Hund jault, wenn er alleine ist

  • Hallo,


    ich weiß, es gibt schon 100te Beiträge zu diesem Thema, aber jeder Fall ist nun mal anders und deswegen schilder ich euch hier auch mal meine Situation ;)


    Also wir haben Nikki (3,5 Jahre) am Mittwoch bei ihrer Pflegestelle abgeholt. Weil sie so lang ist, vermute ich dass ein Dackel/Corgie? in ihr steckt. Sie wurde schon mal vermittelt und, aber die damaligen Besitzer musste sich wegen eines Umzuges für einen Hund entscheiden und habe daher die jüngere abgegeben. Sie wurde auch gut von den Vorbesitzer erzogen, läuft super an der Leine, bellt keine anderen Hund an und wenn doch mal ein Artgenosse blöd kommt, juckt sie das auch gar nicht :).


    Auch wurde uns gesagt, dass sie keine Probleme mit dem alleine sein hat, denn sie war auch damals immer +/- 5 Stunden alleine, was uns sehr wichtig war, weil wir beide Vollzeit berufstätig sind (mein Freund und Ich arbeiten beide in Gegenschichten, deswegen kam uns das mit den 5 Stunden ganz gut). Bei uns wäre sie manchmal auch 6 Stunden alleine. Jedoch haben wir schon Gassigeher bei Freunden organisiert, die dann kurz mit ihr ne Runde drehen.


    So nun ist es so. Gestern hab ich sie das erste mal für etwa 3 Stunden alleine gelassen. Hat ganz gut geklappt. Hat nach etwa 10 Minuten angefangen zu jaulen (auch nicht allzu laut) und sich dann hingelegt und den Rest geschlafen.


    Heute war ich wieder für mehrere Stunden außer Haus und es war dann doch etwas "schlimmer" also zuvor. Zwar ist sie nicht wirklich laut und bellt auch nicht, aber wenn sie vom Schlafen dann doch mal kurz wach wird und realisiert, dass wir nicht da sind, geht es wieder los. Wie gesagt, es ist wirklich nur ein kurzes Jaulen alle 20-30 Minuten gewesen.


    Wie können wir daran arbeiten? Habe schon die Technik mit dem Rausgehen und warten mitbekommen. Habe ich gestern probiert und sie hat locker 15 Minuten ausgehalten und ein etwas von sich zu geben. Hat sich dann irgendwann vor die Tür gesetzt und brav gewartet. Wenn ich dann reinkam, war die Freude natürlich riesig und die Rute konnte sich gar nicht mehr einkriegen :-P. Allerdings glaube ich, dass ich den Fehler mache, sie viel zu herzlich wieder zu begrüßen. Also ich dann nach der längeren Abwesenheit wieder kam, wurde erst mal ausgiebig gekuschelt und geschmust. Das sollte ich wohl lassen oder?


    Danke für eure Antworten und Tipps :))

  • Hallo. Erstmal Glückwunsch zum Zugang.


    Hunde lernen durchaus Halterbezogen und auch Ortsbezogen. Nur weil sie beim alten Halter allein bleiben konnte, bedeutet es noch lange nicht, dass sie es auch automatisch bei euch kann. :)


    Sie ist neu, sie kennt euch nicht, die Umgebung ist ihr fremd, sie weiß nicht, ob ihr wieder kommt, es ist kein weiterer Hund (wie zuvor) da. Klar das die irgendwann Muffen bekommt und anfängt zu rufen.


    Allein bleiben baut man in solchen Fällen langsam auf. Erstmal nur bis zum Briefkasten, dann bis zur Mülltonne und dann immer länger. Wenn sie jault, ward ihr zu lange weg.


    Es ist mühsam, aber lasst das Jaulen nicht sofort zur Gewohnheit werden, denn dann wird es noch schwerer, das wieder aus ihr raus zu bekommen.

  • Ihr habt sie erst seit Mittwoch. Sie muss sich erst einleben, gewöhnen, euch und die neuen Abläufe kennen lernen.
    Es ist alles neu für sie.
    Sie braucht noch Zeit.

  • Vielleicht könntest du versuchen sie bevor du gehst noch zu füttern oder sie müde zu machen. Meiner Erfahrung nach legen sich die Hunde dann leichter hin und sind nicht so arg aufgedreht

  • "Müde machen" ist je nach Hund eher kontraproduktiv. Meinen hat es dann erst recht aufgepuscht und er hat Sachen zerstört.
    Da muss man je nach Hund schauen, ob das passt.


