Hund während der Ausbildung

  • Guten Tag,
    ich heiße Hermann und bin 17 Jahre alt. Ich fange diesen September meine Ausbildung als Landwirt an. Das erste Jahr ist Vollzeitschule, aber ab dem 2. Lehrjahr arbeite ich dann in einem Bauernhof bei mir in der Gegend, bei dem ich dann mit hoher Wahrscheinlichkeit auch wohnen werde. Ich ziehe nächstes Jahr also aus.
    Ich habe mir überlegt vielleicht nächstes Jahr eine Hündin anzuschaffen (ab ca. August wenn die Sommerferien dann beginnen, sodass ich mich die ersten 1-2 Monate intensiv um die Welpin kümmern kann).
    Folgende Rassen kämen für mich in Frage:


    -Kromfohrländer
    -Parson Russel Terrier
    -Jack Russel Terrier
    -Beagle


    Als Landwirt kann ich die Hündin während der Arbeit, die meiste Zeit um mich haben (in den Weinreben, im Stall, bei den Baumfeldern usw.). Dass ich auch direkt beim Betrieb wohne, habe ich ja erwähnt. Ich lebe überhaupt in einer ländlichen Gegend, und es gibt viele Möglichkeiten, wo ich dann während der Mittagspause Gassi gehen kann und wenn Feierabend ist sowieso.
    Mitunter gibt es selbstverständlich (längere) Momente während der Arbeitszeit, in denen ich sie dann nicht mitnehmen kann und wo sie dann auch hinderlich sein kann (wenn ich z.b. lerne mit dem Traktor zu fahren, bzw. generell auch Arbeiten außerhalb des Betriebes, die dann schon mal eine Hälfte des Arbeitstages beanspruchen (ca. 4 Std.).


    In meiner Freizeit kann ich sie in der Regel auch immer zu meinen Freunden mitnehmen (einer wohnt dann auch schon alleine, wir haben einen Bauwagen, wo wir uns als treffen können...).


    Meine Erfahrung mit Hunden:
    Wir hatten in meiner Familie für 1-3 Jahre einen Jack Russel Terrier (ich war da noch sehr klein, kann mich da nicht mehr so ganz entsinnen)
    Als meine Stiefmutter bei meinem Vater einzog nahm sie ihren Border Collie mit, sie (den Hund) kenne ich seit etwa 5/6 Jahren.


    Ich wollte hier jetzt einfach mal fragen was ihr davon haltet. Vielleicht war jemand schon mal in derselben Situation und kann darüber was sagen. Für alle Ratschläge, Meinungen und konstruktive Antworten bin ich dankbar. Wäre es euer Meinung nach verantwortbar mir dann eine Hündin anzuschaffen? In erster Linie ist es mir wichtig, dass es der Hündin gut geht und sie artgerecht leben kann, und ich auf dieser Grundlage eine enge Bindung aufbauen kann. Ein treuer Begleiter ist mir wichtig.
    Ich will keines falls, dass sie dann irgendwie versauert, das wäre nicht zu verantworten und mit ansehen könnte ich es noch weniger.


    Vielen Dank

  • Nur ein kurzer Einwurf zum Beagle und Rassen mit ähnlicher Jagdmotivation: Wenn der Hund freilaufen soll auf dem Hof, dann wäre ich da sehr vorsichtig. Ich hab einen Gassibeagle, den ich häufiger mit auf unsere Runde nehme, und kenn ansonsten mehrere vom Sehen, insofern kenn ich die Rasse ein wenig. Bei den Beagles, die ich kenne, würde das nicht funktionieren, da wäre dauernd die Nase auf dem Boden und die Ohren auf Durchzug und der Hund würde sich irgendwo in die Wildnis schlagen, wo sich die Hasen und Rehe tummeln ... Viele Rassevertreter sind nur mit viel Training und dann auch nur eingeschränkt ableinbar (selbst wenn man beim Spaziergang mit der Aufmerksamkeit beim Hund ist, aber du wirst dich ja vorrangig auf deine Arbeit konzentrieren müssen und kannst nicht dauernd de Hund wieder einsammeln). Das stell ich mir schwierig vor, wenn der Hund auf einem nicht eingezäunten(?) Hof so halb-beaufsichtigt den Tag verbringen soll.
    Bei den Terriern wäre ich da ähnlich vorsichtig, da kenn ich aber weniger, vielleicht beschränkt sich da das Jagen auf Mäuse und Ratten am Hof. Beim Kromi weiß ich's nicht.
    Nur so als Idee: Vielleicht ein Entlebucher Sennenhund? Die sind anscheinend recht zuverlässig hoftreu und haben kaum Jagdtrieb, dafür allerdings Wachtrieb und möchten gerne durch Hundesport o.ä. ausgelastet werden. Vielleicht lohnt es sich, die Rasse mal näher anzuschauen. Ich kenn nur ganz wenige und nur vom Sehen. Nur so als Gedanke mal. :smile:

  • Ich kann @Elin. nur zustimmen, prinzipiell sicher Umstände, wo es einem Hund gut gehen kann. Aber von einer Rasse mit solchen Jagdambitionen würde ich dir definitiv auch abraten, das ist dann nämlich kein Mitläuferhund, sondern einer, bei dem du ständig in Habachtstellung sein musst, dass er seiner Passion nicht nachgeht.
    Wieso soll es denn unbedingt eine Hündin sein?

