Nasenarbeit mit zwei Hunden

  • Hallo zusammen,


    ich habe einen Labbi (3 Jahre) und einen Vizsla (9,5 Monate )und möchte den beiden und mir mit gemeinsamer Nasenarbeit etwas gutes tun.


    Dummerweise hat die Labbi Dame (sie gehört erst seit kurzem mir und fristete ein trauriges Dasein in einer Marina als nicht ausgelasteter Hafenhund inklusive Zwinger und lange Leine) einige Angewohnheiten die mir nicht so schmecken.


    Vor meiner Zeit hat sie sich einige dumme Sachen angwöhnt, die sie leider an den den jungen Vizsla weiter gegeben hat. Hier habe ich wohl nicht genügend aufgepaßt. Sie lassen sich zwar von mir korrigieren, aber wenn ich nicht aufpasse oder abgelenkt bin machen die beiden in diesem Punkt was sie möchten.


    Diese sind nach allem Schnüffeln was auch nur ansatzweise zum Verzehr geeignet ist, Mülleimer inspizieren und Menschen um Essen anbetteln.


    Ansonsten sind die beiden wirklich prima und hören auch sehr gut, aber sobald es ums Essen geht setzt alles aus.


    Da wir jetzt die Lokation / Marina wechseln (wir sind mit dem Schiff unterwegs) möchte ich in unserem neuen Heimathafen mit diesen Gewohnheiten der Hunde brechen und konsequent Regeln aufstellen.


    Beide bekommen genügend zu Essen allerdings zu zwei festen Zeiten und ohne Ausnahme auch nichts vom Tisch. Mein Essen auf dem Boot rühren sie auch nicht an, allerdings sieht es draußen anders aus, inklusive offensiven Bettelns wo gerade gegeessen wird und Selbstbienung bei Kindern und am Strand wenn ich nicht aufpasse.


    Habt Ihr ein paar Tips für mich wie ich die beiden am besten spielerisch wieder einfangen kann und wie würdet Ihr neue Regeln aufstellen?


    Danke schon einmal und beste Grüße!
    Serge

  • Nasenarbeit ist eine feine Sache und Deine Hunde werden sicher Spaß daran haben! Aber mach Dir keine Hoffnung, dass das Müllschlucken und Betteln damit aufhört.


    Mein Hund ist auch imstande, bei der Nasenarbeit kleine Schlenker einzubauen, um nebenbei noch ein paar Häppchen mitzunehmen. Die staubsaugt und kaut zum Beispiel beim Mantrailing ganz nebenbei.


    Mir hat mal ein Trainer gesagt: „Du hast einen Hund mit zwei Nasenlöchern. Eines ist für die Spur und eines für Fressbares.“

  • Schade eigentlich, ich hatte mir eingebildet das könnte so sein. Danke trotzdem für das nette Feedback, Du kannst ja nichts dafür...


    Naja wenigstens werde ich meine Stegnachbarn unter Androhung von körperlicher Züchtigung bitten meine Hunde weder zu füttern noch zu sich einzuladen.


    Das war hier nämlich eine Katatrophe. Allerdings hatten wir hier auch mehr Wechsel als ich im neuen Hafen haben werden und das Restaurant ist auch weiter weg.


    Gibt es denn vielleicht jemanden, der den Staubsauger in den Griff bekommen hat. Menschliche Ausscheidungen gehören nämlich auch dazu und das ist echt uncool.


    Kenne ich zwar von vielen Hunden (auch von unseren früher), aber es muß doch irgend eine Chance geben dem bei zu kommen. Banane wird gerade ausprobiert (war der Rat eines VETs von hier), Harzer Käse brachte keine Erfolg.

