Großer Schweizer oder Berner Sennenhund?

  • Hallo zusammen,


    gibt es hier Sennenhundhalter?


    Unser Hund wird nächstes Frühjahr 7. In uns brodelt die Frage,
    Zweithund oder doch lieber Nachfolger?


    Wir haben uns etwas in die Sennen Hunde verschossen. Speziell die beiden großen,
    Berner und Großen Schweizer. Selbst wenn wir erst mal keinen zweiten bekommen würden,
    finde ich es trotzdem wichtig, sich ausreichend zu informieren.


    Daher die Frage: Denkt ihr, dass ein Sennen Hund grundsätzlich zu uns passen würde?
    Vielleicht ein paar Worte zu unseren Lebensumständen:
    Wir haben ein Eigenheim mit Garten. Wir gehen zwar beide arbeiten, meine Mutter betreut aber ab Mittags den Hund
    und die Option Homeoffice bzw. Stundenreduzierung steht bei einem von uns ebenfalls noch im Raum.
    Wir gehen viel wandern, fahren leidenschaftlich gerne nach Holland und möchten einen robusten Hund,
    brauchen keinen Kadavergehorsam, (Sturheit sind wir mit Bulldogge ausreichend gewohnt xD ), ein wenig Schutztrieb wäre jedoch wünschenswert,
    ich bin öfters alleine auch mehrere Tage lang und wir wohnen ein wenig "auf dem Präsentierteller". Unser jetziger Hund sieht zwar für Laien etwas
    "gefährlich" aus (habe ich mir sagen lassen, ich finde eher er hat ein totales Babyface) aber er bellt noch nicht mal, wenn es klingelt.
    Uns ist klar, dass wir die nötige Kraft und Konsequenz aufbringen müssen für einen Hund in der Gewichtsklasse, zumal wir auf jeden Fall auch
    beim Rüden bleiben möchten. Gerne möchten wir auch mit dem nächsten Hund die Begleithundeprüfung ablegen (ist jedenfalls mal so ein Gedanke).
    Was spricht für den Berner und was eher für den Großen Schweizer?
    (Entlebucher oder Appenzeller kommen für uns nicht in Frage)


    So, jetzt ihr. Wir sind um jede Info dankbar!!! :smile:


    Grüße, Tina

  • Tut mir leid, dass du noch keine Antwort bekommen hast. Vielleicht ging dein Posting versehentlich unter zwischen den ganzen neuen Postings.


    Ich kann nichts Sinnvolles schreiben zu deinen Fragen, aber eventuell melden sich nun User mit Hundeerfahrung, jetzt wo der Thread einen neuen Beitrag hat :winken:


    Gibts hier User mit Berner oder Großen Schweizer Sennenhunden? Oder allgemein, mit Sennenhunderfahrung?
    So spontan fallen mir keine ein.

  • Hallo,


    danke fürs Verlinken @Hektorine :)


    Also wir haben inzwischen unseren zweiten Berner Sennenhund. Für uns als Familienhund ist er absolut perfekt.
    Ich wollte immer einen großen Hund und dann eben auch einen Rüden. Den beiden großen Sennenhundrassen sagt man ja eine gewisse Sturheit nach, das kann ich nur bestätigen xD


    Das, was Du beschreibst, scheint gut zu passen.
    Woran ich beim Berner denken würde ist, dass die Fellpflege echt nicht zu unterschätzen ist. Wenn ich es finde, dann kann ich Dir mal ein Photo vom "normalen Bürsten" zeigen ...
    Außerdem erfordert so ein großer Hund - Rüden wiegen so um die 45- 50kg und sind ca. 65-70cm groß - wirklich zuverlässigen Gehorsam ... oder Kraft. Da ist dann die Frage, ob Deine Mutter das auch schafft? Meine Mutter könnte unseren nicht halten. Als unser erster mal hinter der Katze des Nachbarn her ist, sah ich aus, als wär ich unter einen LKW geraten, weil ich dachte ich hätte die Leine im Griff ...
    Begleithundprüfung ist meiner Meinung nach gar kein Problem.
    Das mit dem Wachen ist so eine Sache. Unser erster Berner - Iwan - hat nie gebellt, aber er hat durchaus entschieden, wen er ins Haus lassen wollte und wen nicht. Da war sogar der Besuch einer Freundin ein Problem, weil er die, aus welchem Grund auch immer, nicht leiden konnte. Das erforderte dann schon Management.
    Bodo bellt auch nicht, ist aber auch sehr viel unsicherer und verlässt sich da total auf mich.


