchen (jetzt in der Läufigkeit dann wahrscheinlich eher Hündinnen), mit denen dein Hund – auf umzäunten Gelände, wenn der Rückruf draußen noch nicht richtig sitzt – regelmäßig 'auf hündisch' interagieren kann, das wären so meine Tipps, um die Situation zu beruhigen und den Druck rauszunehmen.

  • @DickeBrumsel

    versuch das mal anders zu verstehen und nicht als bösen Vorwurf. Unsere Hunde sind extrem feinfühlig und sie setzen ihre Umwelt auch in ihrer Gesundheit um. Es kann durchaus sein dass ein eh schwaches Immunsystem mit wirklich massiven Erkrankungen reagiert wenn da Stress, Unsicherheit, Hilflosigkeit, mangelnde Führung oder was auch immer dazu kommen.

    ich finde auch, dass du hier aufgrund deiner emotionalen Verfassung überreagierst.
    Ich kenne deine anderen Threads und finde, dass du immer sehr produktive, gut gemeinte und wohlwollende Ratschläge und Wertungen bekommen hast. Zum Thema Kot aufnehmen, Maulkorbtraining, zur Pubertät, zur allgemeinen Akzeptanz- das wurde alles schon oft diskutiert.


    Ich als Nicht-HH halte es auch für gut möglich, dass der Hund merkt, dass du sie ablehnst. Und dass das euer Verhältnis und ihr Verhalten sehr prägt.


    Und du wolltest sie schon mehrfach abgeben, was nicht nur aus dem einen ,auf den Mond schießen'- Thread und diesem hier hervorgeht. Jetzt rät man dir dazu und das ist dann auch nicht ok.


    Wenn du dir das selbst noch nicht komplett eingestehen kannst, was auch ok ist, würde ich auch zur Kontaktaufnahme mit der/dem Züchter/in raten. Auch finde ich den Rat, den Hund kurzfristig bei verantwortungsvollen Freunden unterzubringen eine Überlegung wert

  • DITO....gib ihn zurück, sie werden ein tolles Heim für ihn/sie finden...holt euch einen der passt. Aber stubenrein müsst ihr ihn machen....

    Ich würde mir in der Situation keinen Hund mehr holen.
    Was, wenn der nächste dann auch nicht passt? Auch wieder zurück geben?
    Das wäre dem Hund und auch der Tochter gegenüber nicht fair.


    Das soll jetzt wirklich nicht böse der TS gegenüber gemeint sein!


    Aber wenn ich mit einem Hund und deren „Probleme/Baustellen“ so überfordert bin, die eigentlich zu Trainieren und bewältigen sind (mit oder ohne Hilfe), dann würde ich mir keinen anderen Hund mehr ins Haus holen.


    Den gesundheitlichen Aspekt dazu verstehe ich natürlich.
    Das kann ins Geld gehen! Da kann man schon mal unrund werden.


    An dem Rest kannst Du aber arbeiten.


    Wenn Dein Hund sensibel ist, dann kann er mitunter körperlich auf Deine Ablehnung reagieren.
    Ich habe selbst einen Hund, der durchaus schon auf meinen Stress negativ reagiert hat.

  • Du könntest auch mal die Schilddrüsenwerte überprüfen lassen, grad wenn bei ihr eh mit dem Stoffwechsel was im Argen liegt. Bei Schilddrüsenproblemen kann auch Kotfressen vorkommen und Schilddrüsenprobleme wirken sich auch auf das Verhalten des Hundes aus. Keiner von uns kennt ja deinen Hund und kann sagen, ob ihr Verhalten einfach normal pupertätsbedingt ist, oder eben nicht. Apportierarbeit fände ich auch sehr sinnvoll.

  • Ich würde mir in der Situation keinen Hund mehr holen.
    Was, wenn der nächste dann auch nicht passt? Auch wieder zurück geben?
    Das wäre dem Hund und auch der Tochter gegenüber nicht fair.

    dito...würde mir generell keinen Hund holen, wenn ich erstmal ein Kind erziehn muss...(bitte net wieder bannen :D)

  • Ach Mensch - das tut mir ja leid daß das bei euch so "schiefläuft". So ein bißchen kann ich das Problem mit dem Genervtsein nachfühlen, das Kotfressen ist eurer Beziehung dann auch eher nicht förderlich. Wenn man mal sauer auf den Hund ist bzw ihn "auf den Mond schießen" könnte - und das kommt immer wieder bei HH vor - wenn Hundi in so einer Situation noch Kacke in sich reinschaufelt *iiiiihhgitt*


    Ich kann auch verstehen, daß man es irgendwann quasi persönlich nimmt und an sich und dem ganzen Thema Hundehaltung verzweifelt.
    Die von @pardalisa angesprochene Auszeit finde ich eine wirklich gute Idee! Vielleicht könntest du dich ja auch nochmal mit der Züchterin und einer guten! Trainerin bzw Verhaltenstherapeutin zusammensetzen. Und gemeinsam erarbeitet ihr eine Lösung, damit die Hundehaltung in eurer Familie wesentlich entspannter und erfreulicher wird.


    Könnte die Züchterin den Hund nicht mal für 2 Wochen nehmen? Oder eine wirklich gute, hundeerfahrene Freundin? Damit alle mal den Reset-Knopf drücken können und man sich in der Zwischenzeit einen neuen Plan macht, wie man weiter vorgeht.


    Einen Besuch bei einem Tierheilpraktiker halte ich auch für ratsam, da solltest du dich aber genauestens umhören und nicht zum Erstbesten gehen.


    Alles in allem: ich drücke dir die Daumen, daß du diese "Krise" möglichst gestärkt überstehst und du und Hundi doch noch zu einem tollen Team zusammenfindet.

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