Rückgabe an Züchter? Ich bin überfordert.

  • Hallo,


    ich hänge in einem Tief und stelle unsere Entscheidung einem Hund ein zu Hause zu geben gerade sehr in Frage. Hätten wir nicht eine kleine Tochter, wäre die Entscheidung für mich wahrscheinlich schon klar. Wir haben Maja schon viel beigebracht aber trotzdem scheinen meine Nerven nicht auszureichen. Die ständige Aufnahme von Kot von Maja ekelt mich extrem an und wir bekommen das einfach nicht aus ihr raus. Zudem ist sie auch jetzt mit neun Monaten draussen kaum zu Bändigen und extrem wild. Dann diese andauernden Erkrankungen die langsam auch stark ins Geld gehen... Ich bin dem nicht gewachsen fürchte ich.


    Was soll ich tun? Sie lebt nun seit einem halben Jahr bei uns. Unsere Tochter liebt sie sehr. Für den Traum vom Hund habe ich sogar meine Berufstätigkeit aufgegeben für einige Jahre.


    Verzweifelte Grüße
    Brumsel

  • Kurzfristige Hilfe: Maulkorb angewöhnen und nur noch mit Mauli spazieren gehen. Kackefressen abgestellt.


    Habt ihr einen Trainer, geht ihr in eine Hundeschule? So könnten die Probleme mit der Wildheit in den Griff zu bekommen sein.


    Magst du erzählen, warum du deine Berufstätigkeit für den Hund aufgegeben hast? Kann es sein, dass dich das auch belastet?

  • Hallo!

    Hätten wir nicht eine kleine Tochter, wäre die Entscheidung für mich wahrscheinlich schon klar.

    Scheinbar hast Du schon insgeheim eine Entscheidung getroffen, dieser Satz zeigt das klar und deutlich. Deine Tochter wird es verkraften und Dein Hund genauso!
    Wenn, dann solltest Du es aber jetzt tun. Je länger Du das so noch durchziehst, desto schwieriger wird es für alle Beteiligten.


    Wenn Du wirklich keine Kraft mehr hast, um den Hund gewisse Dinge beizubringen und zu lernen (auch zu untersagen), dann halte ich eine Abgabe des Hundes für das sinnvollste!


  • Habt ihr einen Trainer, geht ihr in eine Hundeschule? So könnten die Probleme mit der Wildheit in den Griff zu bekommen sein.

    Normalerweise rate ich dazu auch.
    Da aber das Thema Geld schon angemerkt wurde, habe ich es dann sein lassen.

  • ganz ehrlich such dir wieder einen Halbtagsjob und lebe dein Leben! Für den Hund auf das eigene Leben derart zu verzichten kann beim besten Willen nicht gut gehen. Ein Hund ist keine Lebensaufgabe sondern nur ein Teil des Lebens. Scheinbar hast du deine Berufstätigkeit ja nichtmal für deine Tochter aufgegben? Schräg, oder?


    Mach kurzen Prozess wenn der Hund Mist baut gibt es eine Ansage, draussen einen Maulkorb drauf und/ oder Schelppleine dran oder du setzt dich da mal so beeindruckend durch dass der Hund kapiert was du möchtest (wichtig nach sowas ist dass du dem Hund ein Alternativverhalten anbietest und dies dann auch wie eine Heldentat belohnst)


    Mach aus dem Leben mit Hund kein solches Drama, das tut keinem Hund gut und einem jungem Hund schon mal gar nicht. Was ein Hund können muss ist der Abruf und irgendein Stoppkommando. Damit ist man so gut ausgerüstet dass man kein Pfui, Sitz, Platz oder Handtstand mehr braucht. Sieht man dass der Hund was aufnehmen will, ruft man ihn zu sich und kann ihn belohnen, sieht man dass jemand kommt ruft man ihn entweder zu sich oder ruft halt und darf schon wieder loben. Da braucht es auch Training zu aber das kann ja in den jeweiligen Situationen nebenbei trainiert werden.


    Was ich sagen will, integriere den Hund in dein Leben und bau nicht alles ringsum nur für den Hund auf! Das klingt hart aber nur so erkennt der Hund dass er nicht der Nabel der Welt ist und er wird sich anpassen und du selbst wirst wieder Luft bekommen und zur Ruhe kommen.

  • Das ist jetzt erst mal nur ein Sammelsurium an Gedanken, aber vielleicht ist ja was dabei:


    Wenn ich von Krankheiten lese, und zeitgleich von Kotfressen, kann das nicht zusammen gehören? Oft fressen Hunde ja auch Kot wenn mit der Darmflora was nicht stimmt. In diesem Fall kann man über eine Darmsanierung und/oder die Ergänzung fehlender Nährstoffe das Problem ohne weiteres in den Griff bekommen.