    Die großen Schweizer - da kenne ich drei - habe ich alle als ernster in Erinnerung.
    Die wachen und schützen auch mehr.


    Für den Berner spricht, dass er absolut loyal seiner Familie ist. Er freut sich immer dabei zu sein, ist super zum Kuscheln. Sanft zu den Kindern (muss man natürlich üben), er will gefallen und unsere hatten in der Hundeschule beim Fährtensuchen viel Spaß. Iwan war eine absolute Wasserratte, der hatte in den Niederlanden am Strand einen Heidenspaß.


    Nun die Nachteile:
    Unser Iwan wurde nicht mal vier Jahre alt, er hatte Krebs. Das ist bei den Bernern tatsächlich ein größeres Problem als HD oder ED (wenn man aus guter Zucht holt).
    Die Fellpflege kann wirklich ... ja ... enorm sein. Hängt auch ein bisschen vom Typ ab, Bodo hat kürzeres Fell als Iwan es hatte.
    Große Hunde sabbern. Aber das kennst Du vielleicht?
    Die Sturheit - wobei ich das ja liebenswert finde ;) - erfordert, dass man in der Erziehung konsequent ist, sie sind ganz schön clever, wenn sie einmal was für sich entdeckt haben.
    Einige meiner Freunde, die Berner haben, berichten von Nierenproblemen. Auch das scheint leider vermehrt aufzutreten.


    Hm ... Viel mehr fällt mir jetzt gerade nicht ein, aber wenn Du noch was wissen magst, dann frag ruhig einfach direkt :)
    Ich guck jetzt hier öfter rein :)
    Wahrscheinlich kommt gleich noch jemand und warnt Dich wegen der kurzen Lebenserwartung. Ich kenne inzwischen viele Berner, die über 8 Jahre geworden sind. Das ist natürlich kein Vergleich zu einem kleineren Mischling oder auch Rassehund, die gern 15 Jahre werden. Aber trotzdem würde ich mich immer wieder für einen Berner entscheiden.

  • Wir haben einen Berner Mix. Er hat gesundheitlich fast alles abgegriffen was es beim Berner gibt.
    Für uns kommt kein Berner mehr in Frage. Es sind tolle Hunde aber die haben so viele gesundheitliche Baustellen.


    Was verstehst du unter robust?
    Wie lange geht ihr so wandern?


    Als unser Berner noch gesund war, ist er auch 2,5 Stunden mit uns spazieren gegangen. Er musste es zwar nicht unbedingt am Stück haben und fand es auch nicht immer so toll. Aber er hat es mitgemacht.


    Er ist jetzt 8 Jahre alt. Seit er ca. 6 Jahre alt ist darf er nur noch 1,5 Stunden am Tag laufen und nur max. 1 Stunde am Stück. Er hat das Cauda Equina Syndrom, das Berner gerne mal bekommen, und eine verkalkte Schulter und darf deswegen nicht mehr so viel laufen.
    Zur Zeit mag er noch nichtmal 45 Minuten am Stück laufen.


    Beim Großen Schweizer weiß ich nur von Epilepsie. Wie häufig das bei der Rasse auftritt weiß ich allerdings nicht.


    Man muss bei beiden Rassen damit rechnen das sie "recht früh" nicht mehr so lange spazierengehen können oder wollen.


    LG
    Sacco

  • Ich hatte bis vor kurzem ebenfalls jahrelang Berner Sennenhunde zusammen mit Cavaliere.


    Sie sind absolut tolle Bären, kinderfreundlich, Familienhunde, Stur (aber nicht so heftig wie bei Bully‘s), schmusig, ruhig, aber auch wachsam (unsere waren es jedenfalls).


    Allerdings kann ich nichts sagen, ob sie Stundenlange Wanderungen mitmachen. Aber ich meine, dass es viele Besitzer machen, sich was den Schweizern Sennen angeht.


    Haus und Garten sind für diese Hunde ein MUSS, da habt ihr schon mal gute Voraussetzungen ;) sie lieben es einfach draußen zu sein.


