Wie komme ich dem Hochspringen und Schnappen bei?

  • Hallo ihr Lieben,
    mein Golden-Retriever-Rüde Tony ist jetzt 18 Wochen alt, also fast schon ein Junghund. Ich verfolge das Forum regelmäßig und scheine insgesamt einen Hund im unteren Anstrengungsbereich zu haben. :gut: Er ist 22 Stunden des Tages ruhig, schläft, kaut, beschäftigt sich mit einem Spielzeug, schnüffelt draußen rum, wenn wir unterwegs sind. Trotzdem gibt es natürlich Baustellen, bei denen ich nicht weiß, wie ich ihnen begegne und ganz schön überfordert bin bis hin zu verzweifelt, weil ich diesen Hund dann nicht verstehe und befürchte, alles ganz falsch zu machen.
    Das schwierigste ist, dass Tony, wenn er ...tja...spielen will?... überfordert oder gelangweilt ist...? an mir hochspringt und schnappt und beißt. Das tut inzwischen wirklich weh, wenn er mich erwischt. Außerdem hab ich hier schon einen Stapel Klamotten, die zur Kunststopferei müssen. Weggehen und ignorieren geht nicht, weil er mir dann hinterher läuft und mich von hinten attackiert. Das geht manchmal eine Viertelstunde lang. "Einrahmen" probiere ich, das geht nicht, er knurrt und windet sich die ganze Zeit, selbst, wenn ich ihm "omm..." ins Ohr flüstere. Gestern hab ich ihn drei Mal hintereinander kurz ins Schlafzimmer gesperrt (ich weiß, ganz falsch), aber ich wusste einfach nicht, wie ich den Hund beruhigt bekomme. Manchmal funktioniert Spielzeug ins Maul, aber auch nur bedingt. Er will lieber in mich reinbeißen, hab ich den Eindruck. Ich muss dazu sagen, dass er das nur bei mir macht und in sehr abgeschwächter Form bei meinem Mann. Bei meiner Katze, bei kleinen Kindern und Babys ist er fast zärtlich, selbst, wenn die ihm aus Versehen in die Lefzen kneifen. Er spielt auch sehr sozial mit anderen Hunden und ist - wie gesagt - die meiste Zeit des Tages ausgeglichen und auch oft sehr schmusig. Aber diesen Spring- und Schnapp-Anfällen komme ich nicht bei und außerdem machen sie mir Sorgen. Da ist keine Spur von Beißhemmung. :???: Habt ihr einen Rat, was ich da machen kann oder wo vielleicht das Problem liegt?
    Danke euch schon mal sehr sehr doll,
    Katrin mit Tony

  • Da der Hund m.E. nicht überfordert zu sein scheint und das daher höchstwahrscheinlich keine Übersprungshandlung ist, liest sich das für mich als wenn er deine Aufmerksamkeit haben möchte und so ausprobiert wie weit er bei dir gehen kann.
    Bis jetzt hatte dieses Verhalten ja anscheinend für ihn keine ausreichend negativen Konsequenzen.


    Ich persönlich mache dem Welpen/Junghund in so einem Fall körperlich und verbal verständlich, dass es SO nicht geht und er das sofort zu unterlassen hat.
    Dabei kommt es natürlich sehr auf die Körperhaltung und die eigene Ausstrahlung an ob der Welpe einen dann ernst nimmt oder nicht. Das alles sollte nicht hektisch, sondern mit ruhiger Austrahlung passieren, denn je hektischer und lauter man selbst ist, desto hektischer und vehementer wird i.d.R. der Hund und macht dann ein Spiel aus dem Ganzen.


    Ich finde dieses Video dazu gar nicht schlecht:
    [media]https://www.youtube.com/watch?v=QX51ora8sPY[/media]

  • Dabei kommt es natürlich sehr auf die Körperhaltung und die eigene Ausstrahlung an ob der Welpe einen dann ernst nimmt oder nicht.

    Genau das wird das Problem bei der TE sein... Ihre Reaktion auf das Verhalten des Welpen wird von selbigem nicht verstanden. Er denkt, sie will spielen und dreht dann nur noch mehr hoch.


    @KatrinQ Ist Tony euer erster Hund? Seid ihr bereits mit ihm in einer Hundeschule bzw. habt ihr einen Trainer?