    Was das generelle Verhalten angeht: Herzlich Willkommen in der Pubertät! Ist bei Hunden eine anstrengende Zeit, wird es auch mit der Tochter mal werden. Die gute Nachricht dazu lautet, das geht vorbei. Da heißt es also mehr oder weniger gelassen bleiben, an Ansprüchen eine Weile nur die notwendigsten stellen, die aber konsequent, und ansonsten abwarten bis diese Zeit von Gehirnumbau und Hormonflut vorüber geht. Jetzt beim Hund, später beim Kind. ;)


    Vor allem meine ich hier aber die Kluft rauszuhören zwischen großen Hoffnungen auf den Traum vom Leben mit Hund, und dem gerade eher alptraumhaft scheinenden Alltag. Nun die Realität ist, beides trifft es nicht. Das Leben mit einem Hund ist keine rosarote Wolke, aber auch kein finsterer Alptraum. Sondern schlicht eben ein gemeinsames Leben mit Höhen und Tiefen. Von daher wäre es vielleicht gar nicht schlecht, wenn du deinen großen Traum gemeinsam mit deinem aktuellen Alptraum gedanklich in die Tonne schmeißt und dich fragst, ob du einfach nur zusammen mit so einem Vierbeiner leben möchtest. Mit all den Höhen und Tiefen, die das so mit sich bringt.

  • Hallo,


    also ich schreibe mal etwas ausführlicher damit klarer wird was los ist. Maja leidet an einer nicht näher bekannten Stoffwechselstörung. Sie braucht daher dauerhaft ein Präparat zum Ansäuern des PH-Wertes da dieser sonst zu hoch ist und dies andauernde Blaseninfekte nach sich zieht. Das Kotfressen kann damit zusammenhängen, muss aber nicht. Weitere Untersuchungen gaben leider keinen Aufschluss. Darüber hinaus leidet sie an einer andauernden vor sich hin schwelenden Vaginose und ist ansonsten sehr infektanfällig.


    Wild war sie quasi von Beginn an. Mittlerweile haben wir es hinbekommen, dass sie zu Hause ruhig ist und nur noch draussen am Rad dreht. Wir waren mit ihr in der Welpenschule aber aufgrund der andauernden Infekte, für die sie mehr als anfällig ist, konnten wir kaum Termine mit ihr wahrnehmen. Momentan sind wir nicht in einer Hundeschule. Sie wird gerade auch das erste Mal läufig weshalb wir in Kürze auch nicht wieder hin können, frühestens danach wieder. Derzeit hat sie offenbar wieder einen Infekt und reiert sich die Seele aus dem Leib.


    An der Maulkorbgewöhnung bin ich schon länger dran aber sobald ich versuche den zu schließen, rastet sie aus und versucht mit aller Macht das Ding los zu werden.


    Abrufbar ist sie draussen nur, wenn sie nicht irgendwo Menschen oder andere Hunde sieht. Dann stellt sie die Ohren auf Durchzug und ist weg. Bei Mensch und Hund rastet sie vollkommen aus, zerrt wie eine Wilde das ich sie langsam nur noch schwer halten kann.


    Meinen Job vermisse ich nicht. Damit hat es garantiert nicht zu tun.


    Brumsel

  • Hallo! :winken:


    Mit 9 Monaten ist dein Hund in der Pubertät, das heißt, er sortiert sich neu im Kopf... blöderweise probieren sich die Hunde in dieser Zeit körperlich aus und schauen „was geht“. Da braucht man als Halter starke Nerven, Ruhe und eine gehörige Portion Humor.


    Dein Hund wird jetzt vielleicht sogar einige Dinge vergessen, die er bereits konnte, also nicht wundern.
    Wenn du tatsächlich meinst, auf Dauer keine Kraft und Energie zu haben für die kommende Zeit, triff die Entscheidung lieber früher als später. Du bist die Erwachsene, und dann musst du das auch vor deiner Tochter vertreten und erklären... aber auch diese Tränen werden trocknen.


    Ich meinerseits hätte auf jeden Fall noch versucht, mit einem Training, begleitet durch einen Hundetrainer, die ganz normalen Baustellen wie Leinenführigkeit, Aufmerksamkeit etc anzugehen.


    Vorerst Schlepp dran und/oder Mauli drauf, wie von meinen Vorschreiberinnen geraten.


    Ein Retriever bringt doch die besten Voraussetzungen dafür mit, zusammen mit seinem Menschen zu arbeiten.
    Womit man dann eben auch gute Auslastung gewähren kann und ein Antrainieren von Alternativverhalten leichter fallen sollte, als bei Rassen, die nicht so kooperativ sind.


    Ich hatte ebenfalls eine nicht ganz einfache Zeit, als Bertha in der Pubertät war, aber diese Schwierigkeiten zu meistern, gemrinsam daran zu arbeiten, hat unsere Beziehung auf eine neue wunderschöne Ebene gebracht. Der Lohn der Mühen und Tränen. Wobei: oft ist der Unsinn ja auch einfach nur witzig, du?


    Hast du denn schon was gemacht mit Apportieren & co?


    Wegen der Gesundheit ist das natürlich Mist, aber hast du eventuell auch mal den Züchter danach gefragt?

  • Was sagt der Züchter dazu überhaupt?
    Ist Rückgabe eine Option?


    "Meine" Züchterin hat auch schon kranke oder verletzte Hunde eine Zeit lang zur Pflege zu sich genommen, wenn die Besitzer damit überfordert waren.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!