    Nachteil bei Berner: Viele erreichten gerade 6-8 Jahre, manche nicht mal das :/ Wir hatten immer Glück, unsere wurden 11,5 und 12 Jahre.

  • Denkt ihr, dass ein Sennen Hund grundsätzlich zu uns passen würde?

    Ja!


    Stundenlange Wanderungen sind (bei einem gesunden Hund) kein Problem, die latschen auch stundenlang den Berg hoch mit den Kühen und Schweinen, sind auf der Alp am rumwandern und latschen dann auch wieder runter :smile:


    Guck Dir die Linie gut an, es gibt bei beiden der gewünschten Rassen ein paar mit ...Knall.
    Es sind nicht mehr immer so zuverlässig die Hunde, die man so kennt von Früher. Nervös, wesenschwach, dann vielleicht noch kombiniert mit Schmerzen... nicht immer so spassig.


    Den Grossen Schweizer empfinde ich als griffiger als den Berner Sennenhund (ich rede von den Knallfreien, gell).



    Ich finde Du passt gut zu so einem Hund :bindafür:
    Besuch doch bei Gelegenheit eine Ausstellung der jeweiligen Rasse, ist grad bei den Bernen extrem aufschlussreich.

  • Danke ihr Lieben für die vielen Ratschläge.


    Also so generell tendiere ich schon eher zum Großen Schweizer... auch optisch. Ich weiß, man soll sich den Hund nicht nach dem Aussehen aussuchen aber wie ja schon beschrieben wurde, die Fellpflege scheint ja wirklich nicht unerheblich zu sein.


    Dass meine Mutter auch mit dem Hund zurecht kommt ist mir auf jeden Fall ein Bedürfnis. Zum einen bin ich ein Stück weit auf ihre Kooperation angewiesen und ich weiß, dass sie einfach wahnsinnig viel Freude damit hat. Bei dem Punkt ist mir auch noch ein wenig unwohl, allerdings möchten wir so gerne etwas größeres... da müssen wir wirklich noch eingehend drüber nachdenken.


    Die generellen Themen wie Treppen steigen, Magendrehung, Sabbern, Futter- und Kostenaufwand etc. sind uns bewusst. Nando mit seinen 30 kg schaufelt auch schon gut was weg ;-). Ein großes Auto haben wir, das ist alles nicht das Thema...


    Was die Lebenserwartung des Berner angeht, habe ich jetzt auch schon viel Horrorgeschichten gehört... das schreckt mich etwas ab. Irgendwelche Problemchen haben die großen Rassen ja fast alle, bei HD angefangen. Denke, das muss man schon immer mit bedenken. Aber ich möchte mich ungern mit 7, 8 Jahren schon von dem Hund verabschieden müssen... Unser Dicker ist 7, ich werde verrückt bei dem Gedanken...


    Zum Wandern: Aktuell gehen wir mit Nando Strecken von höchstens 10 km. Und das auch nur Herbst bis Frühjahr. Die marschiert er auch freudig mit. Die 10 km Touren gehören auch eher zur Ausnahme. Wir wollen keine stundenlangen Gewaltmärsche oder Bergtouren gehen. Aber wir sind gerne in der Natur unterwegs, mein Mann ist angehender Jäger (wir wollen allerdings bewusst keinen Jagdhund, brauchen auch keinen) und ich möchte den Hund schon gerne auch mitnehmen können.


    Wir machen uns mal weiter Gedanken... Gerne hätten wir auch wieder einen Molosser, aber da sind die Lebenserwartungen auch sehr gering... und viele leiden an Allergien, Atemproblemen, etc...


    Ich möchte mir mal ein Buch kaufen zu den Sennenhunden, wenn wer einen Tipp hat zu einer alternativen Hunderasse, da sind wir absolut offen für.


    Lieben Dank nochmal an alle, die bisher kommentiert haben :)

  • Ach Quatsch, jeder hat sein optischen Vorlieben und ganz ehrlich? Ich habe bisher immer Hunderassen, die mir optisch absolut gefallen ;) Aber ich sage auch nein zu optisch tollen Rassen, wenn der Charakter oder die Gesundheit nicht für mich konform gehen.


    Hast du dich denn schon mal mit anderen Rassen auseinandergesetzt? Auf was stehst du denn so optisch?

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