Mein Hund macht mich wahnsinnig

  • Hallo,


    Ich bin neu hier im Forum und muss euch gleich um Rat bitten :)


    Unser Hund:

    • Janosh
    • März 2016 geboren
    • Kastriert
    • Unter Knie hoch (etwas größer als ein Dackel 7kg)
    • Slowakischer Straßenhund
    • Hat bevor er zu uns kam auf einer Pflegestelle gewohnt
    • Nett zu Kindern, nett zu den Nachbarshunden
    • Kann sehr gut alleine bleiben

    Zu mir ich bin 25 und mit Rottweilern aufgewachsen - bin mit Janosh komplett überfordert.


    Die Probleme:

    • Janosh hat Angst - man legt ihm die Leine an zum Spaziergang er hüpft wie wild auf und ab, man sagt Sitz, er setzt sich kurz dann hüpft er wieder. Man sagt etwas strenger sitz. Janosh setzt sich hin und pinkelt.
    • Man begegnet einem großen Hund Janosh will ihn beißen.
    • Man begegnet einem gleich großen Hund - Janosh zieht so an der Leine, dass ein weitergehen undenkbar ist. Er hüpft herum, das er fast einen Salto schlägt.

    Zuhause ist er der bravste Hund, er liebt Kinder (auch wenn ihm der 5-monate alte Neffe am Fell zieht)
    Spielt mit seinem Spielzeug zerbeißt nichts. Lässt sich beruhigen wenn er bellt. Liegt gechillt neben mir usw.


    Aber Spazierengehen macht keinen Spaß.
    Bitte um Ratschläge und entschuldigt den langen Text.


    LG

  • Achja was ich noch vergessen habe, er verfolgt mich auf Schritt und Tritt. Wenn ich ihn zurück schicken und ihn hinlegen lasse bepinkelt er sich auch..

  • Vielleicht erzählst du noch ein bisschen mehr zu Janosch und zu eurem Alltag.


    Also seit wann ist er bei euch?


    Wie lange war er in der Pflegestelle?


    Wie sieht ein typischer Tag bei euch aus?


    War das "am Fell ziehen" des Neffen eine Ausnahme oder kommt das öfters vor?


    Wie viele Leute wohnen noch mit im Haushalt?


    Ich denke dann kann man dir besser Ratschläge geben.


    Ansonsten kann ich zum Thema Angst beim Hund sagen, dass das ganz viel Zeit, Ruhe und Geduld braucht. Mein Hund hat Monate gebraucht bis er vorm anleinen keine Angst mehr hatte. Auch hat er es wochenlang gruselig gefunden, wenn ich versucht habe mal ein Sitz zu verlangen/versuchen. Also habe ich es gelassen. Der Hund muss nicht unbedingt ein Sitz können, Ruhe und co bekommt man auch anders in den Hund. Die professionellen Ratschläge können dir aber hier sicher andere geben. Mit ausführlichen Beschreibungen.
    Mein Ratschlag ist Ruhe und Geduld. Es liest sich als wäre Janosch noch nicht lange bei dir. Hunde aus dem Uasland brauchen aber ihre Zeit um anzukommen, dass kann gut und gerne länger als ein halbes Jahr sein.

  • Das klingt für mich nach einem größeren Problem (Pinkeln usw), ich denke es wäre besser, wenn Du Dir einen Hundetrainer suchst, der Euch in diesen Punkten zur Seite steht!

    Kann sehr gut alleine bleiben

    Achja was ich noch vergessen habe, er verfolgt mich auf Schritt und Tritt. Wenn ich ihn zurück schicken und ihn hinlegen lasse bepinkelt er sich auch..

    Das widerspricht sich ein bisschen, oder? :???:
    Einerseits verfolgt er Dich, aber ganz alleine kommt er gut klar?

  • Er ist seit Mai 2018 bei uns.


    2-3 Monate, genau weiß ich es nicht.


    Wir gehen in der früh spazieren mindestens 30minuten. Dann gibt's Futter. Ich arbeite viel von zu Hause - Janosh liegt herum spielt usw. Mittags gehen wir kurz Gassi und am Abend nochmal eine große Runde. Dann gibt's wieder Futter.


    Das am Fell ziehen war eine Ausnahme ( oben genanntes verhalten ist von Anfang an)


    Wir leben zu zweit in einem Reihenhaus mit kleinem Garten direkt am Stadtrand.

  • Das klingt für mich nach einem größeren Problem (Pinkeln usw), ich denke es wäre besser, wenn Du Dir einen Hundetrainer suchst, der Euch in diesen Punkten zur Seite steht!

    Das widerspricht sich ein bisschen, oder? :???: Einerseits verfolgt er Dich, aber ganz alleine kommt er gut klar?

    wenn ich Zuhause bin verfolgt er mich, meinen Freund nicht.