    Mein Hund ist ein Hund der sehr schlecht allein bleiben kann. Ihm hilft, dass es eine Routine gibt, die ihn auf das Allein bleiben einstimmt. Es ist ein ganz bestimmter Ablauf, der immer gleich ist. Dann weiß er was gleich passiert und ist nicht so angespannt.


    Aber hier in dem Fall ist es wohl noch eher eine Vertrauensfrage. Sie ist erst seit 2 Tagen in der neuen Umgebung, sie kann noch gar nicht wissen, was läuft und das die neuen Leute auch wieder kommen.

  • Wow, also ich bin echt begeistert, wie schnell man hier Antworten kriegt! :-)



    Vielleicht könntest du versuchen sie bevor du gehst noch zu füttern oder sie müde zu machen


    Also ich bin jetzt die Tage immer ne Stunde früher aufgestanden und bin mit ihr über eine Stunde wirklich intensiv Gassi gegangen.. sind gerannt, haben gespielt. Wie gesagt, müde und ausgeschöpft ist sie ja, aber anscheinend nicht sehr lange bzw. bei kleinen Geräuschen wacht sie auf und dann gehts wieder los.



    Zitat von PocoLoco

    Es ist mühsam, aber lasst das Jaulen nicht sofort zur Gewohnheit werden, denn dann wird es noch schwerer, das wieder aus ihr raus zu bekommen.


    Die Frage ist, wie ich das denn machen soll? Momentan hab ich noch Urlaub, also jetzt bis Sonntag kann ich noch mit ihr trainieren. Aber ab Montag wird sie dann ins kalte Wasser geschmissen und da dann 4 Stunden alleine. Habe mir dann noch folgendes als Extra überlegt: Hundeknochen, damit sie damit bisschen beschäftigt ist und einen Kong Ball. Habt ihr dazu Erfahrungen? Oder wären diese Methoden hierfür gar nicht sinnvoll?


    Es zerreist mir das Herz, sie so zu sehen und ich beeil mich ja immer, aber immer geht das nicht.. vorallem wenns wieder ans Arbeiten geht.

  • Wie beschrieben: Das Training ist schon recht zeitintensiv und kann dauern. Das echte Problem wird es, wenn sich das Jaulen als Strategie durchsetzt. Dann bekommt ihr es fast gar nicht mehr raus.


    Jaulen ist ein Ausdruck von Stress. Es liegt an vielen Faktoren, warum ein Hund gestresst ist. Bei euch unterstelle ich mal ganz dreist der Ortswechsel und Halterwechsel.


    Sie kennt euch noch nicht. Sie vertraut euch noch nicht, sie weiß einfach nicht, dass es okay ist auch mal allein zu bleiben.


    Versuche, wenn ihr es nicht schon getan habt, ihren Bewegungsradius ein wenig einzuschränken. Gebt ihr nur einen Raum in dem sie allein bleiben soll, nicht die ganze Wohnung. Das macht bei manchen Hunden schon weniger Stress.



    Ich muss leider zur Arbeit (bin also mitten in der Alleinbleibroutine für meinen Hund) und kann daher nicht ausführlich schreiben, aber es gibt eine Menge die hier weiter helfen können.


    Ich rufe mal @flying-paws dazu, die kann dir echt wertvolle Tipps geben (mehr noch als ich).

  • Also ich habe es nun so gemacht, dass ich den Flur "versperrt" habe. Küche und Wohnzimmer sind in einer U-Form zusammen. Fenster hab ich auch alle im Raum geschlossen. Kann man ja jetzt machen, wo es wieder kälter wird, aber wie wird das im Sommer? Dachte, dass sie deswegen keine Geräusche aus dem Treppenhaus hört und darauf dann reagiert und so länger schlafen kann. Konnte aber mit der Kamera beobachten, dass sie wirklich die ganzen 3 Stunden durch vor der Tür aus der ich gegangen bin gewartet hat. Manchmal vielleicht paar Meter hin und her aber immer in dieser Area geblieben

  • Sie wurde auch gut von den Vorbesitzer erzogen, läuft super an der Leine, bellt keine anderen Hund an und wenn doch mal ein Artgenosse blöd kommt, juckt sie das auch gar nicht

    Das kann sich noch ändern, außer du weißt das aus Berichten des Vorbesitzers. Die ersten Tage/Wochen sind die meisten Hunde noch "duckmäuserig" im neuen Zuhause und verhalten sich noch nicht so wie sie es eigentlich tun würden. Das tun sie erst wenn sie "aufgetaut" sind, dann kommt das "wahre Ich" zum Vorschein.