    Ich würde dir raten, dich in Zukunft sofort wenn er mit diesem Verhalten beginnt zu entziehen (aufs Klo gehen, etc.) und erst wenn er sich beruhigt hat wiederkommen. Parallel würde ich schnellstmöglich schauen, wie ihr an einen kompetenten Trainer kommt, der euch zeigt, wie ihr mit dem Hund kommunizieren könnt, damit es für ihn verständlich ist.


    Ihr habt später einen großrahmigen, schweren (40kg+) Hund, der nach Möglichkeit den gängigen Etikette beherrschen sollte...

  • @Dackelbenny
    Danke dir für das Video. Hab die ganze Serie gleich mal bei YouTube gesucht. Das werde ich mal probieren. Leider hätte ich das schon eher machen müssen, er ist jetzt nicht mehr so ein kleiner Kuschelwelpe wie der in dem Film... Dass Körperhaltung und Ausstrahlung bedeutsam sind, weiß ich. Nur ob ich es richtig mache, weiß ich nicht. Es sieht ja keiner zu... :schweig:


    @RafiLe1985
    Ja, Tony ist unser erster Hund. Und es ist mir klar, wie groß er wird und - dass er sich benehmen können soll, ist mir auch klar. Darauf musst du mich nicht hinweisen. Deswegen frag ich ja. (Und, ja, wir sind in einer guten Hundeschule. Aber alles auf einmal lernt ein Hund dort auch nicht.)
    Abgesehen davon ist das mit dem "sich entziehen" eine gute Idee. Das werde ich machen. Aber wie oben schon gesagt - ob meine Körperhaltung und sonstige Ausstrahlung was Falsches sagt, das krieg ich wohl nicht so gut mit... :hilfe:

  • dich in Zukunft sofort wenn er mit diesem Verhalten beginnt zu entziehen (aufs Klo gehen, etc.) und erst wenn er sich beruhigt hat wiederkommen.

    Also, ich renne garantiert nicht auf´s Klo und warte da ab, bis sich davor ein überkandidelter Youngster wieder beruhigt hat.
    Warum er das macht, kann dir hier wohl niemand sagen, hört sich für mich aber eher nach Respektlosigkeit gepaart mit den "berüchtigten 5-Minuten" an...
    Ich würde so einem kurz und knackig den Mupf lüften (so wie das meine alte, absolut sozialkompetente Borderhündin auch machen würde, die sich solche Unverschämtheiten never ever gefallen lässt). Ich lasse es definitiv nicht zu, dass mein Hund mich verletzt und meine Klamotten zerreisst. Und nein, damit ist kein Verprügeln oder ähnliches gemeint.
    Ansonsten als Sofortmassnahme anbinden oder (wie du schon gemacht hast, ich finde das völlig in Ordnung) den Hund wegsperren.

  • Ja klar, hau dem Scheissköter eins auf die Fresse, dann lernt er das schon :headbash:


    Nu komm, willst Du Deinen Hund echt schubsen und kneifen?
    Ich find' das fürchterlich.
    Sissi-ich findet sowas


    [media]https://youtu.be/lC_OKgQFgzw[/media]


    viiiel intelligenter :smile:
    heisst beibringen was Du willst, nicht warten bis zu grob werden musst.
    Ist einfacher, macht mehr Spass :smile:

  • Ich meine damit, dass ich bei ersten Ansatz des Hundes, mich so zu attackieren, wie du beschrieben hast, ich richtig sauer werde, dass körpersprachlich auch ausdrücke, den Hund grob wegschubse, auf ihn zugehe und mit drohend tiefer Stimme ihn regelrecht von mir wegtreibe. Da kann ruhig die Rute mal runtergehen, der Hund deutlich einen Schreck bekommen, warum Frauchen jetzt zum feuerspeienden Drachen mutiert ist. In dem Moment, wo er sich von mir wegbewegt und auch auf Abstand bleibt (und nicht nur zur nächsten Attacke startet), ist alles wieder gut. Der Ärger muss wie weggeblasen sein. Dann aber kein großes Lob, sonst könnte er sofort wieder aufdrehen. Ranrufen, kurzer Streichler, und alles ist gut.

  • Ja klar, hau dem Scheissköter eins auf die Fresse, dann lernt er das schon

    Davon ist nicht die Rede.
    Aber der Hund macht es jetzt, mehrfach am Tag, tut seiner Besitzerin weh, zerreisst Kleidung...

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