    Wenn ich nicht daheim bin und Janosh ist alleine stört ihn das nicht. Er schläft oder spielt (haben eine kamera im Vorraum wo ich nachsehen kann).

  • Holt euch einen Trainer für Einzelstunden nach Hause.
    Diese Trainersuche (einfach PLZ eingeben) wäre meine erste Anlaufstelle.
    Trainieren statt dominieren - Startseite


    Um am problem zu arbeiten, musst du verstehen WIESO Janosch sich verhält, wie er sich verhält.


    Und dazu muss man euch im alltag sehen.
    Die Körpersprache des Hundes, deine Umgang, deine Körpersprache, ...
    Dein Training, was du bisher gemacht hast und wie du es umsetzt.


    Das kann niemand hier über ein forum erkennen.


    Das bepinkeln kann darauf hindeuten dass er Angst hat, beschwichtigt und sich dir "unterwirrft" - vielleicht ist er so sensible dass ein strenges Wort von dir ausreicht um ihn extrem einzuschüchtern und zu verängstigen.


    Das Verfolgen innerhalb der Wohnung könnte auch aus starker Unsicherheit resultieren - er sucht Sicherheit bei dir.



    Das Bellen an der Leine bei Hundebegegnungen kann auch verschiedene Ursachen haben.
    Er will unbedingt hin und will Kontakt - also fehlt es an Frustrationstolleranz.
    Oder er hat große Angst und will sich durch bellen die anderen Hunde vom leib halten bevor sie ihm zu nahe kommen ...



    Willst du ein problem beheben, musst du an der Ursache arbeiten.
    Du musst ihm die Angst nehmen, ihm Sicherheit geben, oder mit ihm frust aushalten kleinschrittig üben, oder oder oder.


    Arbeitest du nur an den Symptomen (dem Anbellen), wirst du vermutlich weniger Erfolg haben und dem Hund ist damit auch nicht geholfen.


    Da der Hund erst 2-3 Monate bei dir ist, ist er vielleicht auch noch gar nicht richtig angekommen.
    jetzt wäre ein guter Zeitpunkt für ein "sinnvolles" durchdachtes Training mit gleichzeitigem Bindungsaufbau.


    Mein sicherer, souveräner, nie probleme machender Hund aus dem Auslandstierschutz hat auch gute 3-4 Monate gebraucht um "richtig" angekommen zu sein - so lange kann es manchmal dauern. Und nach gut 2 Jahren habe ich nochmal einen deutlichen Bindungszuwachs und ein "mehr an Vertrauen" von ihm gemerkt.


    Wann wurde er denn kastriert?
    Ich meine 2016 geboren, so alt isser ja noch nicht.
    Vielleicht wurde er auch zu früh kastriert und nun spielen seine Hormone verrückt - was auch nochmal zu bedneken wäre
    (aber das nur mal als Einwurf, damit kenne ich mich nicht wirklich aus)

  • :winken: Hallo !


    wenn der Hund so ängstlich ist, würde ich es vermeiden, sehr „dominant“, dh übermäßig streng zu sein. Das Pinkeln resultiert aus Stress, er tut es, um dich zu beschwichtigen. Diesen Stressor würde ich ihm nehmen.


    Als Straßenhund ist er die Leine nicht gewöhnt. Er kann sich nicht natürlich bewegen und fällt in ein Abwehrverhalten anderen Hunden gegenüber. Generell gehen Strassenhunde ernsthaften Konflikten aus dem Weg, weil jede Verletzung ein Risiko birgt. Du musst ihm helfen zu verstehen und zu spüren, dass du ihn schützt und dass er dir vertrauen kann. Das braucht Zeit und viele positive gemeinsame Erlebnisse.


    Lass es nicht zu, dass Kinder oder andere Leute übergriffig werden!


    Mir macht es nichts aus, wenn mir mein Hund hinterherlatscht, hat sie früher auch gemacht und schaut auch heute immer mal wieder, wo ich bin. Er wird es weniger tun, wenn er angekommen ist und zur Ruhe finden kann.


    Nimm‘ dir einen Trainer (für dich) und lerne die Sprache des Hundes nochmal neu.


    Das wären meine Tipps. Viel Erfolg!

  • Was mich noch interessieren würde...


    Hat Dein Hund denn Kontakte zu anderen Hunden?


    Vielleicht wäre es sinnvoll, Deinem Hund souveräne, ruhige Hunde vorzustellen- Hunde, die Du ganz gut einschätzen kannst!


    Viele Eurer Probleme hängen scheinbar ja auch mit fremden Hundebegegnungen zusammen.


    Habt ihr in Eurer Familie/Bekanntenkreis jemanden, der souveräne Hunde hat?


    Ansonsten meine ich (immer noch), dass es in Eurem Fall besser wäre, einen Hundetrainer auf Euer Problem schauen zu lassen.

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