    Auch wurde uns gesagt, dass sie keine Probleme mit dem alleine sein hat, denn sie war auch damals immer +/- 5 Stunden alleine, was uns sehr wichtig war, weil wir beide Vollzeit berufstätig sind (mein Freund und Ich arbeiten beide in Gegenschichten, deswegen kam uns das mit den 5 Stunden ganz gut).

    Für den Hund ist alles neu, er muss sich erst eingewöhnen, dann denke ich, klappt das auch wieder mit dem Alleinebleiben.

    Gestern hab ich sie das erste mal für etwa 3 Stunden alleine gelassen. Hat ganz gut geklappt. Hat nach etwa 10 Minuten angefangen zu jaulen (auch nicht allzu laut) und sich dann hingelegt und den Rest geschlafen.

    Ich persönlich hätte sie beim 1. Mal noch nicht so lange alleine gelassen. Sie kennt weder dich noch die Wohnung so gut, dass sie bereits Vertrauen hat, da ist es nicht unnormal, dass es dadurch zu Problemen kommt.

    Also ich dann nach der längeren Abwesenheit wieder kam, wurde erst mal ausgiebig gekuschelt und geschmust. Das sollte ich wohl lassen oder?

    Würde ich sein lassen.

    Vielleicht könntest du versuchen sie bevor du gehst noch zu füttern oder sie müde zu machen.

    Es gibt Hunde, denen schadet es eher, wenn sie noch "aufgedreht" bzw. müde gemacht werden vor dem Alleinebleiben weil sie dann erst Recht Schwierigkeiten haben, wieder herunterzukommen.
    Das muss man halt ausprobieren. Ich habe noch keinen Hund vor dem Alleinebleiben müde gemacht.
    Ich gehe immer meine ganz normalen Gassirunden wie jeden Tag und wenn der Hund irgendwann am Tag alleine bleiben muss, dann lasse ich ihn 15min vorher noch kurz in den Garten damit er nochmal pinkeln kann und wenn er sich drinnen dann wieder enspannt hingelegt hat, dann gehe ich.

  • Danke für die Antworten, bin ja auch noch Hundeanfänger. Aber dafür gibt es ja Foren wie dieses ;-)
    Solange man aus seinen Fehlern lernt und sich an die Tipps hält, kann es ja eigentlich nur besser werden.. hoff ich mal hihi :D


    Das kann sich noch ändern, außer du weißt das aus Berichten des Vorbesitzers. Die ersten Tage/Wochen sind die meisten Hunde noch "duckmäuserig" im neuen Zuhause und verhalten sich noch nicht so wie sie es eigentlich tun würden. Das tun sie erst wenn sie "aufgetaut" sind, dann kommt das "wahre Ich" zum Vorschein.


    Sie war ja knapp 3 Jahre beim Vorbesitzer und die restlichen Monate in der Pflegestelle. Dort wurde uns alles nochmal bestätigt. Also sie hat ihr Verhalten dort nicht geändert. Ich hoffe, dass dies auch so bleiben wird.. aber bin da guter Dinge. Ich mache mir da glaube ich auch viel zu viel Stress.. das kriegt der Hund wahrscheinlich mit. Als sie das das erste Mal gemacht hat, da war ich wirklich kurz vorm Weinen, weil ich dachte, dass das jetzt immer so sein wird und dass der Hund wieder zur Pflegestelle zurück muss... (Worst-Case-Gedanken :streichel: ). Hundeschule kommt ja auch dann bald. Wann würdest ihr denn empfehlen das erste Mal mit ihr in die Hundeschule zu gehen und wann das erste Mal zum Arzt? Uns wurde gesagt, wir sollen etwa 6-8 Wochen warten, bis sie sich eingelebt hat (jetzt zweck dem Arztbesuch).. was meint ihr?



    Aber das wird schon alles :smile:

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