  • Google mal nach dem Stichwort "Anti-Giftköder Training". Dafür werden hier und da Kurse angeboten. Das Grundprinzip ist, daß der Hund lernt, herumliegendes Futter nur anzuzeigen statt es zu fressen und sich seine superleckere Belohnung dann beim Hundehalter abholt.
    Der Haken ist, dieses Training wird sich nur dann dauerhaft positiv auswirken, wenn du deine Hunde permanent unter direkter Aufsicht hast und sofort reagieren kannst, wenn sie etwas aufnehmen wollen. Also die typische Hundehaltung in Deutschland - Hund ist entweder im Haus und Garten oder mit dem Besitzer zusammen unterwegs.


    Deine Hundehaltung klingt aber so, als ob deine Hunde sich recht frei in der Umgebung bewegen können, ohne daß du permanent ein Auge auf sie hast. Daß sie In dieser Situation frei zugängliches Futter verweigern, wirst du wohl kaum erreichen können. Du must bedenken, daß der Hund seit seiner Domestikation als "Abstauber" von den herumliegenden Essensresten der Menschheit lebt, du arbeitest also gegen sehr alte Triebe an.
    Ähnliches gilt für das Betteln, da deine Hunde schon sehr oft gute Erfahrungen mit erfolgreichem Betteln gemacht haben, hast du nur dann eine Chance, wenn du zukünftig jeden Erfolg bei jeder Person verhinderst.



    Dagmar & Cara

  • Das ist interessant mit den Giftködertraining. Da werde ich mal schauen, Danke dafür. Hoffe das bekomme ich alleine auch mit den zwei hin.


    Daß meine Hunde frei leben stimmt bedingt. Die Labbi Hündin habe ich von der Marina adoptiert, die war früher ein Strassenhund und hatte dadurch halt den Drang überall Futter zu finden.


    Dann lebte sie hier ohne Struktur und richtiges Herrchen und hat wenn sie mal sich davon gestohlen hatte, keine Gelegenheit ausgelassen den Staubsauger zu geben. Die Labradorgene lassen grüßen.


    Dummerweise wurde sie obendrein regelmäßig von dem einen Marina Restaurant mit Futter angelockt und aus der Küche heraus gefüttert. Ist nicht wirklich gut angekommen als ich das unterbunden habe, aber das passiert jetzt nicht mehr.


    Wenn wir das vorbei kommen ist aber immer noch der Hang da dort vorbei zu schauen oder wenigstens unter den Tischen kurz zu saugen oder mal schnell bei Gästen zu betteln.


    Der kleine Blödmann seines Zeichens Vizsla hatte sich nach der Eingewöhnung vorgenommen mal den Steg zu erkunden. Ich fand das am Anfang ganz gut, damit er auch mal ohne mich klar kommt.


    Dummer weise haben dann die Leute auf den anderen Booten angefangen ihn zu füttern, weil er ja so süß ist, was ich total daneben finde. Bis ich das gecheckt hatte war es dann schon zu spät.


    Hier sind durch die Strategie der tageweisen Yachtvermietung halt viele wechselnde Leute auf dem Steg, die man nach wenigen Tagen nie wieder sieht. Das was sie zurück lassen sind nur die schlechten Angewohnheiten meiner Hunde.


    Ansonsten leben die beiden auf dem Steg schon recht frei weil der eben ein Tor hat wo sie nicht raus kommen. Außerhalb mit mir dann auch viel ohne Leine, aber bei mir.


    Unterbrochen von kleinen oder großen Staubsauger-Aktionen in der nahen Umgebung. Nach dem Motto, bin gleich da, muß hier nur noch schnell was sauber machen.


    Jetzt nach den schlechten Erfahrungen halte ich sie mehr auf dem Boot, damit die anderen keinen Blödsinn mit Ihnen anstellen.


    Werde in der neuen Lokation aber wirklich streng darauf achten, daß keine Fütterungen statt finden, weil ich es eigentlich gut finde, daß sie nicht die ganze Zeit an Bord rumhängen.


    Da müssen dann halt die anderen Eigner mal mitziehen. Das werde ich schon irgendwie durchsetzen. Dort gibt es ja fast keine Fluktuation, so daß es eigentlich funktionieren sollte. Ansonsten halt zur Strafe ein wenig aus der Nase bluten.

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