  • Hey Hermann :winken:
    Willkommen im Forum :smile:


    Klingt doch perfekt für einen Hund :bindafür:
    Aaaaaaaaaaaaaber weisste was? Fang erst mal die Ausbildung an!
    Du wirst Dich auf so vieles konzentrieren müssen, da willst Du Dir nicht noch Sorgen um Deine Hündin machen müssen, wie es ihr wohl grad geht, ob sie in Sicherheit ist, ob sie Unsinn anstellt...
    Ein Hund wird Dich stressen, das verspreche ich Dir.
    Tu' Dir und vorallem dem Hund das nicht an.


    Fang an mit Deiner Ausbildung, schau wie's läuft! Und wenn Du Dich im Berufsleben eingerichtet hast, dann schau doch mal in einem Tierheim vorbei. Spar Dir den Welpen bis Du Dich in Deinem Leben so eingerichtet hast, dass Du Zeit und Geld für den Hund hast.


    Ja ich finde Du sollst einen Hund haben, unbedingt! Klingt einfach traumhaft :herzen1:
    Aber zuerst musst Du Dich in Deinem Leben wohl und sicher fühlen - und Deine Ausbildung wird Dich ein, zwei Mal durchschütteln :smile:
    Das soll so :smile:
    Also hab Geduld und sei im Sinne Deiner Hündin (!) vernünftig und gedudig.


    ...muss man traktorfahren echt lernen? :D

  • Henry habe ich auch während meiner Ausbildung gekauft. Aber nicht direkt zu Beginn, sondern Mitte 2tes Jahr. Auch konnte ich ihn nicht mit ins Büro nehmen, da Kollegen Angst vor Hunden hatten. Meine Eltern haben mich unterstützt beim Sitten und Erziehung.
    Bei einem Welpen will ich anmerken, er kann dir nicht den ganzen Arbeitstag dir auf dem Hof folgen. Du wirst auch keine Zeit finden zu erziehen. Schlieslich muss auch die arbeit erledigt werden.
    Generell klingt es gut für einen Hund. Aber am Anfang brauch man schon einen Sitter. Denn auch ein erwachsener Seconhandhund braucht Zeit zum Einleben, gegenseitiges kennen lernen und Erziehung.
    Nicht jeder Hund kann alleine auf einem Hof umherwandern. Einige fangen an in der Umgebung zu streunen und das ist wohl nicht erwünscht oder?

  • Hier leben auf den Höfen überwiegend kleine (Jack Russel)Mischlinge, wobei es auch einen reinrassigen Parson Jack Russel gab. Die kleinen Hunde der Bauern sehe ich öfter mal auf dem Traktor mitfahren, die Großen bleiben zuhause.
    Ich kann mir schon vorstellen, dass ein Jacky passen könnte, wobei man den Jagdtrieb nicht unterschätzen sollte. Allerdings scheint sich dieser nicht so stark auszuprägen wenn der Hund auf dem Hof mit Tieren aufwächst und den ganzen Tag "beschäftigt" ist mit Dabeisein.

  • Der Wichtigste Punkt dürfte sein, ob die Bauern auf dem Hof überhaupt einen Hund erlauben.
    Er ist dann ja dein Arbeitgeber und kann somit darüber entscheiden, ob du den Hund mit zur Arbeit nehmen darfst. Wenn er zeitgleich noch Vermieter ist, dann liegt die Hundehaltung ja auch hier in seiner Hand.

  • Erstmal vielen Dank für die (bisherigen) Antworten!


    Ja, auch viele meiner Freunde haben mir geraten damit lieber zu warten. Nichts steht mir ferner einen Hund anzuschaffen, dem es dann unter meiner Obhut nicht gut geht.
    Einen Welpen würde ich bevorzugen, weil ich im meinem Bekanntenkreis immer wieder davon gehört habe, wie schlecht sich Hunde aus Tierheimen einleben und diese oft Probleme gemacht haben. Natürlich ist das nicht bei allen so.


    @Elin. An einen Entlebucher Sennenhund habe ich noch nicht gedacht, aber eigentlich auch eine gute Wahl, ja.
    Terrier habe ich schon mehrere kennen lernen dürfen, deren Wesen passen einfach gut zu meiner Person. Deshalb habe ich an solche Rassen gedacht. Für mich ist auch
    wichtig, dass der Hund ausdauernd ist, weil ich bei mir in der Gegend oft mal mit dem Rennrad von A nach B unterwegs wäre.


    @FrauBre Warum lieber eine Hündin? Ich weiß, klingt etwas blöd aber ich möchte meinen Hund nicht kastrieren lassen müssen oder sowas. Ich weiß, Weibchen sind da mitunter
    nicht anders, aber erfahrungsgemäß ist das da nicht nötig. Und vom Temperament her würde eine Hündin auch besser zu mir passen als ein Männlein.

  • Du solltest dir bei einer Hündin halt vorher klar überlegen, wie du sie vor einer ungewollten Trächtigkeit schützt!


    Hier laufen so einige Hofhunde herum und die Hündinnen sind alle kastriert, weil es für die Bauern ziemlich schwierig zu sein scheint, sie während der Läufigkeit dauerhaft bei sich zu behalten oder eben sicher wegzusperren, wenn sie kein Auge drauf haben.


    Ist zwar meist nur zweimal im Jahr für ein paar Wochen (wenn man ganz, ganz genau drauf achtet eigentlich nur jeweils ein paar Tage) so, aber dafür muss man dann auch einen Plan haben. (das ist bei einem Bürohund ja noch recht einfach, weil man da einfach während der Arbeit die Türen zu machen kann und somit nicht immer einen Blick drauf haben muss, aber draußen im Freien müsste man den Hund ja in der Zeit wirklich an sich binden).

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